MY Ihoo - Malipayon Divers (Inaktiv)

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Heidi SchröderInstructor

Wir (Frank – 1400 TG und ich –– 500 TG, 2 x Instr ...

Wir (Frank – 1400 TG und ich –– 500 TG, 2 x Instructor)reisen viel. Wir tauchen viel. Wir haben schon viel gesehen – Gutes wie Schlechtes. Bislang haben wir noch nie einen Bericht darüber geschrieben. (oft schon vorgenommen und immer wieder verbummelt)
Unsere Erlebnisse auf der MY IHOO waren jedoch dermaßen außergewöhnlich, dass wir sie euch nicht vorenthalten möchten.

Lesefaule seien gewarnt, der Bericht ist sehr lang, denn es gibt viel zu erzählen.

Wie alles begann:
Wie bei vielen Tauchern steht auch auf unserer „Want-to-see Liste“ der Walhai ganz oben. Im www sind wird für unseren diesjährigen Dezemberurlaub auf die Seite von Steffen Löscher – Malipayon-Divers gestoßen.
Dort heißt es: „Möchtet Ihr bei einer Tauchsafari in kleiner Gruppe (max. 6 Taucher) die herrliche Unterwasserwelt der Philippinen genießen? Dann seid Ihr hier genau richtig! … Jedes Jahr unternehmen wir Walhai-Safaris. Unsere Erfolgsquote in diesem Bereich liegt bei über 90 Prozent. Falls Ihr also einmal mit diesen herrlichen Tieren tauchen oder schnorcheln möchtet, so seid Ihr bei uns genau richtig.“
Hier im Taucher.net sind wir auf sehr unterschiedliche Berichte gestoßen. Neben den schlechten waren aber auch einige sehr gute Beurteilungen dabei. Im Juli haben wir das erste Mal Kontakt zu Steffen aufgenommen. Alle Mails wurden prompt beantwortet.
So wollten wir unter anderem wissen, ob die Chancen auf Walhai zum Ende Dezember hin nicht größer werden. Original: „Ab Ende November sind die Chancen etwa gleich auf Walhaie. Die allerbeste Zeit war in den letzten zwei Jahren der März. Doch keine Sorge, auf allen unseren Walhaitouren haben wir die Gäste zu den Walhaien ins Wasser gebracht. Mit einer derartigen Erfolgsquote können nicht mal die Operator in Donsol mithalten. Und hier in den Visayas sowieso keiner….“
Auch haben wir ihn auf die schlechten Bewertungen angesprochen
Original: …. „Einige Kritik an uns war durchaus berechtigt. Wenngleich meines Erachtens zum Teil völlig überzogen. So ist ein langer Beitrag drin, da geht es um Scubaholly. Der Autor dieses Beitrages kann man nicht ernst nehmen, kam mit völlig falschen Erwartungen an Bord. Ich möchte hier aber auf Details nicht eingehen. Tatsache ist, die IHOO ist ein einfaches Safariboot, doch mit viel Platz. So sind die Einzelbetten 80 x 220 cm gross. WC und Dusche ist jeweils eines innen, Zusätzlich ist noch eine Dusche am Ein- und Ausstieg. Und ein grosses Sonnendeck (mit Sonnensegel, wer lieber im Schatten ist) rundet den Komfort ab.“

Ende August haben wir uns dann entschlossen die Tour vom 2. bis 6. Dezember 2007 zu buchen. Steffen hat uns Tipps gegeben, welche Inseln wir uns noch anschauen können, und hat uns für die erste Nacht auf Panglao ein Zimmer reserviert.
Das hat auch geklappt. Bei unserer Ankunft am 29. November im Casa Nova Garden war das Zimmer reserviert und ein kleines Begrüßungsschreiben von Steffen wurde uns übergeben.

So war der Anfang recht viel versprechend.

Freitag, 30. November 2007
Morgens um halb 9 klopft Steffen an die Tür. Nach einem kurzen „Hallo“ informiert er uns darüber, dass die vorherige Safari mit 4 gebuchten Gästen nicht wie geplant (25. bis 29. November) starten konnte, weil die IHOO im Trockendock lag und nicht rechtzeitig fertig wurde (Mail vom 14.7.07: „Momentan haben wir die IHOO auf dem Trockendock und renovieren das Boot, werden voraussichtlich ab Ende September wieder in See stechen.“)
Wenn man jetzt beide Touren zusammenlegte, dann könnte man morgen (1.12.) mit 6 Leuten fahren. Es müsse heute nur noch eingeräumt und geputzt werden – Start sei dann morgen um 6.00 Uhr. Ob es für uns o.k. wäre. Wir waren zwar ein bisschen überrumpelt, haben aber natürlich zugestimmt.

Samstag, 01. Dezember 2007
In der Nacht gegen 4.30 Uhr kam eine SMS von Steffen, in der er uns mitteilte, dass sie nicht fertig geworden sind und es 10 Uhr werden wird.
Um 10 Uhr stand er persönlich vor der Tür, um zu beichten, dass das Boot in Doljo (andere Seite von Panglao) liegt und dort die Wellen zu hoch sind – sie bekommen die Schraube nicht ans Boot.
Schraube???? Bislang war nur von einräumen und putzen die Rede.

Nun denn, wir sind erst mal ins Kalipayan frühstücken gegangen. Dort haben wir Kurt Biebelmann, Inhaber des Kalipayan Resort und des Atlantis Dive Centers getroffen. Kurt bietet die Walhaisafari mit der IHOO auch seinen Kunden an. Dazu gehörten die 4 anderen Gäste, die wir ebenfalls an diesem Tag kennenlernten. Sie wurden seit dem 25. November häppchenweise immer wieder von einem Tag auf den nächsten vertröstet. Man kann sich vorstellen, wie die Stimmung war. Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass für 2 der Rückflug am Mittwoch, für die anderen beiden am Donnerstag anstand. Knapp bis unmöglich bei einer 4-Tage / 4-Nächte Safari. Wie auch wir, sind sie ausschließlich wegen dieser Safari auf die Philippinen geflogen.

Kurt hat derweil Krisenmanagement betrieben. Seine 4 Gäste wurden aufs Tauchen eingeladen, er hat höchstpersönlich für uns gekocht (sensationell lecker) und eine große Banka organisiert, die die IHOO von Doljo auf die ruhige Seite zum Alona Beach schleppen sollte zwecks Schraubenmontage. Irgendwann in der Nacht hat das auch geklappt.

Sonntag, 02. Dezember
Da liegt sie nun endlich – direkt vor der Tür. Jetzt ist es aber so, dass 2 Gäste ganz sicher nicht mehr mitkommen können (Rückflug am Mittwoch), Die zwei anderen (René und Holger) fliegen erst am Donnerstag, könnten also einen verkürzten 2-Tage Trip machen und am Mittwochmorgen in Leyte von Bord gehen – wissen aber noch nichts von ihrem Glück und können erst nachmittags gefragt werden. Die beiden sind tauchen gegangen und haben dafür auch mein allergrößtes Verständnis. Sind lange genug immer wieder vertröstet worden.
Mit nur 2 Gästen fährt er nicht. (Auch dieses Szenario „was wenn wir nur 2 sind?“ habe ich vorher per E-Mail geklärt. Original:´…Es ist also wirklich sehr unwahrscheinlich das wir nicht noch ein paar Leute zusammen bekommen. Desweiteren erwarten wir den Filmemacher Bo Randers in den nächsten Tagen zurück auf den Philippinen. … Wenn sonst keiner weiter kommt, dann laden wir Bo ein mit uns zu kommen. So dass wir nicht alleine fahren müssen. Aber ich denke das wird sowieso nicht eintreffen.´

Steffen haben wir morgens im Kalipayan getroffen. Lt. ihm war alles fertig, abfahrbereit – nur Süßwasser müsse noch gebunkert werden. Na dann man los.

Wir trödeln uns also wieder durch den Tag und warten auf das Tagesboot vom Atlantis.
Sobald das zurück ist, sagen Holger und René sofort zu. Alle packen schnell ihre Sachen und sind abfahrbereit. Wir stehen am Ufer und warten auf das Beiboot, und ich frage Steffen noch mal: „hast du jetzt Süßwasser an Bord?“ Antwort: „ja – ein bisschen.“
Ein bisschen???

