MY Ihoo - Malipayon Divers (Inaktiv)

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Heidi SchröderInstructor

Wir (Frank – 1400 TG und ich –– 500 TG, 2 x Instr ...

Wir (Frank – 1400 TG und ich –– 500 TG, 2 x Instructor)reisen viel. Wir tauchen viel. Wir haben schon viel gesehen – Gutes wie Schlechtes. Bislang haben wir noch nie einen Bericht darüber geschrieben. (oft schon vorgenommen und immer wieder verbummelt)
Unsere Erlebnisse auf der MY IHOO waren jedoch dermaßen außergewöhnlich, dass wir sie euch nicht vorenthalten möchten.

Lesefaule seien gewarnt, der Bericht ist sehr lang, denn es gibt viel zu erzählen.

Wie alles begann:
Wie bei vielen Tauchern steht auch auf unserer „Want-to-see Liste“ der Walhai ganz oben. Im www sind wird für unseren diesjährigen Dezemberurlaub auf die Seite von Steffen Löscher – Malipayon-Divers gestoßen.
Dort heißt es: „Möchtet Ihr bei einer Tauchsafari in kleiner Gruppe (max. 6 Taucher) die herrliche Unterwasserwelt der Philippinen genießen? Dann seid Ihr hier genau richtig! … Jedes Jahr unternehmen wir Walhai-Safaris. Unsere Erfolgsquote in diesem Bereich liegt bei über 90 Prozent. Falls Ihr also einmal mit diesen herrlichen Tieren tauchen oder schnorcheln möchtet, so seid Ihr bei uns genau richtig.“
Hier im Taucher.net sind wir auf sehr unterschiedliche Berichte gestoßen. Neben den schlechten waren aber auch einige sehr gute Beurteilungen dabei. Im Juli haben wir das erste Mal Kontakt zu Steffen aufgenommen. Alle Mails wurden prompt beantwortet.
So wollten wir unter anderem wissen, ob die Chancen auf Walhai zum Ende Dezember hin nicht größer werden. Original: „Ab Ende November sind die Chancen etwa gleich auf Walhaie. Die allerbeste Zeit war in den letzten zwei Jahren der März. Doch keine Sorge, auf allen unseren Walhaitouren haben wir die Gäste zu den Walhaien ins Wasser gebracht. Mit einer derartigen Erfolgsquote können nicht mal die Operator in Donsol mithalten. Und hier in den Visayas sowieso keiner….“
Auch haben wir ihn auf die schlechten Bewertungen angesprochen
Original: …. „Einige Kritik an uns war durchaus berechtigt. Wenngleich meines Erachtens zum Teil völlig überzogen. So ist ein langer Beitrag drin, da geht es um Scubaholly. Der Autor dieses Beitrages kann man nicht ernst nehmen, kam mit völlig falschen Erwartungen an Bord. Ich möchte hier aber auf Details nicht eingehen. Tatsache ist, die IHOO ist ein einfaches Safariboot, doch mit viel Platz. So sind die Einzelbetten 80 x 220 cm gross. WC und Dusche ist jeweils eines innen, Zusätzlich ist noch eine Dusche am Ein- und Ausstieg. Und ein grosses Sonnendeck (mit Sonnensegel, wer lieber im Schatten ist) rundet den Komfort ab.“

Ende August haben wir uns dann entschlossen die Tour vom 2. bis 6. Dezember 2007 zu buchen. Steffen hat uns Tipps gegeben, welche Inseln wir uns noch anschauen können, und hat uns für die erste Nacht auf Panglao ein Zimmer reserviert.
Das hat auch geklappt. Bei unserer Ankunft am 29. November im Casa Nova Garden war das Zimmer reserviert und ein kleines Begrüßungsschreiben von Steffen wurde uns übergeben.

So war der Anfang recht viel versprechend.

