Deep Immersion, Ludwigshafen (Inaktiv)

4 Bewertungen

Diese Tauchbasis ist inaktiv / geschlossen. Die angezeigten Fotos / Berichte bleiben sichtbar, weitere Informationen können nicht hinzugefügt werden.

Bewertungen(4)

Auf der Suche nach einem Advanced Nitrox and Deco ...

Auf der Suche nach einem Advanced Nitrox and Decompression Procedures Kurs bin ich durch einige Empfehlungen auf Frank Olbert gekommen. Ich bin froh diese Entscheidung getroffen zu haben. Zusammen mit Lothar Krämer wurde uns im Kurs (wir waren zu dritt) ausführlich die Grundlagen in Sachen Tarierung und Trimm beigebracht, die wir dann im Team ausführlich geübt haben. Es ging weiter mit diversen Übungen wie valve drill, out of gas, Flossenschlagtechniken usw. Diese wurden auch immer wieder mit zusätzlichen Problemen gespickt, wie Maske verloren, Wing defekt, Verlust der Stage usw. Frank hat es immer gewusst uns körperlich und mental an die grenze zu bringen und hat uns gnadenlos unsere Schwachstellen aufgezeigt. Über des Debriefing und die Videoanalyse konnten wir dann im Nachgang die Fehler besprechen und uns veranschaulichen was gut und nicht ganz so gut lief. Ich habe nach Abschluss des kurses nicht bereut den Kurs bei Frank gemacht zu haben. Er hat auf eine nette aber Strenge weise die Grundlagen des technischen tauchens vermittelt und eine gute Grundlage geschaffen um sich auf den Trimix Kurs vorzubereiten den ich wieder gerne bei Frank durchführen werde. Wer viel wissen und können vermittelt haben möchte, und sich den schein ´verdienen´ will ist bei Frank sehr gut aufgehoben. Ich kann ihn nur weiterempfehlen.
Mehr lesen
MacMichel195 TGs

Pleiten, Pech und Pannen - die Vorteile einer Tau ...

Pleiten, Pech und Pannen - die Vorteile einer Tauchgangsvorbereitung

August 2012:
Der Weg zum TDI Advanced Nitrox & Deco Kurs:
Nach längeren Überlegungen entschlossen wir uns einen Kurs bei der Tauchschule Deep Immersion zu machen, welche uns von einigen Bekannten empfohlen wurden. Grundlage zur Kursteilnahme war ein Check-Dive, den wir im Edersee über die Bühne brachten. Bereits hier zeigte sich, dass Frank Olbert ein äußerst aufmerksamer Tauchlehrer ist, dem kein Detail entging und dem die Team-Awarness äußerst bedeutsam ist. Trotz diverser Kritikpunkte erbarmte er sich uns unterrichten zu wollen, wobei die Kursplanung aufgrund des Fehlens eines dritten Buddys zeitlich hinzog.

Doch nach längerer Planung war es endlich soweit, ein dritter Buddy war gefunden, ein Termin gebucht, so dass es endlich losgehen konnte - unser TDI Advanced Nitrox & Decompression. Hierfür wollten wir uns in der Nähe von Karlsruhe treffen, zu einem Kennenlerntauchgang. Hier kam die erste Panne, denn es gelang uns nicht den See zu finden. Notgedrungen mussten der Abend in eine Nahe gelegenen Gastronomiebetrieb verlegt werden, in dem neben dem Kennenlernen vier Stunden Theorie auf dem Programm standen. Der extrem gut schmeckenden Pflammkuchen konnte zwar weitere Energien freisetzen, da es für alle jedoch vorher eine anstregenden Woche inklusive einer stressigen Anfahrt war, war die Wahrnehmungsfähigkeit nur bedingt gegeben für die Menge dessen, was behandelt wurde.

