Im Mai 2007 durften wir (4 Erwachsene; alle AOWD von 85 bis 190 TG’s) bei den ProDivers auf Vakarufalhi einen super Tauchurlaub verbringen. Da die Erinnerungen noch ganz frisch sind, versuchen wir sie möglichst detailliert wiederzugeben. Am Ankunftstag noch ein kurzer Schock: Die Insel war überbucht und wir sollten nach 2 Tagen in einem „Übergangsbungalow“ weitere 2 Nächte auf dem Motor-Segler Goma verbringen. Unter der Bedingung, dass das Schiff jeweils am Morgen vor Vakarufalhi liegt, damit wir auch tauchen gehen können, haben wir auf der Goma 2 tolle Tage verbracht. Einen ausführlichen Reisebericht hierzu gibt es im malediven.net
Tauchbasis:
Neues und gepflegtes Equipment; Trockenraum mit 3 Wasserbecken für die verschiedenen Ausrüstungsgegenstände; beim Einchecken bekommt man einen festen Platz für das Equipment zugeteilt sowie eine große Tasche, an der die Bungi-Nummer angebracht ist. Der Raum ist rund um die Uhr zugänglich sowie der Zugriff auf volle Tanks jederzeit gegeben. Zu den Tanks: Wir hatten im Vorfeld auch schon gelesen, dass es 10- und 12-Liter-Tanks nur mit Nitrox gibt und uns bereits auf der Boot in Düsseldorf bei den ProDivers direkt erkundigt, ob die Aussagen stimmen, dass für Presslufttaucher lediglich 10-Liter-Flaschen zur Verfügung stehen. Nachdem diese Aussage bestätigt wurde, machten wir in Deutschland extra noch den Nitrox-Schein, damit wir auf den Malediven unbeschwert tauchen können. Und wir können nur bestätigen, dass es auf den Malediven wegen den Tauchprofilen generell besser ist, mit Nitrox zu tauchen.
Checkdive:
Völlig unkompliziert am Hausriff. Abtauchen, sammeln bei einer Übungsplattform aus Sandsäcken auf ca. 6-7 m Tiefe, Maske vollständig abnehmen und ausblasen sowie Oktopus-Atmung mit dem Buddy. Nach den 2 Übungen konnten wir den Tauchgang selbständig fortsetzen.
Bootstauchgänge:
Man trägt sich am Vortag bis 18 Uhr in die Listen für die 09.00 Uhr bzw. 15.00 Uhr Ausfahrten ein. Danach erfolgt eine Zuteilung und bereits ab ca. 19.30 Uhr kann man sehen, wohin es am nächsten Tag geht. Zuerst hatten wir etwas Bedenken, dass der Tauchspot erst nachträglich bekanntgegeben wird; unsere Sorge erwies sich jedoch als völlig unbegründet (von ca. 20 Bootstauchgängen wurden gerade mal 2 Spots doppelt angefahren; einer davon auf unseren eigenen Wunsch und der andere, weil sich die Strömungsverhältnisse am ursprünglich geplanten Tauchspot verschlechtert hatten). Man sieht also, dass sich die Dive-Guides durchaus Gedanken machen, wer wo taucht; an manchen Tagen legten gleichzeitig 3 Dhoni’s ab, die aber zu unterschiedlichen Zielen fuhren.
Die Tasche mit dem Equipment stellt man spätestens 30 Minuten vor Abfahrt des Dhoni’s auf die Bank vor der Tauchbasis; alles weitere wird von der Crew erledigt. Selbst das Spülen und Aufhängen der Ausrüstung nach dem Tauchen ist inklusive.
Man sollte auch 15 Minuten vor der geplanten Abfahrt auf dem Dhoni sein, um sein Equipment zusammenzuschrauben und noch mal auf Vollständigkeit zu checken etc.
