VORGESCHICHTE: Ich war während meines zweiwöchigen Ägypten-Aufenthaltes zunächst Kunde einer Tauchbasis im Hotel ´Utopia Beach Resort´ unter deutscher Leitung. Leider stellte sich nach drei Tagen heraus, dass das Team der Basis kaum auf Kundenwünsche eingeht. Konkret: Der Bootssteg ist seit längerer Zeit defekt, Tauchausfahrten mit dem Schiff sind daher nicht möglich. Das wusste ich bereits vorher. Zugesichert wurden aber ersatzweise Ausfahrten per Pick-Up/Mini Bus und/oder Zodiac. Kein Problem, geht auch - dachte ich wenigstens. Haken: Mindestens 6 Taucher für eine Ausfahrt (ebenso für Fahrten ans Elphinstone Reef) notwendig. Diese 6 Taucher wurden jedoch nie erreicht und man war auch nicht bereit, für 3 oder 4 Taucher eine Ausfahrt zu organisieren. Also weg von ´Schmidt´ und hin zum benachbarten ´Schmidtchen´.
DIE BASIS: Von der ersten Sekunde an ein total freundlicher Empfang durch das ganze Team, ausschließlich Ägypter, die ihr Handwerk verstehen. Allen voran der Chef der Jungs: Tito! Bei einem Tässchen ägypttischen Tee quatschte ich mir erstmal das Leid über die Nachbar-Basis von der Seele. Alle ´Sorgen´ und ´Beschwerden´ wurden weg gelächelt. Zitat: ´We do whatever you want to be satisfied´ - und das sollte keine leere Floskel bleiben!
Zugegeben: Von außen beeindruckt die Basis nicht auf den ersten Blick, da sie sehr unscheinbar wirkt. Aber es zählt nicht, wie gut oder schön die Schilder sind, sondern das, was taucherisch abgeht. Und das war eine Menge!
DIE AUSSTATTUNG: Dry Room, große Ausrüstungswaschbecken, Sauerstoff-Notfall-Set und eine Kompressor-Anlage (lasse ich mir stets zeigen, ich will wissen woher meine Atemluft kommt) von Bauer, die einen gepflegten Eindruck macht. Dazu ein Speed-Boot mit einem total sympathischen und fähigen Captain (Aranga). Also alle Zutaten für tolles Tauchen. Dann lasst uns das Menü mal anrichten.
DAS TAUCHEN: Wie geschrieben - jeder Wunsch wird erfüllt, wenn die Wetterbedingungen mitspielen. Egal ob 2 oder 5 Leute an ein Ziel wollen. Dank Tito und seinen Jungs konnte ich sogar kurzfristig ans Elphinstone Riff und dort einen total genialen Tauchtag verbringen (bei meiner ersten Basis würde ich wohl heute noch darauf warten…). Nachdem ich dieses Mal mit der kompletten Family im Urlaub war, war es mir natürlich auch wichtig, nicht nur den ganzen Tag beim Tauchen zu verbringen. Also wieder Rücksprache mit Tito und die Bitte, die Tauchgänge so zu organisieren, dass gegen 12/13 Uhr alles erledigt und erlebt ist - ´again no problem, my friend´. So macht Tauchen einfach Spaß, wenn die Wünsche den Gästen von den Lippen abgelesen werden!
TAUCHPLÄTZE: Das Hausriff der Basis ist schön. Wir hatten das Glück, einen Tauchtag mit einem ägyptischen Freelancer-Guide zu verbringen: Mo. Für mich: ´Mo - the man´. Der Typ macht einfach nur Spaß, sprüht vor guter Laune, Wissen und Spaß am Tauchen. So hatten wir das seltene vergnügen, ein total abgefahrenes Höhlensystem im nördlichen Teil des Hausriffes zu betauchen, das so wohl nicht jeder Gast zu sehen bekommt. Auch sonst: Dodo, ein weiterer klasse Guide der Basis betauchte mit uns nahe liegende Riffe - Erg Monica, Sham el Kenz, um Beispiele zu nennen. Was soll ich sagen? Genial ist noch untertrieben. Für die Jungs, egal ob Tito, Mo oder Dodo ist das Tauchen nicht nur ein langweiliger Job, es ist ihr Leben - und diese Freude daran spürt man definitiv in jeder Minute (auch hier wieder im Vergleich zur Nachbarbasis: Der Staff dort war freundlich und nett, tat aber nur das Notwendigste und das mit eher mäßiger Begeisterung). Zu sehen gibt es natürlich auch einiges: Riffhaie, Adler-Rochen, Schildkröten - alles ist da. Das beste: Weil die Gegend südlich von Hurghada (zum Glück) nicht die magnetsiche Anziehungskraft auf Touristen hat wie eben Hurghada selbst waren wir oft zu viert oder zu sechst an einem Tauchplatz - kein Rudeltauchen also.
FAZIT: ´Tito - you rock!´ Mehr kann man praktisch nicht sagen. Ich wünsche ihm und seinen Jungs alles erdenklich Gute und vor allem viele begeisterte Gäste. Er und sein Team tun alles für Euch. Dankt es mit einem Einchecken auf seiner Basis und etwas Trinkgeld - sie haben es allesamt verdient. Gerne wieder, Tito!