Wahoo Diving Vorab: dieser Bericht ist größtentei ...
Wahoo Diving
Vorab: dieser Bericht ist größtenteils VOR den hier eingestellten „Negativ“-Berichten entstanden und wurde erst jetzt fertig gestellt! Dieser Bericht gibt lediglich MEINEN Eindruck wieder und bezieht sich auf keinen anderen eingestellten Bericht zu Wahoo Diving!
...
Badewannenwarmes Wasser, Korallenriffe mit Unmengen Critters, weiße Sandstrände und tropische Cocktails... sind nett! Keine Frage...
Aber wer im Atlantik noch nicht getaucht ist, dem sei direkt gesagt: er hat was verpasst und sollte es dringend nachholen!
(Jetzt ist der Zeitpunkt ideal, um Tee, Bier oder Wein zu holen... es wird länger...)
Die Insel (Santa Maria)
Die Insel macht bei Google-Earth einen winzigen Eindruck. Aber der Höhenunterschied von 578m (Spitze des kleinen Berges in der Mitte der Insel) macht sie ohne ein Auto unbezwingbar groß.
Das vom Robert vermittelte Auto (liebevoll von uns „Rennschleuder“ genannt!) war technisch einwandfrei und erwies sich als dringend nötig, denn das (fast) tägliche Fahren zur Basis und zu den einzelnen Häfen, die als Startpunkte der Boots-Ausfahrten dienen, wäre ohne ein PKW zeitlich und körperlich der reinste Horror.
Guter Tipp: wer halbwegs Wert auf Musik im Auto legt, sollte ein paar CD´s einpacken, denn auf der Insel ist nur EIN Sender empfangbar, der das seltsamste Programm spielt, das ich je gehört habe (zwischen stundenlanger Sonntagsmesse mit Papst-Live-Übertragung bis zu „Rammstein“ und einheimischen Bardengesängen war alles dabei...).
Die Vegetation ist der reinste Wahnsinn! Viele endemische Pflanzen, kopfgroße Hortensienblüten, üppigstes Grün wohin man schaut und verschlungene Wanderwege voller ursprünglicher Natur. Freunde von mir empfehlen festes Schuhwerk und eine Gartenschere für manche Pfade!
Wem das Wetter auf der einen Seite der Insel zu windig ist, kann sich innerhalb von 20 Min auf die andere Seite der Insel „retten“ und im Windschatten einen sonnigen Tag z.B. an der ehem. Walfangstation genießen.
Die Unterkunft
Das Mar e Sol liegt an der Südseite der Insel und liegt direkt am einzigen ernstzunehmenden Sandstrand der Insel.
Unser Zimmer mit kleiner Küche, die mitsamt der Ausstattung an Töpfen und Pfannen ihren Namen durchaus verdient, war sehr nett, sauber und der unaufdringliche Zimmerservice war einwandfrei.
Unser großer Balkon, auf dem wir locker zu sechst frühstücken und zu Abend essen konnten, zeigte gen Süden (wie alle Zimmer dort) und Richtung Strand.
Man konnte also vom Balkon aus ... fast ... die Antarktis sehen. Theoretisch zumindest! Denn dazwischen ist nur Wasser... Ein schöner Gedanke, wie ich finde!
In Fußgehweite sind zwei Restaurants, die beide gute bis sehr gute Sachen anbieten. Sterneküche sollte man aber nicht erwarten... es ist halt portugiesische Küche!
5 Min mit dem Auto und eine serpentinengeschwungene Straße weiter liegt ein kleiner Supermarkt mit allem, was man für ein gutes Leben im Urlaub braucht.
Die Restaurants der Insel sind alle gut mit dem Auto erreichbar und bieten durchschnittlich gute Qualität für 5,- - 8,- EUR pro Hauptgericht. Im „55“ (in der Inselhauptstadt Vila do Porto) gibt´s verdammt gute Steaks, die der gleichbezifferten Schuhgröße entsprechen.
Kleiner Tipp: nehmt genug Sonnenschutzmittel mit (je höher der Lichtschutzfaktor umso besser... Lichtschutzfaktor 50 rettet euch bei den Ausfahrten mit dem Boot bei praller Sonne die Gesichtshaut!). Die auf der Insel erhältlichen Mittel haben alle einen kleineren Sonnenschutzfaktor und sind schlichtweg sauteuer!
Die Basis
Zwischen Grinsen, Staunen und „ungläubig-nochmal-Umschauen“ reichen die Reaktionen der Besucher der Basis beim ersten Mal.
Eingefasst zwischen sattgrünen Bergen und Hügeln liegt die kleine Basis von Wahoo Diving.
Enten und Hühner laufen auf der Wiese herum, ein Ziegenbock sieht einen jeden Morgen gelangweilt an (und will übrigens gekrault werden!!!) und die Atmosphäre mutet so idyllisch Bauernhof-mäßig an, dass man kurz vergisst, warum man Flossen in der Hand hat...
Dies wird aber einem schnell wieder klar, wenn ein drahtiger Bayer neben einem 12l-Stahlflaschen auf den Landrover wuchtet und dabei über beide Ohren lacht.