Die Briefings sind ausführlich und korrekt. Sie erfolgen je nach Publikum in deutsch oder englisch oder erst in deutsch und dann noch individuell in englisch. Witzig fanden wir, dass die Tauchplatzbeschreibung bei jeder Ausfahrt neu mit bunter Kreide auf eine große schwarze Tafel gemalt wird. Die unterschiedlichen Meeresbewohner sahen teilweise sehr interessant aus
. Auch die Strömung wird bei jedem Tauchplatz gecheckt und ggf. das Absetzen der Taucher noch optimiert.
Die Dhoni’s sind o.k. und zweckmäßig; eins davon hat eine Toilette und zwei verfügen über ein Sonnendeck. Die Crew ist hilfsbereit und nach dem Tauchgang gab es meistens frische Kokosnuss.
Am Abend konnte man im „Divers Logbook“, welches an der Tauchbasis ausgehängt wurde, die angefahrenen Tauchplätze und die dazugehörigen Highlights nochmals nachlesen.
Tauchen:
Wir waren begeistert. Die Spots waren teilweise sehr unterschiedlich (Kanal, Außen- oder Innenriff), aber jeder Tauchgang hatte seinen Reiz. Das Hausriff haben wir neben dem Checkdive nur noch 1 x in der Dämmerung und 4 x nachts betaucht, was aber auch absolut empfehlenswert ist. An Meeresbewohnern haben wir während der 2 Wochen so ziemlich alles gesehen, was die Malediven zu bieten haben: Manta, Adlerrochen, Geigenrochen, Fahnenrochen, Schwarzpunktrochen, Schildkröten und Weißspitzenriffhaie massenhaft, Grauer Riffhai und Silberspitzenhaie, Napoleons, Drachenköpfe, Steinfische, Schaukelfisch, Muränen in allen Größen und Arten, Langusten, Krebse, Garnelen, viele unterschiedliche Nacktschnecken von weniger als 1 cm Größe bis „sehr groß“ und nicht zu vergessen die Wendeltreppenschnecke. Natürlich würde hier eine Aufzählung der tausend verschiedenen Fischarten in allen Farben und Größen den Rahmen sprengen. Aber teilweise hatten wir Fischsuppe pur. Nur der „Große Graue mit den weißen Punkten“ (auch Walhai genannt) wollte sich uns wieder mal nicht zeigen. Obwohl zeitgleich ein Expeditionsboot unterwegs war und über 40 Walhaisichtungen in vier Wochen mit insgesamt 28 verschiedenen Tieren hatte. Ein Grund für uns, zu Wiederholungstätern zu werden
Auch werden regelmäßig Two-Tank-Dive’s, Nachttauchgänge vom Boot, Ganztagesausfahrten etc. angeboten; Wünsche und Anregungen können gerne angebracht werden.
Dive-Guides:
Getaucht sind wir mit allen Guides der Tauchbasis: Marc, Petra, Tommy und Nancy. Marc ist aus Neuseeland, Petra aus Deutschland und Tommy und Nancy aus der Schweiz. Sehr nettes Team, das sich auch untereinander blendend versteht. Hier wird noch mit so viel Spaß gearbeitet, dass sich das nur positiv auf die Gäste auswirken kann.
Je nach Anzahl der Mittaucher hielten wir uns bei unseren Tauchgängen mal näher am Guide, der doch das besondere Auge hat und auch die standorttreuen Meeresbewohner besser findet, aber wir tauchten genauso oft alleine mit Buddy und entdeckten hierbei ebenfalls genug.
Und als wir 2 Nächte auf die Goma ausweichen mussten, unterstützten uns die Dive-Guides ebenfalls sehr mit Lampen aufladen, in die Listen für den nächsten Tag eintragen etc.
Vielen herzlichen Dank nochmals an dieser Stelle für die schönen Tage und Tauchgänge auf Vakarufalhi.
Judith, Steffen, Gabi & Andreas
PS: Ohne Nitrox-Kurs hätte es wahrscheinlich nur 5 Flossen gegeben, aber wir müssen einfach 6 Flossen vergeben, da für uns ALLES gepasst hat