wie viele andere freunde des tauchsports habe ich mich seit jahren auf tauchgänge am great barrier reef oder am ningaloo reef gefreut. atemberaubende abenteuer mit grossfischbegegnungen am laufenden band abwechselnd mit reisen durch das berühmte outback und lagerfeuerromantik inmitten der great victoria desert vor unglaublichen kulissen wie dem ayers rock oder den olgas.
ich hatte mich monatelang auf dieses abenteuer vorbereitet, dass ich leider alleine in angriff nehmen musste. als tauchführer musste das buch tauchatlas australien herhalten, als führer durch australien die üblichen globetrotter handbücher.
ich hatte mir jede menge tauchgänge, 2 monate zeit und ca. 6.000,00 euro für dieses abenteuer genehmigt. es wurden dann ca. 40 tauchgänge, 11.000 reisekilometer (zumeist mit bussen oder geländewagen) und das geld sollte auch nicht reichen.
ich kam ihn perth( westaustralien) an und hatte mich gleich mit den örtlichen tauchanbietern in verbindung gesetzt. die tauchpreise für 2 tauchgänge mit leihausrüstung beträgt ca 150 bis 160 australische dollars, das sind ca. 90 euro, (alle preise nachfolgend in euro). nun gut, dass tauchen ´down under´ nicht billig ist, wusste ich sowieso. aber in australien ist eigentlich nichts billig, ausser den busreisen und übersee telefonaten.
wenn man dann als rucksacktourist unterwegs ist, empfiehlt es sich eine mitgliedskarte von backpacker organisationen vorweisen zu könnnen, z.b. www.vipbackpackers.com. mit solchen mitgliedskarten kann man an vielen orten preisnachlässe und andere vergünstigungen erhalten, z.b. spezielle reduzierte fahrkarten für busse und bahnen. des weiteren hat man auch die möglichkeit per internet zimmer im voraus in backpacker hostels zu reservieren. aber meist sind die einzelzimmer ausgebucht und die schlafsäle eignen sich wohl nur für abgehärtete reisende.
die preise liegen zwischen 12 und 25 euro pro nacht. aufpassen muss man sowieso und wenn man noch das glück hat, wie ich zur rugby weltmeisterschafft in australien zu sein, musste man sich noch auf jede menge angetrunkener engländer einstellen.
von perth ging es dann mit dem bus nach exmouth zum ningaloo reef. da über diese bekannten tauchparadiese schon jede menge infos hier bei taucher net nachzulesen sind, werde ich nicht mehr viel zu den jeweiligen charakteristiken dieser tauchgebiete beitragen. man muss jedoch wissen, wenn man aus den australischen grosstädten rauskommt, hat man (oder so kommt es einem vor) auch die zivilisation hinter sich gelassen .und wenn man alleine unterwegs ist und alles angenehme wie bars, restaurants, internet cafes richtig geld kostet und um 7uhr abends fast alles geschlossen ist, so kann es ganz schön langweilig werden. da möchte man nicht mal ´tot über den zaun hängen´. so war es in exmouth und dunsborough und bei den south west rocks. wenn es schlechtes wetter gibt und man nicht zum tauchen rausfahren kann, ist die stimmung schnell auf dem nullpunkt.
in exmouth hatte ich auf unserem campingplatz, ich habe da in einem wohnwagen geschlafen, wenigstens die freundschaft von einigen emus gewonnen. sie streifen dort herum, wie bei uns die hühner. das war echt lustig, als ich die zum ersten mal gesehen hatte. leider sieht man keine känguruhs, sondern nur die skelette oder überbleibsel von 1000 totgefahrenen tieren an der strasse. warum? känguruhs sind nachtaktive tiere. sie kommen an die strasse wegen der feuchtigkeit die sich da ansammelt und werden durch die lichter der autos irritiert und eben auch oft totgefahren. die autos und auch die grossen überlandbusse haben schon jede menge ´känguruhs abweiser´ vorne aufgebaut. und ich werde nie in meinem leben den klang von zerbrechenden knochen vergessen, den ich leider des öfteren hören musste.
nun zurück zum tauchen, in exmouth hatte ich 8 tauchgänge mit village dive gemacht. 4 mal ningaloo reef und 4 tauchgänge an den muiron islands, ca. 2 stunden mit dem boot nordwärts. einmal den navy peer mit coral coast dive. da wäre ich gerne noch ein zweites mal tauchen gegangen, aber 62 euro für einmal tauchen.... mein gott !! die jeweiligen homepages mit den internet adressen findest du am ende des berichtes.
das waren harte tauchtage. man musste in sengender hitze stundenlang mit den booten von tauchplatz zu tauchplatz fahren. abends war ich total geschafft und freute mich nur auf den swimming pool. zu sehen gab es natürlich allerhand, wenn ich etwas sahl. die sichtweiten waren oft sehr schlecht, nur ca 8m. und wenn ich dann an der manta putzer station getaucht bin und neben den mantas noch andere riesige schatten um uns kreisten, erwartete ich schon - im unterbewusstsein - den angriff eines riesigen tigerhaies.
