Reisebericht 03.04. bis 18.04.2003 BarosZuerst ei ...
Reisebericht 03.04. bis 18.04.2003 Baros
Zuerst einmal möchte ich mich bei all denen bedanken, die sich die Mühe machen und einen Reisebericht (nicht nur hier im taucher.net) verfassen. Uns haben diese Berichte bei der Wahl der Insel sehr geholfen.
Anreise:
Geflogen sind wir (meine Frau, meine 15jährige Tochter und ich) mit Condor ab München. Aus früheren Fernreisen gelernt haben wir die Comfort-Class gebucht und die Mehrausgabe nicht bereut - obwohl es ein heftiger Aufpreis ist. Die Sitze und das Platzangebot ist einfach bedeutend besser als in der "Holzklasse"; auch der Service war um Längen besser.
Da wir uns die Reise selbst zusammen gestellt haben, wurden wir am Flughafen auch nicht abgeholt. So sucht man sich den Schalter seiner Insel halt selber, das geht völlig problemlos und bedeutend schneller als wenn man sich erst als Pauschalurlauber irgendwo sammeln muss. Nach 10 Minuten Wartezeit ging es auch schon mit dem Speedboot nach Baros, nach 25 Minuten Fahrt wurden wir auf Baros mit einem Begrüßungscocktail empfangen..
Das Wetter:
Die Zeit für unseren Malediven Urlaub lag noch vor der Monsum Zeit; trotzdem regnete es ab und zu, aber meistens Nachts (was nicht weiter stört). Das Klima ist recht angenehm mit Tagestemperaturen um die 35° bei einem leichten Wind. Die Klimaanlage im Bungalow haben wir zuerst nicht angeschaltet, später aber dann doch laufen lassen. Bedingt durch die sehr hohe Luftfeuchtigkeit war es einfach angenehmer mit Klimaanlage.
Die Insel:
Die Insel sieht aus der Vogelperspektive etwas bananenförmig aus. Sie ist rund 250 x 350 m klein. Am Strand ist die Insel in etwa fünf bis zehn Minuten umrundet. Die Insel ist sehr stark bewachsen; es laufen auch viele Gärtner herum, die das ganze hegen und pflegen. Alle 2-3 Tage liefen die mit der Giftspritze rum und sprühten alles ein - Mücken gab es absolut keine - dafür auch so gut wie keine Vögel. Auf mich machte das den Eindruck eines künstlichen Paradieses, was es sicherlich nur zum Teil war. Aber alles in allem machte die Insel einen sehr gepflegten Eindruck. Alles ist sehr sauber und in gutem Zustand. Die Schuhe haben wir während unseren Aufenthaltes nicht benutzt. Ich habe mir das vorher nicht vorstellen können und es war Anfangs schon ein ungewohnt seltsames Gefühl ständig barfuss zu laufen, genauso seltsam wie nach 14 Tagen wieder Schuhe an den Füssen zu tragen. Nur auf dem Weg täglichen zur Tauchbasis (dunkle Holzbohlen in der prallen Sonne) habe ich mir Schuhe herbeigesehnt - ich kam mir vor wie ein Fakir auf glühenden Kohlen...
Allgemein strahlte die Insel eine Natürlichkeit und wohlige Ruhe aus. Alles ging ganz gemächlich zu. Es gab keine Animation (nur ab und zu mal gedämpfte Livemusik) mit lärmenden Urlaubern sondern nur das Rauschen des Meeres und der Palmen. Ein Ort an dem man die Seele baumeln lassen konnte. Die Nationalitäten der Urlauber setzte sich aus Deutschen, Österreichern, Engländern und ein paar Holländern zusammen. Alle sehr angenehm und ruhig, keiner fiel aus der Rolle, keine Modenschau beim Abendessen usw.
Von den Versorgungs- und Entsorgungseinrichtungen die sich gut versteckt in der Inselmitte befinden, sieht und spürt man nicht viel, außer man sucht danach.
