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Tauchen in Taiwan

Im Sommer ist die Nordküste von Taiwan - die Gegend um Tamsui bis Suao Taiwans zu empfehlen, im Winter sollte man den Nationalpark Kenting an der Südspitze besuchen - dieser wird auch als das beste Tauchgebiet der Insel beschrieben. Tauchbasen muss man suchen - aber wenn man welche findet lohnt sich das Tauchen allemal.

Die letzten Reiseberichte unser Nutzer - immer einen Blick wert:

Der Kenting Nationalpark im Süden von Taiwan gilt als einer der lokalen Ferien-und Weekend-Hotspots. Obwohl fast 500km südlich von Taipei, muss man doch nur rund 3-4h Fahrzeit einrechnen (Hochgeschwindigkeitszug HSR und „Shared Taxi“).

In dieser Region findet man Dutzende Tauchbasen, wobei die meisten aber nur minimal Englisch sprechen und keine Homepage haben. Anders U-Dive, geführt vom Kanadier John und seiner Taiwanesischen Frau Sophie.

Aufenthalt: Anfang März 2015
Tauchgänge: 2
Kosten: 900 NT (25 EUR) pro Tauchgang, plus Kosten für Mietmaterial
Sicht: ca 15m
Wassertemperatur: 23-25C

+ Unproblematische kurzfristige Organisation (Abholung, Weiterreise etc)

+ Tauchen auch mit bloss einem Gast

+ Tauchzeit um 60min

+ Shore dives mit einfachen Einstiegen (im Gegensatz zu Green Island, wo die Einstiege doch etwas beschwerlich sind)

+/- Netter Basenchef, wobei dieser aber eher am gemütlichen Beisammensitzen und Bier trinken als am Tauchen interessiert war

+/- Leihequipment in gutem Zustand, aber nur eine sehr beschränkte Auswahl an Grössen

- Basis mieft nach Hundekot und Urin, da John zwei Hunde direkt vor der Basis angekettet hat und diese dementsprechend ihr Geschäft auch dort verrichten

Fazit: Die Tauchgänge waren nicht übermässig spektakulär, und mich störte der fehlende Enthusiasmus des Basenbesitzers. Falls ich mal wieder nach Taiwan gehe, dann steht sicher wieder ein Besuch von Green Island auf dem Programm, aber statt Kenting würde ich wohl Orchid Island besuchen. Vom Hörensagen auch ein tolles Tauchrevier.


Hafen / Tauchplatz nähe der Basis


Labracinus cyclophthalmus

Ludao (Green Island) ist eine kleine Insel und wird in 50min mit der Fähre von Taitung erreicht. Es gibt einige schöne kleine Buchten, berühmte Heisswasserquellen und einige kurze Wanderwege. Fast alle Touristen erkunden mit einem Mietscooter die Insel.

Tauchbasen gibt es einige, wobei aber viele ausschliesslich Chinesisch sprechende Gäste empfangen. Die Tauchplätze sind küstennah, und können entweder (teils etwas beschwerlich) über das Riffdach oder per Boot erreicht werden. Die Basis hat kein eigenes Boot und normalerweise werden Shore dives gemacht, auf Wunsch können aber auch Bootstouren organisiert werden.

Die Tauchbasis Green Island Adventures Dive Center (www.greenislandadventures.com) von Eddie, einem Südafrikaner mit deutschem Grossvater, liegt im „Hot Spring Harbour“, in der Nähe der Badequellen. Die Basis ist einfach, hat integrierte Hostelräume und einen kleinen Shop. Eddie selbst ist hauptsächlich im Scuba Equipment Grosshandel tätig und betreibt die Basis mehr als Hobby denn als Einkommensgenerator.

Aufenthalt: Anfang März 2015
Tauchgänge: 6 (3 davon solo)
Kosten: Variable, verschiedene Pakete mit Unterkunft und Scooter
Sicht: 15-25m
Wassertemperatur: 23-25C

+ Superfreundlicher und extrem hilfsbereiter Chef (Tickets organisieren, Umbuchen etc)

+ Als das Wetter tauchen verunmöglichte, hat Eddie mich kurzerhand früher abreisen lassen (trotz Buchung), damit ich bei besserem Wetter auf der Hauptinsel von Taiwan tauchen kann.

+ Tauchen auch mit nur einem Gast

+ Da die Tauchplätze teils einfach zum betauchen sind und ich ein erfahrener Taucher und Fotograf bin, konnte ich den 2. Und 3. TG am selben Ort solo absolvieren.