Jacket und Lungenautomat haben wir uns bei Steffen geliehen. Sicherheitshalber hatten wir (mehrmals) darum gebeten, Ersatzausrüstung mit an Bord zu nehmen. Es kann ja immer mal was kaputt gehen.
Leider fehlte der versprochene Ersatzautomat und musste noch mal schnell vom Atlantis geholt werden. Bei dem anderen Automaten waren die Schläuche falsch konfiguriert und nicht festgeschraubt.

Wir wollten gerne die Ausrüstung einmal zusammenbauen und testen bevor wir losfuhren. Steffen erzählte, dass er die Flaschen alle geöffnet und gereinigt habe. Das ist zwar löblich, schöner wäre es aber noch gewesen, wenn die Flaschen danach auch gefüllt worden wären.
Und anscheinend gab es auch keinen Probelauf des Kompressors, denn der verweigerte zunächst jegliche Mitarbeit.
Nach ca. 15 Minuten hatte die Crew es dank der Unterstützung von Frank geschafft, den Kompressor zum Laufen zu bringen. (was Gäste alles so können). Die erste Befürchtung, dass er nicht füllt, hat sich dann doch nicht bestätigt. Das Manometer hat bloß geklemmt und musste während des Füllens immer zärtlich beklopft werden, um korrekt anzuzeigen. Grenzwertig bei einem Kompressor, der kein Sicherheitsventil mehr hat.

Nun kann man aber schlecht INT-Automaten in DIN-Flaschen schrauben. Wir fragen Steffen nach den Adaptern für die Ventile. Antwort: „Ja, die habe ich irgendwo…“ Bitte Steffen, nicht irgendwo. Zeigen – jetzt und hier. Wurden nach einer guten halben Stunde auch gefunden. O-Ringe haben wir schon bessere gesehen, aber auch schlechtere – also konnte es losgehen.

Mittlerweile ist es später Sonntagabend. Da René und Holger am Mittwochmorgen schon wieder von Bord gehen müssen, muss die IHOO die Nacht durchfahren, wenn wir am Montag im Walhaigebiet sein wollen.
Steffens Frau hat lecker gekocht und das Essen steht bereits für uns auf dem Tisch. Auf der einen Seite des Tisches hängen 2 Kabel aus der Decke, 1 Meter neben dem Tisch 2 Kabel mit einem winzigen Lämpchen. Wir essen mit Taschenlampe.

Danach unternehmen wir eine kleine Bootsbegehung.
Die Kabinen sind einfach, aber zweckmäßig. Die Betten sind so lang, dass auch große Menschen ausgestreckt schlafen können.
Der gut gemeinte kleine Ventilator sollte jedoch besser einen halben Meter weiter oben angebracht werden. So – gute 5-10 cm über der Matratze - rasiert er einem entweder die Zehen oder den Skalp. Je nach dem.
Die Fenster sind neu, zum aufklappen, lassen sich aber leider in geöffnetem Zustand nicht arretieren. Ein Kleiderbügel schafft Abhilfe. Auch sind sie bei Dunkelheit nicht blickdicht. Schamhafte sollten beim pinkeln das Licht auslassen.

Die Beleuchtung in den Kabinen ist unterschiedlich. Unsere war o.k., in einer anderen nicht.
„Hey, mach doch mal das Licht an“ „Ist schon an“ „Tatsächlich????“

Es gibt eine Toilette, das ist auch ausreichend. Der bei Marinetoiletten gewohnte Mülleimer für das Papier fehlt. „Hier auf den Philippinen geht das ins Meer – löst sich schließlich auf.“ Finden wir alle 4 persönlich nicht o.k., (genauso wenig wie das Zigaretten ins Meer schmeißen) da wir aber keinen Mülleimer im Gepäck haben, wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben. (Überhaupt gibt es auf dem ganzen Boot nicht einen einzigen Mülleimer oder Aschenbecher)

Das ging genau bis zum nächsten Tag mittags gut, danach war die Toilette verstopft. Es hat eine ganze Weile gedauert und bedurfte mehrmaligem Bitten und Auffordern bis sich jemand dem Problem annahm. Fortan wurde das Papier mangels anderer Möglichkeit aus dem Fenster geworfen (Igitt). Zum Spülen dient eine große Tonne mit Schöpfkelle (das ist o.k.), die Tonne ist häufig leer und wird erst auf mehrmaliges Bitten wieder aufgefüllt (das ist nicht o.k.), der Fußboden steht konsequent 3 cm unter Wasser (das regt die Phantasie an und ist eklig).
Bei einem Verhältnis von 5 Staff zu 4 Gästen sollte es möglich sein, mal aufzuwischen.

Die Dusche liegt demontiert auf dem Fußboden. „Bringen wir morgen noch an“. Wurde nicht getan – war auch unnötig, weil die Wasserpumpe eh nicht ging und somit auch die Dusche am Heck nicht.
Nach ca. 4-5-maliger Bitte, doch ans Heck einen Eimer mit Süßwasser und eine Schöpfkelle (abgeschnittene Wasserflasche) zu stellen, wurde unsere Bitte gewährt. Hat 2 x von alleine geklappt, danach ging die Prozedur des Aufforderns von vorne los.

Ein brandneuer Kühlschrank ist vorhanden und war auch mit Getränken gefüllt.
Es steht auch den ganzen Tag eine Thermoskanne mit heißem Wasser und Tee / Nescafé zur Verfügung. Auf allen Löffeln an Bord kleben zwar auf der Essfläche noch großzügige Reste des Preisetikettes, aber wenn man das oft genug durch den heißen Kaffee rührt, gehen die bestimmt auch irgendwann mal ab.

Im Salon steht ein ausreichend großer Tisch. Die Tischdecke mit Reißzwecken festzumachen, ist allerdings keine so gute Idee. Haben sich reihenweise gelöst und hätten bestimmt weh getan beim reintreten. Ist Gott sei Dank nicht passiert. Wäre auch schlecht gewesen, es gibt kein Erste Hilfe Set an Bord. Nein – auch keinen Sauerstoff!!!

Das Oberdeck ist ziemlich groß. Auf der Heckseite stehen Sitzbänke in U-Form mit kleinen Tischchen. Theoretisch ist auch eine größere Tischplatte vorhanden, die man auf 2 Böcke legen könnte. Leider nur theoretisch, wurde beim Streichen des Bootes direkt mit festlackiert. (Kein Witz).

Nach unserer kleinen Orientierungstour haben wir noch ein Bierchen getrunken und auf unsere Walhaitour angestoßen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

In der Kabine noch schnell die Kakerlake im Format einer Zigarettenschachtel gefangen, ihr eine Wasserflasche als neues Zuhause angeboten, und dann ins Bett. (Ja, wir wissen, dass solche Haustiere an Bord kommen. Gerade auf dem Trockendock. Wir wissen aber auch, dass es Mittel dagegen gibt.)

Montag, 3. Dezember
Der Plan war, dass das Boot durchfährt bis ins Walhaigebiet und wir auf dem Weg einmal für einen Early-Morning Dive stoppen.
Fakt ist, den ersten Tauchgang haben wir um 10:45 Uhr gemacht. Early-Morning-Dive ist ausgefallen, weil wir so schön geschlafen haben. O-Ton.

Mein Leihjacket hat auch nur diesen einen Tauchgang gehalten. Zum Ende hin hat der Inflator komplett versagt und die Luft nicht mehr gehalten. Ich weiß schon, warum ich so penetrant auf Ersatz an Bord bestanden habe.

Um 12 Uhr liegen wir mit dem Boot an der Boje vor einem kleinen Dorf. Wir sind noch etwa 1 – 1,5 Stunden vom Ziel entfernt.
Wir stoppen, weil „noch kurz“ etwas eingekauft werden muss. Süßwasser (ein bisschen war wohl doch zu wenig) und – man halte sich fest – Treibstoff.

Derweil montieren wir zu viert das Sonnendach – selbst ist der Gast.

Die Crew kommt zurück und plötzlich muss „noch kurz“ die Rückholfeder vom Gaszug gewechselt werden (komisch, war vorher keine Rede von),um 14 Uhr seien wir dann am Ziel.

Nach der „Federreparatur“ ist dann der Keilriemen der Wasserpumpe vom Motor an der Reihe. Prima.
Die Crew fährt also wieder los. An Land – 20 km mit dem Moped ins nächste Städtchen und zurück. Übrigens mit den Schuhen der Gäste. Die haben wir nämlich wie verrückt gesucht und nach 1,5 Stunden an den Füßen der Crew gefunden.

