Nach einer Woche auf Saba (Bericht siehe Sea Saba ...
Nach einer Woche auf Saba (Bericht siehe Sea Saba Dive Center) waren wir Ende Februar 2005 in St. Eustatius, kurz Statia genannt. Die Flüge zwischen den Inseln mit der Winair www.fly-winair.com dauern 15 bis 20 Minuten und sind maximal 600 m hoch, also normalerweise kein Grund, die vollständige Entsättigung abzuwarten.
Am Flughafen wurden wir von Oli, einem jungen Züricher Diveguide der Scubaqua-Basis www.scubaqua.com mit dem Pickup abgeholt. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt durch Oranjestad gings hinunter zum Golden Era, einem sauberen Mittelklasse-Hotel (Zimmer mit Aircon, Kühlschrank, TV, Balkon mit Meerblick, Frühstück auf der überdachten Terrasse direkt über dem Meer), direkt am Meer gelegen. Die Januarstürme haben übrigens das Ufer vor dem Hotel in einen Sandstrand verwandelt. Die Scubaqua-Basis liegt neben dem Hotel-Restaurant und dem (Salzwasser-) Swimmingpool.
Wir wurden von allen in der Tauchbasis fast wie alte Bekannte herzlich begrüßt und fühlten uns sofort super wohl in dieser Gemeinschaft. Dem Schweizer Besitzer, Ronnie, seiner Frau Lolo, den Tauchlehrern Jean-François und Véron und auch dem Guide Oli merkt man den Spaß und die Begeisterung beim Tauchen wirklich an. Dieser Funke der Begeisterung und die stets gute Laune springen auf alle Taucher über. So eine familiäre Atmosphäre haben wir bisher noch nirgendwo beim Tauchen erlebt. Verständigungsprobleme gab es nie - Französisch, Deutsch, Englisch bunt durcheinander - international eben, aber immer mit viel Humor!
Besonders angenehm empfanden wir, dass man nach dem Tauchen im Hotelzimmer warm duschen und sich umziehen konnte, bevor es dann wieder zum regen Erlebnisaustausch an die Tauchbasis ging. Es gab ja immer was zu erzählen, die neuesten Fotos zu betrachten oder unbekannte Tiere zu identifizieren und natürlich den Flüssigkeitsbedarf zu stillen (nach dem ersten Tauchgang nur alkoholfrei).
An meinem Jacket war am letzten Tag in Saba eine Fastex-Schnalle gebrochen. Jean-François kramte in seinem Fundus und ersetzte das kaputte Teil, so dass ich weiter mit meiner eigenen Ausrüstung tauchen konnte. Nochmals merci, Jean-François!
Wegen Schwierigkeiten beim O2-Nachschub gab es bei allen Basen auf Statia kein Nitrox (die Basen planen bereits die Anschaffung einer gemeinsamen Membrane). Und die Folge? Manche Vormittags-Tauchgänge gingen schon mal tiefer (bis 45 m) zu traumhaften Schluchten mit riesigen Gorgonienfächern und Schwarzen Korallen. Vier Taucher sind das Maximum pro Guide, meist wurden zwei oder drei Gruppen gebildet und an unterschiedlichen Plätzen getaucht. Wie gesagt, die Crew liebt ´ihre´ Unterwasserwelt, so dass immer zwei oder drei Guides mitgetaucht sind und uns immer wieder etwas gezeigt haben. Nach einem ausführlichen Briefing gings mit dem Pickup täglich gegen 9:00 Uhr und 14:00 Uhr in ein paar Minuten zum Hafen, mit dem schnellen Boot war man in wenigen Minuten an den Tauchplätzen. Zur Sicherheit hängt während des Tauchgangs eine Dekoflasche in 5 m Tiefe unter dem Boot. Ab- und Aufstiege erfolgten stets an der Mooringleine.
Die 28 Tauchplätze im Süden und Südwesten Statias liegen im Statia Marine Park www.statiapark.org, so auch die Wracks der Charles L. Brown, die Historischen Wracks und die Stenapa-Wracks. Es gibt noch weitere Tauchplätze im Nordwesten und Norden der Insel, diese haben wir nicht betaucht.