Unterkunft:
Wir selbst wohnten in einem Strand-Bungalow; es gab noch 2 Suiten (einen Raum mehr) und ein paar Wasserbungalows. Insgesamt ungefähr 75 Bungalows. Leider kam für uns kein Wasserbungalow in Frage, da wir zu Dritt waren. Die Wasserbungalows sind absolut Spitze, aber nur für zwei. Auch der Strandbungalow war an Sich für zwei, es wurde einfach noch ein Bett reingestellt. Da die Strandbungalows etwas größer als die Wasserbungalows sind, passte das einigermassen; trotzdem ging natürlich etwas von der Geräumigkeit verloren. Für Leute mit Kindern ist Baros nicht so pralle, es gibt auch keine Angebote für die Kids. Die Betten waren sehr gut, keine durchgelegenen Matratzen. Zur Ausstattung des Bungalows gehörten Ventilator, Klima, Fön, Telefon, eine Minnibar, Wasserkocher mit Instant-Kaffee und Tee sowie ein sehr geräumiges Bad. Alles war sehr sauber und ordentlich. Vor der Terrasse wuchsen Palmen und andere halb hohe Pflanzen. Nach etwas 20m kam der Strand mit eigenen nummerierten Strandliegen.
Die Zimmer wurden zweimal täglich gereinigt, es gab täglich frische Handtücher für den Bungalow und auch die Strandliegen. Ungeziefer gab es natürlich, aber wo gibt es das nicht. Es war schon recht interessant, die recht großen Ameisen zu beobachten. Es hielt sich aber in Grenzen und störte uns nicht weiter.
Verpflegung:
Es gibt drei Restaurants und eine Bar auf der Insel. Das Hauptrestaurant, ein chinesisches- sowie ein Barbeque-Restaurant. Wir hatten Halbpension, d.h. Frühstück und Abendbüffet bzw. auf Wunsch anstatt Abends auch Mittagessen (dann ging halt das Abendessen gegen Bezahlung).
Das Essen selber war super. Zum Frühstück gab es ein großes Büfett mit allem drum und dran - warme und kalte Sachen: Eier weich, mittel und hart gekocht, Rührei, Schinken, gegrillte Würtchen (Lamm, Hähnchen), div. Sorten Müslies, Obst, alles Mögliche an Aufschnitt, Brötchen, Brot, Marmeladen, Honig, verschiedene Säfte usw. usw. Wenn man bedenkt, das alles herbeigeschafft werden muss eine logistische Meisterleistung.
Das Abendessen gab es meist a lá cart als 5-Gänge Menü, an einigen Tagen ein Themenbüfett (Maledivische Küche, kreolisch usw.). Das Essen war immer sehr lecker und ausreichend - die Büfetts sehr abwechslungsreich.
Mittags aßen wir meistens nur eine Kleinigkeit, das gab es im Restaurant "Palmengarten" (Salate, Pizzen usw.)
Das Personal, nicht nur in den Restaurants, war sehr aufmerksam und lernte schnell die Gewohnheiten der einzelnen Gäste - absolut spitze. Alle sehr nett und hilfsbereit.
Hier einige Preise:
1 Flasche Wasser 1,5 l im Restaurant 3 Dollar, in der Minibar 4 Dollar
1 Cola 0,33 l im Restaurant 1,50 Dollar, in der Minibar 2 Dollar
Cocktails in der Captainbar ab 7,5 Dollar
Internetcafe (1 Computer in einem winzigen Raum neben der Rezeption mit Modemanschluß) 30 US-Cent / Min. - das war noch recht moderat, Telenieren vom Hotel nach Deutschland rund 10 US-Dollar pro Minute! D2 Roaming über 7 EUR /Min. (angerufen werden ca. 1,75 EUR /Min.) - also Handy aus, man ist schließlich in Urlaub.
