Der diesjährige Familienurlaub führte uns (famili ...
Der diesjährige Familienurlaub führte uns (familienbedingte Abstimmung – 3:1 für Strand und gegen Tauchrevier!) auf die Landzunge von Cavallino (auch als Lido de Jesolo / Venedig bekannt). Da diese Region nicht als absolutes Tauchparadies bekannt ist, wurde auch nur meine Tauchkonfiguration ´FU´ (Familienurlaub, einfach 
) inkl. einer 8 l Pulle für spontane Strandtauchgänge mitgenommen.
Eine erreichbare Tauchbasis zu finden, die diese dann auch mal füllen konnte, erwies sich zunächst als etwas schwieriger. Entweder sind entsprechende Tauchbasen auf Campingplätzen angesiedelt, wo man erst mal jemanden erreichen muss um die Pulle dann kilometerweit zu schleppen, oder gelistete Basen sind schon seit längerem geschlossen. Nix mit Vorfahren, füllen und Ciao…
Doch dann die Idee: Einfach mal im Hafen nachfragen und siehe da – Jau hier gibt es eine Tauchbasis. Das war dann das Diving Center Jesolo – Blu Sport, direkt im Hafen gelegen.
Und hier konnte zu meiner freudigen Überraschung alles erfüllt und natürlich gefüllt werden.
Die Basis ist in einem kleinen, alleinstehendem Zirkuszelt untergebracht, also Raum satt. Hier wird nicht nur Pressluft gefüllt sondern auch jeglicher Gasgemischwunsch erfüllt. Kein Wunder, liegt ein Großteil der Tätigkeit auf dem Gebiet des Techdiving. Als Mitglied der UTR Italy wird hier auf Wunsch und je nach Portemonaie bis zum Rebreather und Cave alles beigebracht. Sergio ist ein international annerkannter Fachmann auf diesem Gebiet, Nicola kümmert sich mehr um die Sporties. Die normale Ausbildung erfolgt offensichtlich nach SSI. Leihausrüstungen sind in unterschiedlichsten Größen vorhanden, Flaschen bis zum Abwinken in jeder Größe, vornehmlich aber die 15 l Kannen. Gut, für mich sollte es die Sportievariante sein - da hatte ich auch alles für mit.
Duschen, Parkplätze sind direkt neben der Basis, das Gelände kann nur durch eine Schranke befahren werden, die – sofern man der Dame am Eingang des Hafens freundlich sein Anliegen mitteilt – auch sofort geöffnet wird. Italienerinen sind so leicht zu verstehen...
Die Basis liegt sofort links rum dort wie eine Bierbude auf dem Sportplatz. Platz satt, Waschbecken vor der Bude und null Publikum. Hier ist man unter sich und vor neugierigen Touristen sicher. Die Sprachen sind Italienisch und Englisch, nur mit der deutschen Muttersprache kommt man nicht so weit. Also wer es mit Englisch nicht so drauf hat, schnellstens noch mal die alten Schulbücher rausholen.
Ca. 40m entfernt befindet sich der Anlegerpier, an dem die „Evelina“ vertäut ist: Ein kleiner, aber sehr feiner Kutter, speziell für Taucher ausgestattet. Selbstverständlich an Bord: O2, montierte Reserveflaschen, ein kleines Klo (wird die Damen freuen), eine stabile hochgeklappte Edelstahlstiege und das Herzstück – ein brachialer Antrieb mit wer weiß vielen Pferdchen, der das kleine Boot bei Vollgas mit der Spitze in den Himmel ragen lässt. Als Nicola das erste Mal den Gashebel durchdrückte fühlte ich mich fast wie auf einem Powerboat. Lange will hier offensichtlich keiner zu den Spots unterwegs sein
Einchecken erfolgt durch kurzes Vorzeigen des Brevets und der ärztlichen Bescheinigung, eine Versicherung erfreut die Basenleitung noch mehr. Das Personal ist äußerst freundlich und bei Anfängern augenscheinlich sehr bemüht.
Die Tauchgänge:
Vorab – obwohl die Nord-Adria hier eine Oberflächentemperatur im Juli/August um die 26 Grad aufweist, wird einem an 10 – 12 m Tiefe ein „deutscher See“ Eindruck zuteil. Hier ging es bis auf 10-12 Grad runter. Reine Nasstauchanzüge sind hier nicht mehr angebracht!
Die Sichtweiten betragen zwischen 4 – 10 Metern, unten weit besser als oben. Die max. Tiefe in erreichbarer Nähe liegt mit ca. 35m am Maximum. Wer tiefer oder seine Höhlenparanoia besiegen will muss eine längere Tour buchen – entsprechende Brevets vorausgesetzt.
Neben einigen Riffs werden von Blu Sport ca. 11 Wracks angefahren, deren Tiefe variiert aber sich immer noch locker im „Sportiebereich“ befindet. Längere Verweilzeiten werden dann mit Dekompressionsverkürzenden Stages (EAN 50 / 100% O2) verkürzt, wobei dies jedoch auch wieder anzumelden ist.
