Kategorie: Diverses
Am 15.10.25 hatte ich die Möglichkeit, den Tönen des Ozeans zu lauschen - bei einer Vorstellung im Planetarium Mannheim. Was mich dabei besonders beeindruckt hat, das lest ihr hier:
„Sounds of the Ocean“ ist kein Konzert, keine Doku und auch keine gewöhnliche Planetariumsshow. Es ist ein immersives Eintauchen in die Unterwasserwelt – ein audiovisuelles Erlebnis, das die Besucherinnen und Besucher eher in einen meditativen Zustand versetzt als in einen typischen Kinomodus. Die Kombination aus sphärischen Live-Klängen, Walgesängen, elektronischen Elementen und den großflächigen Projektionen an der Kuppel erzeugt eine Atmosphäre, die viele als hypnotisch beschreiben. Besonders eindrucksvoll ist der Effekt über Kopfhörer, den manche Gäste zusätzlich nutzen konnten: Die Klangräume werden dabei nicht nur hörbar, sondern fast körperlich spürbar.
Die gezeigten Bilder arbeiten bewusst nicht mit klassischen Unterwasseraufnahmen. Verzerrungen, Zeitlupen, Beschleunigungen und abstrahierte Motive verbinden sich mit den Klängen zu einem Erlebnis, das mehr Gefühl als Information transportiert. „Sounds of the Ocean“ will weniger erklären, sondern berühren – und erinnert dabei daran, wie sensibel und zugleich monumental die Welt unter der Wasseroberfläche ist. Besucher berichten von Gänsehautmomenten, tiefer Ruhe und einer fast träumerischen Versenkung. Das Planetarium beschreibt die Show selbst als „außergewöhnliches Ereignis“, und zahlreiche Stimmen der Veranstaltungsreihe bestätigen genau diesen Eindruck.
Das Projekt stammt vom Team rund um Embodied Sounds, einem Kollektiv, das Klang, Wissenschaft und Naturschutz miteinander verknüpft und mit Organisationen wie der UN Ocean Decade kooperiert. Die Show tourt international, und überall entsteht derselbe Effekt: Menschen verlassen den Saal etwas leiser, etwas nachdenklicher und mit neuem Blick auf die Ozeane.
Gerade für Taucherinnen und Taucher hat diese Aufführung einen besonderen Reiz. Sie erzeugt das Gefühl, unter Wasser zu sein, ohne nass zu werden. Und doch geht es nicht ums Wiedererkennen bekannter Szenen, sondern um das Erleben einer Atmosphäre, die dem Meer gewidmet ist und gleichzeitig Freiheit für eigene Emotionen lässt. In Mannheim verstärkte die Kuppel des Planetariums diesen Effekt noch einmal besonders, da die Projektionen den ganzen Raum einnehmen und der Klang sich wie eine große, atmende Wasserfläche über das Publikum legt.
Damit gelingt „Sounds of the Ocean“ etwas Seltenes: eine stillere Form der Meeresbegegnung. Kein mahnender Zeigefinger, kein Faktenfeuerwerk, sondern ein audiovisuelles Ritual, das sensibilisiert, indem es berührt. Ein Erlebnis, das noch eine Weile im Kopf nachhallt – wie ein tiefer, dunkelblauer Atemzug aus einer anderen Welt.
Internetseite: https://www.soundsoftheocean.com/deutschland?lang=de