Wahoo Diving, Santa Maria, Azoren

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Nachdem ich die Antwort von Bernd Rettig auf den ...

Nachdem ich die Antwort von Bernd Rettig auf den Bericht von Sushidiver gelesen habe, sehe ich mich doch genötigt, hier ein paar weitere Anmerkungen zu machen.
Ich war zeitgleich mit Sushidiver bei Wahoo-Diving und kann bestätigen, dass es definitiv einige Kritikpunkte gab. Die Darstellung von Sushidiver sehe ich als fair, durchaus mit der Chance für jeden Leser, die Aussagen selbst zu gewichten.
Beim Gegenbericht von Bernd Rettig frage ich mich, wie dieser motiviert ist. Zum einen sind einige der Gegendarstellungen sachlich falsch, teilweise hat er den Bericht von Sushidiver wohl nicht genau genug gelesen, zum anderen verlässt er mit seinem Ton definitiv den Rahmen einer fairen Auseinandersetzung.

Hier nun meine Sicht zu den angesprochenen Punkten, sicherlich nicht frei von jeder Subjektivität, aber mit der Bemühung um eine möglichst auf Fakten beruhende Darstellung:

1. Die Delphintour wurde doch von Sushidiver als definitiv positiv dargestellt, oder? Es ist nur die Rede davon, dass wohl ‚nahezu‘ eine Delphingarantie gegeben werden könnte. Die Delphintour kostet übrigens 49 Euro pro Person und dauert zwischen 3 und 4 Stunden.
2. Die abendliche Einschreibung für den nächsten Tag wurde im Grunde akzeptiert, um nicht Tauchern einen Platz wegzunehmen, wenn großer Andrang ist. In diesem Fall war es so, dass in der Zeit insgesamt 6 Taucher vor Ort waren. Ob es dann notwendig ist, den zweiten Tauchgang anzurechnen, wenn es um ein Problem mit den Ohren geht, stelle ich in Frage. Im Extremfall war es dann sogar so, dass es nicht möglich war, sich für den nächsten Tag nur für einen Tauchgang und den zweiten als Option einzutragen, falls die Ohren nicht mitspielen sollten. Robert bestand auf dem verpflichtenden Doppelpaket. Im Grunde hat er sich damit ins eigene Fleisch geschnitten, denn vermutlich hätte er bei etwas Kulanz innerhalb dieser 14 Tage definitiv mehr Umsatz gemacht, als dies so der Fall war.
3. Zum Thema Formigas. Auf der Internetseite von Wahoo sind die Formigas und Dollaborat als Tauchziele aufgeführt. Man sollte davon ausgehen können, dass es möglich ist, diese mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch anzufahren.
Vor Ort erfuhren wir, dass es aus gesetzlichen Gründen zur Zeit nicht möglich ist, mit den offenen Booten hinauszufahren, aber ein Fischerboot gemietet werden könnte. Der Charterpreis für das Boot waren 500 Euro. Dieser war auch bereits auf der Preisliste in der Basis ausgewiesen. Die 6 Taucher, die zu der Zeit dort waren, erklärten alle, dass sie bereit wären, diesen Aufpreis zu bezahlen.
Was folgte, ließ den Verdacht aufkommen, dass der Trip so noch nie gemacht wurde und der Ablauf und technische Einzelheiten überhaupt nicht geklärt waren. So konnte uns Robert nicht beantworten, wie man nach dem Tauchgang über die sehr hohe Bordwand wieder aufs Schiff kommt. Dann stellte sich heraus, dass der Eigner nur am Sonntag bereit wäre überhaupt zu fahren. Der sagte dann am Samstag nach Aussage von Robert wegen des Wetters ab. Der Sonntag war dann vom Wetter eigentlich perfekt.
Grundsätzlich war es uns so erschienen, dass eigentlich gar keine realistische Chance bestand auf die Formigas zu kommen. Nur ein theoretischer Tag bei 2 Wochen Aufenthalt, keine feste Vereinbarung mit dem Fischer und natürlich das Risiko Wetter.
4. Taucher, Sporttaucher und Partytaucher – ich würde sagen, dass in den 14 Tagen 6 Taucher zusammen waren, die ziemlich gut harmoniert haben, sowohl persönlich, aber auch beim Tauchen. Ich habe niemanden gesehen, der als Buddy ein Sicherheitsrisiko gewesen wäre. Es wurde auf dem Tauchboot auch nicht nach Caipirinha gefragt.
Ebenfalls hat sich keiner gescheut auch mit anzupacken.
5. Die anderen Punkte wie Ruhetag oder Bootserfahrung lasse ich mal außen vor. Zu unwichtig.
6. Die Darstellung von Sushidiver zum vorhandenen Sauerstoff ist wohl wirklich nicht ganz korrekt. Robert hat hier am Anfang darauf hingewiesen, dass eben die nächste Druckkammer praktisch nur theoretisch erreichbar ist und man deshalb die Tauchgänge entsprechend gestalten sollte. Das war auch von allen so akzeptiert.
7. Grundsätzliches: definitiv findet sich rund um Santa Maria ein wirklich tolles Tauchgebiet, das von Robert Minderlein mit sicherlich sehr viel Arbeit erschlossen wurde. Mir haben insbesondere die Höhlen gefallen, die teilweise richtig klasse waren. Im Freiwasser hatten wir wohl dieses Jahr einfach etwas Pech, dass die Sicht sehr schlecht war und es nicht so das Großfischjahr ist. Aber das gehört dazu, dass man auch mal weniger Glück hat.
Nichts desto trotz gab es eben die genannten Kritikpunkte, bei denen aber auch alle anwesenden Taucher weitgehend zugestimmt haben. Vielleicht sollte ich hier noch anmerken, dass es keine einheitliche Gruppe war, sondern wir uns auch erst vor Ort kennenlernten.

Insgesamt denke ich, sollte in diesem Forum auch Kritik möglich sein und nicht nur übermäßiges Lob. Eine Kritik, ob positiv oder negativ, wird immer subjektiv sein. Das liegt an der Natur der Sache.
Die Reaktion von Bernd Rettig hat hier deutlich einen fairen Rahmen verlassen. Seine Assoziation ‚Sushidiver – kalter, toter Fisch?‘ ist schlicht beleidigend.
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