Die Leidenschaft für´s Wasser, die Robert ausstrahlt und einem in Anekdoten, beiläufig erwähnten (mehrfachen) Atlantik-Überquerungen und einem tiefen Fachwissen über die Fauna und Flora des Atlantiks näher bringt ist wahnsinnig ansteckend! Man weiß sofort, dass der Self-Made Typ nicht nur seinen Job macht, sondern einfach verdammt gerne taucht! Es ist wirklich schwer, sich nicht von dem „Feuer“, das von ihm ausgeht, entzünden zu lassen.
Die Lage der Basis in der Mitte der Insel, erlaubt es, den Starthafen je nach Wetterlage zu wählen, so dass auch Ausfahrten unternommen werden können, wenn es auf der anderen Seite eine steile Welle gibt und der Wind einem etwas härter ins Gesicht weht.
Boote ins Wasser bringen
(...ja, das sollte ein eigenes Kapitel haben, wenn es auch mit dem neuen Boot bald der Vergangenheit angehören wird...)
Manchmal war es erforderlich eines (oder beide) der Schlauchboote ins Wasser zu bringen, je nachdem von wo wir starteten.
Dass es kein Kinderspiel ist, ein Schlauchboot ins Wasser zu slippen auf dem 6-8 Taucher zzgl. Gerödel Platz finden, wurde einem schnell klar.
Ebenfalls schnell klar wurde einem aber auch, dass das „System: Robert“ einfach funktioniert! Mit patentreifen Konstruktionen gelang das Slippen auch bei hereinkommenden Wellen tadellos, wenn es auch Kraft erforderte das Gerödel auf das Schlauchboot zu bringen.
Anpacken ist Pflicht und irgendwie selbstverständlich und ... nicht unwichtig... es schweißt eine Gruppe auch zusammen, wenn sich jeder nach seinen Fähigkeiten einbringt (und sei es „nur“ das leichte Zeugs, wie Flossen in der Nähe des Bootes bereit zu halten, um es im geeigneten Moment an Bord zu werfen!).
Tauchen, wie Jacques Cousteau schrieb hier mal jemand... er hat ja sooo Recht!
Ganz klar: Wahoo Diving = Robert! Darauf waren wir (meine Freundin und ich) durch die vielen Berichte im taucher.net und die Website von Wahoo Diving vorbereitet. Und die tägliche Arbeit, die Robert verrichtet, ist hart! Alles aufzuzählen würde wahrscheinlich den Rahmen sprengen, aber ich hatte das Gefühl, dass Robert an allen Ecken gleichzeitig war. Ich konnte nicht mal so schnell aus dem Anzug raus, da war er schon beim Einladen der leeren Flaschen oder beim Festmachen des Bootes, oder beides gleichzeitig... oder so...
Nichts desto trotz war Mitdenken und Anpacken angesagt und wer sich auf das „Abenteuer Atlantik“ (dazu später mehr) einlässt, der sollte keinen Urlaub im Stil der Philippinen erwarten, wo einem der Allerwerteste nachgetragen wird.
Dadurch bekommt aber alles einen großartigen Touch von Kraft, Leidenschaft und Lebenslust, die man im drögen deutschen (Büro-)Alltag doch allzu sehr vermisst!
Wenn dann noch viel gelacht wird, läuft alles wie von selbst!
Die Ausfahrten
Roberts Augen wandern über den Horizont und die Wasseroberfläche, ständig auf der Suche nach interessantem Treiben. Wie ein alter Indianer (... wenn er wieder zu spät die Sonnecreme aufträgt, drängt sich dieser Vergleich einfach zu sehr auf! ) scheint er die „Spuren“ im Wasser zu „lesen“ und steuert das Schlauchboot mit seinem 40PS-Motor durch die Wellen.
Klar springt das Teil mal richtig... und ja, man MUSS sich festhalten, ... nein, ein erste Klasse Abteil ist das nicht, ... aber dafür macht es verflucht Spaß!!! Oder kann man das etwa in Deutschland auch täglich machen?!
Das Equipment wurde nach Robert´s Masterplan verstaut, es verselbständigte sich dann aber doch ab und zu bei heftigeren Wellen, so dass man immer ein Auge darauf haben musste. (Hab ich eigentlich erwähnt, wie viel Spaß Schlauchbootfahren bei Wellengang macht!?)
Freunde von uns hatten leider zweimal Pech und Teile ihres Equipments (Mundstück gerissen durch Flasche, die darauf lag und Inflator-Schlauch angeknackt aus dem gleichen Grund) trugen Schäden davon. Das war ärgerlich, aber letztlich konnte keinem ein Vorwurf gemacht werden, außer dem schaukelnden Atlantik, denn die Bedingungen waren ja schon vor der Urlaubsbuchung klar.
A propos schaukelnder Atlantik: während der zweieinhalb Wochen in denen wir da waren, war das Wetter sehr wechselnd. Pralle Sonne wechselte sich fast täglich mit heftigen Böen und Schauerwetter ab, so dass das Meer von spiegelglatt bis „Holla, was war denn das für ne Welle!?“ alles bot. Gerade bei den holprigeren Ausfahrten merkten auch die See-Unerfahrenen unserer bunt gemischten Tauchgruppe, dass Robert niemals Risiken eingeht. Obwohl Robert zwei früher abreisenden Freunden noch unbedingt die Formigas zeigen wollte, kam es nicht dazu, da das Wetter einfach nicht passte. Eine solch lange Ausfahrt, wie zu den Formigas kann nur bei Idealbedingungen durchgeführt werden. Alles andere ist unverantwortlich und bringt die Teilnehmer in unnötiges Risiko!