Beim Keilriemenkauf empfiehlt es sich, den alten mitzunehmen. Sonst kauft man den falschen und fährt noch mal los. Wie geschehen.
Um 19:30 Uhr kommt das Beiboot zum 4. Mal zurück. Inzwischen ist es dunkel. Eine Taschenlampe gibt es nicht an Bord. Aber ich habe eine brandneue, schöne LED-Lampe … gehabt. Nachdem ich sie für die Montage des Keilriemens verliehen hatte, habe ich sie mit nur ½ Leuchtkraft zurückbekommen. Ich weiß es nicht genau, aber ich vermute, sie haben im Spülbecken versucht, die Schmierflecken abzuwaschen. Es war keine UW-Lampe.

Wir machen aus der Not eine Tugend und sitzen mit San Miguel auf dem Oberdeck unter dem Sternenhimmel. Steffen gesellt sich zu uns. Im Laufe des Abends kommt das Gespräch auf die Reparatur des Bootes. (Wurde im März aufs Riff gedrückt.) Wir fragen ihn, ob das Boot eigentlich versichert war. Nein, war es nicht (Oh, Schreck). Ist es denn jetzt versichert? Nein, ist es nicht. (?????) Man wundert sich und fragt nach. Warum nicht? Ist es so teuer? Was kostet denn die Versicherung? Antwort: „Weiß ich nicht, habe ich noch nie drüber nachgedacht.“
Da kommt man ins grübeln…

Ihm scheinen generell jegliche Antennen für die Stimmung seiner Kunden zu fehlen. Ich weiß nicht mehr genau, um was es genau ging (irgendwas, was eventuell fehlt..), aber er hat doch tatsächlich gemeint „... wir können dann ja auch noch mal kurz an Land…“
Da springt einem doch der Draht aus der Mütze. NEIN Steffen. An Land gehen wir nur noch, um dieses Boot zu verlassen. Wir zahlen doch keine 490,00 EUR um mit dir einen Shoppingtour zu machen! Das einzige was wir hier noch tun ist Walhaie suchen, Walhaie suchen oder Walhaie suchen. Basta!

Um 24 Uhr sind wir dann auch da, wo wir schon mittags sein sollten und wollten.

Noch schnell die zweite Kakerlake erlegen, die durchs Bett rennt, und dann schlafen.
Morgen wird alles gut.

Dienstag, 4. Dezember
Morgens fängt die IHOO an zu kreuzen auf der Suche nach dem Walhai. Steffen verkündet freudig, dass er mit Fischern gesprochen habe, diese sagen das Futter der Wahlhaie sei da. (wie heißen die kleinen Fischchen gleich noch mal?)
Die IHOO kreuzt und Steffen steht an Oberdeck. Ein Fernglas wäre bestimmt hilfreich gewesen, scheint es aber an Bord nicht zu geben.
2 Stunden später: Steffen hat mit Fischern gesprochen. Wir versuchen es etwas weiter nördlich, weil das Futter der Walhaie nicht da sei. Hä??? Bin ich blöd???

Um 9 Uhr haben wir dann ohne Sichtungen einen ersten Tauchgang unternommen. Eine Flasche musste nur kurz noch mal nachgedrückt werden, weil sie von einen auf den anderen Tag 80 Bar verloren hat.

Wir wechseln den Platz und machen einen zweiten Tauchgang. Das Riff war zugegebenermaßen erstklassig. Steffen, nicht besonders empfänglich für die Stimmung seiner Gäste, hat unsere positiven Äußerungen anscheinend so gedeutet, dass nun alles wieder gut ist. Wir sind direkt dort geblieben.

Flaschen waren für jeden Taucher doppelt an Bord. Man hätte also prima füllen können, während wir tauchen. Damit wurde jedoch gewartet, bis wir wieder an Bord sind.
Dafür aber wurde in unserer Abwesenheit das Essen schon mal vorbereitet und fertig auf Tellern portioniert auf den Tisch gestellt.
So gab es also leckeres aber kaltes Essen zum Brüllen des Kompressors. Mahlzeit.

Und dann fing es an zu regnen. Die brandneuen Fenster in den Kabinen sind ungefähr so dicht wie eine offene Balkontür. Das Wasser lief rein wie die Sintflut. Hab ich schon erzählt, dass die Betten direkt drunter sind? Somit hatten wir nicht nur Betten, die lang genug sind, nein – es waren sogar Wasserbetten

Nass ist nass, also kann man auch direkt tauchen gehen. Und da Steffen die Walhaisuche eh eingestellt hat, machen wir unseren dritten Tauchgang noch einmal an derselben Stelle. (Mail vom 25.8.07:Ca. zwei volle Tage und Nächte werden wir uns bei den Walhaispots aufhalten. Da gibt es kein festes Programm, sondern wir müssen uns nach den Tikis richten. Oberste Priorität haben die Walhaie.)

Die einzigen Walhaie, die wir auf diesem Trip gesehen haben, waren die auf den Fotos in unserer mitgebrachten „Tauchen“. Und die auch nur die Hälfte der Zeit, weil danach die Seiten mit dem Kaugummi von Steffens 4-jähriger Tochter (ja, die war auch mit) zugeklebt waren – wie einiges anderes auch.

Zum Abendessen ist Barbecue geplant. Wir sitzen schon erwartungsfroh am Tisch, als es auf einmal qualmt und zum Himmel stinkt. Grillanzünden auf philippinisch: Man nehme ordentlich Plastiktüten und einen großzügigen Schluck Diesel. Muss das sein? Zumal es Berge von Pappe an Bord gibt, weil die komplette Verpackung des Kühlschrankes noch vorhanden ist. Wir meinten „Nein“. Steffen meinte „Wir sind jetzt aber wirklich pingelig, dann gibt es eben kein Barbecue“. Gab es dann doch, haben noch einen Elektrogrill gefunden, und es hat auch geschmeckt.

Aber Achtung, jetzt kommt das absolute „Sahnehäubchen“ dieses Trips.

Nach dem dritten Tauchgang, beim Auseinanderbauen, ist Holgers Sinterfilter plötzlich rabenschwarz. Schwarz und krümelig. Mit dem Finger durch das Flaschenventil. Auch hier, schwarz, schmierig und krümelig. Auch bei einer zweiten Flasche das Gleiche.
Alle rätseln. Was mag das sein? Wir haben eine plausible Erklärung gefunden:

Die Crew hat am Nachmittag die Filterpatrone gewechselt. (Es ist schon o.k., das selbst zu machen -Sieb, Filzscheibe, Aktivkohle, Granulat, Filzscheibe, Deckel drauf – vereinfacht ausgedrückt)
Wenn man nun die untere Filzscheibe vergisst, dann drückt es die Kohle ins Flaschenventil und bei beim Tauchen dann auch in die erste Stufe. Das kann dann zum Versagen des Automaten führen ist durchaus als gefährlich zu bezeichnen.

Wir haben die Nase gestrichen voll. Nichts hat auf diesem Trip geklappt, nichts war so wie angeboten und verkauft. Jetzt ist noch unsere Sicherheit massiv gefährdet (ganz besonders in Verbindung mit fehlendem Sauerstoff und fehlender Erster Hilfe) – wir entschließen uns, den nächsten Morgen zusammen mit René und Holger in Leyte von Bord zu gehen.

Wir setzten uns mit Steffen zusammen und tragen ihm unsere gesammelte Mängelliste vor. Er stimmt uns in allen Punkten zu und gibt uns Recht. René und Holger haben die Safari über ein deutsches Reisebüro gebucht. Dieses hat ihnen nach ihrer Rückkehr die Kosten komplett und anstandslos erstattet.
Frank und ich haben direkt über Steffen gebucht und die Reise Gott sei Dank nur angezahlt. Wir bitten ihn über diese Anzahlung nachzudenken.

In der Nacht regnet es wieder. Tja, schlafen wir halt nass….