Nun aber zum Tauchen:
Die Tauchbasis, geführt von Sepp und Dirk mit seiner Crew machte auf uns einen sehr guten, ordentlichen und aufgeräumten Eindruck. Es gab drei Frischwasserbecken zum Spülen der Ausrüstung nach dem Tauchen, getrennt für Jackets/Anzüge, Masken und Atemregler (mit Desinfektionslösung drin). Dazu für jeden eine große Kiste für sein Gerödel und einen ausreichend großen Trockenraum - Anzug und Jacket aufhängen, Kiste darunter und gut ist. Alles passt und ist gut durchdacht. Eine kleine Werkstatt im Kompressorraum mit Ahmed als dienstbaren Geist rundet das Bild ab. Ahmed machte übrigens auch mit uns die Checkdives am Hausriff - der ließ sich durch absolut nichts aus der Ruhe bringen, ein absoluter Profi. Es gab übrigens nur 11,4L Alu-Flaschen, nicht unbedingt beliebt, aber für eine so abgelegene Basis vom Handling und dem Wartungsaufwand her verständlich. Die meisten hatten DIN-Anschlüsse, INT gab es aber auch (oder Adapter).
Ach ja, das Hausriff: ein Haufen Korallenschrott - muss man leider mal so krass sagen. El ninó hat hier vor ein paar Jahren ganze Arbeit geleistet. So ganz zaghaft erholt sich das Riff, aber wirklich nur zaghaft. Ansonsten gab es schon am Hausriff viel zu sehen, Schildkröten, Doktorfische, kleine Schwarzspitzen-Haie, Trompetenfische usw. usw. es wimmelte nur so von Leben. dazu brauchte man nicht mal Tauchen - Schnorcheln in der Lagune raus zum Hausriff (rund 20m) langte schon.
Trotzdem - spätestens nach 3 Tauchgängen und div.Schnorcheltouren am Hausriff wollten wir mal etwas Buntes sehen; der abgestorbene Korallenschrott deprimiert auf Dauer. Also Abends im Tauchbüro (neben der Rezeption im Inselinneren) für die Bootfahrten am nächsten Tag eingetragen. Angeboten wurden täglich 2 Tauchausfahrten mit dem Dohni. Pro Dohni waren im Schnitt nur 8 bis 10 Taucher (plus Guide und 3 Mann Besatzung) anwesend. Es kamen auch schon mal vor, dass wir nur mit sechs Tauchern an Bord waren, ein anderes Mal mit 20.
Das Briefing an Bord wurde in Deutsch und danach für die englischsprachigen Taucher auch noch in Englisch durchgeführt. Die Strömungsverhältnisse wurden vor dem Tauchgang immer zu unserer Zufriedenheit vom Guide gecheckt. Alle Guides dieser Basis waren absolute Profis und die Tauchgänge entsprechend gut. Auch die Einteilung wer mit wem war jedesmal top gelöst, wir waren sehr zufrieden. Die ruhige Art aller Guides hat uns sehr gut gefallen, alle Fragen wurden ausführlich beantwortet, auf Ängste und Wünsche wie selbstverständlich eingegangen. Die Leute sind mit Herz und Seele beim Tauchen dabei.
Etwas erschrocken waren wir nur über die Sichtweiten. Waren wir doch vom Roten Meer und Mauritius Sichtverhältnisse von bis zu 50 Meter gewohnt, so hatten wir auf Grund der starken Planktonbildung Sicht zwischen 10 und max. 20 Meter - meist mehr gegen 10m. Trotzdem gab es jede Menge Fisch in allen Variationen - nur Großfisch haben wir bis auf einen schlafenden Ammenhai und einen entfernt vorbeihuschenden Weisspitzenhai nicht gesehen - ok, von dem riesige eierfressenden Napoleon mal abgesehen (der wurde vom Guide mit einem hartgekochten Ei gefüttert, da hatte der schon drauf gewartet). Ansonsten die üblichen Verdächtigen, allerdings gleich in großen Schwärmen. Zackis, Muränen jeder Art, alles an Riff-Fischen, was die Natur dort zu bieten hat. Auch für Kleinkram war gesorgt - so kam jeder auf seine Kosten. Die Tauchspots waren auch nicht (mehr?) so stark geschädigt wie das Hausriff, wenn die Sicht bloß besser gewesen wäre...