Ich finde, man sollte das Wetter nehmen, wie es kommt. Ändern kann man es nicht und unter Wasser regnet es bekanntermaßen ja nie! Also nix wie rein... und an der Oberfläche viel Lachen, das hilft immer gegen mieses Wetter und auch oft gegen miesepetrige Mittaucher!
Guter Tipp: wer seine seemännischen Fähigkeiten in Punkto Knoten, Wetterkunde und Navigation erweitern möchte, sollte Robert offen darauf ansprechen. Der kann das ganz gut!
Noch ein guter Tipp: die Schokobrötchen vom Supermarkt sind wasserdicht verpackt! Nobelpreiswürdige Erfindung für die Oberflächenpausen, wenn ihr mich fragt!
Das Tauchen
(... stimmt, da war ja noch was...)
Der Atlantik ist kein seichtes Thailand-Riff mit bunten Critters. Der Atlantik ist wie ein wahrer Freund... herzlich aber manchmal etwas rauh im Umgang, aber dafür immer ehrlich!
Man fährt auf die Azoren, um zu Tauchen im wahrsten Sinne des Wortes: „TauchSPORT“!
Es gibt z.T. nicht zu verachtende Strömungen, es gibt Höhlen in denen die Wellen über einem hereinbrechen, das Wasser ist 20°C warm (oder kalt?), Vulkangestein, das unwirklich aus der Tiefe ragt, statt bunten Riffen, ...
Das alles prägt eine einzigartige Stimmung, die es so scheinbar nirgendwo auf der Welt ein zweites Mal gibt!
Nun klingt es kahl und trostlos unter Wasser, ... ist es aber nicht!
Beeindruckende, karge (quadratische) Basalt-Felsformationen wechseln sich mit üppig-grün-gelb-orange bewachsenen Hängen ab auf denen das Leben blüht und kriecht und schlängelt und schwimmt...
Von kleinen Ledernacktschnecken über Unterarm große Amberjacks, die einem aus der Höhle in Panik entgegen schießen bis hin zu 4m-Spannweite Mobulas oder Stachelrochen haben wir alles gesehen.
Unfassbar die Tauchgänge mit bis zu 20+ Mobulas, die uns gemächlich umkreisten, während wir im blauesten Blau des Atlantiks am Seil hingen, wie an einer Bushaltestelle.
Fantastisch die Tauchgänge mit 3 Mobulas, die neugierig, wie Hunde, bis auf eine Armlänge an uns herankamen, während wir damit beschäftigt waren den Auslöseknopf der Kameras nicht mehr loszulassen.
Kaum zu glauben auch die Stachelrochen-Hochzeit (ok, es war ne Paarung, aber Hochzeit klingt so fachmännisch! ) vor einer riesigen Höhle, oder die zahlreichen Fürst-August- oder Tigermuränen.
Unvergesslich auch der Tauchgang über dem Canyon, der (wohl) die Spalte zwischen der afrikanischen und europäischen tektonischen Platte bilden soll.
Ebenfalls unvergesslich die 1,5 m großen Riesenzackenbarsche, die die rote Verschlusskappe der Kamera unserer Freundin zum „Anbeissen“ fanden.
Nicht mehr aus dem Gedächtnis löschbar auch alle Höhlen-Tauchgänge, bei denen der Ausgang zwar immer in Sichtweite war, aber der Blick aus der Höhle nach „draußen“ einem immer wieder den Atem verschlug, wie BLAU Wasser sein kann!!!
Neugierige aber harmlose Drückerfische und niedliche Bärenkrebse und und und...
(Die oben genannte Aufzählung ist nicht vollzählig und zeigt lediglich Beispiele der bezaubernden Tauchgänge, die ich während meines 2,5 Wochen dauernden Aufenthaltes dort hatte! Mein Reisetagebuch und das Logbuch erzählen noch viel mehr...)
Leider hatten wir kein Glück mit den Walen... eine winzige schwarze Rückenflosse zeigte sich uns einmal... tja, dann müssen wir halt wiederkommen, denke ich!
Equipment und Sicherheit
Einen 7mm Anzug (gern mit Unterzieher) sollte man auf alle Fälle einpacken. Nach dem x-ten TG wird es einfach kühl bei den max. 60min dauernden Tauchgängen!
Guter Tipp: Angerödelt wird im Wasser bei auf der Oberfläche treibendem Jacket. Wenn man sich die ersten paar Mal dran gewöhnt hat, ist das System super! Besorgt euch in Deutschland pro Jacket mind. einen großen und leicht lösbaren Karabinerhaken, den ihr am Jacket befestigt, um es am Boot festzumachen. Das erleichtert unnötiges gegenseitiges Halten des Jackets beim Anziehen bei leichter Oberflächenströmung. Ich weiß nicht, wie es mit dem neuen Boot (Anfang/Mitte 2008 ?) sein wird... Fragt Robert einfach per Mail zur Sicherheit!
(Mit GROSSEM Karabinerhaken meine ich die, durch die ein daumendickes Seil locker wieder rausgeht und sich nicht am Karabiner verklemmt!)
