Sangat Island Dive Resort, Palawan/Busuanga

5 Bewertungen
Schreibe eine Bewertung

Bewertungen(5)

maphyosiAOWD750 TGs

Im Juli 2014 fuhren wir zu dritt zum Tauchen auf ...

Im Juli 2014 fuhren wir zu dritt zum Tauchen auf die Philippinen um endlich ausführlich mehrere Wracks zu betauchen. Hierbei handelt es sich um eine Reihe japanischer Schiffe die im September 1944 von den Amerikanern versenkt wurden. Wir buchten im Vorfeld eine Woche mit täglich 3 Tauchgängen auf Sangat Island um den langen Anfahrten von Coron aus zu entgehen. Im Nachhinein können wir uns zu dieser weisen Entscheidung nur gratulieren.
Leider verloren wir auf der Anreise (Frankfurt-Hongkong-Manila-Busuanga) 2 Tage, die wir im Zentrum des Taifuns in Manila in einem Airport-Hotel verbrachten. So hatten wir nach dem 2. Versuch des Anfluges von Busuanga dann letztlich doch Glück und überstanden die knapp einstündige Fahrt nach Coron im Van und setzten dann mit der inseleigenen Barka in einer dreiviertel Stunde nach Sangat über. Im Resort waren wir zu Beginn der Regenzeit nahezu die einzigen Gäste und fuhren dann auch unsere Tauchgänge mit dem Speedboot nur mit Guide und Captain an. Der Dauerregen und die Moskitoschwärme an Land wurden durch die phantastischen Taucherlebnisse in den Hintergrund gedrängt.
Kurz zur Insel Sangat selbst: sie steigt nach einem kleinen und schmalen Strandstreifen felsig auf 400 m an und ist durchgängig vom Dschungel überwuchert, was dann auch Affen- und Schlangenbesuch im Resort ermöglicht. Am schmalen Strand liegen einige wenige Bungalows (Beach- oder Hillside), die Rezeption, das Restaurant und natürlich die Tauchbasis. Über einen Steg geht es zu einer kleinen vorgelagerten Klippe auf der terrassenförmig eine Freiluftbar angelegt ist. Das ist dann auch schon alles: keine Straße, kein Dorf – alles Natur pur! Die Verpflegung ist gut und warme Getränke (Kaffee, Tee, Schokolade) und Wasser stehen ganztägig zur Verfügung. Ansonsten sind die Getränke alle teurer, da es auf der Insel keine andere Möglich-keit gibt etwas zu bekommen. Alles in allem haben wir uns sehr wohl gefühlt und wurden vom Eigner Andy am letzten Tag noch zu einer Tour zur heißen Quelle mit Speedboot und Kajak eingeladen.
Zum Tauchen:
Beim Einchecken füllt man ein (deutschsprachiges) Formular aus mit den üblichen medizinischen Fragen und Floskeln. Ein Brevet oder die tauchärztliche Untersuchung wollte niemand sehen. Da wir unsere eigene Ausrüstung dabei hatten, kann ich nichts über die Qualität und die Preise der Leihausrüstung sagen. Direkt neben der Basis am Steg waren Wasserbecken um zwischen den Tauchgängen die Kameras und Computer bzw. am Abend dann die gesamte Ausrüstung zu spülen. Nach dem Waschen hängt man alles an ein überdachtes Gestell und der Guide räumt abends alles wieder in die Boxen ein. Die Tauchgänge starten in der Regel um 9.00, 11.00 und 14.00 Uhr. Durch die kurzen Anfahrten von ca. 10-20 Minuten zieht man sich schon an Land an und die Crew bringt die Boxen mit der Aufrüstung auf das Boot. An den Wracks wurde das Boot jeweils an eine Boje festgemacht und man konnte sich von dort an der Ankerleine bis zum jeweiligen Wrack orientieren. Die Sicht in den Gewässern um Coron ist sehr mäßig