Wahoo Diving, Santa Maria, Azoren

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Bernd Rettig197707DM / CMAS ***300 TGs

Portugal, Azoren, Santa Maria, Forno, Wahoo-Divin ...

Portugal, Azoren, Santa Maria, Forno, Wahoo-Diving
Ich war mit meiner Frau dieses Jahr bereits das vierte mal auf Santa Maria und mit Wahoo-Diving tauchen. Deshalb möchte ich nach dem letzten „Bericht“ (im Tauchernet von sushidiver) nun unsere Erfahrungen wiedergeben und aus meiner Sicht einiges klarstellen:

Eine Garantie für Delphinsichtung gibt es ausdrücklich nicht, da laut Basisleitung nur wildlebende Tiere gesichtet werden. Wir haben jedes Jahr min. an einer dieser „Inselrundfahrten“ teilgenommen. Ich erinnere mich, dass wir einmal außer einer Schildkröte nur Wasser gesehen haben. Wie jemand auf die Idee kommt, nach einer einzigen Ausfahrt von „Garantie“ zu sprechen, bleibt mir ein Rätsel.

Die Eincheckprozedur kennen wir sehr gut, sie ist leider bei Sushidiver mit der Einschreibung verwechselt worden: Wie auf fast jeder Basis üblich, meldet man sich jeweils tags zuvor für die Tauchgänge an. Dies ist schon deshalb verständlich, da nur 8 Mann aufs Boot passen und auch schon mit 1-2 Tauchern rausgefahren wird. Dass deshalb nur eine Anmeldung für 2 TG/Tag möglich ist, leuchtet ein.

Uns ist während 4 Aufenthalten noch nie ein „Zwangs-Ruhetag“ verordnet worden, es gibt also keinen tauchfreien Tag, es sei denn man entscheidet sich einen einzulegen (tipp: einfach für den nächsten Tag nicht anmelden). Da während eines Tauchurlaubes wohl jeder gern mal einen Ruhetag einlegt empfinde ich es als sportlich dieses mit den anderen Tauchern abzusprechen und falls man sich auf einen Tag einigen kann, hat auch der Tauchguide mal Zeit zu entsättigen.

Uns ist es ebenfalls schon passiert, dass eine Unterwasserboje nicht gefunden wurde. Wir haben daraufhin geankert und beim Tauchgang das Seil am Betonblock aber ohne Boje gefunden: Die Boje war wohl von Fischern abgeschnitten worden! Robert hat erzählt, dass dies jedes Jahr 1-2 der 8 Unterwasserbojen trifft. Da Robert selbst die Dinger placiert, finde ich den Aufpreis von 29 Euro für den entferntesten Platz OK (alle 7 anderen sind ohne Aufpreis!). Ich möchte behaupten, dass das Revier um Santa Maria erstklassig erschlossen ist: Robert hat etliche der Seamounts und Höhlen selbst gefunden und gestaltet zudem die oft recht anspruchsvollen TG´s sicher und abwechslungsreich.

Dass Bootserfahrung erwartet wird, stimmt ebenfalls nicht. Wir sind beide ausgesprochene Landratten. Zudem sollte man wissen, dass Robert zwar „nur“ DM und VDST-Gold ist, dafür aber ein erfahrener Hochseesegler mit 4 Atlantiküberquerungen und zigtausend Seemeilen Erfahrung. Wenn Robert mir sagt: heute ist kein guter Tag um mit einem Schlauchboot weit vor der Küste Santa Marias auf den offenen Atlantik zu fahren, dann glaube ich Ihm !

Wir waren bisher jedes Jahr (2000-2003) auf den Formigas. Die Fahrt ist seit 2003 nur noch mit einem größeren Fischerboot erlaubt, was aber jederzeit möglich ist. Problem dabei ist natürlich, dass sich 6-8 Taucher finden müssen und zudem auch das Wetter mitspielen muss (war früher schon das gleiche Problem). Vor 3 Jahren waren wir selbst mal bei Schlechtwetter drüben, die Fahrt war alles andere als ein Vergnügen. Einige der Taucher haben bei 3-4 m Welle richtig Angst bekommen. Ich würde deshalb in einem Bericht nicht „angeblich wettertechnisch nicht möglich“ schreiben, sondern ganz einfach „zu riskant“. Ist halt nicht Rotes Meer sondern Atlantik und auch noch mitten drin.
Ich kann wohl nicht verschweigen, dass mich der Bericht von Sushidiver total nervt.

Tauchern, denen die Caipi Preise wichtiger sind als beinah unberührte Tauchplätze, kleine Gruppen und ein professionelles Basisteam sollten sich besser an Tauchgebiete halten, die vom Tauchtourismus voll erschlossen (überfüllt) sind. Dies soll keine Wertung sein aber es gibt eben Taucher und Sporttaucher. Vergessen wollen wir nicht die Partytaucher, die auf Santa Maria definitif nichts zu suchen haben. Nicht, weil man hier nicht feiern kann, sondern weil sie ein Sicherheitsrisiko für alle Buddys sind.

Ach, was ich nicht vergessen möchte hier zu erwähnen ist die angeblich fehlende Rettungskette. Sauerstoff ist entgegen der Behauptung von Sushi (diver) Bestanteil der Basisaustattung und die Telefonnummer der Dekokammer auf Horta steht groß an der Pinnwand der Basis. Die Rettungskette steht also !

So wie ich die Basis und Robert kennen gelernt habe, stand immer das Abenteuer im Vordergrund ohne dass die Sicherheit zu kurz kam.

Ich bedanke mich beim Wahoo-Team, bei Petra für den leckeren Apres-Pfefferminztee (besser, billiger, gesünder als Caipis!!), bei Robert für die Erschließung der Seamounts Ambrosia, Bad Cape und Joao Lopez und der fantastischen Garnelenhöhle Malbusca.
Sushi, - kalter, toter Fisch ? - so kam mir der Bericht den ich lesen durfte auch ein wenig vor.
Bernd Rettig, Padi Divemaster u. CMAS ***, Berlin

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