+ Eddie spricht fliessend Chinesisch und Englisch, und gebrochen Deutsch

+ / - Leihequipment: Anzüge und Handschuhe sind durch die Einstiege über das Riffdach verständlicherweise bereits etwas verschlissen. Gute Booties mit spezieller Antirutsch-Beschichtungen für die Einstiege.

Fazit: Tauchen für Entdecker, einfach und abenteuerlich. Anfahrt (teils komplett angerödelt mit dem Scooter zum Tauchplatz) und Einstieg/Ausstieg sind nichts für komfortverwöhnte Ressorttaucher, aber ich hatte einen Heidenspass. Leider denkt Eddie über einen Verkauf der Basis nach und diese wird dann wohl leider einiges von ihrem Charme verlieren.


Weitere Bilder: http://www.travelholic.ch/image-galleries/asia/china-taiwan/

Mit dem Tauchen habe ich in Taiwan (Kenting) angefangen, und dort auch mein erstes Brevet belegt. Schon im letzten Jahr, bei Tauchgängen im Nord-Osten (Bi-tou und Su-Ao) schwärmten meine Begleiter vom Green Island (´Lu-dao´), das eine der höchsten Korallendichten der Welt haben solle.
Da meine Frau aus Taiwan stammt, und so ein jährlicher Besuch bei der Verwandschaft geplant war, bestand ich auf eine Reise zu der Insel, wo ich auch wieder mit meinem Tauchlehrer und Freunden zusammentreffen wollte.

Zur Insel und Infrastruktur:
Von Tai-chung (gut mit dem Zug erreichbar) kommt man per Schiff nach Green Island. Der Preis ist erschwinglich und die Reise kurz (ca. 45-60 Minuten), und je nach Wellengang angenehm (Jacke mitnehmen: manche Boote sind zu gut klimatisiet).
Im Hafen angekommen mietet man sich so bald wie möglich einen Motorroller. Nach Unfällen mit Ausländern dürfen nicht-Taiwanesen erstmal nur E-Motorroller mieten. Benzin-Motorroller kosten ca. 300 NTD pro Tag (ca. 6 Euro), E-Motorroller etwas mehr. Am besten ist es, einen Muttersprachler dabei zu haben, der verhandelt (meine Frau mietete 2 Benzin-roller an unterschiedlichen Plätzen).
Vorsicht: es gibt nur eine Tankstelle, die Abends nicht geöffnet ist, weshalb sich morgens die Roller zu Massen anstellen. Mit einer Tankfüllung kommt man aber locker zweimal um die Insel (nur 20km!). Der E-Roller sollte jeden Tag einen Batteriewechsel erfahren (umsonst bei der Vermietungsstelle, ca 50 cent bei 7-11).
Autos bringen auf dieser Insel, wegen der Enge der Straßen, vor allem in der Restaurantzone nicht viel, und sollten wirklich nur gemietet werden, wenn man selber große Mengen Tauchausrüstung transportieren will. Ohne Flasche konnte ich aber meine gesamte Ausrüstung locker vor den Füßen auf dem Roller transportieren.
Bed&Breakfast Lokationen gibt es viele und kosten ca. 2000NTD (ca. 50 Euro pro Nacht). Die meisten sind nicht ´offiziell´ gemeldet, und lassen sich so auch nur von Taiwanesen online finden.
Alternativ bucht man bei einen der vielen Basen, wo die Übernachtung schnell das doppelte kosten kann. Allerdings hat man der Vorteil einer Basis mit Aufhängemöglichkeiten und Wasserbecken für das Reinigen und Trocknen der Ausrüstung.
Einkaufsmöglichkeiten gibt es bei Family-mart und 7-11. Man kann aber sehr gut in den vielen Restaurants essen gehen.

Die Menschen sind alle sehr freundlich und scheuen sich nicht auch mit Händen und Füßen zu kommuninizieren, wenn das Englisch oder das Chinesisch der Besucher nicht mehr ausreicht.

Ein weiteres Highlight der Insel sind die heißen Meerwasser-Quellen im Süden. Nur eine Handvoll dieser natürlichen Salzwasser-quellen existieren auf der Welt, und man sollte sich einen Besuch nicht entgehen lassen (200NTD für Kinder, 300 NTD für Erwachsene. Tauchkappen sind Pflicht!).

