Wir waren am 07.08.2011 zu zweit im Blauen See tauchen. Da daß Wetter in den letzten Tagen nicht besonders war, waren wir die einzigen (tauchenden) Gäste.
Das stellte für den Pächter (selber begeisterter Taucher) aber überhaupt kein Problem dar, er stand uns quasi den ganzen Tag mit seinem Anekdoten über den See zur Verfügung. Sowas freundliches habe ich bis jetzt selten erlebt! Dafür schon mal ganz klar sechs Flossen.
Die Infrastruktur ist auch auf schlechtes Wetter gut ausgelegt. Umziehen kann man sich im Trockenen, WC und ein Cafe mit großzügigem Innenraum und Aussenterasse sind vorhanden. Einzig ein Kompressor fehlt (noch). Also viel Luft mitnehmen wenn man mehrere TG machen möchte!
Fitness sollte man aber mitbringen, da die Treppe zum (gut ausgebauten) Einstieg recht lang ist!
Ob der See jetzt für Anfänger geeignet ist kann man sich drüber streiten. Es ist ein ehemaliger Steinbruch mit Steilwänden ringsherum, in etwa so groß wie Messinhausen aber bei weitem nicht so tief (ca.15-20m).
Bei unserem Besuch war die Sicht leider unterhalb von 6m grottenschlecht (ist aber in anderen Seen zur Zeit auch nicht besser), was wohl vor allem dem jahrzehntelangem Eintrag von ´Biomasse´ (die Steilhänge sind komplett bewaldet) in den See und dem daraus resultierendem schwarzem Schlamm geschuldet ist.
Die Steilwände sind jedenfalls schön anzusehen, wie auch die teils mächtigen Bäume die irgendwann mal hier reingestürzt sind.
Ausserdem gibt es eine Plattform, Loren und Schienen, eine Schatzkiste und eine kleine Jolle mit umgelegtem Mast zu sehen (alle miteinander verseilt).
Eine alte MSU soll sich auch im See befinden, die wir allerdings nicht gefunden haben.
Der Pächter ist auch noch auf der Suche nach einer Eisenbahn die irgendwo schlummern soll, vielleicht findet sie ja jemand
Desweiteren bietet der See ein echtes Highlight für NRW: Eine ca. 100m lange geradlinige Höhle ohne Abzweige, die früher wohl ein Verbindungsgang zu einem angrenzenden See war.
Wer vorhat diese zu betauchen, sollte allerdings darauf achten, daß er eine entsprechende Ausrüstung benutzt und über entsprechende Erfahrung verfügt!
Ohne ein vernünftiges Reel (es sind dort keine Cavelines gespannt!) und eine ordentliche Hauptlampe + Backup sollte man lieber draußen bleiben!
Schon nach ein paar Metern ist man dort in kompette Dunkelheit gehüllt und sieht auch den Ausgang nicht mehr, wenn man dann noch Sediment aufwirbelt (von dem reichlich vorhanden ist) ist tasten angesagt sonst verliert man komplett die Orientierung!
Da unsere Lampen auch nicht die stärksten waren, war für uns nach ca 20m Schluss, aber schön daß es diese Möglichkeit hier in der Umgebung gibt!
Denkt bitte daran daß es damit auch schnell wieder vorbei sein kann, wenn dort mal etwas passieren sollte...
Also alles in allem ein schönes Tauchgewässer wo man mal gewesen sein sollte (wir kommen auf jedenfall wieder)!
Man kann sogar mit der ganzen Familie anreisen, da auch für nicht tauchende Partner und den Nachwuchs einiges geboten wird. Als da wäre: Märchenwald,
Kindereisenbahn, Kletterpark, Seebühne (an einem Nachbarsee, da wo die Höhle hinführt) mit diversen Theateraufführungen (im Moment läuft ´Pipi feiert Geburtstag´) und ein Tret-/Ruderbootverleih (Papa/Mama können quasi beim Tauchgang begleitet werden).
So, mehr fällt mir derzeit nicht ein, ich geh jetzt Nachttauchen ;-P
Auf dem Weg zum Wasser
Der Einstieg
Bereit zum abtauchen
Wieder draußen