Ein paar Links (für Preise/Infos usw.)
- http://www.malediven.net
- http://www.mal-dives.com/baros/info.html
- http://www.baros-diving.com
Die Abrechnung erfolgte absolut fair, man tauchte einfach drauf los und abgerechnet wurde am Ende der günstigste Tarif. Bargeld bzw. Traveller-Checks werden gerne gesehen, wir zahlten mit Kreditkarte, ging auch in Ordnung. Aber bitte das Trinkgeld für die Bootsbesatzung und Ahmed nicht vergessen, die haben es einfach verdient.
Fazit:
Wir blicken mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf unseren ersten Maledivenurlaub zurück.
Wir verbrachten einen sehr erholsamen Urlaub auf Baros (wenn man mal die hausgemachten Probleme mit einer 15jährigen pupertierenden Tochter ausser Acht lässt...Leute mit Kindern in dem Alter: tut Euch das nicht an, fahrt lieber alleine). Auf der Insel konnten wir uns sehr gut entspannen, das Personal ist sehr freundlich und aufmerksam. Verglichen mit dem Roten Meer muss ich aber sagen, daß die Malediven den "Aufpreis" nicht Wert waren - Ruhe und Entspannung finde ich am Roten Meer ab einer gewissen Preisklasse auch, aber immer noch deutlich günstiger als auf den Malediven, die Sicht unter Wasser ist dort meist besser, und vom Unterwasserleben her war der Unterschied so groß nun auch wieder nicht. Immerhin kommt man zum Roten Meer für 1/4 des Preises, auch wenn man dort ein Luxusresort bucht (sonst ist der Unterschied noch größer).
Ich weiss nicht, ob wir uns die Malediven noch mal antun...
Gruss Roger
Mehr lesenZuerst einmal möchte ich mich bei all denen bedanken, die sich die Mühe machen und einen Reisebericht (nicht nur hier im taucher.net) verfassen. Uns haben diese Berichte bei der Wahl der Insel sehr geholfen.
Anreise:
Geflogen sind wir (meine Frau, meine 15jährige Tochter und ich) mit Condor ab München. Aus früheren Fernreisen gelernt haben wir die Comfort-Class gebucht und die Mehrausgabe nicht bereut - obwohl es ein heftiger Aufpreis ist. Die Sitze und das Platzangebot ist einfach bedeutend besser als in der "Holzklasse"; auch der Service war um Längen besser.
Da wir uns die Reise selbst zusammen gestellt haben, wurden wir am Flughafen auch nicht abgeholt. So sucht man sich den Schalter seiner Insel halt selber, das geht völlig problemlos und bedeutend schneller als wenn man sich erst als Pauschalurlauber irgendwo sammeln muss. Nach 10 Minuten Wartezeit ging es auch schon mit dem Speedboot nach Baros, nach 25 Minuten Fahrt wurden wir auf Baros mit einem Begrüßungscocktail empfangen..
Das Wetter:
Die Zeit für unseren Malediven Urlaub lag noch vor der Monsum Zeit; trotzdem regnete es ab und zu, aber meistens Nachts (was nicht weiter stört). Das Klima ist recht angenehm mit Tagestemperaturen um die 35° bei einem leichten Wind. Die Klimaanlage im Bungalow haben wir zuerst nicht angeschaltet, später aber dann doch laufen lassen. Bedingt durch die sehr hohe Luftfeuchtigkeit war es einfach angenehmer mit Klimaanlage.