Historie:
Die Insel wurde ursprünglich als Gefängnisinsel verwendet, und man kann noch immer eines der Gebäudekomplexe besuchen. Außerdem haben einige Restaurants und Souvenirshops das Thema verwendet. Besonders zu empfehlen ist hier ´The Big Brother Story´ (Souvenirshop) und ´Ice-jail´ (Eis-cafe mit typisch Asiatischem ´Shaved Ice´).

Tauchplätze:
Es gibt insgesamt ca. 14 verschiedene Tauchplätze auf der Insel. Besonders zu empfehlen ist der Westen mit dem künstlichen Riff auf 30m in Dabaisha, und die über 1000 Jahre alte Koralle ´Big Mushroom´ in Shihlang, die mit dem Boot erreicht werden können. Im Sommer ist die Strömung im Westen etwas stärker als an anderen Plätzen, was einem erfahrenen Taucher aber keine Probleme bereiten sollte.
Eine Ausfahrt mit dem Boot (2 Tauchgänge) kostet ca. 1000NTD (25 Euro). Eine 10 Liter Sauerstoffflasche mit Füllung kostet 200 NTD, Nitrox ungefähr das Doppelte, was aber besonders bei den Tauchgängen auf 30 Meter sehr zu empfehlen ist.
Weitere schöne Tauchplätze, die vom Ufer erreicht werden können, sind Chaikou und der Hafen von Gongguanbi im Norden.

Tauchbasen gibt es auch reichlich auf der Insel, alleine 2 von PADI und weitere im SSI Verband. Ausbildungen kosten in etwa dasselbe wie hierzulande. Man hat allerdings den Vorteil im Ozean zu lernen :)

Wer keine Lust, Zeit oder Geld zum Tauchen hat, kann fast überall schnorcheln gehen. Hierzu werden von diversen Basen große Gruppen organisiert, um die Sicherheit zu gewähren.

Flora&Fauna:
Green Island überzeugt vor allem durch die riesige Korallenvielfalt. Wie schon etwähnt ist vor allem der ´Big Mushroom´ (´Großer Pilz´) in Shihlang zu erwähnen, der von der Größe rechnerisch 1000-1200 Jahre alt sein muß und eine Fülle an Leben beherbergt. Leider hat die Zivilisation schon ihre Spuren hinterlassen, da schwarze Algen, anscheinend hervorgerufen durch Abwässer, die Korallen angreifen.
Sehr bunte Unterwasserschnecken, Seeigel, Papageienfische und Doktorfische sind auch oft anzutreffen und bieten gute Photo-objekte. (Vorsicht: einige Papageienfische sind sehr territorial, und greifen gerne die Flossen von Tauchern an. Solange man damit keine Probleme hat die Spuren an den Flossen zu sehen, ist es doch recht putzig).
Im Süden der Insel sind ab und zu auch Wasserschlangen und Hammerhaie vorzufinden.

Eine Reise auf die Insel, vorzugsweise mit einheimischen Tauchern lohnt sich sehr, und ist im Großen und Ganzen günstig.

Im nächsten Jahr ist dann Orchid-island (´Lan-yu´ - weiter südlich) geplant :)


Tauchplätze


Im Süden der Insel


Schnecken


Seltene Besucher


Apfel-anemone


The Big Mushroom


Territoriale Herrscher

Im August 2012 hatte ich die Gelegenheit, vier Tauchgänge auf Ludao (Green Island) zu unternehmen. Nachdem wir unsere Reise nach Ludao wegen eines Taifuns, der über Taiwan hinwegzog, um ein paar Tage verschoben hatten, zog bereits ein weiterer Taifun zwischen Taiwan und Japan hindurch, als wir auf der Insel ankamen. Die Ausläufer des Taifuns erlaubten am ersten und zweiten Tag unseres Aufenthaltes vorerst keine Tauchgänge. Damit ist bereits ein Grundproblem des Tauchen auf Ludao umrissen. Das komplexe Klima (Taifune, Frühlings- und Herbstmonsun) sowie starke Strömungen machen das Tauchen auf der Insel unvorhersehbar. Auch wenn sich die Tauchguides redliche Mühe geben, unter den 30 Tauchplätzen der Insel einen geeigneten zu finden, kommt es vor, dass alle Tauchplätze tagelang gesperrt sind. Deshalb ist es am besten, die Reise nicht im Voraus zu buchen, sondern mit einem der Tauchguides vor Ort in Kontakt zu treten und spontan hinzufliegen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, auf der Insel anderen Beschäftigungen nachzugehen. Beispielsweise gibt es heiße Meeresquellen, in denen man baden kann. Man kann die Insel mit dem Motorroller erkunden und bei der Besichtigung ehemaliger Gefängnisanlagen eine Reise in die Geschichte Taiwans unternehmen oder wandern gehen.

