Deep Immersion, Ludwigshafen (Inaktiv)

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Pleiten, Pech und Pannen - die Vorteile einer Tau ...

Pleiten, Pech und Pannen - die Vorteile einer Tauchgangsvorbereitung

August 2012:
Der Weg zum TDI Advanced Nitrox & Deco Kurs:
Nach längeren Überlegungen entschlossen wir uns einen Kurs bei der Tauchschule Deep Immersion zu machen, welche uns von einigen Bekannten empfohlen wurden. Grundlage zur Kursteilnahme war ein Check-Dive, den wir im Edersee über die Bühne brachten. Bereits hier zeigte sich, dass Frank Olbert ein äußerst aufmerksamer Tauchlehrer ist, dem kein Detail entging und dem die Team-Awarness äußerst bedeutsam ist. Trotz diverser Kritikpunkte erbarmte er sich uns unterrichten zu wollen, wobei die Kursplanung aufgrund des Fehlens eines dritten Buddys zeitlich hinzog.

Doch nach längerer Planung war es endlich soweit, ein dritter Buddy war gefunden, ein Termin gebucht, so dass es endlich losgehen konnte - unser TDI Advanced Nitrox & Decompression. Hierfür wollten wir uns in der Nähe von Karlsruhe treffen, zu einem Kennenlerntauchgang. Hier kam die erste Panne, denn es gelang uns nicht den See zu finden. Notgedrungen mussten der Abend in eine Nahe gelegenen Gastronomiebetrieb verlegt werden, in dem neben dem Kennenlernen vier Stunden Theorie auf dem Programm standen. Der extrem gut schmeckenden Pflammkuchen konnte zwar weitere Energien freisetzen, da es für alle jedoch vorher eine anstregenden Woche inklusive einer stressigen Anfahrt war, war die Wahrnehmungsfähigkeit nur bedingt gegeben für die Menge dessen, was behandelt wurde.

Am nächsten Morgen ging es dann endlich ins Wasser, wobei die am Abend vorher verabredeten Skills auf dem Programm standen. Hierzu zählten die Basic 5+1, Flossenschlag- und Bergungstechniken, Out of Gas Training und der V-Drill. Auf dem Papier einfach klingende Techniken erwiesen sich z.T. unter Wasser als schwieriger als erwartet, doch prinzipiell schien Frank nach diesem Tauchgang zufrieden mit unseren Leistungen zu sein - es sollte vorerst das letzte mal gewesen sein.
Beim nachfolgenden Tauchgang sollten wir erstmals die Stages mit ins Wasser nehmen, einige der Skills vom ersten Tauchgang erneut anwenden und ein wenig navigieren, also eigentlich alles machbare Dinge. Ach ja, wir sollten alle 10 min noch den Gasverbrauch aller Teammitglieder notieren. Doch schon bevor wir das erste mal unseren Druck notieren durften, hatte der Erste von uns die Simulation zu bewältigen, dass sich sein linkes Ventil durch das Abreiben an einer Decke geschlossen hatte. Außerdem versagte eine Lampe - es sollte nicht die letzte Leckage sein. Irgendwie schafften wir es unter all den unvorhersehbaren Problemen auf die Zieltiefe von 15m, wo der Gaswechsel stattfinden sollte und wir die Stage ablegen sollten. Ein erster Moment der Ruhe, den hierbei konnten wir uns sicher sein, dass Frank sich auf das konzentrierte, was wir demonstrierten. Obwohl diese Phase mehr Zeit mehr in Anspruch nahm als geplant, durften wir aus dem von ausgewählten Loch aufsteigen. Der Weg zum Ufer war jedoch alles andere als einfach - jeder verlor mindestens seine Hauptmaske, derjenige, der sie nicht bekam, durfte sogar ohne sie Auftauchen, während ein anderer Taucher kein Auftriebsmittel mehr hatte. Vorher gab es noch diverese Out of Gas Situationen, Ventilschließer und Verluste von Finis.
Gestresst, aber auch irgendwie stolz, fuhren wir vom Tauchplatz zu Mikes Füllstation nach Schwetzingen, wo am Abend die Besprechung der Tauchgänge sowie eine weitere Theorie Einheit stattfand. Gegen 23 Uhr konnten wir mit frisch gefüllten Flaschen den Weg Richtung Unterkunft antreten.

