Sea Saba Dive Center
Wir waren Mitte Februar 2005 für neun Tage zum Tauchen in Saba und anschließend eine Woche in St. Eustatius (Bericht siehe ?Scubaqua, Oranjestad?).
Der Flug mit KLM (Freigepäck leider nur 20 kg, Tauchgepäck bis 15 kg 40 ? pro Strecke, Übergepäck 15 ? pro kg, Gepäck durchchecken bis Saba möglich) über Amsterdam nach St. Maarten verlief angenehm. Übrigens: Die im Reisebericht von Herbert Gfrörer genannte Billig-Fluglinie Air Holland existiert seit über einem Jahr nicht mehr.
Der Weiterflug mit einer kleinen Twinotter der Winair www.fly-winair.com nach Saba war für mich als Flugbegeisterter ein besonderes Erlebnis, da ich unmittelbar hinter den Piloten sitzen konnte und so die spektakuläre Landung auf dem kürzesten Rollfeld der Welt mit Linienflugverkehr praktisch live aus dem Cockpit erleben konnte.
Nach einer kurzen Taxifahrt hoch nach Windwardside mit Stopp bei der Basis von Sea Saba www.seasaba.com zum Abladen unserer Tauchausrüstung erreichten wir unser Domizil ?El Momo? www.elmomo.com so rechtzeitig, dass wir den spektakulären Sonnenuntergang von der Terrasse unseres liebevoll gepflegten Cottage aus bewundern konnten. Wir wohnten in einem typischen weißen Saba-Holzhäuschen mit voll ausgestatteter Kitchenette. Die Fenster hatten Glaslamellen, die wir Tag und Nacht offen lassen konnten. Zu unserem Cottage gehörte ein separates kleines Häuschen mit Toilette und Dusche. Die sieben Hüttchen des El Momo schmiegen sich an einen grünen Berg in absolut ruhiger und entspannter Lage, also ideal, um einfach abzuschalten von der Hektik Europas. Rings rum nur üppige Pflanzen wie in einem Botanischen Garten. Vor der kleinen Rezeption liegt ein sauberer Swimmingpool, den wir jeden Morgen gerne genutzt haben.
Nach dem Schwimmen genossen wir im halboffenen Essraum das leckere Frühstück mit Früchten, selbst gemachtem Joghurt mit Crunches, selbst gebackenem Brot, Wurst, Käse, verschiedenen Marmeladen aus eigener Herstellung, Eier, Saft, Kaffee oder unterschiedliche Tees, ganz nach Belieben.
Anschließend ging?s per Sammeltaxi (Minibus) zum Hafen in Fort Bay. Unser eigenes Tauch-Equipment war bereits auf dem Schiff und blieb auch den Aufenthalt über in der Obhut von Sea Saba. Dies war zwar anfangs für uns etwas ungewohnt, wir genossen aber diesen Luxus, dass einfach alles sehr professionell für uns vorbereitet wurde - nur tauchen muss man selber. Da wir mit Nitrox tauchten, mussten wir nur noch nach jedem Flaschenwechsel den O2-Anteil analysieren, dann wurde alles von der Crew (zwei Tauchlehrern) fertig zusammen gebaut und nach dem Tauchen wieder in nummerierten Netztaschen verstaut. Einfach perfekt!
In dieser Woche absolvierten Femke, die Angestellte vom El Momo, und ein Schweizer ihren Padi OWD mit einem schweizer Tauchlehrer. Sie waren als separate Gruppe einmal mit an Bord und siehe da, die mussten ihre Ausrüstung selbstverständlich eigenhändig zusammenbauen und querchecken, wie es sich auch bei der Tauchausbildung gehört.
Die beiden Boote von Sea Saba waren mit maximal acht Tauchern belegt. Besonders angenehm empfanden wir die unmittelbar über der Wasserlinie liegende hintere Plattform. Bei der Vormittagsausfahrt wurden zwei Tauchgänge (Oberflächenpause mindestens eine Stunde) angeboten, nach der Rückkehr zum Hafen wurden die Tanks getauscht und wer nachmittags nicht mehr tauchen wollte, ging von Bord (Transfer zum Hotel möglich), andere Taucher kamen an Bord. Es waren relativ viele Amerikaner auf Kurzurlaub mit dabei, die nur einige Male tauchten.