Die Unterwasserwelt vor Statia ist in hervorragendem Zustand. Auffallend sind die großen, dicht mit Gorgonien und Peitschenkorallen bewachsenen Sandflächen. Wir sahen häufig Schildkröten (alle drei Arten schlüpfen auf der Atlantikseite der Insel aus ihren Eiern), Barrakudas in allen Größen und verschiedene Makrelen, Diadem- und Franzosenkaiserfische, in den zahlreichen Spalten und Höhlen Riesen-Langusten und natürlich Trommlerfische und Muränen.
Bei den Wracks am Stenapa-Reef erwartete uns schon Freddy, der freundliche Barrakuda, in fünf Meter Tiefe, um uns beim gesamten Tauchgang zu begleiten und uns quasi sein Reich zu zeigen. Dies ging manchmal so weit, dass er 20 cm vor der Kamera ins Bild schwamm, gerade so, als ob er gerne fotografiert werden wollte!
Einer der Höhepunkte waren sicher die beiden TG am Wrack der 99 m langen Charles L. Brown, einem 2003 unmittelbar vor Statia versenkten Kabelleger. Dieser liegt in maximal 33 m Tiefe und bietet damit ideale Voraussetzungen für Wracktauchgänge außen und innen. Der Bewuchs der Charly schreitet stetig fort, an einigen Stellen ist der Stahl nur mehr zu ahnen. Auch hier gibt es als Bewacher einen Großen Barrakuda, der uns Taucher immer wieder begleitete. Ein erster TG verschaffte uns einen Überblick über das mächtige Schiff, ein späterer führte uns längs durch die Aufbauten, durch den Kartenraum und bei der Brücke wieder heraus. Und das bei Sichtweiten von 30 bis 50 m - einfach grandios!
Richtig überwältigt war ich an meinem Geburtstag: Nach dem Ständchen am Morgen in der Basis gab es die nächste Überraschung am Ende des ersten TG in 15 m Tiefe: Die drei Guides tauchten auf mich zu, nahmen ihre Automaten aus dem Mund und blubberten ein ´Bonne Aniversaire´, Véron überreichte mir eine Mini-Torte (aus Plastik). Ich war echt gerührt, so was habe ich noch nie erlebt!
Ronnie ist begeisterter Taucher, der immer wieder nach neuen Tauchplätzen sucht. Er ist aber auch Pilot einer kleinen Piper und zeigt gerne seinen Gästen Statia und die Nachbarinseln aus der Vogelperspektive. Leider spielte das Wetter am geplanten Tag nicht mit. Bei Wolken über dem Quill, einem erloschenen Vulkan mit Regenwald im teilweise eingebrochenen Krater, und starkem Wind kann man zwar nicht fliegen, aber man kann ja wunderbar tauchen.
Statia ist wirklich ein versteckter Schatz in der Karibik. In einer Woche kann man aber leider nicht mehr als nur einen kleinen Blick auf dieses Juwel werfen. Und es gäbe noch sooo viel zu sehen, zu tauchen, zu wandern, evtl. aber auch zu fliegen! Vielleicht finden wir beim nächsten Besuch doch ein Blue Bead, jene inzwischen seltenen blauen Perlen der Sklaven.
Noch ein Tipp: Der Rückflug mit der Winair nach St. Maarten ist mittags, der Weiterflug nach Europa erst am späten Nachmittag. Da lohnt es sich (auch für Nicht-Flugbegeisterte!) in St. Maarten zum Maho Beach zu gehen/fahren, um dort die nur einige Meter über dem Strand einfliegenden Flugzeuge - von kleinen Einmotorigen bis zum Jumbo - an der Sunset Beach Bar zu erleben, bei karibischen Klängen und kalter Cola (Badesachen und Sonnenschutz mitnehmen) - wirklich sehr beeindruckend, einfach umwerfend (diesmal wörtlich gemeint, daher bei startenden Jets nicht direkt hinter den Flugzeugen stehen)!
Wir haben unsere zwölf TG und den Aufenthalt bei Scubaqua sehr genossen, besonders die familiäre, herzliche Art in der Basis. Deshalb unser besonderer Dank für die wunderbaren Tage bei euch und viele liebe Grüße an Ronny, Lolo, Véron, Jean-François und Oli!