Meine Tauchgänge habe ich beim Tauchshop „Ku Da – Cool Diving“ unternommen. Dieser wird von dem Instructor Joe Chang (satriani703@yahoo.com.tw) geleitet und gehört zu einer Privatpension namens „Green Ocean Castle“ (ww.ilovegoc.com.tw), in der wir übernachteten. Die Übernachtung haben wir im Voraus als Paket gebucht. Dieses enthält neben den Kosten für die Übernachtungen und das Frühstück auch die
Fahrkarten für die Überfahrten von Taidong nach Ludao und zurück, einen Motorroller für die Dauer des Aufenthaltes, wahlweise einen Schnorchelausflug oder ein Barbecue, einen Besuch der heißen Quellen sowie eine geführte Nachtexpedition mit dem Motorroller. Der Preis pro Tauchgang inklusive Tauchführer und Miete für den Tank wurde im Voraus verhandelt. Um das Tauchen entspannt genießen zu können, empfiehlt es sich, einen eigenen Tauchguide zu haben.

Aufgrund der Wetterlage und der Strömungen hatte ich leider nicht die Gelegenheit, den „Big Mushroom“ zu sehen, der sich im Westen der Insel befindet. Alle vier Tauchgänge fanden an der Nordküste Ludaos statt. Zum ersten Tauchplatz ging es mit einem kleinen blauen Pick-up. Am Parkplatz von Chaikou legten wir die Ausrüstung an und stiegen die Treppen zum Ufer hinab. Der Einstieg erfolgte von einem Steg aus ins flache Wasser. Dann ging es bei recht hohem Wellengang auf sehr glatten algenbewachsenen Steinen weiter ins Tiefe. Es ist bei diesem Einstieg vom Ufer aus sehr zu empfehlen, Schuhe mit Flies an den Sohlen anzuziehen, um auf den glatten Steinen nicht auszurutschen. Diese Schuhe sind in den Tauchshops vor Ort in allen Größen vorhanden. Im tiefen Wasser wurden dann die Flossen angelegt, und ich war froh, als ich endlich abtauchen konnte. Obwohl das Riff in der Vergangenheit u.a. durch Dynamitfischerei stark gelitten hat, erholt es sich gut, und das Tauchen macht wirklich Spaß. Größere Fische sieht man zwar kaum, dafür gibt es aber umso mehr im Makrobereich zu entdecken. So bietet Ludao 500 Arten an Nacktschnecken, von denen einige nur dort vorkommen und zum Teil noch gar keine Namen haben. Wer die Hammerhaie sehen will, muss im März/April nach Ludao reisen. Eine vorherige Absprache mit einem der lokalen Tauchguides ist auch hier angeraten.

Der zweite Tauchgang war ein Nachttauchgang im Hafen von Zhongliao, ganz in der Nähe des Leuchtturmes. Dieser fand, da wir das Hochwasser abwarten mussten, am späten Abend statt. Wir trafen uns um 21.00 Uhr im Tauchshop, und um 21.30 Uhr waren wir im Wasser. Der Einstieg in das Hafenbecken ist unkompliziert, da dieser über eine leicht abfallende Bootsrampe erfolgt und es keine Wellenbewegungen gibt. Einen Nachttauchgang zu so später Stunde hatte ich bis dahin noch nicht erlebt. Dafür dauerte der Tauchgang mit 76 Minuten auch länger als jeder meiner Nachttauchgänge zuvor... Obwohl die maximale Tiefe nur reichlich 4 Meter betrug, bekam ich spektakuläre Tierchen zu sehen. Die beiden Jungs von Ku Da, die mich begleiteten, waren richtige „Freaks“, die ständig winzige Nacktschnecken im Millimeterbereich aufspürten. Ich hatte zum Teil Mühe, diese mit bloßem Auge zu erkennen. Das einzige, was meine beiden Begleiter nicht zu sehen schienen, waren die zahlreichen Seeschlagen, die vor den starken Strömungen in den sicheren Hafen geflüchtet waren und sich um uns herum schlängelten, was mich einigermaßen irritierte. Im Anschluss an den Tauchgang meinte Joe dann lächelnd, dass ich wohl kein großer Fan von Seeschlangen sei – eine Feststellung, der ich nur zustimmen kann, vor allem wenn diese beim Nachttauchgang um mich herumwirbeln und ich sie nicht kommen sehe...