Für den nächsten Morgen waren 2 Tauchgänge geplant. Beim ersten sollten wir lediglich zu einem Baum navigieren, an dem das Stage Handling mit 2 Stages trainiert, die Rettung eines Taucher geübt und eine Boje gesetzt werden sollte, die mittels des Spools am Baum befestigt werden sollte. An der Leine des Spools sollte nachfolgend eine Tiefenreferenz befestigt werden, die für Skilltraining genutzt werden sollte. Auch hier galt vorab, dies war alles nichts Neues, doch auch hier zeigte sich, dass das Zusammenkommen von Fehlern, bedingt durch unser Verhalten, einen einfachen Tauchgang erschweren kann, so dass die einfachsten Dinge final nicht mehr klappten, doch auch dies überlebten wir irgendwie. Viel schlimmer erschien uns die Leckage, die sich nach dem Tauchgang an der Oberfläche ergab, als sich noch im Wasser ein Wing vom Backplate löste. Auch das sollte nicht die letzte Panne für das erste Wochenende bleiben.
Der nächste und für dieses Wochenende letzte Tauchgang begann, wie die anderen, mit einer Predive-Sequenz, bei der es anscheinend keine Probleme zu geben schien. Doch noch vor dem Abtauchen platzte einer der Fini-Schläuche, so dass eine längere Pause entstand. Da wir noch genug Dekoflaschen zur Hand hatten, konnten wir auch diesen Tauchgang trotz dieses Defekts umsetzen, bei dem die Inhalte des vorherigen Tauchgangs erneut in ähnlicher Reihenfolge geübt werden sollte. Hier kam es unter Wasser zu diversen simulierten Probleme wie herunterkommenden Bojen, Maskenverlusten und so weitere. Irgendwann war jedoch tatsächlich der Hebesack gesetzt und wir kamen zu Skillen am Spool des Hebesacks. Die Fotos des Tauchgangs, gemacht von Lothar Kremer, zeigten uns nach dem Tauchgang, dass wir hierbei nicht nur gefühlt müde waren, sondern dass auch unserer Trimm stark nachgelassen hatte, ebenso wie die Tarierung.

Nach dem Wochenende stand schließlich fest, dass es für uns drei viel zu tun gibt. Neben den ganzen Skills, die oben genannt wurden, betraf dies auch insbesondere die Team-Awarness, die Frank äußerst am Herzen liegt.

Oktober 2012:
Nach zweimonatiger Übungsphase trafen wir uns Ende Oktober am Attersee wieder, um den zweiten Teil des Kurses zu absolvieren. Um die etwas in Schieflage geratene Planung korrigieren zu können, reisten wir bereits an einem Donnerstag an, so dass der Freitag Morgen zum Tauchen zur Verfügung stand. Im Anschluss an das Frühstück fuhren wir zum Tauchplatz Dixi, an dem der Wiederaufnahmetauchgang geplant war. Hier wollte wir erneut Stagehandling, Leine verlegen und Skills trainieren. Doch bevor wir ins Wasser kamen versagte eine Stage und einer der Automaten blies ab - die Pannenserie ging also weiter.
Wie zu erwarten gab es auch unter Wasser einige Leckagen, wobei wir selbst überrascht waren, wie kreativ Frank hierbei sein konnte. So freute er sich wie ein kleines Kind, als er in einer noch akzeptablen Sedimentschicht wild mit Sand um sich schmeißen und Leinen um unsere Flaschen wickeln konnte. Insbesondere der Abschluss dieses Tauchgangs wird uns in Erinnerung bleiben. Bereits zuvor hatten sich 2 Hauptlampen verabschiedet und eine Stage wie von Geisterhand gelöst, doch während dem Aufstieg verloren wir auch noch die letzten Hauptmasken, so dass ein Teammitglied ohne Maske aufstieg, die anderen beiden jeweils einen Out of Gas Situation hatten, wobei sie noch in der Boje verheddert waren. Das Frank selbst in diesem Moment keine Gasspende von uns bekommen konnte, ist wohl nachvollziehbar. Beim Debriefing in der Pizzaria durften wir uns zwar anhören, dass vieles nicht ganz zur Zufriedenheit Franks sei („Ich fand das ja eigentlich ganz gut“), aber immerhin wurden wir dafür gelobt, wie schmerzfrei wir seien.