Das Mitführen einer Boje ist bei Tauchgängen im offenen Wasser eigentlich selbstverständlich und sollte Pflicht sein! Ich habe mir eine 1,80 m hohe Boje zugelegt, da man die kleine bei evtl. Wellen nicht so gut sieht... gebraucht habe ich sie kein einziges Mal! Aber man weiß ja nie und deshalb empfehle ich jedem die Grundausrüstung für´s Abtreiben: 1. Eine schicke große Boje, 2. einen kleinen Spiegel (eine ungeliebte CD eignet sich hervorragend dafür... passt gut in jede Jacket-Tasche) und 3. eine gelbe (!) Trillerpfeife.
Ein Kompass ist für die eigenständige Orientierung ratsam und der Gebrauch dieses Utensils sollte dem Taucher bekannt sein.
Täglich werden zwei Dives angeboten, die auch den Tag wirklich füllen (mit An- und Abfahrt).
Ich glaube, Nacht-TG´s wären auch möglich gewesen, aber nach einem Tag voller Ereignisse und Schlauchbootfahren (... macht höllisch Spaß, hab ich das schon gesagt?) hatte ich keine Lust mehr auf dunkles Nass.
Der erste Tauchgang ist als Check-Dive zu werten. Robert ließ uns Neu-Ankömmlinge nicht aus den Augen und suchte ein einfaches Tauchgebiet aus, wo er alle gut im Blick hatte.
Robert taucht einfach gerne! Das merkt man bei JEDEM Tauchgang! Er ist viel mit Suchen und Finden toller Biester beschäftigt, so dass man nicht viel anderweitig verpasst, wenn man sich an seine (manchmal recht flotten) Flossen hängt.
Wie bereits oben erwähnt, ist der Atlantik kein Kindergeburtstag, so dass man auf Roberts Sicherheitshinweise hören sollte. Wenn er sagt, „Wir gehen am Seil runter!“, hat das seinen Grund! Dies mussten auch vier Taucher erfahren, die sich beim Abstieg nicht am Seil entlang in die Tiefe gehangelt haben und zum einen ihre Kräfte gegen die Strömung anzuschwimmen überschätzt und zum anderen deshalb einen Krampf bekommen haben und so abgetrieben wurden.
Nach 5 Min. waren sie wieder da... Robert hat sie mit dem Schlauchboot „eingefangen“! Auf meine spätere Frage, wie er das gemerkt hatte, dass Leute fehlten, da er doch mit Filmen der Rochen beschäftigt war, entgegnete er nur lächelnd „Ich zähl halt immer mal durch...!“ .
Dies war (nicht nur für mich) der Punkt, an dem ich mir ganz sicher wurde, dass der Bayer mit der Bauernhof-Basis Chamäleon-like mit einem Auge auf den Kamera-Sucher und mit dem anderen Auge auf seine Tauchergruppe blickt.
Ich bin Robert auch sehr verbunden, dass er, zur Sicherstellung der Sicherheit aller Beteiligten, Probleme mit und bei einigen „Ausreissern“ unter den Tauchern offen aber höflich ansprach. Beratungsresitente Taucher, die die Gruppe als ganze durch ihr unprofessionelles Verhalten gefährdeten (Nicht-Einhaltung von abgesprochenen Tiefengrenzen und Nullzeiten, Entfernen von der Gruppe bei Strömung, etc. ) wurden auch schon mal von Robert nach mehreren freundlichen Hinweisen, energischer aufgefordert sich an die Regeln zu halten...
Dass das dem Betroffenen nicht passte, war klar... aber die anderen waren froh, dass sie es nicht dem Voll-Heini verklickern mussten, dass er Mist baut, sondern dass der Basisleiter den Job übernimmt.
Hut ab für die gute Konfliktlösung!
Ich kann es nur noch mal erwähnen: das Tauchen auf den Azoren sollte meiner Meinung nach nicht an den Anfang einer „Taucherkarriere“ gesetzt werden. Etwas Erfahrung mit Navigation (oder zumindest der eigene Buddy), SICHERES Tarieren und das Wissen um Verhalten bei Strömungen sollten sitzen!
Tauchen in Höhlen klingt zunächst für Viele beängstigend und die üblichen Sicherheitsgrenzen sprengend. Ist es aber da nicht... zum einen ist der Ausgang STETS zu sehen und zum anderen sind die Höhlen entweder oben offen, oder so klein, dass der nächste Buddy (eigentlich eine Selbstverständlichkeit) nicht weiter als 3-4 Flossenschläge entfernt ist.
Für totale Klaustrophoben sind Höhlentauchgänge natürlich trotzdem nix, ... aber ich fahr ja auch nicht als Vegetarier auf ´nen Schlachthof um zu brunchen...
Fazit:
Den Kopf voller Eindrücke und die Speicherkarten-Karten voller unglaublicher Fotos! ... So kamen wir nach 2,5 Wochen zurück!
Ein paar der fotografischen Eindrücke möchte ich euch nicht vorenthalten...
Wir werden Robert und seine Frau Petra gerne wieder besuchen; schließlich „schulden“ sie uns noch ein paar Wale!
Wer TAUCHEN als Sport begreift und seinen taucherischen Horizont erweitern möchte, der kommt um die Azoren nicht drum herum!
Das war jetzt viel Text... genießt nun ein paar Bilder!
