Wrack der Zenobia - Larnaca

9 Bewertungen
Schreibe eine Bewertung

Bewertungen(9)

herbie208263Padi DM400 TGs

Praktisch alle Diveshops auf Zypern fahren die Ze ...

Praktisch alle Diveshops auf Zypern fahren die Zenobia an. Teilweise wird das mit eigenen Booten gemacht, teilweise aber auch mit größeren Booten, auf denen dann Taucher verschiedener Shops mitfahren. Für Taucher denen die Kommunikation in deutsch wichtig ist empfehle ich Viking Divers in Larnaka (Dhekelia Rd - near Princess Hotel). Hier gibt es einen deutschsprachigen Guide und viel deutsches Publikum. Daneben hat man häufig Taucher aus den Osteuropäischen Ländern dort.
Ich habe mit Octopus Divers getaucht. Dies ist eine sehr professionelle Basis und die Crew ist sehr hilfreich. Häufiger ergab sich für mich die Möglichkeit, allein mit einem Guide der Basis individuelle Erkundungs-Tauchgänge im Wrack zu machen. Octopus berechnet im Paket cyp Pfund 19,00 für einen Tauchgang. (ca. € 34)

Einige LKW, welche vor dem Kentern und Untergang an Deck gestanden haben, sind verrutscht und liegen kreuz und quer am Grund auf einer Tiefe von ca 40 Metern. Darunter ist auch der mit Eiern beladene Truck. Eier und Schalensplitter sind noch auf der Ladefläche, aber auch darum herum zu finden. Duch die Maske erscheinen sie ungewöhnlich groß. Selbst die unbeschädigten Eier sind aber zwischenzeitlich mit Seewasser gefüllt.
Manche Trucks sind mit Ketten an ihren ehemaligen Standplätzen befestigt. Die Auflieger hängen dann wie Trauben nach unten.

Erfahrene Taucher haben die Möglichkeit, Penetration Tauchgänge durchzuführen. Hier bieten sich die verschieden Lorry Decks an. Im Middle Lorry deck sind die LKW alle nach ´unten´ gerutscht, so daß man mit viel Platz darüber tauchen kann. Für Entdecker gibt es zwischen den LKW viele Möglichkeiten, Hohlräume zu erkunden oder zwischen den LKW zu tauchen. Man besichtigt die Ladung der einzelnen LKW (Marmorplatten, Dämmplatten ......), die Fahrerhäuser, welche oft
via eingeschlagener Scheiben zugänglich sind, oder studiert die Kennzeichen der LKWs und Trailer. Habe u.a. ein schweizerisches Kennzeichen entdeckt. Mein Buddy sammelte die noch vorhandenen Knöpfe der Schalthebel ein. Pfui....
Zum betauchen des Middle Lorry decks muß man kein Wracktaucher sein und man kommt problemlos ohne Schnurrollen klar. Notwenig ist eine gute Lampe und am Besten einen Buddy der sich auskennt.

Das Upper Lorry deck ist ebenfalls einfach zu betauchen. Der Eingang hat eine für LKWs passende Größe und man hat hier ebenfalls LKWs, welche nach ´unten´ gerutscht sind.

Einfach ist auch die Cafeteria zu betauchen. Man kommt durch große Fenster hinein und hat zunächst auch noch ausreichend Tageslicht. Da das Schiff auf der Seite liegt bedarf es ein wenig Einfühlungsvermögen um zu verstehen, wie alles im Originalzustand angeordnet war. Man erkennt noch den Teppichboden, der allerdings an einer ´Seitenwand´ befestigt ist. Überall ragen kurze Pfeiler aus der Wand. Erst später habe ich erfahren, daß hier ehemals Tischplatten darauf befestigt waren. Im hinteren Teil gibt es eine größere Kaffeemaschine, wie man sie aus Kaffeehäusern kennt. Nach über 20 Jahren am Meeresgrund schaut sie beinahe so aus, als könne man noch immer Kaffee mit ihr bereiten. Die gut erkennbare Selbstbedienungstheke verläuft ´senkrecht´. Es hilft, sich immer wieder die seitliche Lage des Schiffes in Erinnerung zu rufen um sich zu orientieren und Dinge zu erkennen.

Von der Cafeteria gibt es einen Zugang zu den Crew Compartments. Der Eingang liegt etwas oberhalb der Kaffeemaschine. Die Crew Zimmer sind nur noch schwer als solche zu erkennen. Viele der hölzernen Wände haben sich aus ihren Befestigungen gelöst und sind nach ´unten´ verruscht. Dazwischen sind immer wieder Waschbecken mit den Armaturen zu finden und überall verlaufen Kabel, Rohre etc. Die Durchgänge sind zum Teil niedrig und man muß manchmal über, manchmal unter verrutschten Wänden entlang tauchen. Häufiger schimmert mal etwas Tageslicht durch, aber eine Lampe ist hier schon ein Muß. Der Weg vom Vorderschiff in das Restaurant und anschließend durch die Mannschaftsräume nimmt in etwa 10 Minuten in Anspruch. Durch einen großen Ausgang am Mittelschiff kann man wieder ins Freiwasser kommen.

Ein weiterer Höhepunkt dieses Wracks ist die Brücke. Einfach durch die vorderen Fenster zugänglich sieht man die technischen Einrichtungen zum steuern eines Schiffes. Allerdings sucht man vergeblich nach dem Schiffstelegraphen oder anderen typischen Gegenständen. Was nicht niet und nagelfest ist haben souvenirjagende Taucher in über 20 Jahren mitgenommen. Auf der Brücke gibt es ausreichend Tageslicht und mehrere Möglichkeiten, hinein und auch wieder hinaus zu kommen.

Für erfahrene Wracktaucher bieten sich dann noch weitere Möglichkeiten wie zB der Maschinenraum an. Dieser ist vom Middle Lorry Deck aus zu erreichen und der Eingang ist einladend weit offen. Geht man von hier aus weiter ins Innere der Technik so werden die Gänge enger. Es läßt sich dann kaum vermeiden daß Rost und Schmutz bei Berührung mit den Flossen aufgewirbelt werden. In engen Räumen oder Gängen ist die Sicht dann ganz schnell auf Null. Hier sollten nur Profis mit Rolle unterwegs sein.

Ich war sicher schon fast dreißig Mal auf und in diesem Wrack. Immer wieder entdecke ich Neues so daß keine Langeweile aufkommt. Die beste Zeit für diese Art Wracktauchen auf der Zenobia ist im Oktober bis Anfang November. Dann muß das Wrack nicht mit Massen anderer Taucher geteilt werden. Um diese Zeit entspricht das Wetter dort dem mitteleuropäischen Sommer mit Tagestemperaturen von angenehmen 27 Grad. Das Wasser hat an der Oberfäche noch 24 Grad und auf 40 Metern 20 Grad, so daß selbst ein dünner Anzug ausreicht.

Ich werde wieder nach Zypern fliegen und würde mich gerne mit einem interessierten Taucher zusammentun. Mailt mir.