Am nächsten Morgen ging es dann endlich ins Wasser, wobei die am Abend vorher verabredeten Skills auf dem Programm standen. Hierzu zählten die Basic 5+1, Flossenschlag- und Bergungstechniken, Out of Gas Training und der V-Drill. Auf dem Papier einfach klingende Techniken erwiesen sich z.T. unter Wasser als schwieriger als erwartet, doch prinzipiell schien Frank nach diesem Tauchgang zufrieden mit unseren Leistungen zu sein - es sollte vorerst das letzte mal gewesen sein.
Beim nachfolgenden Tauchgang sollten wir erstmals die Stages mit ins Wasser nehmen, einige der Skills vom ersten Tauchgang erneut anwenden und ein wenig navigieren, also eigentlich alles machbare Dinge. Ach ja, wir sollten alle 10 min noch den Gasverbrauch aller Teammitglieder notieren. Doch schon bevor wir das erste mal unseren Druck notieren durften, hatte der Erste von uns die Simulation zu bewältigen, dass sich sein linkes Ventil durch das Abreiben an einer Decke geschlossen hatte. Außerdem versagte eine Lampe - es sollte nicht die letzte Leckage sein. Irgendwie schafften wir es unter all den unvorhersehbaren Problemen auf die Zieltiefe von 15m, wo der Gaswechsel stattfinden sollte und wir die Stage ablegen sollten. Ein erster Moment der Ruhe, den hierbei konnten wir uns sicher sein, dass Frank sich auf das konzentrierte, was wir demonstrierten. Obwohl diese Phase mehr Zeit mehr in Anspruch nahm als geplant, durften wir aus dem von ausgewählten Loch aufsteigen. Der Weg zum Ufer war jedoch alles andere als einfach - jeder verlor mindestens seine Hauptmaske, derjenige, der sie nicht bekam, durfte sogar ohne sie Auftauchen, während ein anderer Taucher kein Auftriebsmittel mehr hatte. Vorher gab es noch diverese Out of Gas Situationen, Ventilschließer und Verluste von Finis.
Gestresst, aber auch irgendwie stolz, fuhren wir vom Tauchplatz zu Mikes Füllstation nach Schwetzingen, wo am Abend die Besprechung der Tauchgänge sowie eine weitere Theorie Einheit stattfand. Gegen 23 Uhr konnten wir mit frisch gefüllten Flaschen den Weg Richtung Unterkunft antreten.

Für den nächsten Morgen waren 2 Tauchgänge geplant. Beim ersten sollten wir lediglich zu einem Baum navigieren, an dem das Stage Handling mit 2 Stages trainiert, die Rettung eines Taucher geübt und eine Boje gesetzt werden sollte, die mittels des Spools am Baum befestigt werden sollte. An der Leine des Spools sollte nachfolgend eine Tiefenreferenz befestigt werden, die für Skilltraining genutzt werden sollte. Auch hier galt vorab, dies war alles nichts Neues, doch auch hier zeigte sich, dass das Zusammenkommen von Fehlern, bedingt durch unser Verhalten, einen einfachen Tauchgang erschweren kann, so dass die einfachsten Dinge final nicht mehr klappten, doch auch dies überlebten wir irgendwie. Viel schlimmer erschien uns die Leckage, die sich nach dem Tauchgang an der Oberfläche ergab, als sich noch im Wasser ein Wing vom Backplate löste. Auch das sollte nicht die letzte Panne für das erste Wochenende bleiben.
Der nächste und für dieses Wochenende letzte Tauchgang begann, wie die anderen, mit einer Predive-Sequenz, bei der es anscheinend keine Probleme zu geben schien. Doch noch vor dem Abtauchen platzte einer der Fini-Schläuche, so dass eine längere Pause entstand. Da wir noch genug Dekoflaschen zur Hand hatten, konnten wir auch diesen Tauchgang trotz dieses Defekts umsetzen, bei dem die Inhalte des vorherigen Tauchgangs erneut in ähnlicher Reihenfolge geübt werden sollte. Hier kam es unter Wasser zu diversen simulierten Probleme wie herunterkommenden Bojen, Maskenverlusten und so weitere. Irgendwann war jedoch tatsächlich der Hebesack gesetzt und wir kamen zu Skillen am Spool des Hebesacks. Die Fotos des Tauchgangs, gemacht von Lothar Kremer, zeigten uns nach dem Tauchgang, dass wir hierbei nicht nur gefühlt müde waren, sondern dass auch unserer Trimm stark nachgelassen hatte, ebenso wie die Tarierung.

Nach dem Wochenende stand schließlich fest, dass es für uns drei viel zu tun gibt. Neben den ganzen Skills, die oben genannt wurden, betraf dies auch insbesondere die Team-Awarness, die Frank äußerst am Herzen liegt.