Am nächsten Morgen um 8 Uhr fragen wir Steffen, ob er denn mal darüber nachgedacht hat, wie wir nun finanziell auseinander gehen. „Nee, hab ich noch nicht“.
Ok, aber wir. Wir sagen ihm, dass wir unsere Anzahlung wiederbekommen möchten, und zwar in voller Höhe.
Er verspricht uns, dass er, wenn er weitermacht, uns das Geld zurückzahlt. Sollte das passieren, werde ich euch das hier an dieser Stelle in einem separaten Bericht wissen lassen und auch positiv bewerten - bis jetzt (20.1.08) hat er jedoch auf meine Mail vom 26.12 noch nicht reagiert.

Wir haben also das Boot verlassen und uns mit Taxen, Fähren usw. in 15 Stunden wieder nach Bohol durchgeschlagen.

Schade. Wir hatten uns sehr auf diese Tour gefreut. Wir hatten große Hoffnung, Walhaie zu sehen und 4 tolle Tauchtage zu verbringen. Unsere Enttäuschung ist groß.
Viele der Punkte für sich genommen, wären nicht so tragisch gewesen und hätten wir auch nicht extra erwähnt. Aber in dieser geballten Form können und wollen wir darüber nicht hinwegsehen. Und die
eklatanten Sicherheitsmängel sind absolut inakzeptabel.

Empfehlen können und werden wir dieses Boot mit diesem Eigner nicht. Nicht, solange sich nicht grundlegende Dinge in den Punkten Sicherheit, Ausbildung der Crew, Organisation, Problemhandling und Umgang mit den Gästen ändern.

Ich vergebe auch keine Flosse. Eine ist mir noch zuviel.

Allgemeines zur Crew

Die Crew ist in keinster Art und Weise ausgebildet und auch nicht besonders hilfsbereit.
Sie sehen völlig abgerissen aus. Es ist zwar nicht ganz so wichtig, aber muss es ein vor Dreck starrendes T-Shirt mit mehr Löchern als Stoff sein?
Sie schrauben INT Automaten in DIN Flaschen (nein – nicht dass sie es nur versuchen, sie tun es).
Sie halten das Dingi nicht fest beim Einsteigen (blöd wenn man einen Fuß auf dem einen, den anderen auf dem anderen Boot hat)
Sie räumen nichts weg oder auf, seien es Kisten und Kanister, die überall auf dem Boot verteilt stehen, seien es leere Getränkeflaschen o.ä.
Sie machen nichts sauber (weder Toilette noch bspw. Kaffeeflecken auf Deck)
Was tun sie bloß den ganzen Tag???














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Vom 11. bis 26. 03. machten wir auf den Philippin ...

Vom 11. bis 26. 03. machten wir auf den Philippinen eine phantastische Tauchsafari mit der Ihoo.

Nach ewiger aber komfortabler Fliegerei hat uns Steffen (Eigner und zugleich Veranstalter) vom Fughafen in Cebu abgeholt. Da wir noch auf unsere Mittaucher warten mussten, gab’s nen kurzen Aufenthalt zum frischmachen im Hotel in Cebu. Nach dem gemeinsamen Abendessen gings dann per Fähre nach Southern Leythe. Irgendwann in der Nacht sind wir dann auf der Ihoo angekommen und gleich müde ins Bett gefallen.

Am nächsten Morgen aufgewacht und es begann ohne weitere Verzögerungen unsere bislang schönste und erfülltestes Tauchsafari. Wir waren nun 4 Taucher an Bord die von einer 6 köpfigen Crew umsorgt zu den entlegensten und schönsten Tauchplätzen gebracht wurden die wir je gesehen hatten. Dabei waren wir alle 4 mit jeweils gut über 500 Tauchgängen keine Neulinge mehr. Wir waren schon x-mal in Ägypten und unsere Begleiter tauchten schon auf den Malediven In Ägypten, Indonesien etc.

Nun ist die Ihoo ein kleines, bescheidenes aber durchaus komfortables Safariboot für alle denen es in erster Linie ums Tauchen geht. Die Kabinen sind riesig und komfortabel, die sanitären Anlagen eher bescheiden aber dafür immer blitzeblank. Das Tauchdeck für 4 bis 6 Taucher ausgerichtet großzügig bemessen.

Die einzige Toilette und die einzige Dusche die es gab, waren immer sauber und makellos anzutreffen. Besonders witzig war das gemeinsame Zähneputzen und Rasieren auf der Wasserumspülten Plattform während der Fahrt.

Gleich nach dem ersten – wirklich feudalen Frühstück eröffnete und Steffen seine Tourplanung und wir sind dann sehr schnell übereingekommen, dass wir eine Discoverytour machen wollten, die uns an bislang nicht bekannte und bisher noch nie betauchte Plätze führen sollte. Das war die richtige Entscheidung! Mit Hilfe von Seekarten und Echolot (deep sounder) hat uns Steffen an phantastische Plätze geführt von denen wir so gut wie nie wussten, was uns erwartet. So eine Discoverytour ist sicher nicht für unerfahrene Taucher zu empfehlen. Wir fanden großartige und vor allem intakte Korallenlandschaften, seltenste Wassertiere, Höhlen und hatten super Strömungstauchgänge.

Dank der Umsicht von Steffen und der Crew und der wendigen Ihoo wurden wir immer problemlos kurz nach dem auftauchen aufgesammelt. Wir genossen das eigenverantwortliche und freie Tauchen, hatten aber genug Disziplin und Erfahrung, sodass die Tauchreise durch keine unvernünftige Handlung je gefährdet gewesen wäre.

Zu den echten Highlights gehörten die Walhaie. Steffen hat viel Erfahrung und jede Menge Spaß am Aufspüren der Walhaie. Und so sind wir sowohl auf dem Hin- wie auch auf dem Rückweg jeweils fast einen ganzen Tag mit diesen wunderbaren Giganten geschnorchelt. Das war Action und Spaß pur. Rein raus runter, hinterher und natürlich 1000 Fotos gemacht. Wirklich unvergessliche Erlebnisse waren das.

Die ganze Zeit über war die See ruhig wie ein Ententeich. Keine Spur von Seekrankheit. Alles war idyllisch. Dis auf den 11ten Abend der Reise. Da kam gleichzeitig mit der Ebbe kräftiger Wind auf. Wind und Wellen wurden immer kräftiger und haben die Ihoo vom Nachtankerplatz losgerissen und auf einen Korallenblock gedrückt. Die Ihoo wurde dadurch beschädigt und vor allem manövrierunfähig. Steffen hat dann sofort per Handy Hilfe angefordert und in kurzer Zeit wurden wir von der Crew einer nahegelegenen Tauchbasis/Hotel abgeholt.

Die Safari war damit leider zu ende. Dafür begann ein dreitägiger Erholungsurlaub in einem echt schönen Resort. War zwar so nicht geplant, aber durchaus erträglich.

Natürlich hat dies Extrakosten verursacht. Die sind uns aber umgehend und anstandslos vom Veranstalter „Schöner Tauchen“ erstattet worden.

Schade das die Ihoo defekt ging. Vor allem für Steffen. Sobald die Ihoo wieder flott ist, werden wir wieder buchen.

Regine und Boris


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Reisebericht MV Ihoo, 12.12.-16.12.2006Nach dreiw ...

Reisebericht MV Ihoo, 12.12.-16.12.2006

Nach dreiwöchigem “island hopping” mit den Sea Explorers (siehe gesonderter Bericht) haben wir, meine Frau und ich, uns noch eine 5-Tage-4-Nächte-Safari zu den Walhaien vor Süd-Leyte gegönnt. Nach so viel interessantem Makro auf Siquijor, Negros und Cabilao hatten wir Lust auch noch auf “etwas Größeres”. Unsere Reiseagentur Schöner Tauchen (www.schoener-tauchen.de) umwarb auf ihrer Website ein kleines Safariboot namens Ihoo, geführt von Steffen und seiner Firma Malipayon Divers (www.malipayon-divers.com). Schöner Tauchen schrieb zum Beispiel: “Steffen und seine Frau […] begleiten die Touren fast immer persönlich und kümmern sich liebevoll um die Gäste. […] Steffen bietet auf seiner Ihoo tolles individuelles Tauchen und ist unserer Meinung nach viel zu günstig. Unbedingt buchen.” Wir konnten auf Taucher.net zwar auch einige negative Schlagzeilen zur Ihoo lesen, jedoch ebenfalls, wie Schöner Tauchen für Steffen bei großen Problemen im Jahr 2006 hilfreich einsprang. Da wir von Schöner Tauchen bisher nie enttäuscht worden waren, schlossen wir daraus, aha, die sind von der Ihoo wirklich überzeugt – dann muss das auch gut sein. Wir folgten also dem als Imperativ formulierten Ratschlag “unbedingt buchen”. Leider sind wir nach unserer Rückkehr von der Ihoo nicht mehr so überzeugt wie Schöner Tauchen.
Unsere Tour sollte nach Ausschreibung in Ubay beginnen, 3 volle Tage sollten an den Walhaispots verbracht werden, und am letzten Tag sollte Hilongos der Endpunkt der Safari sein, mit 1-2 abschließenden Tauchgängen auf dem Weg dorthin. So weit, so gut.