Freitag, 30. November 2007
Morgens um halb 9 klopft Steffen an die Tür. Nach einem kurzen „Hallo“ informiert er uns darüber, dass die vorherige Safari mit 4 gebuchten Gästen nicht wie geplant (25. bis 29. November) starten konnte, weil die IHOO im Trockendock lag und nicht rechtzeitig fertig wurde (Mail vom 14.7.07: „Momentan haben wir die IHOO auf dem Trockendock und renovieren das Boot, werden voraussichtlich ab Ende September wieder in See stechen.“)
Wenn man jetzt beide Touren zusammenlegte, dann könnte man morgen (1.12.) mit 6 Leuten fahren. Es müsse heute nur noch eingeräumt und geputzt werden – Start sei dann morgen um 6.00 Uhr. Ob es für uns o.k. wäre. Wir waren zwar ein bisschen überrumpelt, haben aber natürlich zugestimmt.

Samstag, 01. Dezember 2007
In der Nacht gegen 4.30 Uhr kam eine SMS von Steffen, in der er uns mitteilte, dass sie nicht fertig geworden sind und es 10 Uhr werden wird.
Um 10 Uhr stand er persönlich vor der Tür, um zu beichten, dass das Boot in Doljo (andere Seite von Panglao) liegt und dort die Wellen zu hoch sind – sie bekommen die Schraube nicht ans Boot.
Schraube???? Bislang war nur von einräumen und putzen die Rede.

Nun denn, wir sind erst mal ins Kalipayan frühstücken gegangen. Dort haben wir Kurt Biebelmann, Inhaber des Kalipayan Resort und des Atlantis Dive Centers getroffen. Kurt bietet die Walhaisafari mit der IHOO auch seinen Kunden an. Dazu gehörten die 4 anderen Gäste, die wir ebenfalls an diesem Tag kennenlernten. Sie wurden seit dem 25. November häppchenweise immer wieder von einem Tag auf den nächsten vertröstet. Man kann sich vorstellen, wie die Stimmung war. Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass für 2 der Rückflug am Mittwoch, für die anderen beiden am Donnerstag anstand. Knapp bis unmöglich bei einer 4-Tage / 4-Nächte Safari. Wie auch wir, sind sie ausschließlich wegen dieser Safari auf die Philippinen geflogen.

Kurt hat derweil Krisenmanagement betrieben. Seine 4 Gäste wurden aufs Tauchen eingeladen, er hat höchstpersönlich für uns gekocht (sensationell lecker) und eine große Banka organisiert, die die IHOO von Doljo auf die ruhige Seite zum Alona Beach schleppen sollte zwecks Schraubenmontage. Irgendwann in der Nacht hat das auch geklappt.

Sonntag, 02. Dezember
Da liegt sie nun endlich – direkt vor der Tür. Jetzt ist es aber so, dass 2 Gäste ganz sicher nicht mehr mitkommen können (Rückflug am Mittwoch), Die zwei anderen (René und Holger) fliegen erst am Donnerstag, könnten also einen verkürzten 2-Tage Trip machen und am Mittwochmorgen in Leyte von Bord gehen – wissen aber noch nichts von ihrem Glück und können erst nachmittags gefragt werden. Die beiden sind tauchen gegangen und haben dafür auch mein allergrößtes Verständnis. Sind lange genug immer wieder vertröstet worden.
Mit nur 2 Gästen fährt er nicht. (Auch dieses Szenario „was wenn wir nur 2 sind?“ habe ich vorher per E-Mail geklärt. Original:´…Es ist also wirklich sehr unwahrscheinlich das wir nicht noch ein paar Leute zusammen bekommen. Desweiteren erwarten wir den Filmemacher Bo Randers in den nächsten Tagen zurück auf den Philippinen. … Wenn sonst keiner weiter kommt, dann laden wir Bo ein mit uns zu kommen. So dass wir nicht alleine fahren müssen. Aber ich denke das wird sowieso nicht eintreffen.´

Steffen haben wir morgens im Kalipayan getroffen. Lt. ihm war alles fertig, abfahrbereit – nur Süßwasser müsse noch gebunkert werden. Na dann man los.