Oktober 2012:
Nach zweimonatiger Übungsphase trafen wir uns Ende Oktober am Attersee wieder, um den zweiten Teil des Kurses zu absolvieren. Um die etwas in Schieflage geratene Planung korrigieren zu können, reisten wir bereits an einem Donnerstag an, so dass der Freitag Morgen zum Tauchen zur Verfügung stand. Im Anschluss an das Frühstück fuhren wir zum Tauchplatz Dixi, an dem der Wiederaufnahmetauchgang geplant war. Hier wollte wir erneut Stagehandling, Leine verlegen und Skills trainieren. Doch bevor wir ins Wasser kamen versagte eine Stage und einer der Automaten blies ab - die Pannenserie ging also weiter.
Wie zu erwarten gab es auch unter Wasser einige Leckagen, wobei wir selbst überrascht waren, wie kreativ Frank hierbei sein konnte. So freute er sich wie ein kleines Kind, als er in einer noch akzeptablen Sedimentschicht wild mit Sand um sich schmeißen und Leinen um unsere Flaschen wickeln konnte. Insbesondere der Abschluss dieses Tauchgangs wird uns in Erinnerung bleiben. Bereits zuvor hatten sich 2 Hauptlampen verabschiedet und eine Stage wie von Geisterhand gelöst, doch während dem Aufstieg verloren wir auch noch die letzten Hauptmasken, so dass ein Teammitglied ohne Maske aufstieg, die anderen beiden jeweils einen Out of Gas Situation hatten, wobei sie noch in der Boje verheddert waren. Das Frank selbst in diesem Moment keine Gasspende von uns bekommen konnte, ist wohl nachvollziehbar. Beim Debriefing in der Pizzaria durften wir uns zwar anhören, dass vieles nicht ganz zur Zufriedenheit Franks sei („Ich fand das ja eigentlich ganz gut“), aber immerhin wurden wir dafür gelobt, wie schmerzfrei wir seien.

Der erste Experience-Dive:
Samstag war es dann endlich soweit. Nach dem stressigen Tauchgang des Vortags mit langem Debriefing stand der erste Experience-Tauchgang an, mit dem Ziel 25min auf 45m zu verbringen (Bottom-Gas EAN24, Deco-Gas: EAN50). Die notwendige Tauchgangsplanung hierfür hatten wir bereits am Abend zuvor berechnet, so dass es nach dem Frühstück und dem Holen der 25 für diesen Tauchgang benötigten Tauchflaschen zum Tauchplatz Ofen ging.
Hier angekommen starteten wir wie immer mit GUEEDGE. Da die Tauchgangsplanung allen durch die intensive Auseinandersetzung vom Vorabend noch bekannt war, verlief zumindest der Part, den wir vorbereitend an Land machen konnten, diesmal etwas zügiger. Doch im Wasser angekommen kam es erneut zu Pleiten, Pech und Pannen. Zunächst blies der Atemregler von Franks Stage ab, was ein Ersetzen notwendig machte. Als diese Leckage behoben war, löste sich kurz vor dem Abtauchen das Handrad an einer der Stages. Die Reparatur konnte zwar im Wasser gemacht werden, doch der vorherrschende Wellengang an diesem Tag war diesbezüglich nicht sonderlich hilfreich. Nach einem erneuten Equipmentcheck hieß es dann Abtauchen zum Bubbletest. Aber, was soll ich sagen, dieser offenbarte eine weitere Leckage, so dass es zurück an die Oberfläche ging. Da ich selbst nicht genau darauf geachtet hatte, wann wir ins Wasser gingen, kann ich im Nachhinein nur schätzen, aber gefühlt hätten wir in der Zeit zwischen Einstieg und Abtauchen den kompletten Tauchgang absolvieren können, aber was soll‘s? Wir wollen ja sicher unterwegs sein und diese Sicherheit kostet halt ein wenig Zeit, wenn es erforderlich ist.
Und für die Vorabstrapazen wurden wir nachfolgend entsprechend belohnt. Unterhalb von 15 m bot uns der Attersee eine wunderbare Aussicht an einer herrlichen Steilwand, an der wir unsere 25 min entlang tauchten. Frank lies uns während dieser Zeit wie angekündigt einige Aufgaben lösen, die uns im Nachhinein anschaulich demonstrierten, wie gut unsere Wahrnehmung auf dieser Tiefe waren. Nach ca. 20 min stand der Wechsel von der Bottom-Stage auf das Rückengerät an, kurze Zeit später entsprechend unserer Planung der Umstieg auf das Deco-Gas. Wie geplant kamen wir pünktlich und am richtigen Ort aus dem Wasser. Überraschend für uns: beim diesem Tauchgang gab es keinerlei künstliche Leckagen. Nach dem Zusammenpacken der Sachen ging‘s erneut zum Abgeben der Flasche und von dort zurück zur Unterbringung.
Das Debriefing fiel an diesem Nachmittag etwas kürzer aus, da noch das Schreiben des Testes anstand. Doch alle offenen Fragen zu unserem Tauchverhalten konnten wir im Laufe des Abends noch unterbringen, wo wir noch einmal eine längere und tiefergehende Diskussionsrunde führten, die ich persönlich als sehr hilfreich empfand.