Auf einen weiteren Tauchgang in Chaikou am nächsten Tag folgte der vierte und letzte Tauchgang, der wiederum eine Premiere für mich darstellte. Zum ersten Mal in meinem Leben fuhr ich nämlich in voller Montur mit einem Motorroller zum Tauchplatz! Der Tauchgang begann wieder im Hafen von Zhongliao und führte uns dann hinaus aufs Riff. Die Formationen von großen Korallenstöcken sind bizarr und sehr schön. Auch hier sieht man zwar noch deutlich, dass das Riff in der Vergangenheit sehr gelitten hat, aber wenn die Entwicklung so weitergeht wie im Moment, könnte das einmal ein Top-Tauchplatz werden. Mir hat es jetzt schon sehr gut gefallen. Auch bei diesem Tauchgang gab es wieder spektakuläre Nacktschnecken zu sehen.

Ich kann das Tauchen auf Ludao nur empfehlen. Die Jungs von Ku Da, mit denen ich getaucht bin, waren wirklich tauchbegeistert und total nett. Vor und nach dem Tauchen haben sie mir immer wieder gekühlte Sport Drinks gereicht, und als ich am Ende die Rechnung verlangte, stellte sich heraus, dass auch für den Nachttauchgang einschließlich Taschenlampe mit extra gekauften Batterien nur der reguläre Preis für einen Tauchgang berechnet wurde. Das ist mir bisher noch nie passiert.

Für die Vielfalt an Nacktschnecken auf Ludao und das Engagement der Tauchguides vor Ort vergebe ich 6 Flossen.

In Taiwan gibt es 2 gute Tauchgebiete: der Nationalpark am Ort Kenting im Süden und die Insel Blue-Island im Südosten. Diese kann man mit Inlandsflug oder Zug/Fähre innerhalb eines Tages von Taipeh aus erreichen. Ansonsten gibt es in den großen Städten wie Taipeh Tauchbasen, die in der Gegend tauchen gehen. Da es im Norden unter Wasser nicht so gut ist, machen diese Basen eher Ausbildung. Ich hatte bei meinem Aufenthalt wenig Zeit und hab mir in der Hauptstadt die Basis Big Blue übers Internet gesucht.

Man sollte wissen, dass Tauchen in Taiwan im wesentlichen von den Einheimischen als Sport ausgeübt wird und es nahezug keine ausländischen Tauchtouristen gibt. Das Tauchen ist daher eher für Clubs und unabhängige Taucher ausgerichtet. Es gibt keine Basen mit regelmäßigen Ausfahrten. Man muss frühzeitig mehrere Basen anmailen und schauen, welche an den gewünschten Tagen Fundives anbieten kann.

Big Blue ist eine Mini Tauchbasis mit einer kleinen Bar in einer Seitenstraße unweit des 101 Wolkenkratzers. Nach Vorabstimmung bin ich um 9:00 Uhr dort aufgeschlagen. Der Instruktor Ken fuhr mit seinem Pickup etwa 50 Minuten zur nordöstlichen Küste zum Ort Biton. Dort haben wir uns an einer größeren Basis mit Flaschen versorgt. An dieser gut ausgerüsteten Station kann man auch jegliches Equipment ausleihen. Wir haben dann 2 Shore dives durchgeführt (Bootstauchgänge gibts nur selten und sind dann sehr teuer). Die Küste ist ziemlich felsig und man muss wissen wo man ins Wasser kommt. Zwischen und nach den Tauchgängen waren wir wieder an der Basis wo man essen und trinken kann. Es gibts dort auch Umkleiden, Duschen und Möglichkeiten das Equipment zu spülen und aufzuhängen.

Mit 23°C ist es für einen 3mm Anzug recht frisch - die Sicht war mit 8-15m. Am ersten Tauchplatz war es unter Wasser felsig. Es gibt viele Planzen, Seeigel, Seesterne, Krabben und Krebse. Fische gab es eine Menge kleines Zeug. Die Highlights sind Rotfeuerfische und Igelfische. Der zweite Tauchgang war über sandigem Bogen. In künstlichen Riffen haben sich kleine Fischschwärme gesammelt. Wieder reichlich Igelfische, die Highlight waren ein Dragonet und sehr seltsam aussehende große Krabben.