Die Insel:
Die Insel sieht aus der Vogelperspektive etwas bananenförmig aus. Sie ist rund 250 x 350 m klein. Am Strand ist die Insel in etwa fünf bis zehn Minuten umrundet. Die Insel ist sehr stark bewachsen; es laufen auch viele Gärtner herum, die das ganze hegen und pflegen. Alle 2-3 Tage liefen die mit der Giftspritze rum und sprühten alles ein - Mücken gab es absolut keine - dafür auch so gut wie keine Vögel. Auf mich machte das den Eindruck eines künstlichen Paradieses, was es sicherlich nur zum Teil war. Aber alles in allem machte die Insel einen sehr gepflegten Eindruck. Alles ist sehr sauber und in gutem Zustand. Die Schuhe haben wir während unseren Aufenthaltes nicht benutzt. Ich habe mir das vorher nicht vorstellen können und es war Anfangs schon ein ungewohnt seltsames Gefühl ständig barfuss zu laufen, genauso seltsam wie nach 14 Tagen wieder Schuhe an den Füssen zu tragen. Nur auf dem Weg täglichen zur Tauchbasis (dunkle Holzbohlen in der prallen Sonne) habe ich mir Schuhe herbeigesehnt - ich kam mir vor wie ein Fakir auf glühenden Kohlen...
Allgemein strahlte die Insel eine Natürlichkeit und wohlige Ruhe aus. Alles ging ganz gemächlich zu. Es gab keine Animation (nur ab und zu mal gedämpfte Livemusik) mit lärmenden Urlaubern sondern nur das Rauschen des Meeres und der Palmen. Ein Ort an dem man die Seele baumeln lassen konnte. Die Nationalitäten der Urlauber setzte sich aus Deutschen, Österreichern, Engländern und ein paar Holländern zusammen. Alle sehr angenehm und ruhig, keiner fiel aus der Rolle, keine Modenschau beim Abendessen usw.
Von den Versorgungs- und Entsorgungseinrichtungen die sich gut versteckt in der Inselmitte befinden, sieht und spürt man nicht viel, außer man sucht danach.
Unterkunft:
Wir selbst wohnten in einem Strand-Bungalow; es gab noch 2 Suiten (einen Raum mehr) und ein paar Wasserbungalows. Insgesamt ungefähr 75 Bungalows. Leider kam für uns kein Wasserbungalow in Frage, da wir zu Dritt waren. Die Wasserbungalows sind absolut Spitze, aber nur für zwei. Auch der Strandbungalow war an Sich für zwei, es wurde einfach noch ein Bett reingestellt. Da die Strandbungalows etwas größer als die Wasserbungalows sind, passte das einigermassen; trotzdem ging natürlich etwas von der Geräumigkeit verloren. Für Leute mit Kindern ist Baros nicht so pralle, es gibt auch keine Angebote für die Kids. Die Betten waren sehr gut, keine durchgelegenen Matratzen. Zur Ausstattung des Bungalows gehörten Ventilator, Klima, Fön, Telefon, eine Minnibar, Wasserkocher mit Instant-Kaffee und Tee sowie ein sehr geräumiges Bad. Alles war sehr sauber und ordentlich. Vor der Terrasse wuchsen Palmen und andere halb hohe Pflanzen. Nach etwas 20m kam der Strand mit eigenen nummerierten Strandliegen.
Die Zimmer wurden zweimal täglich gereinigt, es gab täglich frische Handtücher für den Bungalow und auch die Strandliegen. Ungeziefer gab es natürlich, aber wo gibt es das nicht. Es war schon recht interessant, die recht großen Ameisen zu beobachten. Es hielt sich aber in Grenzen und störte uns nicht weiter.
Verpflegung:
Es gibt drei Restaurants und eine Bar auf der Insel. Das Hauptrestaurant, ein chinesisches- sowie ein Barbeque-Restaurant. Wir hatten Halbpension, d.h. Frühstück und Abendbüffet bzw. auf Wunsch anstatt Abends auch Mittagessen (dann ging halt das Abendessen gegen Bezahlung).