Wir trödeln uns also wieder durch den Tag und warten auf das Tagesboot vom Atlantis.
Sobald das zurück ist, sagen Holger und René sofort zu. Alle packen schnell ihre Sachen und sind abfahrbereit. Wir stehen am Ufer und warten auf das Beiboot, und ich frage Steffen noch mal: „hast du jetzt Süßwasser an Bord?“ Antwort: „ja – ein bisschen.“
Ein bisschen???

Jacket und Lungenautomat haben wir uns bei Steffen geliehen. Sicherheitshalber hatten wir (mehrmals) darum gebeten, Ersatzausrüstung mit an Bord zu nehmen. Es kann ja immer mal was kaputt gehen.
Leider fehlte der versprochene Ersatzautomat und musste noch mal schnell vom Atlantis geholt werden. Bei dem anderen Automaten waren die Schläuche falsch konfiguriert und nicht festgeschraubt.

Wir wollten gerne die Ausrüstung einmal zusammenbauen und testen bevor wir losfuhren. Steffen erzählte, dass er die Flaschen alle geöffnet und gereinigt habe. Das ist zwar löblich, schöner wäre es aber noch gewesen, wenn die Flaschen danach auch gefüllt worden wären.
Und anscheinend gab es auch keinen Probelauf des Kompressors, denn der verweigerte zunächst jegliche Mitarbeit.
Nach ca. 15 Minuten hatte die Crew es dank der Unterstützung von Frank geschafft, den Kompressor zum Laufen zu bringen. (was Gäste alles so können). Die erste Befürchtung, dass er nicht füllt, hat sich dann doch nicht bestätigt. Das Manometer hat bloß geklemmt und musste während des Füllens immer zärtlich beklopft werden, um korrekt anzuzeigen. Grenzwertig bei einem Kompressor, der kein Sicherheitsventil mehr hat.

Nun kann man aber schlecht INT-Automaten in DIN-Flaschen schrauben. Wir fragen Steffen nach den Adaptern für die Ventile. Antwort: „Ja, die habe ich irgendwo…“ Bitte Steffen, nicht irgendwo. Zeigen – jetzt und hier. Wurden nach einer guten halben Stunde auch gefunden. O-Ringe haben wir schon bessere gesehen, aber auch schlechtere – also konnte es losgehen.

Mittlerweile ist es später Sonntagabend. Da René und Holger am Mittwochmorgen schon wieder von Bord gehen müssen, muss die IHOO die Nacht durchfahren, wenn wir am Montag im Walhaigebiet sein wollen.
Steffens Frau hat lecker gekocht und das Essen steht bereits für uns auf dem Tisch. Auf der einen Seite des Tisches hängen 2 Kabel aus der Decke, 1 Meter neben dem Tisch 2 Kabel mit einem winzigen Lämpchen. Wir essen mit Taschenlampe.

Danach unternehmen wir eine kleine Bootsbegehung.
Die Kabinen sind einfach, aber zweckmäßig. Die Betten sind so lang, dass auch große Menschen ausgestreckt schlafen können.
Der gut gemeinte kleine Ventilator sollte jedoch besser einen halben Meter weiter oben angebracht werden. So – gute 5-10 cm über der Matratze - rasiert er einem entweder die Zehen oder den Skalp. Je nach dem.
Die Fenster sind neu, zum aufklappen, lassen sich aber leider in geöffnetem Zustand nicht arretieren. Ein Kleiderbügel schafft Abhilfe. Auch sind sie bei Dunkelheit nicht blickdicht. Schamhafte sollten beim pinkeln das Licht auslassen.