Viel Spaß!
arkadius*
Vorab: dieser Bericht ist größtenteils VOR den hier eingestellten „Negativ“-Berichten entstanden und wurde erst jetzt fertig gestellt! Dieser Bericht gibt lediglich MEINEN Eindruck wieder und bezieht sich auf keinen anderen eingestellten Bericht zu Wahoo Diving!
...
Badewannenwarmes Wasser, Korallenriffe mit Unmengen Critters, weiße Sandstrände und tropische Cocktails... sind nett! Keine Frage...
Aber wer im Atlantik noch nicht getaucht ist, dem sei direkt gesagt: er hat was verpasst und sollte es dringend nachholen!
(Jetzt ist der Zeitpunkt ideal, um Tee, Bier oder Wein zu holen... es wird länger...)
Die Insel (Santa Maria)
Die Insel macht bei Google-Earth einen winzigen Eindruck. Aber der Höhenunterschied von 578m (Spitze des kleinen Berges in der Mitte der Insel) macht sie ohne ein Auto unbezwingbar groß.
Das vom Robert vermittelte Auto (liebevoll von uns „Rennschleuder“ genannt!) war technisch einwandfrei und erwies sich als dringend nötig, denn das (fast) tägliche Fahren zur Basis und zu den einzelnen Häfen, die als Startpunkte der Boots-Ausfahrten dienen, wäre ohne ein PKW zeitlich und körperlich der reinste Horror.
Guter Tipp: wer halbwegs Wert auf Musik im Auto legt, sollte ein paar CD´s einpacken, denn auf der Insel ist nur EIN Sender empfangbar, der das seltsamste Programm spielt, das ich je gehört habe (zwischen stundenlanger Sonntagsmesse mit Papst-Live-Übertragung bis zu „Rammstein“ und einheimischen Bardengesängen war alles dabei...).
Die Vegetation ist der reinste Wahnsinn! Viele endemische Pflanzen, kopfgroße Hortensienblüten, üppigstes Grün wohin man schaut und verschlungene Wanderwege voller ursprünglicher Natur. Freunde von mir empfehlen festes Schuhwerk und eine Gartenschere für manche Pfade!
Wem das Wetter auf der einen Seite der Insel zu windig ist, kann sich innerhalb von 20 Min auf die andere Seite der Insel „retten“ und im Windschatten einen sonnigen Tag z.B. an der ehem. Walfangstation genießen.
Die Unterkunft
Das Mar e Sol liegt an der Südseite der Insel und liegt direkt am einzigen ernstzunehmenden Sandstrand der Insel.
Unser Zimmer mit kleiner Küche, die mitsamt der Ausstattung an Töpfen und Pfannen ihren Namen durchaus verdient, war sehr nett, sauber und der unaufdringliche Zimmerservice war einwandfrei.
Unser großer Balkon, auf dem wir locker zu sechst frühstücken und zu Abend essen konnten, zeigte gen Süden (wie alle Zimmer dort) und Richtung Strand.
Man konnte also vom Balkon aus ... fast ... die Antarktis sehen. Theoretisch zumindest! Denn dazwischen ist nur Wasser... Ein schöner Gedanke, wie ich finde!
In Fußgehweite sind zwei Restaurants, die beide gute bis sehr gute Sachen anbieten. Sterneküche sollte man aber nicht erwarten... es ist halt portugiesische Küche!
5 Min mit dem Auto und eine serpentinengeschwungene Straße weiter liegt ein kleiner Supermarkt mit allem, was man für ein gutes Leben im Urlaub braucht.
Die Restaurants der Insel sind alle gut mit dem Auto erreichbar und bieten durchschnittlich gute Qualität für 5,- - 8,- EUR pro Hauptgericht. Im „55“ (in der Inselhauptstadt Vila do Porto) gibt´s verdammt gute Steaks, die der gleichbezifferten Schuhgröße entsprechen.
Kleiner Tipp: nehmt genug Sonnenschutzmittel mit (je höher der Lichtschutzfaktor umso besser... Lichtschutzfaktor 50 rettet euch bei den Ausfahrten mit dem Boot bei praller Sonne die Gesichtshaut!). Die auf der Insel erhältlichen Mittel haben alle einen kleineren Sonnenschutzfaktor und sind schlichtweg sauteuer!
Die Basis
Zwischen Grinsen, Staunen und „ungläubig-nochmal-Umschauen“ reichen die Reaktionen der Besucher der Basis beim ersten Mal.
Eingefasst zwischen sattgrünen Bergen und Hügeln liegt die kleine Basis von Wahoo Diving.
Enten und Hühner laufen auf der Wiese herum, ein Ziegenbock sieht einen jeden Morgen gelangweilt an (und will übrigens gekrault werden!!!) und die Atmosphäre mutet so idyllisch Bauernhof-mäßig an, dass man kurz vergisst, warum man Flossen in der Hand hat...
Dies wird aber einem schnell wieder klar, wenn ein drahtiger Bayer neben einem 12l-Stahlflaschen auf den Landrover wuchtet und dabei über beide Ohren lacht.
