Kategorie: News
Schutz der Unterwasserwelt als Ziel
Thailand hat vor einer Woche neue Regelungen für das Tauchen und Schnorcheln eingeführt, um die gefährdeten Korallenriffe effektiver zu schützen. Diese Vorschriften betreffen insbesondere die Unterwasserfotografie und das Verhalten von Schnorchlern. Die neuen Maßnahmen gelten ab sofort landesweit und richten sich an Touristen sowie an Tauchschulen und Guides. Holger Schwab von den Sea Bees hat mit uns über das neue Regelwerk gesprochen.
Laut den Behörden dürfen künftig nur Taucher mit einem „Advanced Open Water“-Zertifikat oder mindestens 40 dokumentierten Tauchgängen Kameras im Wasser verwenden. Taucher sind verpflichtet, bei Nachfrage ihre Zertifikate oder Logbücher vorzuzeigen.
Für Schnorchler gelten ebenfalls neue Vorgaben: Sie müssen künftig einen Mindestabstand von zwei Metern zu den Korallen einhalten und eine Schwimmweste tragen, es sei denn, sie besitzen einen Tauch- oder Apnoe-Schein. Ziel ist es, versehentliche Berührungen der empfindlichen Riffs zu verhindern.
Diese Regelungen basieren auf der Erkenntnis, dass insbesondere unerfahrene Taucher beim Umgang mit Kameraausrüstung häufig Probleme mit der Tarierung haben. Dies führt oft zu unbeabsichtigtem Kontakt mit sensiblen Korallen und kann erhebliche Schäden an marinen Ökosystemen nach sich ziehen. Auch Schnorchler gefährden die Riffe durch ungenügenden Abstand oder unkontrollierte Bewegungen. Mit diesen neuen Maßnahmen soll die durch den Tourismus verursachte Zerstörung eingedämmt und die langfristige Erhaltung der Unterwasserwelt sichergestellt werden.
Stellungnahme von Sea Bees Diving zu aktuellen Medienberichten über mögliche Einschränkungen für Taucher sowie Unterwasser-Foto- und Videografen in Thailand
In den vergangenen Tagen sind in verschiedenen Medien – teils widersprüchliche – Berichte über neue Tauchregularien für Taucher sowie Unterwasserfotografen und -filmer in Thailand veröffentlicht worden. Holger Schwab, Gründer und Chef der Sea Bees hat mit uns über die neuen Regeln gesprochen:
Sea Bees Diving verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung im thailändischen Tauchtourismus und hat dadurch einen fundierten Einblick in die lokalen Rahmenbedingungen und Bestimmungen. Wir möchten daher mit dieser Stellungnahme zu einer sachlichen Einordnung der neuen Regelungen beitragen.
Ab dem 23. April 2025 gelten folgende neue Bestimmungen für Tauchschulen sowie für Unterwasser-Foto- und Videografie in Thailand:
• Taucher müssen mindestens 40 Tauchgänge oder eine Advanced Open Water-Zertifizierung vorweisen können, um eigenständig Unterwasseraufnahmen machen zu dürfen.
• Während Beginnerkursen dürfen weder Tauchlehrer noch Kursteilnehmer Foto- oder Videoaufnahmen durchführen.
• Das maximale Verhältnis für geführte Tauchgänge beträgt 4:1, für Introductory-Kurse (Schnuppertauchgänge) 2:1.
• Schnorchler sollen einen Mindestabstand von 2 Metern zu Korallen einhalten.
Ob und wie diese Vorgaben in der Praxis kontrolliert oder durchgesetzt werden können, bleibt abzuwarten. Dennoch zeigen sie deutlich das Bestreben der thailändischen Behörden, den Schutz mariner Lebensräume weiter zu stärken.
Sea Bees Diving – ebenso wie viele weitere Vertreter der nationalen Tauchindustrie – begrüßt diese Maßnahmen ausdrücklich und sieht sie als sinnvollen Schritt zur langfristigen Erhaltung unserer Unterwasserwelt.
Abschließend möchten wir jedoch die Frage aufwerfen, ob es tatsächlich gesetzlicher Vorgaben bedarf, um verantwortungsbewusstes Verhalten unter Wasser zu fördern – oder ob nicht vielmehr auch internationale Tauchorganisationen stärker in die Pflicht genommen werden sollten, durch präventive Schulung, Sensibilisierung und klare Ausbildungsrichtlinien zur Bewusstseinsbildung beizutragen.
Weitere Informationen:
Sea Bees Diving
sea-bees.com
Sea Bees auf Taucher.Net
taucher.net/tauchbasis-sea_bees_diving__khao_lak
taucher.net/tauchbasis-sea_bees_diving__chalong_phuket
taucher.net/liveaboard-m_v_excalibur_ii_-_sea_bees_diving