Tauchen auf Elba – ImpressionenUnser Tauchklub ( ...
Tauchen auf Elba – Impressionen
Unser Tauchklub (TCC / DASA SG-Tauchen) hat sich entschlossen dieses Jahr auf Elba (Italien) zu tauchen und ich fahre mit meiner Familie (Frau, 2 Kinder) mit. Unser Organisator Hermann steht im ständigen Mail-Kontakt mit der Tauchbasis DIVELBA (Lacona), die auch die Unterkünfte organisiert und kündigt das Kommen von ca. 25 Leuten (davon 17 Taucher) an, von denen einige 14 Tage, andere 10 Tage und einige nur 7 Tage buchen. Die Basis freut sich und wir freuen uns auch.
Für die Ankunft am Sonntag stellt uns die Basis zur Begrüßung ein Essen – Toskana-Art, reichhaltig mit Getränken– in Aussicht, das sie selbst zum Preis von nur 16,9 EURO organisieren will. Eine nette Geste. Bei unserem Eintreffen stellt sich das Essen als etwas weniger reichhaltig (2 Salate, Brot, Getränke) dar, aber wir sind in Urlaubsstimmung und somit ist das alles nicht so tragisch.
Es wird an dem Abend auch ein Vertragsformular der Basis ausgeteilt, in dem die Taucher u.A. ihre Personalien, Tauchtauglichkeit (ja/nein) und Tauchqualifizierung (Lizenznr.) eintragen. Der Vertrag befreit die Basis von jeglicher Haftung für irgendwas (jeder taucht auf eigene Verantwortung) aber auch dies – so wurde mir versichert – ist ein durchaus üblicher Vertrag. Ich unterschreibe die ebenfalls aufgeführte Datenschutzklausel und übersehe, dass ich mit einer 2. Unterschrift das eigentliche Dokument auch unterzeichnen sollte. Mein minderjähriger Sohn (13 Jahre) macht dagegen alles richtig und unterschreibt seinen Vertrag zweimal.
Am nächsten Tag (Montag) soll das Tauchen beginnen. Leider teilt uns die Basis jetzt mit, dass alle Boote (vormittags und nachmittags) bereits ausgebucht sind. Gleiches gilt für den Mittwoch und Donnerstag. Begründung: Der Organisator hat der Tauchbasis nicht mitgeteilt, wie oft unsere Taucher denn pro Tag tauchen wollten. Die gute Urlaubsstimmung senkt sich etwas ab. Auf unser Drängen hin erklärt sich die Basis schließlich bereit, ein „Mittagsboot“ (11.30 Uhr) zu organisieren, damit wir wenigstens einmal pro Tag (an den genannten Tagen) tauchen können. Für den Donnerstag wird sogar ein „Two-Tank-Dive“ (mit einer Stunde Oberflächenpause) in Aussicht gestellt. Ich lehne für mich diesen 2. Donnerstag-2-Tank-Dive ab, da bei den Tauchtiefen im Mittelmeer der 2. Tauchgang nur sehr flach oder auf der Deko-Stufe stattfinden kann und somit qualitativ eingeschränkt ist, aber das gleiche kostet.
Beim Thema Kosten gab es eine weitere Überraschung. Während ich davon ausgegangen bin, dass ein Tauchklub mit 17 Tauchern den günstigsten Rabatt als Club beanspruchen könnte, wollte die Basis personengebunden abrechnen (bester Tarif war eine 10-ner Karte für 280 EURO). Vor allem unsere Jugendlichen hätten Probleme gehabt, bei dem auch durch volle Boote reduziertem Tauchangebot diese 10-ner-Karte zu erfüllen. Es dauerte bis Mittwoch, bis die Basis schließlich für jedes Vereinsmitglied einen Tarif von 28,-- EURO pro Tauchgang akzeptierte. Als aber nach einer Woche die ersten unserer Klubmitglieder abreisten und ihre Rechnung bezahlten, war dieses Abkommen schon nicht mehr ganz im Gedächtnis der Basisleitung und es wurden höhere Preise kassiert. Nach Bekanntwerden dieser Praxis entwickelte die Basisleitung ein ganz neues mathematisches Modell: Ja – es sei mehr kassiert worden als vereinbart und man schlägt zum Ausgleich unter den Noch-nicht-Abgereisten eine Umlage über das zu viel kassierte Geld vor. Diese könne dann in Deutschland den schon abgereisten Klubmitgliedern ausgezahlt werden und so sei gewährleistet, dass jeder den gleichen Preis bezahlt hat. Tja ….???
Am Mittwoch beschwerte sich auf dem Boot ein Taucher über eine nur mit 140 bar gefüllte Flasche. Als Reaktion darauf meinte der Basisleiter man könne das durch eine geringere Tauchtiefe (z.B. 6m) ausgleichen. Schließlich drückte er die Flasche dann doch auf 170 bar durch Überströmen hoch und das sei ja schon ziemlich dicht an 200 bar und somit OK.