Die Leidenschaft für´s Wasser, die Robert ausstrahlt und einem in Anekdoten, beiläufig erwähnten (mehrfachen) Atlantik-Überquerungen und einem tiefen Fachwissen über die Fauna und Flora des Atlantiks näher bringt ist wahnsinnig ansteckend! Man weiß sofort, dass der Self-Made Typ nicht nur seinen Job macht, sondern einfach verdammt gerne taucht! Es ist wirklich schwer, sich nicht von dem „Feuer“, das von ihm ausgeht, entzünden zu lassen.
Die Lage der Basis in der Mitte der Insel, erlaubt es, den Starthafen je nach Wetterlage zu wählen, so dass auch Ausfahrten unternommen werden können, wenn es auf der anderen Seite eine steile Welle gibt und der Wind einem etwas härter ins Gesicht weht.
Boote ins Wasser bringen
(...ja, das sollte ein eigenes Kapitel haben, wenn es auch mit dem neuen Boot bald der Vergangenheit angehören wird...)
Manchmal war es erforderlich eines (oder beide) der Schlauchboote ins Wasser zu bringen, je nachdem von wo wir starteten.
Dass es kein Kinderspiel ist, ein Schlauchboot ins Wasser zu slippen auf dem 6-8 Taucher zzgl. Gerödel Platz finden, wurde einem schnell klar.
Ebenfalls schnell klar wurde einem aber auch, dass das „System: Robert“ einfach funktioniert! Mit patentreifen Konstruktionen gelang das Slippen auch bei hereinkommenden Wellen tadellos, wenn es auch Kraft erforderte das Gerödel auf das Schlauchboot zu bringen.
Anpacken ist Pflicht und irgendwie selbstverständlich und ... nicht unwichtig... es schweißt eine Gruppe auch zusammen, wenn sich jeder nach seinen Fähigkeiten einbringt (und sei es „nur“ das leichte Zeugs, wie Flossen in der Nähe des Bootes bereit zu halten, um es im geeigneten Moment an Bord zu werfen!).
Tauchen, wie Jacques Cousteau schrieb hier mal jemand... er hat ja sooo Recht!
Ganz klar: Wahoo Diving = Robert! Darauf waren wir (meine Freundin und ich) durch die vielen Berichte im taucher.net und die Website von Wahoo Diving vorbereitet. Und die tägliche Arbeit, die Robert verrichtet, ist hart! Alles aufzuzählen würde wahrscheinlich den Rahmen sprengen, aber ich hatte das Gefühl, dass Robert an allen Ecken gleichzeitig war. Ich konnte nicht mal so schnell aus dem Anzug raus, da war er schon beim Einladen der leeren Flaschen oder beim Festmachen des Bootes, oder beides gleichzeitig... oder so...
Nichts desto trotz war Mitdenken und Anpacken angesagt und wer sich auf das „Abenteuer Atlantik“ (dazu später mehr) einlässt, der sollte keinen Urlaub im Stil der Philippinen erwarten, wo einem der Allerwerteste nachgetragen wird.
Dadurch bekommt aber alles einen großartigen Touch von Kraft, Leidenschaft und Lebenslust, die man im drögen deutschen (Büro-)Alltag doch allzu sehr vermisst!
Wenn dann noch viel gelacht wird, läuft alles wie von selbst!
Die Ausfahrten
Roberts Augen wandern über den Horizont und die Wasseroberfläche, ständig auf der Suche nach interessantem Treiben. Wie ein alter Indianer (... wenn er wieder zu spät die Sonnecreme aufträgt, drängt sich dieser Vergleich einfach zu sehr auf! ) scheint er die „Spuren“ im Wasser zu „lesen“ und steuert das Schlauchboot mit seinem 40PS-Motor durch die Wellen.
Klar springt das Teil mal richtig... und ja, man MUSS sich festhalten, ... nein, ein erste Klasse Abteil ist das nicht, ... aber dafür macht es verflucht Spaß!!! Oder kann man das etwa in Deutschland auch täglich machen?!
Das Equipment wurde nach Robert´s Masterplan verstaut, es verselbständigte sich dann aber doch ab und zu bei heftigeren Wellen, so dass man immer ein Auge darauf haben musste. (Hab ich eigentlich erwähnt, wie viel Spaß Schlauchbootfahren bei Wellengang macht!?)
Freunde von uns hatten leider zweimal Pech und Teile ihres Equipments (Mundstück gerissen durch Flasche, die darauf lag und Inflator-Schlauch angeknackt aus dem gleichen Grund) trugen Schäden davon. Das war ärgerlich, aber letztlich konnte keinem ein Vorwurf gemacht werden, außer dem schaukelnden Atlantik, denn die Bedingungen waren ja schon vor der Urlaubsbuchung klar.
A propos schaukelnder Atlantik: während der zweieinhalb Wochen in denen wir da waren, war das Wetter sehr wechselnd. Pralle Sonne wechselte sich fast täglich mit heftigen Böen und Schauerwetter ab, so dass das Meer von spiegelglatt bis „Holla, was war denn das für ne Welle!?“ alles bot. Gerade bei den holprigeren Ausfahrten merkten auch die See-Unerfahrenen unserer bunt gemischten Tauchgruppe, dass Robert niemals Risiken eingeht. Obwohl Robert zwei früher abreisenden Freunden noch unbedingt die Formigas zeigen wollte, kam es nicht dazu, da das Wetter einfach nicht passte. Eine solch lange Ausfahrt, wie zu den Formigas kann nur bei Idealbedingungen durchgeführt werden. Alles andere ist unverantwortlich und bringt die Teilnehmer in unnötiges Risiko!