Die Beleuchtung in den Kabinen ist unterschiedlich. Unsere war o.k., in einer anderen nicht.
„Hey, mach doch mal das Licht an“ „Ist schon an“ „Tatsächlich????“

Es gibt eine Toilette, das ist auch ausreichend. Der bei Marinetoiletten gewohnte Mülleimer für das Papier fehlt. „Hier auf den Philippinen geht das ins Meer – löst sich schließlich auf.“ Finden wir alle 4 persönlich nicht o.k., (genauso wenig wie das Zigaretten ins Meer schmeißen) da wir aber keinen Mülleimer im Gepäck haben, wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben. (Überhaupt gibt es auf dem ganzen Boot nicht einen einzigen Mülleimer oder Aschenbecher)

Das ging genau bis zum nächsten Tag mittags gut, danach war die Toilette verstopft. Es hat eine ganze Weile gedauert und bedurfte mehrmaligem Bitten und Auffordern bis sich jemand dem Problem annahm. Fortan wurde das Papier mangels anderer Möglichkeit aus dem Fenster geworfen (Igitt). Zum Spülen dient eine große Tonne mit Schöpfkelle (das ist o.k.), die Tonne ist häufig leer und wird erst auf mehrmaliges Bitten wieder aufgefüllt (das ist nicht o.k.), der Fußboden steht konsequent 3 cm unter Wasser (das regt die Phantasie an und ist eklig).
Bei einem Verhältnis von 5 Staff zu 4 Gästen sollte es möglich sein, mal aufzuwischen.

Die Dusche liegt demontiert auf dem Fußboden. „Bringen wir morgen noch an“. Wurde nicht getan – war auch unnötig, weil die Wasserpumpe eh nicht ging und somit auch die Dusche am Heck nicht.
Nach ca. 4-5-maliger Bitte, doch ans Heck einen Eimer mit Süßwasser und eine Schöpfkelle (abgeschnittene Wasserflasche) zu stellen, wurde unsere Bitte gewährt. Hat 2 x von alleine geklappt, danach ging die Prozedur des Aufforderns von vorne los.

Ein brandneuer Kühlschrank ist vorhanden und war auch mit Getränken gefüllt.
Es steht auch den ganzen Tag eine Thermoskanne mit heißem Wasser und Tee / Nescafé zur Verfügung. Auf allen Löffeln an Bord kleben zwar auf der Essfläche noch großzügige Reste des Preisetikettes, aber wenn man das oft genug durch den heißen Kaffee rührt, gehen die bestimmt auch irgendwann mal ab.

Im Salon steht ein ausreichend großer Tisch. Die Tischdecke mit Reißzwecken festzumachen, ist allerdings keine so gute Idee. Haben sich reihenweise gelöst und hätten bestimmt weh getan beim reintreten. Ist Gott sei Dank nicht passiert. Wäre auch schlecht gewesen, es gibt kein Erste Hilfe Set an Bord. Nein – auch keinen Sauerstoff!!!

Das Oberdeck ist ziemlich groß. Auf der Heckseite stehen Sitzbänke in U-Form mit kleinen Tischchen. Theoretisch ist auch eine größere Tischplatte vorhanden, die man auf 2 Böcke legen könnte. Leider nur theoretisch, wurde beim Streichen des Bootes direkt mit festlackiert. (Kein Witz).

Nach unserer kleinen Orientierungstour haben wir noch ein Bierchen getrunken und auf unsere Walhaitour angestoßen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

In der Kabine noch schnell die Kakerlake im Format einer Zigarettenschachtel gefangen, ihr eine Wasserflasche als neues Zuhause angeboten, und dann ins Bett. (Ja, wir wissen, dass solche Haustiere an Bord kommen. Gerade auf dem Trockendock. Wir wissen aber auch, dass es Mittel dagegen gibt.)

Montag, 3. Dezember
Der Plan war, dass das Boot durchfährt bis ins Walhaigebiet und wir auf dem Weg einmal für einen Early-Morning Dive stoppen.
Fakt ist, den ersten Tauchgang haben wir um 10:45 Uhr gemacht. Early-Morning-Dive ist ausgefallen, weil wir so schön geschlafen haben. O-Ton.