Zum Ablauf der Safari: Am Vortag der Safari nimmt Steffen Kontakt mit uns auf, indem er uns im Hotel auf Panglao anrief und den Transfer bestätigt (wir hatten ihn zuvor in einer kurzen email darum gebeten). Am Morgen werden wir von ihm persönlich abgeholt, mit dem Van geht es über Tagbilaran, wo zwei weitere Gäste abgeholt werden, nach Guindulman. Steffen erzählt uns, dass wegen des Taifuns zwei Tage zuvor der Ablauf etwas geändert werden müsse. Die Ihoo war zuvor auf einer zweiwöchigen Tour durch die Visayas gewesen, und obwohl der tropische Sturm diese Region glücklicherweise weitgehend verschonte, hatte es die Ihoo nicht wie vorgesehen nach Ubay geschafft. Dies mache jedoch für den sonstigen Ablauf keinen großen Unterschied, da es von Guindulman aus in die Sogod Bay zu den Walhaien gleich weit sei wie von Ubay aus. Er selbst könne diese Safari nicht begleiten, denn er müsse aus bürokratischem Anlass einige Tage nach Cebu, fahre aber in der Nacht noch mit der Ihoo und uns nach Leyte, wo er von Bord gehe. An seiner Stelle werde der Tauchlehrer Holly an Bord sein und die Safari managen. Zufällig kannten wir Holly schon von den Sea Explorers aus Siquijor und seinem dortigen Restaurant. Ach ja: und außerdem sei die Ihoo, wegen der Umstellungen im Reiseplan, noch nicht fertig mit Wasser, Lebensmitteln und Treibstoff versorgt, aber das werde man abends und am nächsten Morgen ohne Zeitverzögerung in Leyte nachholen.
Nach dem Einchecken in Guindulman und Abholung eines fünften Gastes direkt vor dem Resort auf Bohol machen wir vor Ort noch einen Tauchgang und setzen dann nach Leyte über. Beim ersten Tauchgang fällt auf, dass das Leihequipment, welches durch die zwei in Tagbilaran abgeholten Gäste vorbestellt und durch Steffen ausgeliehen worden war, grobe Mängel aufweist (hängende Nadel im Finimeter, Inflator passt nicht auf Jacket, Anzüge in falscher Größe und andere). Auch diese Mängel will Steffen in Leyte beheben, mit Hilfe einer dortigen, befreundeten Tauchbasis. Als wir abends dort ankommen, gehen die drei (Steffen und die beiden Gäste) also von Bord, kamen allerdings bald zurück, ohne Erfolg. Das Equipmentthema wird auf den nächsten Tag verschoben. Steffen und ein Teil der Mannschaft gehen für die Nacht von Bord, um zu Hause zu schlafen. Am nächsten Morgen ergibt sich die nächste Verzögerung dadurch, dass der Kapitän nicht auftaucht. Steffen kommt an Bord und meint, dann müsse er wohl doch mitkommen, um das Boot selbst zu steuern. Irgendwann kommt der Kapitän dann doch noch, und wir können in der Nähe von Padre Burgos endlich einen morgendlichen Tauchgang untenehmen, an einem allerdings reichlich zugemüllten Riff. Vor Padre Burgos dann wieder heftige Geschäftsamkeit: erneut Versuch, für die beiden Mitreisenden funktionierendes Leihequipment zu beschaffen, diesmal mehr oder weniger erfolgreich, und wieder Beladung der Ihoo mit dem Beiboot vom Ufer aus (was Stunden dauert). Gegen Mittag – Steffen hat die Ihoo wieder verlassen - dann endlich Überquerung der Sogod Bay, und schöner Tauchgang bei Napantao.
Holly´s Briefings zu den Tauchplätzen sehen ab sofort alle etwa so aus: “Den Tauchplatz kenn ich selbst nicht. Wir gucken einfach, was uns so erwartet. Steffen hatte leider durch den Taifun keine Möglichkeit, mich zu briefen…”. Nachfragen können wir übrigens auch über Telefon nicht, da meist keine Netzverbindung.
Nach dem Tauchgang in Napantao dann wieder ein Stopp, der dritte bisher, zum Bunkern von Wasser. Danach soll mit der Walhai-Suche begonnen werden. Allerdings ist es jetzt schon ziemlich spät geworden. In der Dämmerung fahren wir vor der Pintoyan-Bay auf und ab, allerdings ohne Sichtung. Mittlerweile ist es fast schon dunkel, und wir gehen vor Anker. Immer noch angerödelt, beschließen wir, noch mal rasch ins Wasser zu hüpfen. Den beiden Mitstreitern mit dem Leihequipment ist ein Mitkommen leider nicht möglich, da Lampen für sie (trotz expliziter Voranmeldung) leider nicht verfügbar sind (auch Holly hat keine, die funktioniert). Schade für die beiden, denn völlig ahnungslos stolpern wir drei übrigen in den aufregendsten Nachttauchgang: ein Walhai filtriert eifrig Plankton in rund 10 m Tiefe und ist dabei anscheinend so beschäftigt, dass er uns völlig ignoriert, und wir drei Mal nur deshalb nicht von ihm gerammt werden, weil wir rasch 3-4 Meter auftauchen und ihn so unter uns durchgleiten sehen. Was für ein Erlebnis! Nach all den Problemen bisher doch noch ein gelungener Beginn der Safari, so denken wir… und sind für den Rest des Abends reichlich euphorisch.
Am nächsten Morgen, noch im frühen Morgengrauen, stehen wir an der Reeling und sehen auf Anhieb gleich mindestens 3 kapitale Walhaie, die knapp unter der Oberfläche schwimmen. Die Ihoo lichtet schnell den Anker, und wir versuchen neben den Tieren ins Wasser zu springen. Leider tauchen diese sehr rasch ab, und in der Dämmerung ist wenig zu sehen. Auf dem Weg zum Ankerplatz fürs Frühstück werden jedoch wieder zwei Walhaie gesichtet, und wir alle können ca. eine Viertelstunde mit ihnen schnorcheln. Alle sind jetzt voll im Walhai-Fieber. Steffen hatte uns erzählt, dass es an zahlreichen Plätzen auch tagsüber gute Chancen auf Walhai-Sichtungen gibt. Holly muss jedoch passen, wenn man ihn fragt, wann und wo am besten. Steffen kann er auch weietrhin nicht erreichen. Also springen wir auf gut Glück irgendwo ins Wasser (“mal gucken, was uns dort erwartet, keine Ahnung…”). Die Riffe, die wir dabei betauchen, sind ohne Großfisch nicht sehenswert, kaputte Korallen und kaum Fisch. Am Abend versuchen wir unser Nachttauchgangserlebnis vom Vorabend zu wiederholen, den beiden ohne Lampe geben wir eine von unseren, ich selbst bin eben ohne Licht im Wasser. Man stelle sich die Enttäuschung der beiden vor, wenn das gleiche wieder passiert wie in der Nacht zuvor. Leider ist kaum noch Plankton im Wasser, und der Walhai bleibt aus. Dafür hat Holly zwei weitere Nachrichten für uns: erstens müssen wir am nächsten Abend schon zurück in Padre Burgos sein, um das Leihequipment zurückzugeben (wie bitte? Jawohl: Steffen habe es der befreundeten Tauchbasis “aus die Hand versprochen”, dass dieses schon am 15.12. abends zurück sei. Aha!). Und zweitens sei der Dieselvorrat des Bootes “kleiner als gedacht” und reiche weder, einen Tauchgang z.B. in Limasawa einzuplanen (wie im Internet ausgeschrieben), noch wie vorgesehen die Safari in Hilongos, Guindulman oder Ubay zu beenden (diese Orte waren zuvor ständig Gegenstand der Diskussion: “wo wollt Ihr am Ende denn nun hin?”), sondern vielmehr in Padre Burgos. Sorry, der letzte Taifun. Hatten drei Stopps nicht ausgereicht, um die Vorräte zu ergänzen? Diese Nachrichten erregen eine erste Diskussion über mangelhafte Organisation, und Holly beginnt, sich auf einem großen Stück Papier Punkte zu notieren, “die das nächste Mal anders laufen müssen”. Es wird eine lange Liste.
Per SMS erreicht uns zusätzlich eine abonnierte Meldung des nationalen Sturmwarnungszntrums über einen neuen möglichen Taifun. Dieser ist alleridngs noch 3000 km entfernt von den Philippinen und bewegt sich mit weniger als 30 km/h. Also doch noch sehr weit weg, möglicherweise von Relevanz für die Planung der nächsten Woche.
Am nächsten Tag ist das Wetter etwas schlechter, es regnet leicht und der Himmel ist trüb. Vielleicht dadurch bedingt, ist die Walhai-Suche an diesem Tag frustran; es ist einfach schwer, die Tiere ohne perfekte Lichtverhältnisse zu orten. Die Tauchgänge sind ebenfalls nicht gut, so wie am Tag zuvor “schauen wir einfach was kommt”. Es kommt nicht viel. Eine neue SMS als Taifunupdate ist so wie am Abend zuvor. Der Sturm ist immer noch 2800 km weit entfernt, bei gleicher Zugrichtung und –geschwindigkeit. Die plötzliche Netzverbindung wird für eine Kommunkiation mit Steffen genutzt, der letztlich organisiert, dass das Leihequipment jetzt schon von einer Banca am Mittag bei uns abgeholt wird. Das erspart uns nun doch die verfrühte Rückkehr nach Padre Burgos, hat aber natürlich auch zur Konsequenz, dass jetzt für die verbleibenden 2 halben Safaritage kein funktionierendes Leihequipment für die beiden erwähnten Gäste mehr an Bord ist. Holly beginnt, die funktionierenden Teile aus den beiden defekten und seinem eigenem Automaten zu zwei funktionierenden Systemen für die Gäste zu verschrauben. Leider gibt es dabei wieder Probleme, diesmal bläst das Fini bei einem System kräftig ab. Holly und einer der beiden Gäste können daher an den noch folgenden TG´s nicht mehr teilnehmen… Das Equipmentthema gepaart mit dem Wetter tut der Stimmung nicht besonders gut. Dabei ist auch nicht hilfreich, dass bedingt durch den Regen die Sitzbank im Salon der Ihoo ständig nass ist (der Regenschutz, Planen an jeder Seite, ist unzureichend und kann die Fenster gar nicht ganz abdecken).
Am Nachmittag unternehmen Rosa, 1 weiterer Gast und ich einen Tauchgang (an Bord bleiben Holly und ein zähneknirschender Gast wegen fehlenden Equipments und ein weiterer Gast wegen Ohrenproblemen). Als wir auftauchen, hat der Wind etwas aufgefrischt, Wellen ca. 50 cm. Die Ihoo schaukelt ein bisschen (zum ersten Mal auf dieser Safari). Holly ruft jetzt aufgeregt eine Konferenz zusammen, um die Situation neu zu besprechen. Er erwägt jetzt doch eine frühe Rückkehr nach Padre Burgos noch am gleichen Abend, “da man nicht weiss, ob bei diesem Sturm morgen früh eine Rückkehr möglich ist”. Er möchte wissen, was wir dazu meinen. Wir sind einstimmig der Meinung, dass die Sicherheit selbstverständlich vorgehen muss, aber wir wüssten alle ganz gerne, wie denn das Wetter vorhergesagt ist. Schließlich haben wir vor Ort eine geschützte Ankermöglichkeit (der Wind kommt von Osten, die Pintuyan Bay schirmt uns prächtig ab, fast null Welle. Alternativ ca. 2-3 h nach Padre Burgos übers Meer, mit Wind und Welle ganz sicher, und Ankunft bei Dunkelheit). Außerdem spekulieren wir doch noch mal auf ein nächtliches Walhai-Erlebnis vor Ort oder zumindest die Chance darauf.
Die sich daraufhin entwickelnde Diskussion kann nur noch als hochgradig lächerlich bezeichnet werden. Plötzlich seien wir alle unmittelbar in Lebensgefahr: “Das kann schon auch jetzt schon der Taifun sein, alle Taifune beginnen schliesslich mit Regen!”; “Du bist auf den Philippinen, Mann, da gibt es keinen Wetterbericht wie in Deutschland!” (alles O-Ton Holly).
Ich werde in Europa nicht automatisch per SMS über das neueste Wetter-Update informiert. Hier in Leyte hatten wir jedoch gerade erst eine superaktuelle Information über Taifune bekommen, klare Message: die nächsten Tage kein Problem! Die in solchen Fällen übliche “letzte Instanz”, nämlich der Kapitän des Bootes, hat anscheinend überhaupt keine Meinung zu dem Thema. Auch erstaunlich.
Letztlich wird wegen fortgeschrittener Tageszeit beschlossen, vor Ort zu bleiben und die Überfahrt am nächsten Tag zu “wagen”. (Übrigens war das Meer am nächsten Morgen so glatt wie ein Ententeich, selten so ruhiges Meer erlebt!). Holly verschwindet für 2 h von Bord, um sich an Land die Telefonkarte einer anderen Firma zu besorgen; sein Versuch ist erfolgreich, und in der Folgezeit hat er Netzverbindung. Warum nicht gleich so? Der Nachttauchgang bringt zwar wieder nicht das Erlebnis der ersten Nacht, ist aber trotzdem noch einmal richtig gut. Es bleibt der letzte auf der gesamten Safari.
Am folgenden Morgen, dem 16.12., beginnt der letzte Tag. Wieder umkreisen in der Dämmerung mehrere Walhaie das Boot. Wir überlegen, ob wir vor der Rückfahrt noch einen abschließenden Schnorchel-TG versuchen. Bei zunehmendem Tageslicht verschwinden die Giganten allerdings ausser Sicht, und es nieselt. Wir beschließen die Rückfahrt nach Padre Burgos, Holly drängt zum Aufbruch – wir sollen unbedingt pünktlich sein. Ok, auch der enorme Sicherheitszuschlag bei der Zeit.. (Wie gesagt, spiegelglattes Meer, 1a ruhig. Vom Taifun natürlich weit und breit nix zu sehen. Auch nicht auf der späteren Überfahrt nach Cebu und am nächsten Tag dort. Der Taifun war immer noch weit weit weg, überhaupt nicht sicher, ob er die Philippinen überhaupt erreicht, in der Zeitung Randnotiz für Interessierte. – na ja, wir wollen nicht zu sehr nachtreten. Die Crew der Ihoo hat so ihre traumatischen Erfahrungen mit echten Taifunen…)
Holly hat trotzdem schlechte Laune und meidet uns nun weitgehend. Die Probleme der letzten Tage und unsere zunehmenden Beschwerden haben ihn wohl auch etwas zermürbt, zumal die meisten organisatorischen Mängel nicht in seiner, sondern eher in Steffens Verantwortung liegen. Die Diskussion des Vorabends allerdings scheint ihn auch persönlich getroffen zu haben. Ich habe ihm meine Meinung dazu gesagt: nämlich dass eine solche Entscheidung beim Guide und beim Kapitän liegt und auf einer möglichst guten Datenlage erfolgen sollte. Alles andere ist aus meiner Sicht unprofessionell. Was sollen wir Gäste darüber abstimmen, ob dies nun schon ein Taifunausläufer sei oder nicht?
Auf der Überfahrt kickt Holly dann plötzlich, wie ein trotziger Junge im Tobsuchtsanfall, seine abgenutzten Birkenstock-Sandalen über die Taucherplattform ins Meer, mit den Worten “Scheiss drauf!”. Ich frage ihn, was denn das nun solle. Ob er denn nicht einen Mülleimer als geeigneteren Ort empfinden würde zur Entsorgung alter Schuhe? - “Ahh, is´ja nur Leder und Kork! Geht zurück in die Natur. Und die Filipinos schmeissen den Müll sowieso ja auch ins Meer.” Die Abwässer der Ihoo laufen übrigens in der Tat direkt ins Wasser (man hat häufiger sozusagen ein “Wiedersehens-Erlebnis”, wenn man nach der Toilette durch den Salon nach draussen geht, um sich die Hände zu waschen…), genauso wie von der Besatzung reichlich Müll über Bord gekippt wird. Nix für zartbesaitete Europäer mit so ´nen Firlefanz wie Umweltschutz im Kopf! Kein Wunder, dass so viel Müll in den Riffen liegt, von alten Wasserrohr über Mülltüten und Dosen bis zu alten, ölverschmierten Klamotten. Alles reichlich vorhanden in Leyte. Danke, Holly! Bei deinem großartigen Vorbild wird sich wohl so schnell auch nichts daran ändern!
Bei unsere Ankunft in Padre Burgos ist nicht gleich klar, wann wir denn nun mit einem Taxi abgeholt und zu unseren Fähren nach Hilongos weiterchauffiert werden (zur Erinnerung: vorgesehener Endpunkt der Safari war eigentlich Hilongos, aber bis dahin hat die Ihoo ja jetzt nicht genug Sprit, oder was immer sonst der Grund dafür sein mag, dass wir nun den letzten Teil des Weges im Taxi zurücklegen). So vergehen 3 Stunden mit Warten in Padre Burgos. Unsere letzter halber Tag der Safari. Warum nochmal sind wir so früh heute morgen aufgebrochen? Aus schlechtem Gewissen erlässt uns Holly die Getränkerechnung (“weil wir [–gemeint ist mailipayon-] ja so unprofessionell sind”). Immerhin!
Die Taxifahrt ist schließlich mühseelig. 6 Mann samt Gepäck in einem Mini-Pickup, wir sind eingequetscht wie Ölsardinen und brauchen ca. 2 h nach Hilongos (inklusive. Reifenpanne). Dort treffen wir Steffen in einem Straßenrestaurant, der uns Fährtickets besorgt hat (wie ausgemacht), und der unsere Essensrechnung begleicht (wohl auch ein bisschen aus schlechtem Gewissen - er hatte sicher von Holly schon über Handy erfahren, dass wir nicht ganz glücklich sind). Wir haben leider keine ausführliche Gelegenheit mehr zum Gespäch… und bei manchen Dingen ist es vielleicht auch besser, das ganze erst einmal “sacken zu lassen”.

