Coron Sangat Island + Cashew Grove, Busuanga, Phillippines
Die Philippinen hatten letztes Jahr schwer unter dem Taifun gelitten, so dachte ich mir, es wäre eine gute Idee, das Land und den Tourismus mit einer Reise dorthin zu unterstützen.
Das “andere Truk” schwebte mir schon lange vor, da ich Wracktauchen mit Hineintauchen ins Schiff liebe. Außerdem lockte ganz doll das Apo Riff in der Nähe. Fand irgendwo im Netz Sangat Island und dachte das wäre der ideale Ausgangs- und Startort für mein Vorhaben. Auf der Boot in Düsseldorf überredeten mich die Dugong Diver doch 2 Stationen zu machen, einmal Sangat, dann die andere Seite von Busuanga im Paradise Resort oder Cashew Grove. Dort hätte ich die Chance auf Dugongs und wäre näher am Apo Riff.
Direktflüge nach Manila konnte ich nicht finden, so wählte ich das erste Mal einen Flug mit China South von Paris über Guangzhou nach Manila. Den Innlandflug buchte ich mit Cebu Pacific. Erst später erfuhr ich, diese Airline ist in Europa auf der schwarzen Liste und hat keine Zulassung, da sie ihre Maschinen nicht korrekt warten. Von Paris nach Guangzhou waren es ca. 11 Stunden Flug, noch einmal 2.5 Std. brachten mich nach Manila. Vom Internationalen Flughafen musste ich zum Domestic wechseln, was keine Freude macht.
Der Flughafen von Manila ist die Hölle, Organisation und Management gleich null. Wir mussten eine ¾ Std. auf einen Shuttle Bus zum anderen Flughafen warten. Einige Angestellte des Flughafens sahen unsere große Gruppe, keiner beschloss etwas zu unternehmen. Dann endlich kam ein kleiner Bus. Jeder von uns hatte großes Gepäck, wir drängten uns irgendwie da rein. Alle aber passten da nicht hinein, einige mussten auf den nächsten Bus warten. Warum schicken die kein größeres Fahrzeug? Am Innlandflughafen wurde die Situation noch schlimmer. Überall drängten sich Menschen an Check in Schaltern vor der Kontrolle, an den Gates .Immer wieder gab es Durchsagen, die man aber nicht verstand, weil jede Fluglinie für sich und über andere ansagte. Unser Flug hatte dann prompt auch noch ne ½ Std. Verspätung, eine weitere ½ Std. verbrachten wir mit laufenden Motoren auf der Rollbahn. Wir konnten nicht starten, wegen Verkehrsstau im Himmel, erklärte man uns.
Vom Flughafen Coron braucht man eine halbe Stunde bis zum Hafen, von dort noch einmal eine halbe Std. mit Boot bis Sangat. Ich war endlos froh, nach 28 Stunden Reisezeit endlich da zu sein. Es war ein wouh Moment für mich, als wir um einen Felsen fuhren und ich Sangat das erste Mal sah. Bungalows ganz nahe am Strand und steil aufsteigender Dschungel dahinter wirkten beeindruckend. Für mich war ein wunderschönes Beach Cottage reserviert.
Tauchen in warmen 28 – 30 Grad war beinahe wie zu Hause in der Badewanne. Manchmal hätte etwas Abkühlung gut getan, da es aussen sehr warm und schwül war. Hatte einen 5 mm Anzug mitgebracht, ein 3 er oder ein Lycra hätte genügt. Die Sicht unter Wasser war nicht so toll, schätze so 5 bis 10 m maximal, im Wrack war es besser, über die Woche wurde es klarer.. Die bieten Tauchausfahrten um 9, 11 und 14 Uhr an, mehr und Nachttauchgänge auf Wunsch. Nitrox kann man problemlos bestellen.. Die meisten Tauchplätze waren Schiffswracks, die man zwischen 10 und 30 Minuten erreicht. Mit meinem Aufenthalt von 8 Nächten schaffte ich fast alle Wracks und auch ein paar Rifftauchgänge.
Die Iroko Maru betauchten wir 3 Mal, jedes Mal führte der Tauchguide uns in andere Bereiche, einmal sind wir sogar durch den Propellerschaft geschwommen, wo es ziemlich eng war. Die schwimmen und führen durch alle Bereiche des betauchbaren Wracks, mal breite Korridore, mal auch Engstellen, bei denen man aufpassen muss.
Verglichen mit Truk Lagune fand ich ist hier auf den Wracks weniger schöner Korallenbewuchs. Dafür fand ich, ist weniger Ablagerung am Boden, damit geringere Gefahr etwas aufzuwirbeln und die Sicht und den Rückweg zu komplizieren. Ich fand das hier etwas weniger abenteuerlich, mir fehlte die Munition, die Flugzeuge und Panzer von Truk. An den Riffen fanden wir wenig Fischleben, am Wrack dagegen wimmelte es nur so. Die Schiffe bieten Schutz vor Mensch und Fressfeinden und sind gleichzeitig Kindergarten für viele Arten. Manchmal sahen wir 6 Rotfeuerfische hinter einer Gorgonie, freuten uns über 3 Krokodilfische auf einem Platz, sahen mehrere Male Gruppen von razor und catfish. Das Riff hatte einen guten Bewuchs von Hartkorallen, Weichkorallen hatte der Taifun anscheinend total ausgelöscht, das Fischleben war dort aber extrem mager.
