Sangat Island Dive Resort, Palawan/Busuanga

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chris.schneiderAOWD110 TGs

Wir waren zum Ende der Regenzeit wieder mal auf d ...

Wir waren zum Ende der Regenzeit wieder mal auf den Philippinen, diesmal ging es auf die Insel Sangat, ins Sangat Resort in der Coron Bay.

Anreise
Die Anreise aus Europa ist lang, wir sind diesmal mit Thai von Zürich via Bangkok nach Manila geflogen, von da ging es mit CebuPacific weiter nach Busuanga wo wir am Abend ankamen und freundlich von einer Vertreterin des Hotels in Empfang genommen wurden. Mit dem Sammeltaxi gings in 40Minuten runter zum Hafen von Coron und von dort mit dem Auslegerboot in weiteren 50Minuten zur Insel. Da der kleine Flughafen auf Busuanga nur bei guter Sicht angeflogen werden kann, empfiehlt es sich, insbesondere für die Rückreise ein oder zwei Tage früher nach Manila oder Cebu zu fliegen um nicht den internationalen Anschlussflug zu verpassen. Da man in Manila vom Internationalen Terminal zu den Domestic Terminals wechseln muss und wegen des Verkehrs manchmal mehr als eine Stunde für die 5km braucht, sollten auf jeden Fall mindestens 3 Stunden fürs Umsteigen eingeplant werden. Man kann diesen mühsamen Wechsel vermeiden indem man mit Cebu ab Hongkong fliegt, der Flug von HK landet im selben Terminal in der die Inlandflüge von CEBU abgehen.
Unterkunft & Verpflegung
Endlich angekommen wurden wir freundlich empfangen und durch die Anlage geführt. Die im lokalen Stil errichteten Hütten liegen unter schattenspendenden Bäumen an einem Bilderbuchstrand, sind geräumig, einfach aber zweckmässig ausgerüstet. Manche mag das fehlende Warmwasser für die Dusche stören, man gewöhnt sich aber auch daran. Moskitonetze halten die meisten Plagegeister fern, durch die Bauart bedingt verirrt sich schon mal ein Insekt oder Reptil ins Haus, und in den weiter entfernten Hütten gibt es auch mal Makakenbesuch.
Das Essen in Buffetform war gut und reichlich, meist lokale Sachen durchmischt mit westlichen Speisen, dazu immer Instantkaffee, Kakao, Tee und Wasser so viel das Herz begehrt. Kaffee von der Kaffeemaschine kostet extra, ebenso wie alkoholische Getränke und Soda.
Ein Highlight sind sicher die beiden Bars, eine direkt beim Restaurant und eine weitere draussen auf einem vorgelagerten Felsen die über einen Steg zu erreichen ist. Hier sitzt man abends gemütlich zusammen, und auch der Besitzer sowie die Guides sind oft mit von der Partie. Die Preise fanden wir angemessen.
Insgesamt fanden wir das Preis-Leistungsverhältnis am oberen Ende der Skala, andererseits sind die Unterkünfte in Coron auch nicht viel günstiger und man hat dort noch den Nachteil der täglichen langen Bootsfahrt zu den Wracks.

Tauchbetrieb
Die Tauchbase wird vom sympathischen Jojo geleitet, den es vor etlichen Jahren aus Deutschland hierher verschlagen hat und der die Gegend und die Wracks wie seine Westentasche kennt. Der Tauchbetrieb ist sauber organisiert ohne hektisch zu wirken. Meist werden am Morgen um 9 sowie um 11Uhr sowie ein weiterer Tauchgang am Nachmittag um 14Uhr zu den Wracks oder den umliegenden Riffen angeboten, wer will kann am Hausriff auf eigene Faust tauchen und Abends sind Dämmerungs- / Nachttauchgänge mit Seepferdchen und Mandarinfischen angesagt. Die Abfahrzeiten werden genau eingehalten, können aber problemlos nach Bedarf vorher geändert werden (z.B. wenns am Abend vorher wieder mal etwas spät wurde…) Die Tauchbase verfügt über mehrere kleinere Speedboote, sowie zwei grössere Boote die mehreren Tauchern bequem Platz bieten. Die Mietausrüstung haben wir nicht benutzt, machte aber einen neueren und gut gewarteten Eindruck. Nitrox gibt es gegen Aufpreis und ist für die Wracks zu empfehlen.
Das Tauchen
Natürlich kommen die wenigsten wegen der Riffe nach Coron, auch wenn es unbestritten ein paar schöne Plätze mit gutem Makro gibt (dazu zählt auch das Hausriff). Die Sicht ist allerdings meist eher dürftig, und wer auf Grossfisch aus ist, dürfte hier fehl am Platz sein, auch wenn sich in der Bucht öfters Delphine und ab und zu mal ein Walhai oder ein Manta tummeln.
Nein, hierhin fährt man wegen der japanischen Wracks aus dem 2. Weltkrieg, die die Amis hier am 24.September 1944 auf den Grund der seichten Bucht geschickt haben. Sie liegen allesamt in gut betauchbaren Tiefen (bis max 43m) im badewannenwarmen, strömungsarmen Wasser. Obwohl zum Teil ausgeweidet, sind die meisten Schiffe in einem verblüffend guten Zustand und relativ einfach zu betauchen. Es handelt sich auch nicht um kleine Pötte, sondern gewaltige Schiffe mit bis zu 160m Länge, viele davon aufrecht stehend und dadurch und durch die vielen Öffnungen auf für Anfänger geeignet.
Die meisten der Wracks liegen nicht weit von Sangat, einige sind in weniger als 10Minuten erreichbar, so dass man nicht wie die Taucher aus Coron früh aus den Federn muss.
Wir waren immer in sehr kleinen Gruppen (meist nur wir zwei plus Guide) unterwegs, und durch die kurze Anfahrt meist das erste / einzige Boot am Wrack. Jojo hat sich immer sehr gut um uns gekümmert, der Mann verströmt so viel Ruhe und Sicherheit, dass es einem selbst im zappendusteren Wellengang der Olympia oder in der Küche der Irako nie mulmig wird.
Die Wracks faszinieren durch viele Details, und eigentlich könnte man in jedem mehrere Stunden verbringen und immer noch nicht alles gesehen haben. Highlights sind sicher die Maschinenräume mit ihren riesigen Dieselmaschinen oder den gewaltigen Dampfkesselanlagen, die weiten Laderäume in denen zum Teil noch Ladung liegt, die Brücken und Mannschaftsräume und natürlich die ‚Küche‘ der Irako mit ihren Maschinen und den grossen Waschbecken.
Die rieseigen Schiffsleiber sind reich bewachsen und bieten vielen Fischen Schutz und / oder Jagdreviere. Es gibt viele (grosse) Sepien, in den Laderäumen suchen Schwärme von jungen Barrakudas Schutz und kapitale Zackenbarsche liegen auf den Aufbauten auf Lauer.
Wer länger auf Sangat ist, sollte sich Black Island (gute Sicht, schönes Wrack) sowie den Barrakuda Lake (keine Barrakudas, dafür Sprungschichten und freche Krebse) sowie die Kathedrale (Höhle mit Unterwasserzugang am südlichen Ende von Coron Island) nicht entgehen lassen.

Fazit: Tauchen 6 Flossen, Hotel eigentlich nur 5, aber die Bar und das nette Personal reisst es raus


Black Island Wreck


Kontrollstand im Maschinenraum der Akitsushima


Fahrrad auf der Irako


In der Kücke der Irako


Die neue Strandbar

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