Antarktis: kein neues Meeresschutzgebiet im Südpolarmeer

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02.11.2018 12:19
Kategorie: News

Russland, China und Norwegen verhindern Schutz des Wedellmeeres

Gegen die Einrichtung eines Schutzgebiets im Südpolarmeer hat sich laut Medienberichten die Antarktis-Kommission CCAMLR bei ihrem Treffen im australischen Hobart am 2. November 2018 ausgesprochen.

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Demnach lehnten mit Russland, China und Norwegen mindestens drei der 25 CCAMLR-Mitglieder den von Deutschland initiierten Vorschlag ab - wir berichteten - im bislang weitgehend unberührten Weddellmeer das weltgrößte Meeresschutzgebiet einzurichten und verhinderten so die notwendige Konsensentscheidung. Knapp drei Millionen Menschen weltweit hatten sich mit ihrer Unterschrift dafür ausgesprochen, das Weddellmeer vor der Ausbeutung, etwa durch Krillfischer zu schützen. Es kommentiert Greenpeace-Meeresexperte Thilo Maack:

Die Kommission hat heute die Chance verpasst, eine Antwort auf die drängenden Herausforderungen für den Schutz der Meere zu geben. Erderhitzung, Plastikmüll und Überfischung setzen den Ozeanen und ihren Bewohnern schwer zu. Ohne ausgedehnte Schutzgebiete, wie es im Weddellmeer viele Regierungen und Millionen Menschen fordern, sind die Meere diesen Bedrohungen auf Dauer nicht gewachsen. Nur mit solchen Rückzugsräumen lässt sich verhindern, dass sich das weltweite Artensterben auch unter Wasser beschleunigt.

Wenn die Antarktis-Kommission weiter zulässt, dass Länder wie Russland und China oder auch Norwegen den Schutz des Südpolarmeers blockieren, scheitert sie an ihrer eigentlichen Aufgabe. Ein Gremium, das zum Schutz der Antarktis eingesetzt wurde, aber durch die Interessen einzelner Mitgliedsländer dominiert wird, ist offenkundig kein Teil der Lösung. Die Vereinten Nationen müssen daraus die Konsequenzen ziehen und mit dem Globalen Hochsee-Schutzabkommen rasch dafür sorgen, dass 30 Prozent der Ozeane unter Schutz gestellt werden.“