Das Essen selber war super. Zum Frühstück gab es ein großes Büfett mit allem drum und dran - warme und kalte Sachen: Eier weich, mittel und hart gekocht, Rührei, Schinken, gegrillte Würtchen (Lamm, Hähnchen), div. Sorten Müslies, Obst, alles Mögliche an Aufschnitt, Brötchen, Brot, Marmeladen, Honig, verschiedene Säfte usw. usw. Wenn man bedenkt, das alles herbeigeschafft werden muss eine logistische Meisterleistung.
Das Abendessen gab es meist a lá cart als 5-Gänge Menü, an einigen Tagen ein Themenbüfett (Maledivische Küche, kreolisch usw.). Das Essen war immer sehr lecker und ausreichend - die Büfetts sehr abwechslungsreich.
Mittags aßen wir meistens nur eine Kleinigkeit, das gab es im Restaurant "Palmengarten" (Salate, Pizzen usw.)
Das Personal, nicht nur in den Restaurants, war sehr aufmerksam und lernte schnell die Gewohnheiten der einzelnen Gäste - absolut spitze. Alle sehr nett und hilfsbereit.
Hier einige Preise:
1 Flasche Wasser 1,5 l im Restaurant 3 Dollar, in der Minibar 4 Dollar
1 Cola 0,33 l im Restaurant 1,50 Dollar, in der Minibar 2 Dollar
Cocktails in der Captainbar ab 7,5 Dollar
Internetcafe (1 Computer in einem winzigen Raum neben der Rezeption mit Modemanschluß) 30 US-Cent / Min. - das war noch recht moderat, Telenieren vom Hotel nach Deutschland rund 10 US-Dollar pro Minute! D2 Roaming über 7 EUR /Min. (angerufen werden ca. 1,75 EUR /Min.) - also Handy aus, man ist schließlich in Urlaub.
Nun aber zum Tauchen:
Die Tauchbasis, geführt von Sepp und Dirk mit seiner Crew machte auf uns einen sehr guten, ordentlichen und aufgeräumten Eindruck. Es gab drei Frischwasserbecken zum Spülen der Ausrüstung nach dem Tauchen, getrennt für Jackets/Anzüge, Masken und Atemregler (mit Desinfektionslösung drin). Dazu für jeden eine große Kiste für sein Gerödel und einen ausreichend großen Trockenraum - Anzug und Jacket aufhängen, Kiste darunter und gut ist. Alles passt und ist gut durchdacht. Eine kleine Werkstatt im Kompressorraum mit Ahmed als dienstbaren Geist rundet das Bild ab. Ahmed machte übrigens auch mit uns die Checkdives am Hausriff - der ließ sich durch absolut nichts aus der Ruhe bringen, ein absoluter Profi. Es gab übrigens nur 11,4L Alu-Flaschen, nicht unbedingt beliebt, aber für eine so abgelegene Basis vom Handling und dem Wartungsaufwand her verständlich. Die meisten hatten DIN-Anschlüsse, INT gab es aber auch (oder Adapter).
Ach ja, das Hausriff: ein Haufen Korallenschrott - muss man leider mal so krass sagen. El ninó hat hier vor ein paar Jahren ganze Arbeit geleistet. So ganz zaghaft erholt sich das Riff, aber wirklich nur zaghaft. Ansonsten gab es schon am Hausriff viel zu sehen, Schildkröten, Doktorfische, kleine Schwarzspitzen-Haie, Trompetenfische usw. usw. es wimmelte nur so von Leben. dazu brauchte man nicht mal Tauchen - Schnorcheln in der Lagune raus zum Hausriff (rund 20m) langte schon.