Wir waren eine kleine Gruppe von 5 Tauchern. Ich wurde als Buddy einem kanadischen Paar zugeteilt, die etwa die gleiche Erfahrung und Fitness hatten wie ich. So konnten wir gute Tauchgänge machen und Zeit und Luft nutzen, was Spaß machte. Wir sprachen darüber, dass man manchmal im Urlaub vom Tauchcenter zu schwächeren Partnern eingeteilt wird. Dann spielt man mehr Aufpasser oder Teilzeit Tauchguide, oft muss man früher auftauchen, obwohl man noch jede Menge Luft im Tank hat. Das ist nicht fair, nimmt einem den Spaß an der Sache und ist letztlich auch nicht was man will und wofür man so viel Geld bezahlt. Manchmal hatte ich schon Buddies an meinen Oktopus genommen, einfach um noch eine Weile unten bleiben zu können, mindestens 40 Minuten jedenfalls.
Manche wagen sich im Tauchcenter nach einem anderen Buddy zu fragen. Ich traue mich das nicht. Vom Tauchcenter hört man dann oft. Wir betreiben einen Gruppensport, man muss auf das schwächste Glied in der Kette Rücksicht nehmen und entsprechend den Tauchgang planen. Das ist ein problematisches Thema, oft muss man mit der Gruppe auftauchen und hat noch 110 bar in der Flasche. An einem Tag als wir gerade aus dem Wrack rauskamen, hörte ich ein komisches Geräusch in meinem Rücken. Ich drehte mich schaute zur Oberfläche und sah eine Menge Luftblasen an meinem Kopf vorbei nach oben steigen. Das musste ein defekter O-Ring sein, dachte ich, denn damit hatte ich die Tage schon mehrfach Probleme. Ich habe den Tauchguide darauf hingewiesen und erwartet, er würde mir das Zeichen für einen kontrollierten Notaufstieg geben. Er aber dachte wohl der Verlust war nur etwa das doppelte von meinem normalen Verbrauch und setzte den Tauchgang über das ganze obere Wrack fort. Sicherheitshalber richtete er sich aber für den Fall der Fälle seinen Oktopus.
Die Kanadier waren vor Sangat auf einer Tour zum Tubbataha Riff. Sie hatten viel dort gesehen, vermissten aber noch das große Erlebnis mit einem Walhai und hofften darauf hier bei uns. An einem Tag begleiteten mich 6 kleine junge gelbe Trevallies. Die sieht man manchmal um den Mund eines Walhais schwimmen, den sie als Gastgeber und Transportmittel nutzen. Wir schauten uns in großer Hoffnung um, es kam aber leider nichts. Das Tauchcenter hatte als Limit 40 Meter angegeben und bat darum, von Deko Tauchgängen abzusehen, da die nächste Druckkammer weit weg ist.
An einem Nachmittag sind wir zum Barrakuda See gefahren, es ist ein Süßwasser Tauchgang nahe Coron. Wir sollten ohne Anzug gehen, da es ein ehemaliger Vulkankrater ist. Außerdem empfahl man uns ein Kilo Blei ins Jacket zu stecken. Der See ist umrandet von steil aufragenden Felsformationen, die aussehen, als wären sie in Scheiben geschnitten und nicht ganz akkurat wieder zusammengeklebt worden. Es sieht fremdartig und bizarr aus und setzt sich auch so unter Wasser fort, wo einzelne Felsnadeln dieser Form aufragen. Die Sicht ist endlos weit. Der Tauchguide schaute mich an, als ich bei 15 m durch flimmernde Sprungschichten tiefer ging. Ich glaube, ich bekam Glotzaugen vor Überraschung, als ich in 38 Grad warmes Badewannenwasser kam. Kleine Schrimps und Welse krochen über sandigen Grund und Felsen, Algenpakete schwebten im Wasser. Es war wie ein Bild au seiner anderen Welt, bizarr und geheimnisvoll. Von der Anlegestelle führt ein hölzerner Steg über einige Treppen und Leitern hinter die Felsen zum See, ein 3 Minuten Weg mit Ausrüstung.
Für die gesamt 15 Tauchgänge berechnete mir Sangat 600 €, da ist Nitrox, Parkgebühr und Bootsfahrt inkludiert. Das fand ich etwas happig und war wohl einer meiner teureren Tauchurlaube.
Die Mahlzeiten waren meist im Büffetstil angeboten. Ich genoss sehr die frischen Früchte zum Frühstück, besonders die süßen Mangos, von denen ich einfach nicht genug kriegen kann. Die meisten Mahlzeiten bestanden au seiner Mischung von Fleisch, Fisch, Gemüse und Reis. Ab und zu gab es frisches Sushi und nicht zu scharfe Philippinische Küche.
Am mittleren Nachmittag liegt ein Teil von Sangat bereits im Schatten, weil die Sonne aus der Bucht um die Ecke hinter eine Anhöhe wandert. Dann zeigt die Natur ein Wunder von Farbenspiel, das Meer ist schon etwas dunkel, der Sangat umrahmende Dschungel ist superschön beleuchtet. Das Resort war nicht voll gebucht, die Regenzeit scheint zu beginnen. Dann hatte ich Riesenglück mit einer ganzen Woche tolles Wetter.
Der nächste Stopp war dann
Cashew Grove auf der anderen Seite von Busuanga.
Der Bericht über Cashew Grove ist hier zu findenRichtung Heimat kommend war Paris Charles de Gaulle ein Riesenärgernis. Sie kamen mit den vielen internationalen Flügen an dem Morgen überhaupt nicht klar. Sie hatten keine bessere Idee als alle ankommenden Passagiere zu einer Zollabfertigung zu schicken. 2 Fußballfelder voll Leuten standen dann Schlange vor viel zu wenig Kontrollplätzen. Das war echt eine Schande und viel schlimmer als das, was man bei Einreise in die USA gewöhnt ist und erlebt.