Ich finde, man sollte das Wetter nehmen, wie es kommt. Ändern kann man es nicht und unter Wasser regnet es bekanntermaßen ja nie! Also nix wie rein... und an der Oberfläche viel Lachen, das hilft immer gegen mieses Wetter und auch oft gegen miesepetrige Mittaucher!
Guter Tipp: wer seine seemännischen Fähigkeiten in Punkto Knoten, Wetterkunde und Navigation erweitern möchte, sollte Robert offen darauf ansprechen. Der kann das ganz gut!
Noch ein guter Tipp: die Schokobrötchen vom Supermarkt sind wasserdicht verpackt! Nobelpreiswürdige Erfindung für die Oberflächenpausen, wenn ihr mich fragt!
Das Tauchen
(... stimmt, da war ja noch was...)
Der Atlantik ist kein seichtes Thailand-Riff mit bunten Critters. Der Atlantik ist wie ein wahrer Freund... herzlich aber manchmal etwas rauh im Umgang, aber dafür immer ehrlich!
Man fährt auf die Azoren, um zu Tauchen im wahrsten Sinne des Wortes: „TauchSPORT“!
Es gibt z.T. nicht zu verachtende Strömungen, es gibt Höhlen in denen die Wellen über einem hereinbrechen, das Wasser ist 20°C warm (oder kalt?), Vulkangestein, das unwirklich aus der Tiefe ragt, statt bunten Riffen, ...
Das alles prägt eine einzigartige Stimmung, die es so scheinbar nirgendwo auf der Welt ein zweites Mal gibt!
Nun klingt es kahl und trostlos unter Wasser, ... ist es aber nicht!
Beeindruckende, karge (quadratische) Basalt-Felsformationen wechseln sich mit üppig-grün-gelb-orange bewachsenen Hängen ab auf denen das Leben blüht und kriecht und schlängelt und schwimmt...
Von kleinen Ledernacktschnecken über Unterarm große Amberjacks, die einem aus der Höhle in Panik entgegen schießen bis hin zu 4m-Spannweite Mobulas oder Stachelrochen haben wir alles gesehen.
Unfassbar die Tauchgänge mit bis zu 20+ Mobulas, die uns gemächlich umkreisten, während wir im blauesten Blau des Atlantiks am Seil hingen, wie an einer Bushaltestelle.
Fantastisch die Tauchgänge mit 3 Mobulas, die neugierig, wie Hunde, bis auf eine Armlänge an uns herankamen, während wir damit beschäftigt waren den Auslöseknopf der Kameras nicht mehr loszulassen.
Kaum zu glauben auch die Stachelrochen-Hochzeit (ok, es war ne Paarung, aber Hochzeit klingt so fachmännisch! ) vor einer riesigen Höhle, oder die zahlreichen Fürst-August- oder Tigermuränen.
Unvergesslich auch der Tauchgang über dem Canyon, der (wohl) die Spalte zwischen der afrikanischen und europäischen tektonischen Platte bilden soll.
Ebenfalls unvergesslich die 1,5 m großen Riesenzackenbarsche, die die rote Verschlusskappe der Kamera unserer Freundin zum „Anbeissen“ fanden.
Nicht mehr aus dem Gedächtnis löschbar auch alle Höhlen-Tauchgänge, bei denen der Ausgang zwar immer in Sichtweite war, aber der Blick aus der Höhle nach „draußen“ einem immer wieder den Atem verschlug, wie BLAU Wasser sein kann!!!
Neugierige aber harmlose Drückerfische und niedliche Bärenkrebse und und und...
(Die oben genannte Aufzählung ist nicht vollzählig und zeigt lediglich Beispiele der bezaubernden Tauchgänge, die ich während meines 2,5 Wochen dauernden Aufenthaltes dort hatte! Mein Reisetagebuch und das Logbuch erzählen noch viel mehr...)
Leider hatten wir kein Glück mit den Walen... eine winzige schwarze Rückenflosse zeigte sich uns einmal... tja, dann müssen wir halt wiederkommen, denke ich!
Equipment und Sicherheit
Einen 7mm Anzug (gern mit Unterzieher) sollte man auf alle Fälle einpacken. Nach dem x-ten TG wird es einfach kühl bei den max. 60min dauernden Tauchgängen!
Guter Tipp: Angerödelt wird im Wasser bei auf der Oberfläche treibendem Jacket. Wenn man sich die ersten paar Mal dran gewöhnt hat, ist das System super! Besorgt euch in Deutschland pro Jacket mind. einen großen und leicht lösbaren Karabinerhaken, den ihr am Jacket befestigt, um es am Boot festzumachen. Das erleichtert unnötiges gegenseitiges Halten des Jackets beim Anziehen bei leichter Oberflächenströmung. Ich weiß nicht, wie es mit dem neuen Boot (Anfang/Mitte 2008 ?) sein wird... Fragt Robert einfach per Mail zur Sicherheit!
(Mit GROSSEM Karabinerhaken meine ich die, durch die ein daumendickes Seil locker wieder rausgeht und sich nicht am Karabiner verklemmt!)