gesehen haben wir: ammenhaie, weiss spitzen riff haie, leopardenhaie, wobbegongs und sandtiger,die in australien grey nurse sharks genannt werden. dann auch natürlich grosse potato cods (australischer name für kartoffelzackis) rieisige rochen bis an die 2 meter, adlerrochen, muränen und die üblichen verdächtigen, wie alle arten von grossen schildkröten, skorpion fische, kugelfische, anglerfische, barrakudas, napoleons und andere grosse süsslippen und als hit einen gitarrenrochen. natürlich auch 1000de von bunten fischlein, wie man sie an den südlichen korallenbänken trifft. das sollte erst mal reichen.
die tauchgänge, die meistens nur in 10 bis 15m tiefe stattfanden, waren alle schön und aufregend. leider war die leihausrüstung oft in schlechtem zustand. so hatte einer der jungen paddy tauchlehrer, die die gruppe anführten (19 jahre 100 tauchgänge) schon mal seine ganze gruppe verloren und musste weit ab vom boot im offenem ozean auftauchen. grund: die bleistücke für die taschen der bleigurte waren zu klein und gingen verloren, so dass die taucher einer nach dem anderen nach oben mussten.
am navy pier hatten wir dann alles wieder und auf engstem raum vorgefunden. leider auch noch 20 andere taucher. es war um diese zeit keinen saison für walhaie. ich wusste aber nicht, ob mir der spass eines walhai schnorcheltgangs den preis wert gewesen wäre, ca. 200 euro!?
neben exmouth war ich in westaustralien noch von perth aus mit malibu diving bei den rottnest island tauchen. das war anstrengend, weil man wieder mal um 1/2 sechs früh raus musste und den ganzen tag unterwegs war. aber diese tauchgänge meist in unterseeischen höhlenlabyrinten waren spitze, denn das unterwasserleben mit anderen fischarten und jede menge tang und algenfelder waren ganz anders als noch in exmouth. ausserdem war ich noch in dunsborough. hier gibt es das swan wreck. der tauchveranstalter vor ort ist cape dive. früh aufstehen ist immer die option wenn man in australien tauchen will und mit der zeit gewöhnt man sich auch dran.
so ende tauchen westaustraliens, dann die 10 tägige durchquerung australiens bis nach cairns über den alten ´gun barrel highway´ .dann den aborigines territorien, den olgas und am ayers rock vorbei, meistens habe ich draussen und bei regen in swags geschlafen. überhaupt hat es im sonst trockenen australischen outback ziemlich viel geregnet, an 1000 autowracks vorbei ging es nach alice und von dort nochmal weiter über die great diving range nach cairns. ich hatte unterwegs eine tauchreise übers internet gebucht. mit taka dive in cairns, 4 tage great barrier reef mit höhepunkt code hole. diese 4 tägige reise hat mich mit 14 tauchgängen und all inclusive (ausser bier) 630 euro gekostet. man kann sich mein entsetzen vorstellen, als ich kaum in cairns angekommen, die selbe reise, der selbe veranstalter ,für ganze 300 euro praktisch als last minute angeboten bekommen habe. ja, ein ganz schlauer der sich anscheinend besser ausgekannt hatte, schaffte es sich eine stunde vor abfahrt des schiffes einen weiteren grossen preisnachlass zu sichern.
mittlerweilen und weil meine finanziellen mittel immer weiter schrumpften war meine laune auf dem nullpunkt. schwere see während unserer reise und ärmliche verhältnisse an den tauchplätzen machten mich auch nicht wirklich glücklich. die grösste enttäuschung war dann cod hole. viele haben noch einen der vielen filme über eben diesen tauchplatz mit seinen sensationen den riesigen zackenbarschen, die fast 2 m lang und an die 200 kg schwer waren im gedächnis. mittlerweilen wurden die fütterungsbestimmungen von der zuständigen regierungsbehörde geändert und dann war es lediglich nur wieder eine lachnummer, als wir nach einem halbstündigen briefing nur einen mickrigen potato cod antrafen. nicht mal einen meter gross. hier am great barrier reef durfte man nie unter 50 bar wieder aufs schiff kommen, sonst musste man sich eine strafpredigt anhören und darüber kaum auf dem schiff, seine daten wie tauchzeit und tauchtiefe mit zitternden, nassen händen unterschreiben.
siehe dazu auch meinen extra bericht mit fotos, code hole, ende einer illusion.
im great barrier reef tummeln sich täglich bis an die 3.000 taucher und hunderte von ausflugsbooten. das zusätzliche fangen mit longlines, kilometerlange leinen mit jeder menge angelhaken und ködern. nicht im sonder gleich am riff trägt viel zur baldigen ausrottung aller grossfische bei. so ist das great barrier reef für mich leider zur grossen enttäuschung geworden. nachdem ich wieder in cairns war, einer sehr lauten und umtriebigen metropole ,ruhte ich mich 2 tage aus, um dann meine reise in richtung süden fortzusetzen. es ging nach townsville, wo ich einen der besten wracktauchgänge, die es überhaupt gibt, machen wollte. es ging zum wrack der yongala.