Am Montag erschien die Basisleitung mit den vor 8 Tagen ausgefüllten Verträgen und monierte meine fehlende Unterschrift auf meinem Dokument und auf dem meines minderjährigen Sohnes. Nachdem ich dies pflichtbewusst nachgeholt hatte, dachte ich darüber nach, warum wohl 8 Tage lang niemand mein Logbuch, meine Tauchtauglichkeit, meinen Ausweis oder meine Tauchqualifikation hat sehen wollen. Auch eine Kontrolle, wer jetzt tatsächlich das Tauchboot betritt und tatsächlich taucht – und mit wem und wie tief und wie lange – gab es nicht.
Überhaupt ist das Thema Sicherheit nicht das Top-Anliegen der Basis. Mehrere Male war ich mit meiner Gruppe am Ende des Tauchgangs am Schiff, auf dem sich niemand mehr aufhielt, weil alle – auch die Funktioner der Basis – tauchten. Nachttauchgang – das Boot hat keine Beleuchtung (Steuerbord-, Backbord- oder Toplicht). Scheinwerfer jeglicher Art fehlen.
An diesem Montag waren nur 5 Taucher für das Vormittags-Boot eingetragen und so beschloss man das Vormittags- und Nachmittagsboot zusammen zu legen – wieder nur ein Tauchgang pro Tag. Es war mein letzter Tauch-Tag auf Elba.
Beim Bezahlen meiner Tauchgänge weist die Basisleitung mich darauf hin, dass sie das Begrüßungsessen „Toskana-Art“ gestiftet hat und ich so nur meine Tauchgänge zu zahlen hätte. Ich bedanke mich, zahle meine Tauchgänge und reise den nächsten Tag ab. Jedoch - eine Woche nach unserer Abreise teilt mir unser Organisator mit, dass er bei seiner Abreise – 4 Tage später - für meine Familie und mich 80 € (4x20€ anstatt 4x16,9 € pro Person) an die Basis gezahlt hat. Natürlich lasse ich unseren Organisator nicht hängen und zahle ihm seine Auslagen.
Mein Fazit:
1. Die Basis ist auf große Tauchgruppen (> 5 Taucher) organisatorisch nicht vorbereitet.
2. Absprachen mit der Basisleitung sind absolut nicht zuverlässig, da die Basis immer wieder versucht, die gegebenen Zusagen zu unterlaufen.
3. Sicherheitsleistungen bezüglich des Tauchens und Service- oder Arbeitsleistungen allgemein erwarte ich von dieser Basis nicht mehr.
Mehr lesenUnser Tauchklub (TCC / DASA SG-Tauchen) hat sich entschlossen dieses Jahr auf Elba (Italien) zu tauchen und ich fahre mit meiner Familie (Frau, 2 Kinder) mit. Unser Organisator Hermann steht im ständigen Mail-Kontakt mit der Tauchbasis DIVELBA (Lacona), die auch die Unterkünfte organisiert und kündigt das Kommen von ca. 25 Leuten (davon 17 Taucher) an, von denen einige 14 Tage, andere 10 Tage und einige nur 7 Tage buchen. Die Basis freut sich und wir freuen uns auch.
Für die Ankunft am Sonntag stellt uns die Basis zur Begrüßung ein Essen – Toskana-Art, reichhaltig mit Getränken– in Aussicht, das sie selbst zum Preis von nur 16,9 EURO organisieren will. Eine nette Geste. Bei unserem Eintreffen stellt sich das Essen als etwas weniger reichhaltig (2 Salate, Brot, Getränke) dar, aber wir sind in Urlaubsstimmung und somit ist das alles nicht so tragisch.
Es wird an dem Abend auch ein Vertragsformular der Basis ausgeteilt, in dem die Taucher u.A. ihre Personalien, Tauchtauglichkeit (ja/nein) und Tauchqualifizierung (Lizenznr.) eintragen. Der Vertrag befreit die Basis von jeglicher Haftung für irgendwas (jeder taucht auf eigene Verantwortung) aber auch dies – so wurde mir versichert – ist ein durchaus üblicher Vertrag. Ich unterschreibe die ebenfalls aufgeführte Datenschutzklausel und übersehe, dass ich mit einer 2. Unterschrift das eigentliche Dokument auch unterzeichnen sollte. Mein minderjähriger Sohn (13 Jahre) macht dagegen alles richtig und unterschreibt seinen Vertrag zweimal.