Das Mitführen einer Boje ist bei Tauchgängen im offenen Wasser eigentlich selbstverständlich und sollte Pflicht sein! Ich habe mir eine 1,80 m hohe Boje zugelegt, da man die kleine bei evtl. Wellen nicht so gut sieht... gebraucht habe ich sie kein einziges Mal! Aber man weiß ja nie und deshalb empfehle ich jedem die Grundausrüstung für´s Abtreiben: 1. Eine schicke große Boje, 2. einen kleinen Spiegel (eine ungeliebte CD eignet sich hervorragend dafür... passt gut in jede Jacket-Tasche) und 3. eine gelbe (!) Trillerpfeife.
Ein Kompass ist für die eigenständige Orientierung ratsam und der Gebrauch dieses Utensils sollte dem Taucher bekannt sein.
Täglich werden zwei Dives angeboten, die auch den Tag wirklich füllen (mit An- und Abfahrt).
Ich glaube, Nacht-TG´s wären auch möglich gewesen, aber nach einem Tag voller Ereignisse und Schlauchbootfahren (... macht höllisch Spaß, hab ich das schon gesagt?) hatte ich keine Lust mehr auf dunkles Nass.
Der erste Tauchgang ist als Check-Dive zu werten. Robert ließ uns Neu-Ankömmlinge nicht aus den Augen und suchte ein einfaches Tauchgebiet aus, wo er alle gut im Blick hatte.
Robert taucht einfach gerne! Das merkt man bei JEDEM Tauchgang! Er ist viel mit Suchen und Finden toller Biester beschäftigt, so dass man nicht viel anderweitig verpasst, wenn man sich an seine (manchmal recht flotten) Flossen hängt.
Wie bereits oben erwähnt, ist der Atlantik kein Kindergeburtstag, so dass man auf Roberts Sicherheitshinweise hören sollte. Wenn er sagt, „Wir gehen am Seil runter!“, hat das seinen Grund! Dies mussten auch vier Taucher erfahren, die sich beim Abstieg nicht am Seil entlang in die Tiefe gehangelt haben und zum einen ihre Kräfte gegen die Strömung anzuschwimmen überschätzt und zum anderen deshalb einen Krampf bekommen haben und so abgetrieben wurden.
Nach 5 Min. waren sie wieder da... Robert hat sie mit dem Schlauchboot „eingefangen“! Auf meine spätere Frage, wie er das gemerkt hatte, dass Leute fehlten, da er doch mit Filmen der Rochen beschäftigt war, entgegnete er nur lächelnd „Ich zähl halt immer mal durch...!“ .
Dies war (nicht nur für mich) der Punkt, an dem ich mir ganz sicher wurde, dass der Bayer mit der Bauernhof-Basis Chamäleon-like mit einem Auge auf den Kamera-Sucher und mit dem anderen Auge auf seine Tauchergruppe blickt.
Ich bin Robert auch sehr verbunden, dass er, zur Sicherstellung der Sicherheit aller Beteiligten, Probleme mit und bei einigen „Ausreissern“ unter den Tauchern offen aber höflich ansprach. Beratungsresitente Taucher, die die Gruppe als ganze durch ihr unprofessionelles Verhalten gefährdeten (Nicht-Einhaltung von abgesprochenen Tiefengrenzen und Nullzeiten, Entfernen von der Gruppe bei Strömung, etc. ) wurden auch schon mal von Robert nach mehreren freundlichen Hinweisen, energischer aufgefordert sich an die Regeln zu halten...
Dass das dem Betroffenen nicht passte, war klar... aber die anderen waren froh, dass sie es nicht dem Voll-Heini verklickern mussten, dass er Mist baut, sondern dass der Basisleiter den Job übernimmt.
Hut ab für die gute Konfliktlösung!
Ich kann es nur noch mal erwähnen: das Tauchen auf den Azoren sollte meiner Meinung nach nicht an den Anfang einer „Taucherkarriere“ gesetzt werden. Etwas Erfahrung mit Navigation (oder zumindest der eigene Buddy), SICHERES Tarieren und das Wissen um Verhalten bei Strömungen sollten sitzen!
Tauchen in Höhlen klingt zunächst für Viele beängstigend und die üblichen Sicherheitsgrenzen sprengend. Ist es aber da nicht... zum einen ist der Ausgang STETS zu sehen und zum anderen sind die Höhlen entweder oben offen, oder so klein, dass der nächste Buddy (eigentlich eine Selbstverständlichkeit) nicht weiter als 3-4 Flossenschläge entfernt ist.
Für totale Klaustrophoben sind Höhlentauchgänge natürlich trotzdem nix, ... aber ich fahr ja auch nicht als Vegetarier auf ´nen Schlachthof um zu brunchen...
Fazit:
Den Kopf voller Eindrücke und die Speicherkarten-Karten voller unglaublicher Fotos! ... So kamen wir nach 2,5 Wochen zurück!
Ein paar der fotografischen Eindrücke möchte ich euch nicht vorenthalten...
Wir werden Robert und seine Frau Petra gerne wieder besuchen; schließlich „schulden“ sie uns noch ein paar Wale!
Wer TAUCHEN als Sport begreift und seinen taucherischen Horizont erweitern möchte, der kommt um die Azoren nicht drum herum!
Das war jetzt viel Text... genießt nun ein paar Bilder!
Viel Spaß!
arkadius*
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