Zur Ausstattung der Ihoo: Die Ihoo ist ein eher primitives Boot. Sorry, aber ich kann´s nicht anders beschreiben!
Es gibt z.B. für max. 6 Gäste + Guide + Mannschaft nur eine Toilette. Diese bietet leider keine Möglichkeit, sich die Hände zu waschen (auf dem ganzen Boot nicht vorhanden; es gibt zwar ein Waschbecken im Klo, doch die Schüssel ist zersprungen, der Ablauf gar nicht angeschlossen, und Wasser fließt natürlich auch keines durch den Hahn). Auch zum Zähneputzen muss man mit einem Glas Wasser auf die Tauchplattform. [Frage an Holly: “Wären nicht 2 Toiletten besser? Was ist, wenn ein Gast mal Dünnschiss hat?” – Antwort: “Und was, wenn drei Gäste Dünnschiss haben?” – Unser Kommentar: auch dann wären zwei Toiletten immer noch besser als nur eine.] Die auf der Website von Malipayon-Divers publizierte Meinung, auf der Ihoo sei “eigentlich viel mehr Platz als für nur 6 Gäste” entbehrt nicht nur deswegen jeder mir erkenntlichen Grundlage.
Die Kabinen sind schlicht, aber einermaßen ok. In der Honeymoon-Kabine sollte man sich gut vertragen (war bei uns ja gegeben), denn das Doppelbett ist nicht sehr breit. In unsere Kabine drang bei Regen an beiden Seiten etwas Wasser durch Risse im Holz unter den Fenstern. Der kleine Plastikventilator ist mit Vorsicht zu benutzen, da er keine Abdeckung hat und knapp über dem Kopf montiert ist. Wer da mal im Schlaf mit dem Finger reinkommt (so wie ich), der weiss, wovon ich spreche.
Auch insgesamt wirkt die Ihoo etwas abgetakelt. Am Holz der Tauchplattform fängt man sich schon mal einen Splitter in der Hand. Das Beiboot hat eine lose, rostige Reeling aus Metall, an deren scharfer Kante mein Neoprenanzug im Walhai-Fieber bei einer Back-Roll leider hängengeblieben und aufgerissen ist. Der Rumpf des Mutterschiffs ist über und über mit dicken Lagen diverser Muscheln bewachsen, was vielleicht auch erklärt, warum die Ihoo nicht das allerschnellste Boot ist.
Der Kompressor steht in einem kleinen Verschlag auf der Plattform, in unmittelbarer Nähe zum Salon. Werden die Flaschen befüllt, ist an eine Unterhaltung im Salon kaum zu denken bei der Lautstärke. Kein Vergleich zum Beispiel mit der auf den Malediven häufig praktizierten Praxis des Kompressors auf einem Begleitdhoni…
Die Stromversorgung ist zwar angeblich über Batterien auch ohne Generator und damit über Nacht gesichert. Allerdings stehen nur wenige Steckdosenplätze zur Verfügung, und die Ladezeit der Geräte ist ca. 3x so lang wie sonst (Steffen sagt, die Batterien müssten mal gewechselt werden, in der Tat!). Die einzig vorhandene Vielfachsteckdose hat einen Wackelkontakt (wir hatten zum Glück eine Reserve dabei). Empfindliche Geräte (Handys etc.) sollen außerdem an einem Überspannungsfilter angeschlossen werden – allerdings gibt es auch hier nur einen einzigen Steckplatz (der i.d.R. vom Handy des Guides belegt ist). Die installierten Steckdosen in den Kabinen, so der dringende Rat der Mannschaft, solle man tunlichst überhaupt nicht benutzen, da nicht sicher.
Das Essen war bei uns ziemlich kümmerlich. Nun haben wir auch sonst auf den Philippinen wenig kulinarische Höhepunkte erlebt, da darf man vielleicht nicht allzu viel erwarten. Was wir auf der Ihoo bekommen haben, war jedoch arg lieblos: es gibt immer nur ein Gericht, nie mehr als einen Gang, und keine Alternative. Dafür wiederholt sich der Speiseplan in 2-Tages-Zyklen. An einem Abend gibt es z.B. gebratene Makrele (o.ä.) mit Spaghetti (!). Die Makrele schmeckt tranig, ist fast ungenießbar, selbst für diejenigen unter uns, die Fisch eigentlich mögen. Was bleibt übrig? Spaghetti entweder trocken essen, oder mit gefärbtem Bananen-Ketchup ertänken, die 2-l Flache zu 30 Eurocent. Eine echte kulinarische Sensation, Highlight der Reise, sollte in keiner Junkfood-Küche fehlen! Immerhin sichert dieser gastronomische Standard die seltene Gelegenheit, aus einem Tauchurlaub mal ausnahmsweise mit weniger Speck auf den Rippen heizukommen… Wer jedoch den gehobenen Level ägyptischer oder maledivischer Safariboote kennt, wo man oft ein leckeres Buffet serviert bekommt, wird jedoch herb enttäuscht sein! [Steffens und Holly´s Kommentar dazu: “in unserer Küche daheim gibt´s nur zwei Werkzeuge, Dosenöffner und Mikrowelle”. Aha. Daher weht der Wind! --- wie kamen eigentlich andere Leute, die sich in der Vergangenheit auf taucher.net über das Essen der Ihoo geäussert haben, zu einem anderen Schluss als wir fünf in unserer Gruppe?? Hattet ihr ´nen anderen Koch an Bord??]
Auf meine wiederholte Bitte hin nahmen Holly und ich am Ende des zweiten Tages das Sauerstoff-System an Bord unter die Lupe. Es gibt nur einen großen (10 l), sehr alten O2-Zylinder im Salon, mit Nasensonde (!) und Flowmeter. Ich frage, warum eigentlich kein Rückatmungssystem an Bord sei (erforderlich zur adäquaten Erstversorgung eines Deko-Unfalls mit 100% O2). Holly´s Antwort: weil der Atemkalk “in den Tropen nicht trocken gelagert werden kann”. Hmm. Sehr diskussionswürdig… wohl eher eine schlechte Spar-Maßnahme. Ein gängiges Rückatmungssystem (Wenoll o.ä.) wäre wohl keine schlechte Idee, angesichts der Tatsachen, dass erstens die Evakuierung aus einem derart abgelegenen Gebiet wie Süd-Leyte zur nächsten Druckkammer lange dauert, und zweitens auf der Ihoo auch eher knackige Tauchprofile getaucht werden. Unser Guide z.B. versenkte sich bei einem Tauchgang mal eben auf über 80 m und kam quasi ohne Luft gerade noch rechtzeitig aus der Dekopflicht – wir trafen ihn zufällig in der Deko auf 3 m wieder, und er zeigte uns ganz stolz und euphorisch seinen Computer… 82 m max, 7 min Restdeko, 26 bar Restdruck in Doppel-Siebener, er kam auch ohne unsere Hilfe letztlich sicher nach oben (spätestens nach diesem Erlebnis hätte ich unbedingt die Sauestoff-Versorgung anschauen und ausprobieren wollen! – aber wir kamen dem mit unserem Check schon zuvor).
Die Schutzkappe des Zylinders lässt sich wegen Verrostung nur mit großer Mühe öffnen. Letzte Flaschenprüfung vor 6 Jahren. Ich habe mir nicht nehmen lassen, das Flowmeter mal auf den O2-Zylinder aufzuschrauben. Als Holly dabei den Rost im Sinterfilter (!) sieht, hat er zunächst Angst, dass durch Inbetriebnahme die ganze Sache explodieren könne (?? - !! - hier staunt der Fachmann und der Laie wundert sich!). Das Flowmeter immerhin funktioniert anscheinend, und die Flasche hatte 160 bar Restdruck. Genug Sauerstoff also für etwas mehr als 3 h Therapie mit Nasensonde und einem Fluss von 8 l/min (damit erreicht man dann max. 40% O2 statt der angestrebten 100%). Na ja. Immerhin hat Holly eingesehen, dass er seinen Atemregler hier nicht anschließen kann (das war sein Lösungsvorschlag: “wir hätten ja damit ein Demand-Ventil!”, bevor er sich die Flasche mal angeschaut hat). Nur gut, dass bisher (laut Steffen) nix passiert ist.
Ein Sicherheits-Briefing an Bord hat übrigens auch nie stattgefunden (Feuerlöscher und Schwimmwesten sind allerdings vorhanden).