Zweiter Experience-Dive:
Für den letzten Tag stand der zweite Experience-Tauchgang an. Noch vor dem Frühstück wollten wir unsere Sachen zusammenpacken, um nach dem Tauchgang den direkten Heimweg antreten zu können, schließlich wollten wir dem für diesen Tag angekündigten Schneefall hervorkommen. Doch der Schnee war längst da. Ca. 10-15 cm Neuschnee hatten sich über Nacht auf den Dächern unserer Autos angesammelt. Daher stand zunächst das Enteisen der Autos an, bevor wir die Flaschen holen konnten, die für den heutigen Tauchgang mit 21/35 sowie mit EAN50 als Deco-Gas gefüllt waren. Als Tauchplatz stand auch diesmal der Ofen auf dem Plan, diesmal jedoch mit einer maximalen Tauchtiefe von 51 m.
Wie am Vortag verlief die Tauchgangsvorbereitung recht zügig und diesmal sogar ohne technische Probleme. Gleiches galt für den Tauchgang selbst. Der See bot erneut tolle Bedingungen, Stagewechsel und Aufstiegsprozedere verliefen wie geplant, nur den Ausstieg hatten wir um ein paar Meter verpasst. An der Oberfläche angekommen, bestätigte uns Frank noch direkt im Wasser das Bestehen des Kurses, jedoch schien er darauf bereits vorbereitet gewesen zu sein.

Fazit
Neben den Pleiten, Pech und Pannen, die maßgeblich auf Equipment Leckagen zurückzuführen waren, kann man zusammenfassend sagen, dass der Kurs bei Frank Olbert einerseits zwar einerseits sehr anstrengend war (und das nicht nur im körperlichen Sinne, auch kognitiv wurde uns einiges abverlangt), andererseits konnten wir viel taucherisch dazulernen. Der Schwerpunkt Franks Ausbildungskonzept ist im Wasser zu sehen, den sich nur theoretisch mit dem Tauchen auseinander zu setzen, macht wenig sinn und ist nicht seine Sache. Wer also nicht nur in der Theorie etwas lernen will, sondern es auch in der Praxis unter jeglichen Bedingungen umsetzen möchte, dem kann ich den Kurs bei Frank Olbert wärmstens empfehlen. Allerdings sollte man dann auch auf einiges gefasst sein, Frank ist schließlich kreativ
Mehr lesen
Oliver ProbstSSI MD350 TGs

Advanced Nitrox and Decompression Procedures Kurs ...

Advanced Nitrox and Decompression Procedures Kursbericht

Erfahrungsbericht: Ein Kurs bei Frank Olbert im Sommer 2012
Text: Oliver Probst

Prolog

Flasche auf, Regler in den Mund und ab unter Wasser. So funktioniert Tauchen eben. Dachte ich bis vor kurzem zumindest. Dann begann der Advanced Nitrox and Decompression Procedures Kurs bei Frank Olbert im Sommer 2012.

Teil 1: Die Herausforderung

Nachdem ich vor fünf Jahren meinen Open Water Kurs frisch absolviert hatte, dachte ich “So Junge, jetzt bist’e ein richtiger Taucher”. Etwa fünf Tauchgängen dauerte es bis zur Erkenntnis dass wir ja noch “ganz am Anfang” sind. Aber im Laufe der Jahre waren grundlegende Fähigkeiten schnell erlernt. Navigation: Check; Tarierung: Check; Tief, Dunkel, Kalt: Check, check, check. “Nun kannst’e aber tauchen.”, so das Credo.

So stand ich da: Die Doppel-Zwölf irgendwie auf dem Rücken, ‘schlabberte’ das Harness mit der Wing-Blase (möglichst groß, denn viel hilft viel!) bei jedem Flossenschlag am Körper und das Taucherei mit dem Kleingeld für das Eis zwischen den Tauchgängen baumelte mit dem Schnellablassbömmel um die Wette. Die Boje (“brauch’ ich die überhaupt?”) zusammengeknüllt am Schnappkarabiner hinterherziehend drehten wir unsere Runden und hielten uns für Helden in Schwarz. Betaucht wurden natürlich möglichst immer nur die tiefsten Stellen, die wir überhaupt finden konnten. Und Tiefenrausch? Beeinträchtigung durch hohen Stickstoffpartialdruck? Mag sein, aber wir doch nicht! Die Dekompression vorher zu planen könnte man vielleicht tun - aber wofür, der Tauchcomputer sagt uns das doch auch während des Tauchgangs und dafür ist er ja schließlich gebaut worden, oder?

Zugegeben, das war nun etwas übertrieben, aber tatsächlich hielten wir uns für gute und erfahrene Taucher, als wir an einem schönen Frühjahrsmorgen am Baggersee Untergrombach aufschlugen, um uns zum Kennenlernen-Tauchgang mit Frank Olbert zu treffen.