Der erste Experience-Dive:
Samstag war es dann endlich soweit. Nach dem stressigen Tauchgang des Vortags mit langem Debriefing stand der erste Experience-Tauchgang an, mit dem Ziel 25min auf 45m zu verbringen (Bottom-Gas EAN24, Deco-Gas: EAN50). Die notwendige Tauchgangsplanung hierfür hatten wir bereits am Abend zuvor berechnet, so dass es nach dem Frühstück und dem Holen der 25 für diesen Tauchgang benötigten Tauchflaschen zum Tauchplatz Ofen ging.
Hier angekommen starteten wir wie immer mit GUEEDGE. Da die Tauchgangsplanung allen durch die intensive Auseinandersetzung vom Vorabend noch bekannt war, verlief zumindest der Part, den wir vorbereitend an Land machen konnten, diesmal etwas zügiger. Doch im Wasser angekommen kam es erneut zu Pleiten, Pech und Pannen. Zunächst blies der Atemregler von Franks Stage ab, was ein Ersetzen notwendig machte. Als diese Leckage behoben war, löste sich kurz vor dem Abtauchen das Handrad an einer der Stages. Die Reparatur konnte zwar im Wasser gemacht werden, doch der vorherrschende Wellengang an diesem Tag war diesbezüglich nicht sonderlich hilfreich. Nach einem erneuten Equipmentcheck hieß es dann Abtauchen zum Bubbletest. Aber, was soll ich sagen, dieser offenbarte eine weitere Leckage, so dass es zurück an die Oberfläche ging. Da ich selbst nicht genau darauf geachtet hatte, wann wir ins Wasser gingen, kann ich im Nachhinein nur schätzen, aber gefühlt hätten wir in der Zeit zwischen Einstieg und Abtauchen den kompletten Tauchgang absolvieren können, aber was soll‘s? Wir wollen ja sicher unterwegs sein und diese Sicherheit kostet halt ein wenig Zeit, wenn es erforderlich ist.
Und für die Vorabstrapazen wurden wir nachfolgend entsprechend belohnt. Unterhalb von 15 m bot uns der Attersee eine wunderbare Aussicht an einer herrlichen Steilwand, an der wir unsere 25 min entlang tauchten. Frank lies uns während dieser Zeit wie angekündigt einige Aufgaben lösen, die uns im Nachhinein anschaulich demonstrierten, wie gut unsere Wahrnehmung auf dieser Tiefe waren. Nach ca. 20 min stand der Wechsel von der Bottom-Stage auf das Rückengerät an, kurze Zeit später entsprechend unserer Planung der Umstieg auf das Deco-Gas. Wie geplant kamen wir pünktlich und am richtigen Ort aus dem Wasser. Überraschend für uns: beim diesem Tauchgang gab es keinerlei künstliche Leckagen. Nach dem Zusammenpacken der Sachen ging‘s erneut zum Abgeben der Flasche und von dort zurück zur Unterbringung.
Das Debriefing fiel an diesem Nachmittag etwas kürzer aus, da noch das Schreiben des Testes anstand. Doch alle offenen Fragen zu unserem Tauchverhalten konnten wir im Laufe des Abends noch unterbringen, wo wir noch einmal eine längere und tiefergehende Diskussionsrunde führten, die ich persönlich als sehr hilfreich empfand.

Zweiter Experience-Dive:
Für den letzten Tag stand der zweite Experience-Tauchgang an. Noch vor dem Frühstück wollten wir unsere Sachen zusammenpacken, um nach dem Tauchgang den direkten Heimweg antreten zu können, schließlich wollten wir dem für diesen Tag angekündigten Schneefall hervorkommen. Doch der Schnee war längst da. Ca. 10-15 cm Neuschnee hatten sich über Nacht auf den Dächern unserer Autos angesammelt. Daher stand zunächst das Enteisen der Autos an, bevor wir die Flaschen holen konnten, die für den heutigen Tauchgang mit 21/35 sowie mit EAN50 als Deco-Gas gefüllt waren. Als Tauchplatz stand auch diesmal der Ofen auf dem Plan, diesmal jedoch mit einer maximalen Tauchtiefe von 51 m.
Wie am Vortag verlief die Tauchgangsvorbereitung recht zügig und diesmal sogar ohne technische Probleme. Gleiches galt für den Tauchgang selbst. Der See bot erneut tolle Bedingungen, Stagewechsel und Aufstiegsprozedere verliefen wie geplant, nur den Ausstieg hatten wir um ein paar Meter verpasst. An der Oberfläche angekommen, bestätigte uns Frank noch direkt im Wasser das Bestehen des Kurses, jedoch schien er darauf bereits vorbereitet gewesen zu sein.

Fazit
Neben den Pleiten, Pech und Pannen, die maßgeblich auf Equipment Leckagen zurückzuführen waren, kann man zusammenfassend sagen, dass der Kurs bei Frank Olbert einerseits zwar einerseits sehr anstrengend war (und das nicht nur im körperlichen Sinne, auch kognitiv wurde uns einiges abverlangt), andererseits konnten wir viel taucherisch dazulernen. Der Schwerpunkt Franks Ausbildungskonzept ist im Wasser zu sehen, den sich nur theoretisch mit dem Tauchen auseinander zu setzen, macht wenig sinn und ist nicht seine Sache. Wer also nicht nur in der Theorie etwas lernen will, sondern es auch in der Praxis unter jeglichen Bedingungen umsetzen möchte, dem kann ich den Kurs bei Frank Olbert wärmstens empfehlen. Allerdings sollte man dann auch auf einiges gefasst sein, Frank ist schließlich kreativ