Ken hatte eine Kamera dabei mit der wir beide Fotos gemacht haben. Die Fotos bekam ich anschliessend kostenlos - netter Service. Ich hab mit eigenem Equpment ca. 60 EUR bezahlt - für den großen Aufwand den Ken für mich ganz alleine getrieben hat, echt fair. Taucherisch ist der Nordosten von Taiwan nicht der große Hit - wenn man aber mal da ist, kann mich sich einen schönen Tag mit ungewöhnlichen, neuen Eindrücken machen. Die Leute von der Basis Big Blue Divers sind freundlich und kompetent.

Wer via Tawain z.B. nach Palau fliegt sollte auf jeden Fall in Taipeh einen Stopover machen. Die Metropole ist beeindruckend und Menschen sind freundlich. Es ist recht preisgünstig - und wenn man will kann man auch Tauchen gehen...


Taiwan Nordosten


Taiwan Port Biton

Hallo liebe Taucherfreunde,

Am 8. September 2005 hatten meine Freundin Meli, mein Kumpel Christian und ich die einmalige und unvergessene Gelegenheit, mit einem lokalen Taiwanesichen Buddy direkt vor der Kueste Green Islands (eine kleine Vulcaninsel an der Sued-Ost-Kueste Taiwans) den beruehmten „Big Mushroom“, zu betauchen.
Ich werde das Erlebnis aus meiner Sichtweise bescheiben, aber ich bin sicher, den beiden anderen ging es nicht viel anders als mir.
Man steigt also von Land ein, taucht etwa 200m raus und begegnet auf 20m Tiefe auf einmal einer ca. 16m hohen Koralle, die aussieht wie ein riesiger gruenbrauner grosser Pilz.
Diese Koralle waechst jedes Jahr um 2cm und ist laut einheimischen Berichten zwischen 1500-2500 Jahre alt.
Auf ihr und um ihr herum wimmelt es von Fischen aller Farben, vor allem ist das Wasser dort sowas von unglaublich klar, dass man die Sichtweite auf 30+m schaetzen kann, einfach klasse.
Eine schwarz weisse Muraene streckte mir auf einmal ihren Kopf entgegen, und ich konnte wunderbare Fotos schiessen.
Spitzkorallen in saemtlichen sonnenbeleuchteten Farben geben dir das Gefuehl du befaendest dich in einem Aquarium, ein unbeschreibliches Gluecks- und Euphoriegefuehl durchstroemte mich, das sich durch nicht nur durch etliche Unterwasserkuesse in Richtung Meli bemerkbar machte.
Du schwebst einfach nur an diesem Pilz entlang, um ihn herum, und bestaunst die Farben und Formen dieses einmaligen Naturspiels, und schon fuehlt man sich eins mit dieser Welt.
Wieder auf dem Weg zurueck, liessen sich unzaehlige Aureliamuscheln und Spindelkarakolen mitnehmen, wenn sie nicht von kleinen Krebsen oder Muscheln schon besetzt waeren.
Eine Seeschlange, schaetzungsweise 40-50cm lang und in grau-weiss-schwarzer Farbe, schlaengelt sich auf einmal an mir vorbei, und ich beobachte sie fasziniert.
Sich neben kleine nackte Seeschnecken abzulassen (schwarz-violett laengs gestreift mit hellorangenen Punkten) und sie aus naechster Naehe einfach nur zu beobachten, ist ebenso spannend wie unendlich beruhigend.
Alles in allem einer ber besten Tauchgaenge die ich je unternehmen durfte.
Ich werde wieder hinfahren...

Thorsten Neudeck, Taipei, am 15. September 2005
Der Kenting Nationalpark im Süden von Taiwan gilt als einer der lokalen Ferien-und Weekend-Hotspots. Obwohl fast 500km südlich von Taipei, muss man doch nur rund 3-4h Fahrzeit einrechnen (Hochgeschwindigkeitszug HSR und „Shared Taxi“).

In dieser Region findet man Dutzende Tauchbasen, wobei die meisten aber nur minimal Englisch sprechen und keine Homepage haben. Anders U-Dive, geführt vom Kanadier John und seiner Taiwanesischen Frau Sophie.