Der Grund für das Treffen war die Tatsache, dass die meisten der noch zu meisternden Sporttauchbrevets abgehakt waren (vielleicht mit Ausnahme des ‘Wie schaue ich ein Wrack von außen an’ - Specialty) und sich die Frage nach dem weiteren vorranschreiten unserer taucherischen Fähigkeiten immer mehr in den Vordergrund stellte. Inzwischen waren wir zu einem illustren Grüppchen von vier Leuten herangewachsen, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Schnell war beschlossen dass wir das Durchführen von Dekompressionstauchgängen erlernen wollen (ohne Brevet ist es sehr schwer an 100% medizinischen Sauerstoff zu kommen - und das obwohl wir doch so super Taucher waren).

Es blieb die Frage nach Tauchlehrer, Verband und Zeitpunkt. Der Gasdealer unseres Vertrauen, Daniel Merkelbach, stolzer Ladenbetreiber von “Tauchtechnik Karlsruhe” empfahl uns Frank Olbert: Sehr anspruchsvoll, umfangreich und nach DIR sei die Ausbildung.

Ein wenig Überzeugungsarbeit bei meinen Mittauchern war von Nöten, aber dann war der Kennenlerntermin schnell ausgemacht.

An einem sonnigen Morgen im Frühjahr traf man sich wie bereits erwähnt am Baggersee Untergrombach. Frank hatte noch Lars Amann mit, der sich - wie später im Kurs auch - bereit erklärte unsere Heldentaten zu filmen und so für eine spätere Videoanalyse festzuhalten.

Was ich mir im voraus erwartet hatte, kann ich heute nicht mehr genau sagen. Jedenfall erwarteten uns im Laufe des Tauchgangs einige Erkenntnisse die uns doch sehr an uns zweifeln, ja fast schon verzweifeln ließen...

Dabei war die Aufgabe recht einfach:

Wechselt auf eine Backup-Maske
Setzt an einem Grundgewicht eine Boje
Steigt auf eine definierte Tiefe, befestigt die WetNotes am Bojenseil
Macht einen Valve-Drill (alle Ventile einmal schließen und wieder öffnen)
Simuliert eine Out-Of-Gas Situation

“Das ist machbar” dachte ich. Erstaunlich wie man sich irren kann. Ohne auf die Details einzugehen lässt sich zusammenfassen das Lars, der filmend an der Bojenleine blieb über lange Zeit nur verlassene WetNotes auf die Chipkarte bannte und dazwischen ab und zu einen verwirrten Gesellen unserer Gemeinschaft, hoffnungslos an seinen Ventilen drehend, mal zwei Meter über, drei Meter unter oder fünf Meter vom Rest entfernt durch die Gegend irrend vor die Linse bekam. Irgendwann völlig im Freiwasser, ohne einen blassen Schimmer von der Position der Boje sind wir denn desillusioniert aufgetaucht.

Ab diesem Zeitpunkt waren mir zwei Dinge klar:

Das geht besser
Das wird besser

Ein weiterer ernüchternder Zeitpunkt war der, als Frank uns auf die Unzulänglichkeiten unserer Ausrüstung verwies und darauf aufmerksam machte, dass ein Großteil davon höchstens auf ebay noch eine gute Figur machen würde.

Natürlich war die Diskussion erst einmal groß: “Das ist doch extra so, weil...”. Leider hatte Frank aus seiner langjährigen Erfahrung heraus am Ende doch immer die besseren Argumente. So war denn erst mal Shopping in den nächsten Monaten angesagt.
Intermezzo: DIR or DI-not-R and me

Nach diesem Kennenlernen stellte sich für uns erst einmal eine fundamentale Frage: “Wie mit dem DIR Gedanken umgehen?” Eine Ausbildung bei Frank würde nach DIR Standards erfolgen, das war uns klar. Nur, wollten wir überhaupt uns an DIR orientieren?

Persönlich habe ich darüber lange nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass man als Nicht-DIR Taucher genauso sicher tauchen kann wie als Taucher nach DIR Standards. Allerdings haben sich in allen Bereichen meines Lebens Standards und Normen durchgesetzt, weil sie die Dinge einfacher machen. Den DIR Standard (den Begriff “DIR-Philosophie” halte ich persönlich für etwas sehr hochtrabend) schließe ich davon nicht aus. Für mich persönlich kristallisierten sich drei Bereiche heraus, in denen ich mir vom DIR Prinzip Vorteile verspreche:

Das Offensichtliche: Die DIR Ausrüstungskonfiguration ist jahrelang erdacht und erprobt. Tatsächlich, so musste ich erfahren, lässt auch das DIR System gewisse Modifikationen zu, orientiert sich am Tauchvorhaben und entwickelt sich weiter. Unbestritten kann eine individuelle Konfiguration genauso funktional sein. Allerdings bleibt das Wörtchen “kann”. Für dieses “kann” trägt jeder Taucher selbstständig die Verantwortung, mit allen Vor- und Nachteilen.

