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MarcoTPADI AOWD5 TGs

Mit dem Tauchen habe ich in Taiwan (Kenting) ange ...

Mit dem Tauchen habe ich in Taiwan (Kenting) angefangen, und dort auch mein erstes Brevet belegt. Schon im letzten Jahr, bei Tauchgängen im Nord-Osten (Bi-tou und Su-Ao) schwärmten meine Begleiter vom Green Island (´Lu-dao´), das eine der höchsten Korallendichten der Welt haben solle.
Da meine Frau aus Taiwan stammt, und so ein jährlicher Besuch bei der Verwandschaft geplant war, bestand ich auf eine Reise zu der Insel, wo ich auch wieder mit meinem Tauchlehrer und Freunden zusammentreffen wollte.

Zur Insel und Infrastruktur:
Von Tai-chung (gut mit dem Zug erreichbar) kommt man per Schiff nach Green Island. Der Preis ist erschwinglich und die Reise kurz (ca. 45-60 Minuten), und je nach Wellengang angenehm (Jacke mitnehmen: manche Boote sind zu gut klimatisiet).
Im Hafen angekommen mietet man sich so bald wie möglich einen Motorroller. Nach Unfällen mit Ausländern dürfen nicht-Taiwanesen erstmal nur E-Motorroller mieten. Benzin-Motorroller kosten ca. 300 NTD pro Tag (ca. 6 Euro), E-Motorroller etwas mehr. Am besten ist es, einen Muttersprachler dabei zu haben, der verhandelt (meine Frau mietete 2 Benzin-roller an unterschiedlichen Plätzen).
Vorsicht: es gibt nur eine Tankstelle, die Abends nicht geöffnet ist, weshalb sich morgens die Roller zu Massen anstellen. Mit einer Tankfüllung kommt man aber locker zweimal um die Insel (nur 20km!). Der E-Roller sollte jeden Tag einen Batteriewechsel erfahren (umsonst bei der Vermietungsstelle, ca 50 cent bei 7-11).
Autos bringen auf dieser Insel, wegen der Enge der Straßen, vor allem in der Restaurantzone nicht viel, und sollten wirklich nur gemietet werden, wenn man selber große Mengen Tauchausrüstung transportieren will. Ohne Flasche konnte ich aber meine gesamte Ausrüstung locker vor den Füßen auf dem Roller transportieren.
Bed&Breakfast Lokationen gibt es viele und kosten ca. 2000NTD (ca. 50 Euro pro Nacht). Die meisten sind nicht ´offiziell´ gemeldet, und lassen sich so auch nur von Taiwanesen online finden.
Alternativ bucht man bei einen der vielen Basen, wo die Übernachtung schnell das doppelte kosten kann. Allerdings hat man der Vorteil einer Basis mit Aufhängemöglichkeiten und Wasserbecken für das Reinigen und Trocknen der Ausrüstung.
Einkaufsmöglichkeiten gibt es bei Family-mart und 7-11. Man kann aber sehr gut in den vielen Restaurants essen gehen.

Die Menschen sind alle sehr freundlich und scheuen sich nicht auch mit Händen und Füßen zu kommuninizieren, wenn das Englisch oder das Chinesisch der Besucher nicht mehr ausreicht.

Ein weiteres Highlight der Insel sind die heißen Meerwasser-Quellen im Süden. Nur eine Handvoll dieser natürlichen Salzwasser-quellen existieren auf der Welt, und man sollte sich einen Besuch nicht entgehen lassen (200NTD für Kinder, 300 NTD für Erwachsene. Tauchkappen sind Pflicht!).

Historie:
Die Insel wurde ursprünglich als Gefängnisinsel verwendet, und man kann noch immer eines der Gebäudekomplexe besuchen. Außerdem haben einige Restaurants und Souvenirshops das Thema verwendet. Besonders zu empfehlen ist hier ´The Big Brother Story´ (Souvenirshop) und ´Ice-jail´ (Eis-cafe mit typisch Asiatischem ´Shaved Ice´).

Tauchplätze:
Es gibt insgesamt ca. 14 verschiedene Tauchplätze auf der Insel. Besonders zu empfehlen ist der Westen mit dem künstlichen Riff auf 30m in Dabaisha, und die über 1000 Jahre alte Koralle ´Big Mushroom´ in Shihlang, die mit dem Boot erreicht werden können. Im Sommer ist die Strömung im Westen etwas stärker als an anderen Plätzen, was einem erfahrenen Taucher aber keine Probleme bereiten sollte.
Eine Ausfahrt mit dem Boot (2 Tauchgänge) kostet ca. 1000NTD (25 Euro). Eine 10 Liter Sauerstoffflasche mit Füllung kostet 200 NTD, Nitrox ungefähr das Doppelte, was aber besonders bei den Tauchgängen auf 30 Meter sehr zu empfehlen ist.
Weitere schöne Tauchplätze, die vom Ufer erreicht werden können, sind Chaikou und der Hafen von Gongguanbi im Norden.

Tauchbasen gibt es auch reichlich auf der Insel, alleine 2 von PADI und weitere im SSI Verband. Ausbildungen kosten in etwa dasselbe wie hierzulande. Man hat allerdings den Vorteil im Ozean zu lernen

Wer keine Lust, Zeit oder Geld zum Tauchen hat, kann fast überall schnorcheln gehen. Hierzu werden von diversen Basen große Gruppen organisiert, um die Sicherheit zu gewähren.

Flora&Fauna:
Green Island überzeugt vor allem durch die riesige Korallenvielfalt. Wie schon etwähnt ist vor allem der ´Big Mushroom´ (´Großer Pilz´) in Shihlang zu erwähnen, der von der Größe rechnerisch 1000-1200 Jahre alt sein muß und eine Fülle an Leben beherbergt. Leider hat die Zivilisation schon ihre Spuren hinterlassen, da schwarze Algen, anscheinend hervorgerufen durch Abwässer, die Korallen angreifen.
Sehr bunte Unterwasserschnecken, Seeigel, Papageienfische und Doktorfische sind auch oft anzutreffen und bieten gute Photo-objekte. (Vorsicht: einige Papageienfische sind sehr territorial, und greifen gerne die Flossen von Tauchern an. Solange man damit keine Probleme hat die Spuren an den Flossen zu sehen, ist es doch recht putzig).
Im Süden der Insel sind ab und zu auch Wasserschlangen und Hammerhaie vorzufinden.

Eine Reise auf die Insel, vorzugsweise mit einheimischen Tauchern lohnt sich sehr, und ist im Großen und Ganzen günstig.

Im nächsten Jahr ist dann Orchid-island (´Lan-yu´ - weiter südlich) geplant


Tauchplätze


Im Süden der Insel


Schnecken


Seltene Besucher


Apfel-anemone


The Big Mushroom


Territoriale Herrscher