Aufenthalt: Anfang März 2015
Tauchgänge: 2
Kosten: 900 NT (25 EUR) pro Tauchgang, plus Kosten für Mietmaterial
Sicht: ca 15m
Wassertemperatur: 23-25C

+ Unproblematische kurzfristige Organisation (Abholung, Weiterreise etc)

+ Tauchen auch mit bloss einem Gast

+ Tauchzeit um 60min

+ Shore dives mit einfachen Einstiegen (im Gegensatz zu Green Island, wo die Einstiege doch etwas beschwerlich sind)

+/- Netter Basenchef, wobei dieser aber eher am gemütlichen Beisammensitzen und Bier trinken als am Tauchen interessiert war

+/- Leihequipment in gutem Zustand, aber nur eine sehr beschränkte Auswahl an Grössen

- Basis mieft nach Hundekot und Urin, da John zwei Hunde direkt vor der Basis angekettet hat und diese dementsprechend ihr Geschäft auch dort verrichten

Fazit: Die Tauchgänge waren nicht übermässig spektakulär, und mich störte der fehlende Enthusiasmus des Basenbesitzers. Falls ich mal wieder nach Taiwan gehe, dann steht sicher wieder ein Besuch von Green Island auf dem Programm, aber statt Kenting würde ich wohl Orchid Island besuchen. Vom Hörensagen auch ein tolles Tauchrevier.


Hafen / Tauchplatz nähe der Basis


Labracinus cyclophthalmus

Ludao (Green Island) ist eine kleine Insel und wird in 50min mit der Fähre von Taitung erreicht. Es gibt einige schöne kleine Buchten, berühmte Heisswasserquellen und einige kurze Wanderwege. Fast alle Touristen erkunden mit einem Mietscooter die Insel.

Tauchbasen gibt es einige, wobei aber viele ausschliesslich Chinesisch sprechende Gäste empfangen. Die Tauchplätze sind küstennah, und können entweder (teils etwas beschwerlich) über das Riffdach oder per Boot erreicht werden. Die Basis hat kein eigenes Boot und normalerweise werden Shore dives gemacht, auf Wunsch können aber auch Bootstouren organisiert werden.

Die Tauchbasis Green Island Adventures Dive Center (www.greenislandadventures.com) von Eddie, einem Südafrikaner mit deutschem Grossvater, liegt im „Hot Spring Harbour“, in der Nähe der Badequellen. Die Basis ist einfach, hat integrierte Hostelräume und einen kleinen Shop. Eddie selbst ist hauptsächlich im Scuba Equipment Grosshandel tätig und betreibt die Basis mehr als Hobby denn als Einkommensgenerator.

Aufenthalt: Anfang März 2015
Tauchgänge: 6 (3 davon solo)
Kosten: Variable, verschiedene Pakete mit Unterkunft und Scooter
Sicht: 15-25m
Wassertemperatur: 23-25C

+ Superfreundlicher und extrem hilfsbereiter Chef (Tickets organisieren, Umbuchen etc)

+ Als das Wetter tauchen verunmöglichte, hat Eddie mich kurzerhand früher abreisen lassen (trotz Buchung), damit ich bei besserem Wetter auf der Hauptinsel von Taiwan tauchen kann.

+ Tauchen auch mit nur einem Gast

+ Da die Tauchplätze teils einfach zum betauchen sind und ich ein erfahrener Taucher und Fotograf bin, konnte ich den 2. Und 3. TG am selben Ort solo absolvieren.

+ Eddie spricht fliessend Chinesisch und Englisch, und gebrochen Deutsch

+ / - Leihequipment: Anzüge und Handschuhe sind durch die Einstiege über das Riffdach verständlicherweise bereits etwas verschlissen. Gute Booties mit spezieller Antirutsch-Beschichtungen für die Einstiege.

Fazit: Tauchen für Entdecker, einfach und abenteuerlich. Anfahrt (teils komplett angerödelt mit dem Scooter zum Tauchplatz) und Einstieg/Ausstieg sind nichts für komfortverwöhnte Ressorttaucher, aber ich hatte einen Heidenspass. Leider denkt Eddie über einen Verkauf der Basis nach und diese wird dann wohl leider einiges von ihrem Charme verlieren.


Weitere Bilder: http://www.travelholic.ch/image-galleries/asia/china-taiwan/

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