Das Präventive: Beim OWD lernte ich, dass ein Buddycheck vor jedem Tauchgang zu machen sei. Seit Jahren nicht mehr praktiziert, fühlte ich mich während der Ausbildung daran sehr erinnert: Zwar kenne ich die Ausrüstung meines Gegenübers, ist es ja die gleiche wie ich selbst am Körper trage, so ist doch der Funktionstest extrem ausgeprägt. Das gleiche gilt für die Tauchgangsplanung. Damit will ich nicht sagen, dass Nicht-DIR Taucher ihre Tauchgänge nicht planen, dennoch beeindruckte mich die Sorgfalt mit der ein jedes Tauchvorhaben anhand von Planungsunterlagen und Checklisten durchgegangen wird. Auch die Übungen, für deutsche Ohren etwas gewöhnungsbedürftig “Drills” und “skillen” genannt, werden permanent und möglichst oft geübt. Die ”Procedures” werden so verinnerlicht, dass Automatismen entstehen - im Notfall definitiv kein schlechter Ansatz.

Das Kooperative: Und letztlich das meiner Meinung nach Entscheidende ist der Teamgedanke. Solokompetenz aufbauen ist im Prinzip einfach. Ventil- und Gasmanagement ist schnell erlernt. Dekoboje setzen und sich am Spool festhalten auch. Was mich beim DIR Konzept sehr beeindruckt hat ist der Team-Gedanke. Die Solokompetenz wird vorrausgesetzt und darauf aufbauend trägt jeder Taucher die Verantwortung für das ganze Team. Jeder kann sich auf den Anderen verlassen und jeder stellt zu jedem Zeitpunkt sicher dass er genug Kapazitäten hat jedes andere Teammitglied (selbst mit komplett ausgefallenem Equipment) wieder sicher an die Oberfläche zu bekommen.

Dies waren die drei Hauptargumente, welche mich bewogen mich am DIR Prinzip zu orientieren.

Teil 2: Bühne Frei für die furchtlosen Vier

So standen wir denn am Freitag Morgen am Ufer des Sees im “Rastatter Freizeitparadies”. So harmlos wie der Name klingt ist auch der See: Kaum 25m tief und für gewöhnlich klare Sicht. Aus den Erfahrungen des Kennenlern-Tauchgangs heraus gaben wir allerdings nichts auf diese scheinbare Idylle. Wir vermuteten, dass unser neuer “Meister” schon wissen würde wie man aus einem Freizeitparadies ein Höllenloch machen könne. Die Anspannung und Nervösität war allen anzumerken. Doch nun muss ich sogleich relativieren, nicht dass falsche Eindrücke entstehen: Zu keinem Zeitpunkt und auf keinem Tauchgang hatte ich mich je unwohl gefühlt. Sowohl Frank, wie auch Lars, der wieder mit der Kamera dabei war, hatten so viel Kompetenz und Ruhe ausgestrahlt, dass ich selbst bei anspruchsvollen Übungen mich jederzeit sicher und gut aufgehoben fühlte.

Es begann wie ein jeder Kurs beginnt: Kennenlernen, einen Kaffee trinken und sich über die kommenden Tage unterhalten. Nachdem der Papierkram erledigt war, ging es auch schon zu den Trockenübungen. Bäuchlings auf der Bierbank wurden Flutter-, Frog-, Modified Flutter- und Frogkick, sowie der später viel geübte und immer noch nicht perfektionierte Backkick praktiziert. Ein wenig froh waren wir denn doch, dass niemand photographierte...

Nachfolgend wurde dann das Briefing für den kommenden ersten Tauchgang gemacht. Taskload und Team Awareness, so erfuhren wir, heißen die Zauberworte. Viele Übungen hören sich recht leicht an und sind einzeln auch nicht schwer. Kompliziert wird es erst, wenn mehrere Dinge gleichzeitig geschehen und dann noch komplexe Entscheidungen getroffen werden müssen: Alle 10 Minuten den gesamten Luftvorrat im Team kontrollieren und aufschreiben, darauf achten dass die Ausrüstungen der anderen im Team aufgeräumt ist (keine herausstehenden Bungees aus den Taschen, keine nicht eingeklippten Karabiner), Wasserlage und Tarrierung im Freiwasser (immerhin mit einer optischen Referenz in Form eines im Bojenseil eingebundenen WetNotes) optimieren, darauf achten dass der Abstand zum restlichen Team nicht zu groß wird und Andere im Zweifel darauf hinweisen, klar und eindeutig mit teilweise gerade erst erlernten Handzeichen kommunizieren und dabei, ganz als wäre es nur Nebensache, anspruchsvolle Übungen durchführen.

