Das gut erhaltene Wrack des ehemaligen Passagierschiffes und späteren Truppentransporters Le Polynesien aus dem Jahr 1890 mit 152 Metern Schiffslänge ist einer der weltweiten Top-Spots des ambitionierten Wracktauchens. Das Wrack liegt auf ca. 70 Metern Tiefe und erfordert mehrere Tauchgänge um es in seiner vollen Pracht zu erfassen. Der vordere Teil des Schiffsrumpfs um die 45 Grad nach Backbord geneigt, der hintere Teil nur um die 20 Grad nach Backbord geneigt. In der Mitte – so wirkt es - scheint das Wrack durchzuhängen. Im Bereich des Maschinenraums ist das Deck teilweise und die Deckshäuser gänzlich eingebrochen. Bei der Bruchkante gibt es gute Eindringmöglichkeiten in die vorderen unteren Decks.

Historische Wrackstandorte von Heritage Malta

Vor den Küsten der maltesischen Inseln werden seit einigen Jahren systematische archäologische Unterwasseruntersuchungen durchgeführt. Im Rahmen dieses Langzeitprojekts wurden wichtige Teile des Unterwasserkulturerbes entdeckt, kartiert und untersucht. Diese historischen Tauchplätze reichen von einem 2.700 Jahre alten phönizischen Schiffswrack, dem ältesten im zentralen Mittelmeerraum, über Kriegsschiffe wie hier die Fairey Swordfish bis hin zu Dutzenden von Flugzeugwracks.

In Anerkennung dieser Verantwortung hat die maltesische Regierung im Rahmen von Heritage Malta, der nationalen Agentur für die Verwaltung der Sammlungen, Stätten und Museen des maltesischen Kulturerbes, die Abteilung für Kulturerbe unter Wasser (UCHU) eingerichtet. Die UCHU hat in Zusammenarbeit mit der Superintendence of Cultural Heritage die Aufgabe, eine Reihe von Tauchplätzen zu identifizieren, damit Taucher diese auf kontrollierte und geführte Weise betauchen können.

Die Einrichtung von archäologischen Unterwasserparks wird viele Vorteile mit sich bringen, vor allem den Schutz der einzigartigen und wertvollen kulturellen Unterwasserressourcen Maltas. Darüber hinaus wird die Schaffung neuer Tauchplätze, die von Tauchern direkt und auch über VR besucht werden können, dem von den maltesischen Inseln angebotenen Paket für den Tauchtourismus einen Mehrwert verleihen. Es ist geplant, dass sich die maltesischen Inseln zu einem Marktführer im Bereich des TEK-Wracktauchens entwickeln.

Weitere Infos zu dem Projekt gibt es hier.

Anfahrt / Anreise:
Per Boot - das Wrack liegt etwas 7 Meilen von Vallettas Grand Harbour entfernt
Örtlichkeit / Einstieg:
Reiner Bootstauchgang. An-/Abstieg an Shotline.
Wasser:
Salzwasser
Erreichbarkeit:
Bootstauchgang
Max. Tiefe:
70m
Schwierigkeit:
Für Profis
Tauchgangstyp:
Wrack-TGStrömungs-TGHöhlen-TGBergseetauchgangSteilwandtauchgang
Nächste Füllmöglichkeit:
Tauchregulierung:
Nächster Notruf / Kammer:

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Schönstes Wrack Maltas

Die SS Polynesien (oder Le Polynesien) war ein französisches 6373-Tonnen-Linienschiff, das von der UC-22 am 10. August 1918 während der finalen Phase des Ersten Weltkrieges versenkt wurde. Zehn Seeleute kamen dabei ums Leben. Der Liner transportierte zu dieser Zeit serbische Truppen. Er liegt gut 7 Meilen von Vallettas Grand Harbour entfernt und ist wohl das schönste bisher in maltesischen Gewässern entdeckte Wrack. Es besitzt eine intakte Schiffshülle und liegt auf seiner Backbordseite.

Der vordere Teil des Schiffsrumpfs um die 45 Grad nach Backbord geneigt, der hintere Teil nur um die 20 Grad nach Backbord geneigt. In der Mitte – so wirkt es - scheint das Wrack durchzuhängen. Im Bereich des Maschinenraums ist das Deck teilweise und die Deckshäuser gänzlich eingebrochen. An der Bruchkante, Blickrichtung nach vorn, zur ehemaligen Brücke, ist das Hauptdeck wieder hoch aufragend.
Bei der Bruchkante gibt es gute Eindringmöglichkeiten in die vorderen unteren Decks. Die vom Rostfraß durchlöcherten Schottwände mahnen zur Vorsicht. In dem Bereich sind auf den ersten Blick Teller für Mannschaftsdienstgrade und Truppen zahlreich zu erspähen. Noch einfacher ist das Eindringen im Bereich des Vorschiffs über das Hauptdeck möglich. Es genügt, durch offene Luken vertikal einzusteigen. Die Tischfundamente – fixiert am Decksboden – sind noch alle vorhanden. Das Blaugrau des Mittelmeeres strahlt an Tagen mit guter Sicht, die im Frühjahr durchaus bis 40 Meter Horizontalsicht am Wrack betragen kann, durch die intakten Bullaugen.
Für die Polynesien benötigt man ganz klar mehrere Tauchgänge um die volle Pracht des Wracks erfassen zu können.
Eine Übersicht über die Polynesien und weitere Kriegswracks vor Malta in DiveInside: https://taucher.net/diveinside-maltas_kriegserbe-kaz6540 nachzulesen.
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