Schon so oft hörten wir von Gozo, aber selber waren wir (Adrian und Ruth) noch nie dort. Dabei liegt das Tauchgebiet eigentlich schon fast vor unserer Haustüre - zwei Stunden Flug bis Valletta auf Malta mit Air Malta, und erst noch grosszügige 10 Mehrkilo Tauchgepäck. Weiter geht’s quer durch die Insel per PW (45 Min.) und dann mit der Fähre nach Gozo (30 Min.). Ostern schien uns ein idealer Zeitpunkt. Und so verbrachten wir die Zeit vom 01. bis 09.04.2007 auf Gozo in Marsalforn, wo wir 12 Tauchgänge hinlegten. Das Wasser war mit 16° C recht kühl, daher ist ein Trockentauchanzug im wahrsten Sinne des Wortes „wärmstens“ zu empfehlen - auch um diese Jahreszeit! Die Tage sind mit rund 20° C tagsüber angenehm warm und die Insel ein einziges Blütenmeer: Zarte Gelbtöne blühender Kapern, dazu ein saftiges Grün, im Hintergrund das tiefblaue Mittelmeer und am Horizont der hellblaue Himmel - alles ging harmonisch in einander über und erfreute uns stets von neuem. Nachts wurde es allerdings mit 8 °C recht kalt. Von den Tauchplätzen waren wir echt begeistert, auch wenn man sie nach einer Woche ausreichend kennen gelernt hat und sie einander immer ähnlicher sehen. Der Grund ist vorwiegend felsig, Steilwände hat es noch und noch; der Bewuchs ist allerdings eher karg. Überwältigt waren wir von den grossen Höhlen, namentlich beim Tauchplatz „Billing Horst“. Aber auch die üppigen Seegraswiesen sind nicht ohne (Tauchplatz „Schweinebucht“) und für Überraschungen immer gut. Punkto Fische ist allerdings auf Gozo nur wenig los. Mit etwas Glück findet man mal ein Seepferdchen, einen einsamen Barracuda, eine Sepia oder eine Blennide. Die Einstiege sind teils sehr anstrengend und vielerorts sind Kletterpartien (und das im Trocki mit 12 kg Bei!) oder gefährliche Felswanderungen angesagt, und das selbst bei viel betauchten Plätzen wie beim Azur Window/Blue Hole (neu: Treppe und geteerter Parkplatz). Gute Kondition und kräftige Oberschenkel sind daher Voraussetzung für einen sicheren und unfallfreien Ein- und Ausstieg. Beim „Nautic Team“ in Marsalforn waren wir bestens aufgehoben. Die Basis ist mit allem ausgerüstet und die Leute sehr hilfsbereit und freundlich. Zu viert in einem Fahrzeug (3 Taucher, eine Tauchlehrerin), kein Stress, keine Tauchermassen – einfach super! Auch das Hotel Calypso können wir bedingungslos weiter empfehlen (tolles Frühstücksbuffet), ganz zu schweigen von den feinen Restaurants in der Nähe, die uns die maltesische Küche näher gebracht und die heimische vergessen lassen haben. Allerdings muss man sich schon etwas umschauen und Gleichgesinnte (Gourmets) fragen, wo es am besten ist. Uns gefiel das Taverna besonders gut. Noch heute schwärmen wir von den Spaghetti mit Seeigel-Sauce oder vom typischen Gozo-Salat (Ruccola, feine Rotkabisstreifen, Oliven, getrocknete Tomaten, Kapern, Gozo-Käsescheibe [ca. 5 cm Durchmesser] mit dazwischen liegender Tomatenscheibe und frischem Basilikum, darüber Aceto Balsamico und Olivenöl mit etwas Pfeffer). Wir würden wieder hinfahren und zwar in der Off-Season im April, wo alles noch etwas gemütlicher und familiärer zu und her geht.
Beim Inland-See (hinten: Höhlendurchgang)
Die CARAVELLE, versenkt im August 06
VW Käfer auf der CARAVELLE
Eindrückliches Lichtspiel bei der Swiini Bay
Sicht auf das Azur Window aus der UW-Perspektive
Höhle beim Tauchplatz ´Billing Hurst´
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