Entsprechend groß war dann auch der Frust gegen Abend, als wir nach unserem ersten Tauchgang wieder das Wasser verließen. Luftverbräuche waren nur unregelmäßig notiert, die Abstände im Team waren mitunter so groß, dass eine Out-Of-Gas Situation sehr unangenehm geworden wäre und ein Teammitglied hat sogar einen großen Teil des Tauchgangs unbemerkt mit geschlossener Brücke getaucht. Die Tauchgangsplanung war unzureichend und unkoordiniert und während des Tauchgangs hatte die eine Hälfte des Teams kaum mitbekommen was der Rest so tat.

Interessant und auch heiß in unserer Gruppe diskutiert wurden auch die pädagogischen Kniffe von Frank: Statt als Oberlehrer mit erhobenem Zeigefinger (außer vielleicht bei im vorherein als wirklich gefährlich einzustufende Begebenheiten) zu mahnen, ließ er uns erst einmal machen. Im Laufe des Tauchgangs erkannte er dann jede Schwachstelle und simulierte kritische Situationen. Diese wären entweder nicht aufgetreten oder wesentlich leichter zu meistern gewesen, wenn die vorhergehenden Fehler nicht gemacht worden wären.

Nach jedem Tauchgang erfolgte eine Nachbesprechung in der all diese Dinge dann zur Sprache kamen. Und am signifikantesten dann das abschließende Resümee: “Und was würdest Du beim nächsten mal besser machen?” Erstaunlich, was alles so zusammen kam...

Als wir Abends bei Daniel im Laden Tauchtechnik Karlsruhe ankamen wurde erst einmal weiter Ausrüstung optimiert: Hier ein Harness geändert, dort ein Gurtstopper verschoben, hier etwas Blei eingespart. Danach wurden noch die Videos analysiert und jeder konnte sich selbst davon überzeugen, wie mehr oder weniger optimal die eigene Wasserlage den wirklich ist.

Kurz nach zwölf ging es dann nach 15h Tauchtheorie und Praxis endlich ins Bett...

… um dann am nächsten Morgen ausgeruht wieder am See zu stehen. Am zweiten Tag standen gleich mehrere Tauchgänge auf dem Programm. Eine der spannenden Übungen an diesem Tag war das Retten eines bewustlosen (technischen) Tauchers. Aber auch an anderen Herausforderungen taten wir uns schwer. Schon alleine das Abtauchen in Sternformation mit exakt gleicher Sinkgeschwindigkeit ging erst einmal in die Hose. Auch das Setzen des Grundgewichts für die Boje erwies sich als komplizierter und langwieriger als gedacht. Franks Aussage “Ein Missverständnis unter Wasser zu klären ist sehr schwer” hat sich als sehr wahr erwiesen.

Diesen Tag zwei habe ich als den frustrierensten in Erinnerung. Alles hatte irgendwie geklappt, aber wenig so wie geplant. Absprachen wurden unter Wasser vergessen, Zeichen fehlinterpretiert oder undeutlich gegeben und Formationen selten komplett eingehalten, Übungen schlampig oder fehlerhaft ausgeführt. Frank tat sein bestes um uns auf die bestehenden Unzulänglichkeiten bereits unter Wasser hinzuweisen. Im nettesten Fall durch eine kritisch hochgezogene Augenbraue. Allerdings kam es auch schon einmal vor, dass - nachdem fälschlicherweise nach jeder Menge verlorenem Equipment der Tauchgang nicht abgebrochen wurde - ein Taucher ohne Flosse und Atemgas von einem zweiten ohne Maske (und alle ohne Backup-Maske) an die Oberfläche gebracht werden musste. Fehler können sich eben potenzieren.

In den langen Nachbesprechungen wurden dann immer alle Fehler aufgearbeitet und in Folge die Frage “Und was nächstes mal besser machen?” beantwortet.

Als wir Abends bei Daniel zum Füllen eintrafen geschahen aus Erschöpfung da schon einmal seltsame Dinge. Während ein Mittaucher mit einem Schild “Taucherflohmarkt, 1,50 € pro Stück” neben seinem Equipment posierte, schaffte es ein anderer die Zahlen seiner MOD komplett spiegelverkehrt auf seine Flaschen zu schreiben... Es wurde definitiv Zeit ins Bett zu kommen.

Aller guten Dinge sind drei! Nachdem uns am Vortag verkündet wurde, dass noch ein Wochenende “Nachsitzen” empfehlenswert sei, wurde der Tag entspannter. Das extrem kompakte Programm konnten wir so auf zwei weitere Tage aufteilen und diesen Tag mit einem einzigen Tauchgang auskommen. Dieser dauert allerdings auch drei Stunden. Zuvor ging es dann aber erst einmal ein wenig um Theorie. Die Gasberechnung stand im Fokus. Nachdem wir dann genau wussten, wie viel Gas wir (auch im Notfall) brauchen ging es dann ins Wasser.