diesmal war ich mit adrenalin dive unterwegs. kostenpunkt 2 tg 120 euro.hier ist die anfahrt mit dem boot ziemlich weit und ich musste wieder sehr früh raus.am tauchplatz angekommen erzählte uns die tauchlehrerin erstmals eine halbe stunde alles über die haie, die hier wohnten. auch über einen 5m langen tigerhai, der hier regelmässig anzutreffen ist. nun gut, unter wasser sah ich weder die tauchlehrerin noch den tigerhai. darüber hinaus bekam ich ein paar schwimmbad flossen, die vielleicht einem kind gutes schwimmen erlaubt hätten. die flossenblätter waren vielleicht 15 cm lang und eine fusspassform war total aufgerissen. so ausgestattet sollte ich in einer der schlimmsten strömungen die ich je erlebt hatte tauchen gehen. die sicherheitsflaschen die in 10m! tiefe befestigt waren, standen waagrecht in der strömung. gottseidank waren überall seile gespannt und vorbei an riesigen trevallies - stachelmakrelen - und vielen tödlich giftigen seeschlangen waren dann beide tauchgänge doch sicher zu meistern .
dann gings wieder weiter nach brisbane. eine putzmuntere grosstadt! von dort kann man mit zug und bus ca. 100 km nach mooloolaba fahren. dort ist das aquarium underwaterworld die grosse attraktion. man kommt zwar nicht zum richtigen tauchen. es ist eher ein unterwasser im tauchanzug stehen. es gibt viele arten von haien und grossen rochen in nächster nähe. und wenn einem dann so ein sandtiger mit aufgerissenem maul und grossen scharfen zähnen zu nahe kommt, steigt bei einem der adrenalinspiegel in sekundenschelle in utopische höhen. kosten ca. 100 euro für einmal mit foto.
dann wurde meine zeit knapp. das wetter war schlecht. und das im australischen sommer!! ich muss von einem besuch der ostküste um diese jahreszeit abraten, da haben die australier ihren jahresurlaub. alles war voll mit autos und überall noch teurer als sonst. meine letzte station war dann in south west rocks, ein städtchen ca. 400 km nördlich von sdyney. hier( es gibt keinen hafen) musste ich 4 tage warten bis sich das wetter beruhigte. dann kam endlich ein tag mit sonnenschein und los ging es zu einem kleinen felsen, der mitten aus dem meer ragte. in diesem felsen gab es eine grosse höhle dort kann man immer sandtiger haie, bronce wailers haie, jede menge anderer grossfische und riesige tunfische antreffen.ja sogar weisse haie, hatte man da schon gesehn. das waren 2 tauchgänge vom besten. leider gab es wieder starke strömungen und riesige wellen. nach dem tauchgang war schwer wieder ins schiff zu kommen.
fazit: man kommt ja nicht alle jahre nach australien und wenn man tauchen will ,sollte man die hauptsaision meiden . jedenfalls sollte man sich gründlich informieren. auch ist es wichtig seine tauchausrüstung mitzunehmen. mit der leihausrüstung und auch mit den preise für diese war ich nicht zufrieden. desweiteren ist praktisch alles positive was ich früher von anderen australienreisenden über australien gehört habe in mir zerstört worden. man hatte die australier immer als freundliche hilfsbereite originale hingestellt. im gegenteil !! ich war selten bei so geldgeilen, unfreundlichen leuten, die noch dazu kaum verständliches hinterwälder englisch gesprochen haben.das land wimmelt von vorschriften. so ist es zum beispiel nicht erlaubt in westaustralien fahrrad ohne sturzhelm zu fahren. und das bei einer temperatur um 50 grad. hier wird man eher von einem emu überlaufen als von einem auto angefahren .
raucher haben es besonders schwer, zigarettenkippen auf bahnhöfen kostet als strafe 90 euro .
und dann geht es bis zu strafen, wie zum beispiel einem ranger am ayers rock nicht vorschrift zu leisten. das wird mit ca 30.000 euro bestraft. und wenn man sich dort mit dem selben herren anlegt kann es bis zu 7 jahren gefängnis geben.
wir deutsche gelten als kompliziert. wahrscheinlich weil wir uns nicht alles gefallen lassen. und natürlich ging auch diese reise nicht vorbei, ohne mir wieder mal wieder adolf hitler aufs brot zu streichen.
ja.... das essen !!
um gottes willen!!
englische küche!!
pies und fish and chips.
faszinierend ist und bleibt das tierleben und die ganz und gar ausserirdische australische natur. aber wenn man nur tauchen will, sollte man auf die fijis oder nach bali gehn. dort gibt es fast das selbe unterwasserleben. die leute und preise sind viel angenehmer.
ich habe fertig mit down under!
homepages:
http://www.exmouthdiving.com village dive exmouth
http://www.ningalooreef.com navy peer
http://www.rottnestdiving.com malibu dive perth
http://www.capedive.com swan wreck dunsborough
http://www.takadive.com.au cairns
http://www.adrenalindive.com.au yongala townsville
http://www.southwestrocks.com
http://www.scubaworld.com.au aquarium underwarter world
Ich und der Grey Nurse Shark
Stachelige Angelegenheit