Am nächsten Tag (Montag) soll das Tauchen beginnen. Leider teilt uns die Basis jetzt mit, dass alle Boote (vormittags und nachmittags) bereits ausgebucht sind. Gleiches gilt für den Mittwoch und Donnerstag. Begründung: Der Organisator hat der Tauchbasis nicht mitgeteilt, wie oft unsere Taucher denn pro Tag tauchen wollten. Die gute Urlaubsstimmung senkt sich etwas ab. Auf unser Drängen hin erklärt sich die Basis schließlich bereit, ein „Mittagsboot“ (11.30 Uhr) zu organisieren, damit wir wenigstens einmal pro Tag (an den genannten Tagen) tauchen können. Für den Donnerstag wird sogar ein „Two-Tank-Dive“ (mit einer Stunde Oberflächenpause) in Aussicht gestellt. Ich lehne für mich diesen 2. Donnerstag-2-Tank-Dive ab, da bei den Tauchtiefen im Mittelmeer der 2. Tauchgang nur sehr flach oder auf der Deko-Stufe stattfinden kann und somit qualitativ eingeschränkt ist, aber das gleiche kostet.
Beim Thema Kosten gab es eine weitere Überraschung. Während ich davon ausgegangen bin, dass ein Tauchklub mit 17 Tauchern den günstigsten Rabatt als Club beanspruchen könnte, wollte die Basis personengebunden abrechnen (bester Tarif war eine 10-ner Karte für 280 EURO). Vor allem unsere Jugendlichen hätten Probleme gehabt, bei dem auch durch volle Boote reduziertem Tauchangebot diese 10-ner-Karte zu erfüllen. Es dauerte bis Mittwoch, bis die Basis schließlich für jedes Vereinsmitglied einen Tarif von 28,-- EURO pro Tauchgang akzeptierte. Als aber nach einer Woche die ersten unserer Klubmitglieder abreisten und ihre Rechnung bezahlten, war dieses Abkommen schon nicht mehr ganz im Gedächtnis der Basisleitung und es wurden höhere Preise kassiert. Nach Bekanntwerden dieser Praxis entwickelte die Basisleitung ein ganz neues mathematisches Modell: Ja – es sei mehr kassiert worden als vereinbart und man schlägt zum Ausgleich unter den Noch-nicht-Abgereisten eine Umlage über das zu viel kassierte Geld vor. Diese könne dann in Deutschland den schon abgereisten Klubmitgliedern ausgezahlt werden und so sei gewährleistet, dass jeder den gleichen Preis bezahlt hat. Tja ….???
Am Mittwoch beschwerte sich auf dem Boot ein Taucher über eine nur mit 140 bar gefüllte Flasche. Als Reaktion darauf meinte der Basisleiter man könne das durch eine geringere Tauchtiefe (z.B. 6m) ausgleichen. Schließlich drückte er die Flasche dann doch auf 170 bar durch Überströmen hoch und das sei ja schon ziemlich dicht an 200 bar und somit OK.
Am Montag erschien die Basisleitung mit den vor 8 Tagen ausgefüllten Verträgen und monierte meine fehlende Unterschrift auf meinem Dokument und auf dem meines minderjährigen Sohnes. Nachdem ich dies pflichtbewusst nachgeholt hatte, dachte ich darüber nach, warum wohl 8 Tage lang niemand mein Logbuch, meine Tauchtauglichkeit, meinen Ausweis oder meine Tauchqualifikation hat sehen wollen. Auch eine Kontrolle, wer jetzt tatsächlich das Tauchboot betritt und tatsächlich taucht – und mit wem und wie tief und wie lange – gab es nicht.
Überhaupt ist das Thema Sicherheit nicht das Top-Anliegen der Basis. Mehrere Male war ich mit meiner Gruppe am Ende des Tauchgangs am Schiff, auf dem sich niemand mehr aufhielt, weil alle – auch die Funktioner der Basis – tauchten. Nachttauchgang – das Boot hat keine Beleuchtung (Steuerbord-, Backbord- oder Toplicht). Scheinwerfer jeglicher Art fehlen.
An diesem Montag waren nur 5 Taucher für das Vormittags-Boot eingetragen und so beschloss man das Vormittags- und Nachmittagsboot zusammen zu legen – wieder nur ein Tauchgang pro Tag. Es war mein letzter Tauch-Tag auf Elba.
Beim Bezahlen meiner Tauchgänge weist die Basisleitung mich darauf hin, dass sie das Begrüßungsessen „Toskana-Art“ gestiftet hat und ich so nur meine Tauchgänge zu zahlen hätte. Ich bedanke mich, zahle meine Tauchgänge und reise den nächsten Tag ab. Jedoch - eine Woche nach unserer Abreise teilt mir unser Organisator mit, dass er bei seiner Abreise – 4 Tage später - für meine Familie und mich 80 € (4x20€ anstatt 4x16,9 € pro Person) an die Basis gezahlt hat. Natürlich lasse ich unseren Organisator nicht hängen und zahle ihm seine Auslagen.
Mein Fazit:
1. Die Basis ist auf große Tauchgruppen (> 5 Taucher) organisatorisch nicht vorbereitet.
2. Absprachen mit der Basisleitung sind absolut nicht zuverlässig, da die Basis immer wieder versucht, die gegebenen Zusagen zu unterlaufen.
3. Sicherheitsleistungen bezüglich des Tauchens und Service- oder Arbeitsleistungen allgemein erwarte ich von dieser Basis nicht mehr.