Wracks sind von den altbekannten Bewohnern requiriert: Conger, Hummer etc. Der Zustand der verschiedenen Wracks variiert zwischen „Wow, noch alles da (Q.Sella)“ bis „Wie der Dampfdruckerzeuger is alles? (5PN – Torpedoboot 1915)“
Die Riffs sind nicht gerade der Bringer, halt so, wie man sie zuhauf im Mittelmeer finden kann.
Anfänger finden hier genauso wie Fortgeschrittene ein entsprechendes Revier, ein Vergleich mit dem Kristallwasser des Roten Meeres oder der Malediven ist jedoch nicht angebracht. Reine Urlaubstaucher, die warmes Wasser und viele bunte Farben suchen sollten sich eher in Richtung Kroatien bewegen, die Nord-Adria ist definitiv nichts für sie!
Je nach Sicht versehen die Guides den Anker mit einer 100 m Leine vom Reel um ihre Schäfchen sicher nach Hause zu bringen. Der Einstieg erfolgt je nach können „everywhere“ (Frei nach M.Mittermaier). Vor dem TG wird eine Heckleine angebracht, an der sich die Taucher je nach Gruppe versammeln um dann nach vorne an den Bug zu gelangen und am Ankerseil (Das immer treffsicher am Spot lag) zum Ziel abzutauchen.
Die Preise variieren je nach Anzahl der Tauchgänge: Doppel-TG = 75,--, Einzelner Wrack-TG = 50,--, 6er Paket = 175,-- und das ist dann schon wieder recht günstig. Inkludiert sind mindestens eine 15 l Pulle (220 bar gefüllt) und Blei, zu den Preisen bei Leihausrüstung kann ich leider nichts sagen.
Bunte UW Bilder schenke ich mir, die sind mit jeder anderen Mittelmeerbasis – je nach Sicht -vergleichbar. Die eingestellten Bilder zeigen die Basis, das Boot und das vorhandene Tekequipment (alles DIR-Style mit dem Blauen H) und einen Guide beim Navigationsleinen anbringen. Fortgeschrittene werden an seiner Ausrüstung und Schwimmlage erkennen, dass es sich nicht um einen Anfänger handelt.
Da hier wirklich alles vorhanden ist und ein sehr ruhiges Ambiente ohne Schnellbleichungskurse herrscht, gebe ich hier (persönlich) die volle Flossenzahl.
Warmwasserjunkies rate ich jedoch von der gesamten Region ab.
D.
Die Basis
Vor der Basis
Die ´Evelina´
Der Antrieb in ´Action´
Auf dem Boot - noch ist es warm...
Ausführliches Briefing...
...durch Nicola
Hier ist was für Sporties, Tekkies...
...und auch Kreiselnde dabei.
wenn die Sicht mal schlechter ist...
Mehr lesen ) inkl. einer 8 l Pulle für spontane Strandtauchgänge mitgenommen.Eine erreichbare Tauchbasis zu finden, die diese dann auch mal füllen konnte, erwies sich zunächst als etwas schwieriger. Entweder sind entsprechende Tauchbasen auf Campingplätzen angesiedelt, wo man erst mal jemanden erreichen muss um die Pulle dann kilometerweit zu schleppen, oder gelistete Basen sind schon seit längerem geschlossen. Nix mit Vorfahren, füllen und Ciao…
Doch dann die Idee: Einfach mal im Hafen nachfragen und siehe da – Jau hier gibt es eine Tauchbasis. Das war dann das Diving Center Jesolo – Blu Sport, direkt im Hafen gelegen.
Und hier konnte zu meiner freudigen Überraschung alles erfüllt und natürlich gefüllt werden.
Die Basis ist in einem kleinen, alleinstehendem Zirkuszelt untergebracht, also Raum satt. Hier wird nicht nur Pressluft gefüllt sondern auch jeglicher Gasgemischwunsch erfüllt. Kein Wunder, liegt ein Großteil der Tätigkeit auf dem Gebiet des Techdiving. Als Mitglied der UTR Italy wird hier auf Wunsch und je nach Portemonaie bis zum Rebreather und Cave alles beigebracht. Sergio ist ein international annerkannter Fachmann auf diesem Gebiet, Nicola kümmert sich mehr um die Sporties. Die normale Ausbildung erfolgt offensichtlich nach SSI. Leihausrüstungen sind in unterschiedlichsten Größen vorhanden, Flaschen bis zum Abwinken in jeder Größe, vornehmlich aber die 15 l Kannen. Gut, für mich sollte es die Sportievariante sein - da hatte ich auch alles für mit.
Duschen, Parkplätze sind direkt neben der Basis, das Gelände kann nur durch eine Schranke befahren werden, die – sofern man der Dame am Eingang des Hafens freundlich sein Anliegen mitteilt – auch sofort geöffnet wird. Italienerinen sind so leicht zu verstehen...