Trotzdem - spätestens nach 3 Tauchgängen und div.Schnorcheltouren am Hausriff wollten wir mal etwas Buntes sehen; der abgestorbene Korallenschrott deprimiert auf Dauer. Also Abends im Tauchbüro (neben der Rezeption im Inselinneren) für die Bootfahrten am nächsten Tag eingetragen. Angeboten wurden täglich 2 Tauchausfahrten mit dem Dohni. Pro Dohni waren im Schnitt nur 8 bis 10 Taucher (plus Guide und 3 Mann Besatzung) anwesend. Es kamen auch schon mal vor, dass wir nur mit sechs Tauchern an Bord waren, ein anderes Mal mit 20.
Das Briefing an Bord wurde in Deutsch und danach für die englischsprachigen Taucher auch noch in Englisch durchgeführt. Die Strömungsverhältnisse wurden vor dem Tauchgang immer zu unserer Zufriedenheit vom Guide gecheckt. Alle Guides dieser Basis waren absolute Profis und die Tauchgänge entsprechend gut. Auch die Einteilung wer mit wem war jedesmal top gelöst, wir waren sehr zufrieden. Die ruhige Art aller Guides hat uns sehr gut gefallen, alle Fragen wurden ausführlich beantwortet, auf Ängste und Wünsche wie selbstverständlich eingegangen. Die Leute sind mit Herz und Seele beim Tauchen dabei.
Etwas erschrocken waren wir nur über die Sichtweiten. Waren wir doch vom Roten Meer und Mauritius Sichtverhältnisse von bis zu 50 Meter gewohnt, so hatten wir auf Grund der starken Planktonbildung Sicht zwischen 10 und max. 20 Meter - meist mehr gegen 10m. Trotzdem gab es jede Menge Fisch in allen Variationen - nur Großfisch haben wir bis auf einen schlafenden Ammenhai und einen entfernt vorbeihuschenden Weisspitzenhai nicht gesehen - ok, von dem riesige eierfressenden Napoleon mal abgesehen (der wurde vom Guide mit einem hartgekochten Ei gefüttert, da hatte der schon drauf gewartet). Ansonsten die üblichen Verdächtigen, allerdings gleich in großen Schwärmen. Zackis, Muränen jeder Art, alles an Riff-Fischen, was die Natur dort zu bieten hat. Auch für Kleinkram war gesorgt - so kam jeder auf seine Kosten. Die Tauchspots waren auch nicht (mehr?) so stark geschädigt wie das Hausriff, wenn die Sicht bloß besser gewesen wäre...
Ein paar Links (für Preise/Infos usw.)
- http://www.malediven.net
- http://www.mal-dives.com/baros/info.html
- http://www.baros-diving.com
Die Abrechnung erfolgte absolut fair, man tauchte einfach drauf los und abgerechnet wurde am Ende der günstigste Tarif. Bargeld bzw. Traveller-Checks werden gerne gesehen, wir zahlten mit Kreditkarte, ging auch in Ordnung. Aber bitte das Trinkgeld für die Bootsbesatzung und Ahmed nicht vergessen, die haben es einfach verdient.
Fazit:
Wir blicken mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf unseren ersten Maledivenurlaub zurück.
Wir verbrachten einen sehr erholsamen Urlaub auf Baros (wenn man mal die hausgemachten Probleme mit einer 15jährigen pupertierenden Tochter ausser Acht lässt...Leute mit Kindern in dem Alter: tut Euch das nicht an, fahrt lieber alleine). Auf der Insel konnten wir uns sehr gut entspannen, das Personal ist sehr freundlich und aufmerksam. Verglichen mit dem Roten Meer muss ich aber sagen, daß die Malediven den "Aufpreis" nicht Wert waren - Ruhe und Entspannung finde ich am Roten Meer ab einer gewissen Preisklasse auch, aber immer noch deutlich günstiger als auf den Malediven, die Sicht unter Wasser ist dort meist besser, und vom Unterwasserleben her war der Unterschied so groß nun auch wieder nicht. Immerhin kommt man zum Roten Meer für 1/4 des Preises, auch wenn man dort ein Luxusresort bucht (sonst ist der Unterschied noch größer).
Ich weiss nicht, ob wir uns die Malediven noch mal antun...
Gruss Roger