Gorgonien und Schwämme
Korbschwämme
Krabbe im Korbschwamm
Stenapa-Wrack
Freddy im Profil
Netz-Igelfisch
Languste
Tüpfel-Ritterfisch
Roter Großaugenbarsch
Karett-Schildkröte
Gefleckte Muräne
vor der Scubaqua Basis
Véron
Jean-Francois und Oli
St. Maarten - eine Boeing 757 der United im Anflug
Am Flughafen wurden wir von Oli, einem jungen Züricher Diveguide der Scubaqua-Basis www.scubaqua.com mit dem Pickup abgeholt. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt durch Oranjestad gings hinunter zum Golden Era, einem sauberen Mittelklasse-Hotel (Zimmer mit Aircon, Kühlschrank, TV, Balkon mit Meerblick, Frühstück auf der überdachten Terrasse direkt über dem Meer), direkt am Meer gelegen. Die Januarstürme haben übrigens das Ufer vor dem Hotel in einen Sandstrand verwandelt. Die Scubaqua-Basis liegt neben dem Hotel-Restaurant und dem (Salzwasser-) Swimmingpool.
Wir wurden von allen in der Tauchbasis fast wie alte Bekannte herzlich begrüßt und fühlten uns sofort super wohl in dieser Gemeinschaft. Dem Schweizer Besitzer, Ronnie, seiner Frau Lolo, den Tauchlehrern Jean-François und Véron und auch dem Guide Oli merkt man den Spaß und die Begeisterung beim Tauchen wirklich an. Dieser Funke der Begeisterung und die stets gute Laune springen auf alle Taucher über. So eine familiäre Atmosphäre haben wir bisher noch nirgendwo beim Tauchen erlebt. Verständigungsprobleme gab es nie - Französisch, Deutsch, Englisch bunt durcheinander - international eben, aber immer mit viel Humor!
Besonders angenehm empfanden wir, dass man nach dem Tauchen im Hotelzimmer warm duschen und sich umziehen konnte, bevor es dann wieder zum regen Erlebnisaustausch an die Tauchbasis ging. Es gab ja immer was zu erzählen, die neuesten Fotos zu betrachten oder unbekannte Tiere zu identifizieren und natürlich den Flüssigkeitsbedarf zu stillen (nach dem ersten Tauchgang nur alkoholfrei).
An meinem Jacket war am letzten Tag in Saba eine Fastex-Schnalle gebrochen. Jean-François kramte in seinem Fundus und ersetzte das kaputte Teil, so dass ich weiter mit meiner eigenen Ausrüstung tauchen konnte. Nochmals merci, Jean-François!
Wegen Schwierigkeiten beim O2-Nachschub gab es bei allen Basen auf Statia kein Nitrox (die Basen planen bereits die Anschaffung einer gemeinsamen Membrane). Und die Folge? Manche Vormittags-Tauchgänge gingen schon mal tiefer (bis 45 m) zu traumhaften Schluchten mit riesigen Gorgonienfächern und Schwarzen Korallen. Vier Taucher sind das Maximum pro Guide, meist wurden zwei oder drei Gruppen gebildet und an unterschiedlichen Plätzen getaucht. Wie gesagt, die Crew liebt ´ihre´ Unterwasserwelt, so dass immer zwei oder drei Guides mitgetaucht sind und uns immer wieder etwas gezeigt haben. Nach einem ausführlichen Briefing gings mit dem Pickup täglich gegen 9:00 Uhr und 14:00 Uhr in ein paar Minuten zum Hafen, mit dem schnellen Boot war man in wenigen Minuten an den Tauchplätzen. Zur Sicherheit hängt während des Tauchgangs eine Dekoflasche in 5 m Tiefe unter dem Boot. Ab- und Aufstiege erfolgten stets an der Mooringleine.
Die 28 Tauchplätze im Süden und Südwesten Statias liegen im Statia Marine Park www.statiapark.org, so auch die Wracks der Charles L. Brown, die Historischen Wracks und die Stenapa-Wracks. Es gibt noch weitere Tauchplätze im Nordwesten und Norden der Insel, diese haben wir nicht betaucht.
Die Unterwasserwelt vor Statia ist in hervorragendem Zustand. Auffallend sind die großen, dicht mit Gorgonien und Peitschenkorallen bewachsenen Sandflächen. Wir sahen häufig Schildkröten (alle drei Arten schlüpfen auf der Atlantikseite der Insel aus ihren Eiern), Barrakudas in allen Größen und verschiedene Makrelen, Diadem- und Franzosenkaiserfische, in den zahlreichen Spalten und Höhlen Riesen-Langusten und natürlich Trommlerfische und Muränen.