Unser Fazit: Insgesamt würden wir die Ihoo nicht empfehlen.. Es gibt zwar auch einige positive Punkte, aber insgesamt überwiegt der negative Eindruck, vor allem bedingt durch mangelhafte Organisation, schlechtes Essen und eine inadäquate Sicherheitsausstattung und –philosophie an Bord. Einige der oben aufgeführten Punkte wären für sich isoliert genommen nicht so tragisch, und ich wäre nicht auf den Gedanken gekommen, dies so pedantisch aufzuführen und zu kritisieren. Über schlichtes Essen kann man hinwegsehen, uns ist gutes Tauchen zum Beispiel viel wichtiger. Letztlich ist aber die Summe der Dinge, “die beim nächsten Mal anders laufen müssen”, noch um einiges zu groß (siehe Holly´s lange Liste).
Gut gefallen, und das sei auch gesagt, hat uns Steffens Tauchphilophie - “freies Tauchen für freie Taucher”. Man wird nicht gegängelt, nicht mit Tiefen-, Zeit- oder Buddy-Vorschriften. Dies ist ein sehr wohltuender Unterschied in der Zeit der PADI-Epidemie und wird unter erfahrenen Tauchern und Fotografen viele Freunde haben oder finden. Wir wären deshalb froh, wenn es auch in Zukunft noch Safariboote mit dieser Tauchphilosophie gibt. Ebenso ist Süd-Leyte scheinbar wirklich ein Geheimtip in Sachen Walhaie. Mit Steffen als ortskundigen Führer an Bord hätten wir vielleicht noch mehr Gelegenheit gehabt, mit diesen Urviechern zu tauchen, aber wir wollen uns auch so nicht beklagen…
Wir wünschen der Mannschaft der Ihoo und den nächsten Gästen, dass man die gravierenden Mängel bald in den Griff bekommt. Ich persönlich habe allerdings da noch so meine Zweifel. Mein dringender Ratschlag an alle, die die Ihoo schon gebucht haben oder sich auch durch diesen Bericht nicht abschrecken lassen: unbedingt komplette eigene Ausrüstung mitbringen!!! Und passt gut auf euch auf – ein Deko-Unfall könnte an Bord nicht ausreichend erstversorgt werden, und qualifizierte Hilfe ist weit weg.

