Walfang: Japan tritt aus der Internationalen Walfangkommission aus

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20.12.2018 17:20
Kategorie: News

Rückkehr Japans zum kommerziellen Walfang

Japan tritt aus der Internationalen Walfangkommission (IWC) aus. Das berichten japanische Medien. Bereits zuvor hatten internationale Nachrichtenagenturen die Meldung verbreitet, dass die japanische Regierung einen Austritt erwäge. Nun scheint dies offiziell bestätigt

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Seit Jahren kämpft Japan für eine Fortführung seines Walfangs. Alljährlich hat das Land unter dem Vorwand wissenschaftlicher Untersuchungen Wale im Südpolarmeer gejagt - 333 Tiere jährlich - wir berichteten.

In diesem Jahr wollte Japan offiziell zum kommerziellen Walfang zurückkehren. Auf der Sitzung der Internationalen Walfangkommission am 14. September 2018 wurde der Antrag des Landes auf Einführung von „nachhaltigem Walfang“ jedoch abgelehnt - wir berichteten. Der Austritt aus dem IWC ist als Folge dieser Niederlage zu werten.

"Mit dieser Entscheidung kehrt die japanische Regierung internationalen Artenschutzbemühungen offiziell den Rücken“, kommentiert Astrid Fuchs, Programmleiterin bei WDC. "Es ist möglich, dass andere Länder Japans Beispiel folgen und den kommerziellen Walfang in ihren Küstengewässern wiederaufnehmen. Dies sind verheerende Nachrichten für die Wale. Wir können nur hoffen, dass Walschutzländer wie Deutschland geeignete Maßnahmen ergreifen, einschließlich der Androhung von Sanktionen.

Japan will nach eigenen Angaben den Walfang in internationalen Gewässern einstellen und sich auf die Waljagd vor der japanischen Küste konzentrieren. Damit entzieht das Land den Walfang komplett jeglicher internationalen Kontrolle.


Siehe auch:
Meeresschutzgebiet im Wedellmeer?
Kein neues Meeresschutzgebiet im Südpolar-Meer
Japan will internationales Walfangverbot kippen