Mein Leihjacket hat auch nur diesen einen Tauchgang gehalten. Zum Ende hin hat der Inflator komplett versagt und die Luft nicht mehr gehalten. Ich weiß schon, warum ich so penetrant auf Ersatz an Bord bestanden habe.

Um 12 Uhr liegen wir mit dem Boot an der Boje vor einem kleinen Dorf. Wir sind noch etwa 1 – 1,5 Stunden vom Ziel entfernt.
Wir stoppen, weil „noch kurz“ etwas eingekauft werden muss. Süßwasser (ein bisschen war wohl doch zu wenig) und – man halte sich fest – Treibstoff.

Derweil montieren wir zu viert das Sonnendach – selbst ist der Gast.

Die Crew kommt zurück und plötzlich muss „noch kurz“ die Rückholfeder vom Gaszug gewechselt werden (komisch, war vorher keine Rede von),um 14 Uhr seien wir dann am Ziel.

Nach der „Federreparatur“ ist dann der Keilriemen der Wasserpumpe vom Motor an der Reihe. Prima.
Die Crew fährt also wieder los. An Land – 20 km mit dem Moped ins nächste Städtchen und zurück. Übrigens mit den Schuhen der Gäste. Die haben wir nämlich wie verrückt gesucht und nach 1,5 Stunden an den Füßen der Crew gefunden.

Beim Keilriemenkauf empfiehlt es sich, den alten mitzunehmen. Sonst kauft man den falschen und fährt noch mal los. Wie geschehen.
Um 19:30 Uhr kommt das Beiboot zum 4. Mal zurück. Inzwischen ist es dunkel. Eine Taschenlampe gibt es nicht an Bord. Aber ich habe eine brandneue, schöne LED-Lampe … gehabt. Nachdem ich sie für die Montage des Keilriemens verliehen hatte, habe ich sie mit nur ½ Leuchtkraft zurückbekommen. Ich weiß es nicht genau, aber ich vermute, sie haben im Spülbecken versucht, die Schmierflecken abzuwaschen. Es war keine UW-Lampe.

Wir machen aus der Not eine Tugend und sitzen mit San Miguel auf dem Oberdeck unter dem Sternenhimmel. Steffen gesellt sich zu uns. Im Laufe des Abends kommt das Gespräch auf die Reparatur des Bootes. (Wurde im März aufs Riff gedrückt.) Wir fragen ihn, ob das Boot eigentlich versichert war. Nein, war es nicht (Oh, Schreck). Ist es denn jetzt versichert? Nein, ist es nicht. (?????) Man wundert sich und fragt nach. Warum nicht? Ist es so teuer? Was kostet denn die Versicherung? Antwort: „Weiß ich nicht, habe ich noch nie drüber nachgedacht.“
Da kommt man ins grübeln…

Ihm scheinen generell jegliche Antennen für die Stimmung seiner Kunden zu fehlen. Ich weiß nicht mehr genau, um was es genau ging (irgendwas, was eventuell fehlt..), aber er hat doch tatsächlich gemeint „... wir können dann ja auch noch mal kurz an Land…“
Da springt einem doch der Draht aus der Mütze. NEIN Steffen. An Land gehen wir nur noch, um dieses Boot zu verlassen. Wir zahlen doch keine 490,00 EUR um mit dir einen Shoppingtour zu machen! Das einzige was wir hier noch tun ist Walhaie suchen, Walhaie suchen oder Walhaie suchen. Basta!

Um 24 Uhr sind wir dann auch da, wo wir schon mittags sein sollten und wollten.

Noch schnell die zweite Kakerlake erlegen, die durchs Bett rennt, und dann schlafen.
Morgen wird alles gut.

Dienstag, 4. Dezember
Morgens fängt die IHOO an zu kreuzen auf der Suche nach dem Walhai. Steffen verkündet freudig, dass er mit Fischern gesprochen habe, diese sagen das Futter der Wahlhaie sei da. (wie heißen die kleinen Fischchen gleich noch mal?)
Die IHOO kreuzt und Steffen steht an Oberdeck. Ein Fernglas wäre bestimmt hilfreich gewesen, scheint es aber an Bord nicht zu geben.
2 Stunden später: Steffen hat mit Fischern gesprochen. Wir versuchen es etwas weiter nördlich, weil das Futter der Walhaie nicht da sei. Hä??? Bin ich blöd???

