Mitte Juli war ich für eine Woche auf Zakynthos und wollte auch ein bischen Tauchen. Im Vorfeld hatte ich über Internet die Tauchbasis St. Nicholas Beach Dive Centre entdeckt (http://www.stnicksdiving.com/), die in der Nähe meines Hotels lag. Laut Ihrer Internetseite bieten Sie Ausflüge zu einigen spektakulären Wracks in der Umgebung an. Ich meldete mich 2 Wochen vorher per Email an und erhielt von Mike, dem Basisleiter, auch ein ´no problem´ zurück, auch die Abholung vom Hotel wäre ´no problem´, ich sollte einfach um 9 Uhr vor dem Hotel stehen.
Da stand ich dann auch und stand und stand und stand. Um kurz vor 10 organisierte ich mir ein Taxi um mit meinem ganzen Equipment zur Basis zu kommen. Dort angekommen wurde ich erstaunt betrachtet: ´You wonna go diving?´ - ´Yes.´ - ´Today?´. Ich war also nicht angemeldet. Egal, dachte ich, ich habe ja alles dabei, also kann es los gehen. Denkste, denn das Tauchboot war gerade draussen und kein Guide auf der Basis (wer der nicht sonderlich nette ältere Herr war, der als Einziger dort rum saß, habe ich bis zum Ende der Woche nicht herausgefunden). Da ich keinen Buddy dabei hatte hieß es also Warten.
Ich kam dann an diesem Tag erst gegen halb 4 zum Tauchen, erst dann hatte einer der 2 (!) Guides Zeit, denn vorher mussten sie im Stundentakt insgesamt etwa 14 Schnuppertaucher durchs Wasser ziehen. Das ging leider die nächsten Tage so weiter: Schnuppertaucher ging vor brevetiertem Taucher, was für die Basis sicher Sinn macht, denn ein Schnuppertaucher bringt 55 Euro und der Guide muss sich nicht gross nass machen, ein TG am Hausriff bringt nur 25 Euro und der Guide ist eine Stunde unterwegs.
Sehr enttäuscht brach ich dann nach 4 Tagen die Tauchversuche ab und lag lieber im Hotel am Pool als den ganzen Tag in der Tauchbasis zu hoffen, dass mich irgendjemand gnädigerweise zum Tauchen mit nimmt. Meine Ausbeute insgesamt: 6 TG.
Die Basis:
Sie steht unter englisch-griechischer Leitung und hat von beidem nur das ´Beste´ übernommen, die Höflichkeit und Hilfsbereitschaft ist englisch, die Organisation griechisch.
Ansonsten ist das Leihequipment neu und gut gepflegt. Auch der Kompressor schaut gut gewartet aus. Das Tauchboot ist der Wahnsinn: Ein sehr geräumiges Schlauchboot mit starrem Boden und PS-starkem Motor, das auch weite Ausfahrten möglich macht.
Die Tauchplätze:
Die wenigen Tauchplätze die ich gesehen habe waren sehr gut bis super. Die Sichtweite lag manchmal über 30m, am Hausriff immer noch bei etwa 15m. Am Hausriff sah ich sogar eine Schildkröte (ich, nicht der Guide!), die auf dieser Seite der Insel recht selten sein sollen.
´Butterfly-Cave´ ist eine recht enge Höhle, deren Ausgang zum Meer wie ein Schmetterling geformt ist. Danach kommt noch eine schöne Steilwand die weit mehr als 30m in die Tiefe geht. Das Ganze endet in einem Canyon, der direkt zum Bootsankerplatz zurück führt.
´The Arch´ ist ein Unterwasserbogen, der bei 15m anfängt und bis auf 35m runtergeht. Dann kann man auch noch durch eine große Höhle tauchen und den Tauchgang über ein paar Felsbuckeln mit Seegras beenden.
Fazit:
In der Woche habe ich einige wenige schöne TG gemacht, der Rest war aber äußerst nervig. Die zwei Guides waren mit der täglichen Arbeit heillos überfordert und der Basisleiter Mike war die ganze Woche nicht zu sehen.
Wenn ich wieder nach Zakynthos fahren sollte, dann würde ich sicher nicht mehr auf diese Basis gehen.
Eine Mitleidsflosse für die technische Ausrüstung und vor allem für das Boot und eine weitere für die zwei oben beschriebenen Tauchplätze.
Die Basis
Die Basis
Die Basis
The Arch
The Arch
Höhle nach The Arch
Butterfly Cave von innen
Butterfly Cave von aussen