Die Basis liegt sofort links rum dort wie eine Bierbude auf dem Sportplatz. Platz satt, Waschbecken vor der Bude und null Publikum. Hier ist man unter sich und vor neugierigen Touristen sicher. Die Sprachen sind Italienisch und Englisch, nur mit der deutschen Muttersprache kommt man nicht so weit. Also wer es mit Englisch nicht so drauf hat, schnellstens noch mal die alten Schulbücher rausholen.
Ca. 40m entfernt befindet sich der Anlegerpier, an dem die „Evelina“ vertäut ist: Ein kleiner, aber sehr feiner Kutter, speziell für Taucher ausgestattet. Selbstverständlich an Bord: O2, montierte Reserveflaschen, ein kleines Klo (wird die Damen freuen), eine stabile hochgeklappte Edelstahlstiege und das Herzstück – ein brachialer Antrieb mit wer weiß vielen Pferdchen, der das kleine Boot bei Vollgas mit der Spitze in den Himmel ragen lässt. Als Nicola das erste Mal den Gashebel durchdrückte fühlte ich mich fast wie auf einem Powerboat. Lange will hier offensichtlich keiner zu den Spots unterwegs sein
Einchecken erfolgt durch kurzes Vorzeigen des Brevets und der ärztlichen Bescheinigung, eine Versicherung erfreut die Basenleitung noch mehr. Das Personal ist äußerst freundlich und bei Anfängern augenscheinlich sehr bemüht.
Die Tauchgänge:
Vorab – obwohl die Nord-Adria hier eine Oberflächentemperatur im Juli/August um die 26 Grad aufweist, wird einem an 10 – 12 m Tiefe ein „deutscher See“ Eindruck zuteil. Hier ging es bis auf 10-12 Grad runter. Reine Nasstauchanzüge sind hier nicht mehr angebracht!
Die Sichtweiten betragen zwischen 4 – 10 Metern, unten weit besser als oben. Die max. Tiefe in erreichbarer Nähe liegt mit ca. 35m am Maximum. Wer tiefer oder seine Höhlenparanoia besiegen will muss eine längere Tour buchen – entsprechende Brevets vorausgesetzt.
Neben einigen Riffs werden von Blu Sport ca. 11 Wracks angefahren, deren Tiefe variiert aber sich immer noch locker im „Sportiebereich“ befindet. Längere Verweilzeiten werden dann mit Dekompressionsverkürzenden Stages (EAN 50 / 100% O2) verkürzt, wobei dies jedoch auch wieder anzumelden ist.
Wracks sind von den altbekannten Bewohnern requiriert: Conger, Hummer etc. Der Zustand der verschiedenen Wracks variiert zwischen „Wow, noch alles da (Q.Sella)“ bis „Wie der Dampfdruckerzeuger is alles? (5PN – Torpedoboot 1915)“
Die Riffs sind nicht gerade der Bringer, halt so, wie man sie zuhauf im Mittelmeer finden kann.
Anfänger finden hier genauso wie Fortgeschrittene ein entsprechendes Revier, ein Vergleich mit dem Kristallwasser des Roten Meeres oder der Malediven ist jedoch nicht angebracht. Reine Urlaubstaucher, die warmes Wasser und viele bunte Farben suchen sollten sich eher in Richtung Kroatien bewegen, die Nord-Adria ist definitiv nichts für sie!
Je nach Sicht versehen die Guides den Anker mit einer 100 m Leine vom Reel um ihre Schäfchen sicher nach Hause zu bringen. Der Einstieg erfolgt je nach können „everywhere“ (Frei nach M.Mittermaier). Vor dem TG wird eine Heckleine angebracht, an der sich die Taucher je nach Gruppe versammeln um dann nach vorne an den Bug zu gelangen und am Ankerseil (Das immer treffsicher am Spot lag) zum Ziel abzutauchen.
Die Preise variieren je nach Anzahl der Tauchgänge: Doppel-TG = 75,--, Einzelner Wrack-TG = 50,--, 6er Paket = 175,-- und das ist dann schon wieder recht günstig. Inkludiert sind mindestens eine 15 l Pulle (220 bar gefüllt) und Blei, zu den Preisen bei Leihausrüstung kann ich leider nichts sagen.
Bunte UW Bilder schenke ich mir, die sind mit jeder anderen Mittelmeerbasis – je nach Sicht -vergleichbar. Die eingestellten Bilder zeigen die Basis, das Boot und das vorhandene Tekequipment (alles DIR-Style mit dem Blauen H) und einen Guide beim Navigationsleinen anbringen. Fortgeschrittene werden an seiner Ausrüstung und Schwimmlage erkennen, dass es sich nicht um einen Anfänger handelt.
Da hier wirklich alles vorhanden ist und ein sehr ruhiges Ambiente ohne Schnellbleichungskurse herrscht, gebe ich hier (persönlich) die volle Flossenzahl.
Warmwasserjunkies rate ich jedoch von der gesamten Region ab.
D.
Die Basis
Vor der Basis
Die ´Evelina´
Der Antrieb in ´Action´
Auf dem Boot - noch ist es warm...
Ausführliches Briefing...
...durch Nicola
Hier ist was für Sporties, Tekkies...
...und auch Kreiselnde dabei.
wenn die Sicht mal schlechter ist...