und in der Regenzeit betrug sie oft nur 6 bis 10 m. Durch die Größe der japanischen Wracks (meist um die 180 m) und die schlechte Sicht bedingt, erwarteten wir eigentlich ein ausführliches Briefing. Wir wurden gefragt, ob wir die Unterwasserzeichen kennen und dann wurde jeweils anhand einer Zeichnung der geplante Tauchgang besprochen. Abstieg, wo wird in das Wrack eingetaucht, wie wird der Weg wahrscheinlich verlaufen und wo beginnen wir mit dem Aufstieg. Der Sicherheitsstopp sollte immer an einer weiteren Ankerleine erfolgen: alles gut und einleuchtend.
Dann unser erstes Wrack: die 160 m lange, aufrecht stehende Olympia Maru. Unser erster Eindruck war dann das relativ vielfältig, aber in Maßen bewachsene Deck. Es gab auch relativ wenig Fisch. Wegen der schlechten Sichtweiten konnte man immer nur kleine Teile des Wracks sehen und kaum das wahre Ausmaß erahnen. Im Inneren zeigte sich dann eine, aufgrund der Dunkelheit und von den Lichtkegeln unserer Strahler erzeugte, nahezu mystische Stimmung. Leider sind schon zu viele der beweglichen Güter nicht mehr vor Ort, sodass nur in wenigen Wracks noch größere Dinge (Drahtrollen, Bulldozer) zu erkennen sind.
Da wir alle halbwegs erfahrene Taucher sind, kamen wir mit den teilweisen doch recht engen und durch den Rost scharfkantigen Öffnungen und dem ständigen Auf- und Abstiegen beim Eindringen in die Laderäume der zum Teil aufrecht stehenden Wracks zurecht. Die schlechte Sicht, die vielen verwinkelten Räumlichkeiten in den Wracks und das anfänglich nicht an 3 Filmer angepasste Tempo des Guides führten dazu, dass wir bei den ersten 2 Tauchgängen uns gleich 3x „verloren“ haben. Mit den normalen Regeln (eine Minute suchen, aufsteigen und dann an der Oberfläche suchen) ist naturgemäß in Wracks nicht wirklich etwas anzufangen.
Bei den vielen Ablagerungen und Rost- und Schwebeteilchen waren wir froh, dass wir stets das einzige Tauchboot vor Ort waren und keine anderen Tauchgruppen trafen, die uns eventuell die Orientierung noch schwerer gestaltet hätten. Das wird in der Hauptsaison sicher eine wahre Herausforderung sein.
Das Luzong Reef und auch das Hausriff waren „nett“, aber man fährt ja auch nicht zum Rifftauchen nach Sangat -und so freuten wir uns trotzdem am Gunboat dann auf einige Schnecken und anderes zu stoßen.
Alles in allem war es eine einmalige und uns in positiver Erinnerung bleibende Tour: wir konnten insgesamt 8 Wracks –teilweise mehrfach- betauchen und hätten uns gefreut, wenn noch ein bisschen mehr im Inneren erhalten geblieben wäre.
Die Crew war kompetent und hilfsbereit und ging stets auf die Wünsche unserer kleinen Gruppe ein: in der Gesamtbewertung ziehe ich aber eine Flosse aufgrund der in meinen Augen fehlenden Informationen und Vorkehrungen zur Sicherheit ab. So wurden wie angesprochen die Brevets und Angaben nicht geprüft: es wurde nicht extra nach Lampen gefragt (unabdingbar für diese Tauchspots): im Briefing wurden bestimmte Verhaltensregeln nicht angesprochen: bei den Tiefen und Tauchzeiten wäre auch ein Tank unter dem Boot sinnvoll gewesen: zu wissen, ob ein Erste-Hilfe-Kit oder Sauerstoff an Bord war, hätte vielleicht auch interessiert.
Du kannst deinen Urlaub direkt bei dieser Tauchbasis buchen