Nachdem Frank schon angekündigt hatte, dass nun der wohl frustrierenste Tauchgang folge, waren wir auf einiges vorbereitet. Ich glaube heute es war genau diese Ankündigung, die bewirkte dass wir uns den ganzen Tauchgang einigermaßen zusammen gerissen haben. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Tauchgängen haben wir uns laut Frank jedenfalls “um 100% gesteigert”. Lediglich die Konzentration ging gegen Ende bei allen in den Keller. Geübt wurde Stage shopping.

Nachdem die Boje gesetzt war, ging es wieder auf die berüchtigten 9m im Freiwasser und in Sternformation wurde jeweils reihum bis zu vier zusätzliche Stages jedem Taucher übergeben. Behängt mit insgesamt 8 Flaschen folgte dann ein Valve-Drill. Dann ging die Übung beim nächsten Taucher weiter. Lediglich einmal ging uns eine Flasche durch die Lappen und versank in der Tiefe. Sehr spannend war für mich zu erfahren, dass ich trotz dieser Vielzahl an Flaschen mich in meiner Bewegungsfreiheit nur marginal eingeschränkt fühlte.

Auch dieser Tauchgang wurde von uns im Nachhinein kritisch diskutiert.

Am Sonntag Abend kehrte dann erst einmal Ruhe ein. Drei lange Tage waren zu Ende und wir haben viele neue Eindrücke gewonnen, interessante Dinge gelernt und aus der Analyse der vielen, bisher unaufgedeckten Unzulänglichkeiten große Verbesserungen extrahiert und in unseren künftigen Tauchalltag eingebaut.

Ganz herzlich bedanken möchte ich mich hier noch einmal bei Daniel für die flexiblen Öffnungszeiten, bei Lars für die vielen Tipps und die Hilfestellung bei der Ausrüstungskonfiguration und natürlich ganz besonders bei Frank für die tolle Ausbildung, die vielen Verbesserungsvorschläge und die spannenden Übungen.

Bereits nach diesem ersten Wochenende haben sich unsere Fähigkeiten unter Wasser um einiges gesteigert. Wir freuen uns bereits auf den nächsten Teil des Kurses!
Mehr lesen

Allgemein Infos

Services
  • Ausrüstungsverkauf
  • Werkstatt
  • Regler-Revisionen
  • Neoprenarbeiten
  • Behindertengerecht
  • Tauchclub vorhanden
  • Filmentwicklung analog
  • Filmentwicklung digital
  • Kreditkartenzahlung
Ausstattung
Kompressoren:
NIcht spezifiziert.
  • Trockenraum
  • Spülbecken Ausrüstung
  • Schulungsraum
  • Schliessfächer
  • Lampenlademöglichkeit
Boote:
NIcht spezifiziert.
Entfernung Tauchgewässer:
NIcht spezifiziert.
  • Hausriff
  • Aufenthaltsraum
Leihausrüstung
Anzahl Leihausrüstungen:
NIcht spezifiziert.
Marken Leihausrüstungen:
NIcht spezifiziert.
Alter Leihausrüstungen:
NIcht spezifiziert.
  • Kameraverleih
  • Videoverleih
  • Computerverleih
  • Rebreatherverleih
Flaschen
Anzahl Flaschen:
NIcht spezifiziert.
Flaschengrößen:
NIcht spezifiziert.
DIN/INT:
4
Flaschenmaterial:
4
Gase
  • Nitrox
  • Trimix
  • Argon
  • Rebreathersupport
Ausbildung
Anzahl TLs:
NIcht spezifiziert.
Anzahl Guides:
NIcht spezifiziert.
Ausbildungs-Verbände:
NIcht spezifiziert.
Ausbildung bis:
NIcht spezifiziert.
  • Schnuppertauchen
  • Nitroxausbildung
  • TEK-Ausbildung
  • Rebreatherausbildung
  • Fotoausbildung
  • Kinderausbildung
  • Behindertenausbildung
  • Pool für Ausbildung
Ausbildungsgewässer:
NIcht spezifiziert.
Angebote
  • Halbtagestouren
  • Tagestouren
  • Mehrtagestouren
  • Nachttauchen
Sicherheit
Sauerstoffausstattung:
NIcht spezifiziert.
  • Erste Hilfe Ausrüstung
Nächste Dekokammer:
NIcht spezifiziert.
Nächstes Krankenhaus:
NIcht spezifiziert.

Tauchbasen in der Nähe

Zeige alle Tauchbasen