Wir bedanken uns hier noch mal bei unseren netten Mitreisenden (Sonja, Barbara und Martin), deren persönliche Qualitäten entscheidend dazu beigetragen haben, dass uns die Safari trotz allem in guter Erinnerung bleiben wird.



Nachtrag vom 1.3.2007: Unsere Kritik, wie oben beschrieben, haben wir Anfang Januar an Steffen, an Schöner Tauchen, und an unsere Mitreisenden verschickt; letztere stimmen mir in meinen Ausführungen zu. Schöner Tauchen hat mir promt geantwortet und wie ich finde völlig adäquat reagiert, indem sie Steffen zu einer ausführlichen Stellungnahme aufgefordert haben. (Unsere nächste Tauch-Safari ist übrigens wieder über Schöner Tauchen gebucht, nur so viel dazu!)
Ein paar Tage später kam ein kurzer Brief von ihm, in dem er um Entschuldigung bat. Die Crew habe “Probleme mit Holly gehabt” und diesen “ins Messer laufen lassen”, der Kapitän sei schon entlassen worden! Steffen räumte auch ein, die Ihoo hätte wohl einige Reparaturen nötig. Alles sei jetzt aber gut, weil er ja wieder selbst mitfahre. Er versprach, sich bei nächster Gelegenheit ausführlich zu melden, er wolle erst noch mit Holly Rücksprache halten. Wir verabredeten Ende Januar, 2 Wochen Zeit… mittlerweile ist März - und ich habe, trotz zweifacher Aufforderung, nichts mehr weiter von Steffen gehört. Das war´s. Sorry, hat nicht funktioniert. Pech gehabt!
Jetzt darf sich jeder selbst ein Bild machen von der Seriosität der Malipayon-Divers. Ich bleibe bei meinem Fazit, dass ich die Ihoo nicht empfehlen kann! Schade, dass das bisher das einzige Liveaboard ist, welches die Walhai in Süd-Leyte anbietet.
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Allgemein Infos

Schiffsklasse:
Einfacher Standard
Baujahr:
2004
Länge:
22,5 m
Breite:
5 m
Anzahl Kabinen:
3
  • Kabinen mit DU/WC
Max. Anzahl Taucher:
6
Motoren:
Isuzu 340 PS
Max. Geschwindigkeit:
10 kn Reisegeschw.
Generatoren:
Kubota
Kompressoren:
L&W 190B
Treibstofftank:
2000 l
Wassertank:
3000 l
Zodiak Anzahl:
1 Holzboot
Zodiak Motoren:
40 PS Außenborder
Anzahl Besatzung:
6
Anzahl Guides/TL:
1
Anzahl Flaschen:
14
Flaschengrößen:
10 & 12l
DIN/INT:
Beides
Flaschenmaterial:
Aluminium
Ausstattung
  • Entsalzungsanlage
  • Klimaanlagen Kabinen
  • Klimaanlage Salon
  • Sonnendeck
  • Taucherplattform
  • Aufenthaltsraum
  • DVD / TV
Tauchtechnik
  • Nitrox
  • Trimix
  • Rebreathersupport
  • Lademöglichkeit 12/24V
  • Lademöglichkeit 110V
  • Lademöglichkeit 220V
  • Kameraverleih
  • Computerverleih
Kommunikation
  • Bordfunk
  • Satellitentelefon
  • Satellitenfax
Sicherheit
Sauerstoffausstattung:
ja
  • Erste Hilfe Ausrüstung
  • Rettungsinseln
Anzahl Rettungswesten:
20
Technik
  • GPS
  • Radar
  • Echolot
  • Fishfinder
Aktivitäten
  • Wasserski
  • Angeln/Fischen
  • Parasailing
  • Abendprogramm