Um 9 Uhr haben wir dann ohne Sichtungen einen ersten Tauchgang unternommen. Eine Flasche musste nur kurz noch mal nachgedrückt werden, weil sie von einen auf den anderen Tag 80 Bar verloren hat.

Wir wechseln den Platz und machen einen zweiten Tauchgang. Das Riff war zugegebenermaßen erstklassig. Steffen, nicht besonders empfänglich für die Stimmung seiner Gäste, hat unsere positiven Äußerungen anscheinend so gedeutet, dass nun alles wieder gut ist. Wir sind direkt dort geblieben.

Flaschen waren für jeden Taucher doppelt an Bord. Man hätte also prima füllen können, während wir tauchen. Damit wurde jedoch gewartet, bis wir wieder an Bord sind.
Dafür aber wurde in unserer Abwesenheit das Essen schon mal vorbereitet und fertig auf Tellern portioniert auf den Tisch gestellt.
So gab es also leckeres aber kaltes Essen zum Brüllen des Kompressors. Mahlzeit.

Und dann fing es an zu regnen. Die brandneuen Fenster in den Kabinen sind ungefähr so dicht wie eine offene Balkontür. Das Wasser lief rein wie die Sintflut. Hab ich schon erzählt, dass die Betten direkt drunter sind? Somit hatten wir nicht nur Betten, die lang genug sind, nein – es waren sogar Wasserbetten

Nass ist nass, also kann man auch direkt tauchen gehen. Und da Steffen die Walhaisuche eh eingestellt hat, machen wir unseren dritten Tauchgang noch einmal an derselben Stelle. (Mail vom 25.8.07:Ca. zwei volle Tage und Nächte werden wir uns bei den Walhaispots aufhalten. Da gibt es kein festes Programm, sondern wir müssen uns nach den Tikis richten. Oberste Priorität haben die Walhaie.)

Die einzigen Walhaie, die wir auf diesem Trip gesehen haben, waren die auf den Fotos in unserer mitgebrachten „Tauchen“. Und die auch nur die Hälfte der Zeit, weil danach die Seiten mit dem Kaugummi von Steffens 4-jähriger Tochter (ja, die war auch mit) zugeklebt waren – wie einiges anderes auch.

Zum Abendessen ist Barbecue geplant. Wir sitzen schon erwartungsfroh am Tisch, als es auf einmal qualmt und zum Himmel stinkt. Grillanzünden auf philippinisch: Man nehme ordentlich Plastiktüten und einen großzügigen Schluck Diesel. Muss das sein? Zumal es Berge von Pappe an Bord gibt, weil die komplette Verpackung des Kühlschrankes noch vorhanden ist. Wir meinten „Nein“. Steffen meinte „Wir sind jetzt aber wirklich pingelig, dann gibt es eben kein Barbecue“. Gab es dann doch, haben noch einen Elektrogrill gefunden, und es hat auch geschmeckt.

Aber Achtung, jetzt kommt das absolute „Sahnehäubchen“ dieses Trips.

Nach dem dritten Tauchgang, beim Auseinanderbauen, ist Holgers Sinterfilter plötzlich rabenschwarz. Schwarz und krümelig. Mit dem Finger durch das Flaschenventil. Auch hier, schwarz, schmierig und krümelig. Auch bei einer zweiten Flasche das Gleiche.
Alle rätseln. Was mag das sein? Wir haben eine plausible Erklärung gefunden:

Die Crew hat am Nachmittag die Filterpatrone gewechselt. (Es ist schon o.k., das selbst zu machen -Sieb, Filzscheibe, Aktivkohle, Granulat, Filzscheibe, Deckel drauf – vereinfacht ausgedrückt)
Wenn man nun die untere Filzscheibe vergisst, dann drückt es die Kohle ins Flaschenventil und bei beim Tauchen dann auch in die erste Stufe. Das kann dann zum Versagen des Automaten führen ist durchaus als gefährlich zu bezeichnen.