Bei den Wracks am Stenapa-Reef erwartete uns schon Freddy, der freundliche Barrakuda, in fünf Meter Tiefe, um uns beim gesamten Tauchgang zu begleiten und uns quasi sein Reich zu zeigen. Dies ging manchmal so weit, dass er 20 cm vor der Kamera ins Bild schwamm, gerade so, als ob er gerne fotografiert werden wollte!
Einer der Höhepunkte waren sicher die beiden TG am Wrack der 99 m langen Charles L. Brown, einem 2003 unmittelbar vor Statia versenkten Kabelleger. Dieser liegt in maximal 33 m Tiefe und bietet damit ideale Voraussetzungen für Wracktauchgänge außen und innen. Der Bewuchs der Charly schreitet stetig fort, an einigen Stellen ist der Stahl nur mehr zu ahnen. Auch hier gibt es als Bewacher einen Großen Barrakuda, der uns Taucher immer wieder begleitete. Ein erster TG verschaffte uns einen Überblick über das mächtige Schiff, ein späterer führte uns längs durch die Aufbauten, durch den Kartenraum und bei der Brücke wieder heraus. Und das bei Sichtweiten von 30 bis 50 m - einfach grandios!
Richtig überwältigt war ich an meinem Geburtstag: Nach dem Ständchen am Morgen in der Basis gab es die nächste Überraschung am Ende des ersten TG in 15 m Tiefe: Die drei Guides tauchten auf mich zu, nahmen ihre Automaten aus dem Mund und blubberten ein ´Bonne Aniversaire´, Véron überreichte mir eine Mini-Torte (aus Plastik). Ich war echt gerührt, so was habe ich noch nie erlebt!
Ronnie ist begeisterter Taucher, der immer wieder nach neuen Tauchplätzen sucht. Er ist aber auch Pilot einer kleinen Piper und zeigt gerne seinen Gästen Statia und die Nachbarinseln aus der Vogelperspektive. Leider spielte das Wetter am geplanten Tag nicht mit. Bei Wolken über dem Quill, einem erloschenen Vulkan mit Regenwald im teilweise eingebrochenen Krater, und starkem Wind kann man zwar nicht fliegen, aber man kann ja wunderbar tauchen.
Statia ist wirklich ein versteckter Schatz in der Karibik. In einer Woche kann man aber leider nicht mehr als nur einen kleinen Blick auf dieses Juwel werfen. Und es gäbe noch sooo viel zu sehen, zu tauchen, zu wandern, evtl. aber auch zu fliegen! Vielleicht finden wir beim nächsten Besuch doch ein Blue Bead, jene inzwischen seltenen blauen Perlen der Sklaven.
Noch ein Tipp: Der Rückflug mit der Winair nach St. Maarten ist mittags, der Weiterflug nach Europa erst am späten Nachmittag. Da lohnt es sich (auch für Nicht-Flugbegeisterte!) in St. Maarten zum Maho Beach zu gehen/fahren, um dort die nur einige Meter über dem Strand einfliegenden Flugzeuge - von kleinen Einmotorigen bis zum Jumbo - an der Sunset Beach Bar zu erleben, bei karibischen Klängen und kalter Cola (Badesachen und Sonnenschutz mitnehmen) - wirklich sehr beeindruckend, einfach umwerfend (diesmal wörtlich gemeint, daher bei startenden Jets nicht direkt hinter den Flugzeugen stehen)!
Wir haben unsere zwölf TG und den Aufenthalt bei Scubaqua sehr genossen, besonders die familiäre, herzliche Art in der Basis. Deshalb unser besonderer Dank für die wunderbaren Tage bei euch und viele liebe Grüße an Ronny, Lolo, Véron, Jean-François und Oli!
Gorgonien und Schwämme
Korbschwämme
Krabbe im Korbschwamm
Stenapa-Wrack
Freddy im Profil
Netz-Igelfisch
Languste
Tüpfel-Ritterfisch
Roter Großaugenbarsch
Karett-Schildkröte
Gefleckte Muräne
vor der Scubaqua Basis
Véron
Jean-Francois und Oli
St. Maarten - eine Boeing 757 der United im Anflug