Nach einem ausführlichen Briefing am Tauchplatz wurde stets an der Mooringleine (Leine der fest verankerten Boje) ab- und auch wieder langsam aufgetaucht. Der Erste TG ging meist zu tiefen Tauchplätzen, etwa den berühmten Pinnacles, Unterwasserbergen, die bis auf 30 m unter der Wasseroberfläche aufragen, die Tiefe war durch die Nitrox-Mischung begrenzt. Die nächsten TG waren stets flacher, die Sicht betrug überwiegend 10 bis 30 m. Da wir begeisterte Taucher sind, machten wir meistens die drei angebotenen TG mit und erfreuten uns an den vielen riesigen Langusten, Hummern, den bunten Kaiserfischen, den Trommlern, aber auch an den vielen kleineren Meeresbewohnern wie etwa den Rotlippen-Blennys oder den interessant gezeichneten Flamingozungen (Schnecken), die uns auch von den stets aufmerksamen Guides gezeigt wurden. Bei den tieferen Tauchplätzen waren auch Haie und Barrakudas zu beobachten.
Es wurde von den Guides darauf geachtet, dass nach Möglichkeit kein Taucher einen Tauchplatz mehrmals betauchen ?muss?, es gibt ja genügend Auswahl an erstklassigen Plätzen, die allesamt durch den jahrelangen Schutz durch den Saba National Marine Park www.sabapark.org in einem sehr guten Zustand sind.
Kulanterweise wurde uns von Sea Saba, obwohl wir acht Tauchtage hatten, nur der Aufpreis für Nitrox für eine Woche (59 US$) berechnet. Des Weiteren musste an einem Nachmittag die Tauchzeit wegen zurückfliegenden Tauchern auf 45 Minuten (normalerweise 60 Minuten) verkürzt werden, dieser TG wurde uns dann nicht berechnet. Übrigens ist das Fliegen auf andere Inseln nach dem Tauchen kein echtes Problem, die Flughöhe der Winair liegt bei maximal 600 m, auch die Hotels in Windwardside liegen auf etwa 500 bis 600 m.
Zurück im El Momo blätterten wir in den dort aufliegenden diversen Bestimmungsbüchern oder Angelika und Oliver, die Besitzer vom El Momo und frühere Tauchlehrer, halfen bei der Identifizierung von uns unbekannten Spezies.
Wir haben eine Woche mit durchwachsenem Wetter erwischt. So gab es immer wieder kurze Regenschauer, die Temperatur tagsüber war trotzdem angenehm warm. Daher ist Saba eine grüne Insel mit einem erloschenen Vulkan, dem 898 m hohen Mt. Scenery; bedeckt mit Regenwald. Es werden geführte Wanderungen über diverse Trails mit imposanten Ausblicken auf die Karibische See und den Atlantik angeboten, die meisten Wege sind auch auf eigene Faust zu erkunden. Im El Momo hängt eine Wanderkarte, Angelika und Oliver beraten einen gerne oder vermitteln einen Führer. Rutschfeste stabile Wanderschuhe und Regenbekleidung sollte man aber mithaben.
Mt. Scenery
Die Häuser auf Saba verfügen nur über Regenwasser aus eigenen Zisternen, entsprechend sparsam sollte man damit umgehen. Warmes Wasser für die Dusche kommt aus den von der Sonne aufgeheizten Wassersäcken auf dem Dach, das abfließende Wasser wird weiter als Gießwasser verwendet. Dank des sehr weichen Regenwassers braucht man kaum Seife oder Shampoo.
Angelika kochte an einigen Abenden köstliche Speisen, besonders geschmeckt hat uns ihre leckere Kürbissuppe und der vorzügliche marinierte Hochseefisch. Sonst aßen wir im 10 Minuten zu Fuß entfernten Windwardside in verschiedenen Restaurants.
Besonders bedanken möchten wir uns für die Bemühungen um unsere Reiseorganisation und die herzliche Aufnahme bei Angelika vom El Momo, außerdem bei Lynn von Sea Saba und den beiden Guides Dick und Steve, die uns immer wieder etwas Interessantes zeigen konnten. Viele Grüße auch an Oliver und Femke!
Insgesamt war der Aufenthalt in Saba auf dem Berg und unter Wasser ein tolles Erlebnis, das wir nicht missen möchten.
Anflug Saba
El Momo - Cottages
El Momo - Pool
Frühstück
Boot
Großer Seifenfisch
Karibik-Juwelenbarsch
Gefleckte Muräne
Elchkorallen
Weißflecken-Feilenfisch
Rotlippen-Blenny in Korbschwamm
Mt. Scenery