Wir haben die Nase gestrichen voll. Nichts hat auf diesem Trip geklappt, nichts war so wie angeboten und verkauft. Jetzt ist noch unsere Sicherheit massiv gefährdet (ganz besonders in Verbindung mit fehlendem Sauerstoff und fehlender Erster Hilfe) – wir entschließen uns, den nächsten Morgen zusammen mit René und Holger in Leyte von Bord zu gehen.

Wir setzten uns mit Steffen zusammen und tragen ihm unsere gesammelte Mängelliste vor. Er stimmt uns in allen Punkten zu und gibt uns Recht. René und Holger haben die Safari über ein deutsches Reisebüro gebucht. Dieses hat ihnen nach ihrer Rückkehr die Kosten komplett und anstandslos erstattet.
Frank und ich haben direkt über Steffen gebucht und die Reise Gott sei Dank nur angezahlt. Wir bitten ihn über diese Anzahlung nachzudenken.

In der Nacht regnet es wieder. Tja, schlafen wir halt nass….

Am nächsten Morgen um 8 Uhr fragen wir Steffen, ob er denn mal darüber nachgedacht hat, wie wir nun finanziell auseinander gehen. „Nee, hab ich noch nicht“.
Ok, aber wir. Wir sagen ihm, dass wir unsere Anzahlung wiederbekommen möchten, und zwar in voller Höhe.
Er verspricht uns, dass er, wenn er weitermacht, uns das Geld zurückzahlt. Sollte das passieren, werde ich euch das hier an dieser Stelle in einem separaten Bericht wissen lassen und auch positiv bewerten - bis jetzt (20.1.08) hat er jedoch auf meine Mail vom 26.12 noch nicht reagiert.

Wir haben also das Boot verlassen und uns mit Taxen, Fähren usw. in 15 Stunden wieder nach Bohol durchgeschlagen.

Schade. Wir hatten uns sehr auf diese Tour gefreut. Wir hatten große Hoffnung, Walhaie zu sehen und 4 tolle Tauchtage zu verbringen. Unsere Enttäuschung ist groß.
Viele der Punkte für sich genommen, wären nicht so tragisch gewesen und hätten wir auch nicht extra erwähnt. Aber in dieser geballten Form können und wollen wir darüber nicht hinwegsehen. Und die
eklatanten Sicherheitsmängel sind absolut inakzeptabel.

Empfehlen können und werden wir dieses Boot mit diesem Eigner nicht. Nicht, solange sich nicht grundlegende Dinge in den Punkten Sicherheit, Ausbildung der Crew, Organisation, Problemhandling und Umgang mit den Gästen ändern.

Ich vergebe auch keine Flosse. Eine ist mir noch zuviel.

Allgemeines zur Crew

Die Crew ist in keinster Art und Weise ausgebildet und auch nicht besonders hilfsbereit.
Sie sehen völlig abgerissen aus. Es ist zwar nicht ganz so wichtig, aber muss es ein vor Dreck starrendes T-Shirt mit mehr Löchern als Stoff sein?
Sie schrauben INT Automaten in DIN Flaschen (nein – nicht dass sie es nur versuchen, sie tun es).
Sie halten das Dingi nicht fest beim Einsteigen (blöd wenn man einen Fuß auf dem einen, den anderen auf dem anderen Boot hat)
Sie räumen nichts weg oder auf, seien es Kisten und Kanister, die überall auf dem Boot verteilt stehen, seien es leere Getränkeflaschen o.ä.
Sie machen nichts sauber (weder Toilette noch bspw. Kaffeeflecken auf Deck)
Was tun sie bloß den ganzen Tag???