Orca Dive Center Hamata, Zabargad (Inaktiv)

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Urlaubsbericht Hamata, Ägypten (19.02 – 26.02.200 ...

Urlaubsbericht Hamata, Ägypten (19.02 – 26.02.2004)

Wer:
Ralf, Jesco, Radu, Heinz und Michael (5 Rheinländer aus der Gegend Köln und Umgebung)

Die Anreise:
Autotransfer von Köln nach Düsseldorf (ging leider nicht anders)
Mit Hapag-Lloyd nach München (Sardinenbüchse)
Kurzer Aufenthalt in München und anschließender Weiterflug nach Marsa Alam.
Bustransfer nach zum Hotel Zabargad in Hamata.

Die ganze Reise verlief ohne Zwischenfälle, obwohl ich an Board war. Am Flughafen in Marsa Alam wurden wir von Tatjana, Mitarbeiterin der Orca Basis, in Empfang genommen. Während der Busreise haben wir dann auch schon Check-in Formulare fürs Hotel bekommen damit wir zügig einchecken können.

Das Hotel, der erste Schreck: Eine Baustelle!
Der Schein trügt, es ist nur der vordere Bereich an dem noch gebaut wird. Die Rezeption befindet sich in der Mitte der Anlage. Hinter der Rezeption ist der schon fertige teil in dem wir wohnen. Das Hotelpersonal ist freundlich und versucht zu helfen wo es geht. Zurzeit sind 50% des Hotels fertig gestellt, die anderen 50% werden noch gebaut.

Das Zimmer, der nächste Schreck: Kein Strom!
Nach einem Anruf bei der Rezeption haben wir 5min später dann auch endlich Strom und Licht im Zimmer. Die Zimmer sind einfach und im Großen und Ganzen auch sauber, sieht man mal davon ab unter die Betten oder in dunkle Ecken zu gucken. Es gibt keinen Fernseher, kein Radio kein gar nix. Aber das wussten wir ja vorher. Nach dem ersten auspacken, einräumen und umziehen sind wir noch ein bisschen durch die Anlage gelaufen um uns einen Überblick zu verschaffen.
Wie sich übrigens am letzten Tag Raustellte, wird jeden Tag um 9 und um 17 Uhr der Strom für min. 15min abgestellt (arbeiten am Aggregat). Das ist eigentlich kein Problem wenn man’s weiß. Wenn man davon aber nix gesagt bekommt steht man ziemlich angefressen da wenn plötzlich kein warmes Wasser mehr unter der Dusche zu bekommen ist, der Strom komplett weg ist und man keine Ahnung hat warum.

Die Hotelanlage:
So weit sieht alles ganz ordentlich aus. Es gibt kleine Grünflächen und einen Pool. Vom Strand führt ein Steg ungefähr 30m raus ins Riff, direkt unterhalb der der Tauchbasis. Ein kurzer Blick noch auf die Basis und das angrenzende Café und schon ist es Zeit fürs Abendessen.

Das Essen:
Das Essen wir auf Plastiktellern Buffetmäßig angerichtet!?! Es gibt eigentlich fast nur Sachen die man auch identifizieren kann. Leider ist alles etwas fade, als ob der Koch keine Gewürze gehabt hätte. Mit etwas Salz, Pfeffer und Ketchup kann man das aber zum Glück korrigieren. So jetzt haben wir zwar was zu Essen aber leider kein Besteck. Leider war auch das die Regel. Es werden aus unerfindlichen gründen nicht alle Tische mit Besteck versorgt und so hatten wir fast jede Abend das leidige Problem der Besteckorganisation. Das gleiche gilt auch für Getränke, nur weil uns der Kellner gesehen hat hieß das noch lange nicht dass er zu uns kam damit wir was zu trinken bestellen konnten. Es geht hier halt alles einen Tick gemütlicher zu.

Die Ansprache
Nach dem Essen hält der Basisleiter eine kleine Ansprache in der er die Abläufe im Hotel und an der Basis erklärt. So weit so gut.

Das Tauchen:

Am ersten Tag Hausrifftauchen. Jesco muss drei Flachen aufrödeln um am Ende eine mit 190 Bar zu bekommen! Wir haben die Flaschen mit zwei unterschiedlichen Instrumenten überprüft und sind beide male zum gleichen Ergebnis gekommen. Die Flaschen werden scheinbar nicht richtig voll gemacht.
Doch der Schein trügt. Auf unsere Nachfrage nach dem Tauchgang bekommen wir zu hören das hier nicht alle Flaschen TÜV haben! Kein Scherz!
DIE FLASCHEN HABEN GRÖSSTENTEILS KEINEN bzw. noch keinen TÜV!
Das bedeutet im Klartext, die Flaschen werden zwar nach den Tauchgängen gefüllt, verlieren aber wegen Undichtigkeit Luft.

Das Boot:
Im ersten Moment sieht es vernünftig aus, doch der zweite Blick (aus der nähe) sieht da schon anders aus. Farbe blättert ab, frisch gestrichene stellen werden nicht markiert, man versaut sich also die Klamotten oder die Tauchausrüstung, und Seetauglich ist der Kahn schon mal gar nicht. Das Personal, bestehend aus vier Einheimischen, ist sehr Freundlich, Hilfsbereit und Aufmerksam. Keine Frage, die Crew hätte besseres verdient. In der Mitte des Decks befindet sich eine vergitterte Luke durch die man in den Maschinenraum gelangt. Leider stand die Luke die meiste Zeit offen, und man muss dran vorbei wenn man in den „Salon“ will. Extrem gefährlich vor allem bei Seegang. Außerdem stinkt das ganze Boot nach einem Gemisch aus Öl und Diesel. Während die Maschinen laufen kommt permanent Qualm und Gestank aus der Bodenluke und wahrscheinlich dem Auspuff am Heck des Schiffes und zieht direkt in den Salon. Sobald das Boot rückwärts fährt kommen schwarze Rauchwolken aus dem Auspuff und das Boot verliert Öl. Wir haben bei jeder Fahrt mehrfach einen Ölteppich auf dem Meer hinterlassen. Kein Scherz, auf der Wasseroberfläche war mitunter eine 8-10m² große Fläche mit Öl bedeckt. Da fragt man sich doch wofür wir eine Riffsteuer bezahlt haben.
Wie schon anfangs erwähnt, Hochseetauglich ist die Darby2 auch nicht. Beim geringsten Anzeichen von Wind und kleineren Wellen schaukelt sich das Boot auf und alles was nicht vertäut ist fliegt rum. Außerdem scheint der Kapitän auch nicht zu wissen wie man das Boot bei Seegang ruhig hält, er fährt einfach so lange weiter bis das Boot fast kentert und verringert dann erst die Fahrt.
Für das Equipment sind die von der Basis ausgegebenen Boxen an Bord gebraucht worden die teilweise unter Sitzgelegenheiten verstaut und teilweise nahe der Bordwand aufgereiht sind. Für die Anzüge sind vertäute Holzbügel aufgehängt worden und die Flossen werden nach den Tauchgängen hinter einer art Handlauf auf der Heckplattform eingeklemmt. Für die Masken steht auf der Plattform ein Eimer mit Wasser bereicht der aber unter keinen Umständen zum aufbewahren der Maske genutzt werden darf, da die Basis sich jeder Verantwortung für den Eimer entzieht. Der Eimer ging bei der Fahrt von einem zum anderen Spot dank der Fahrweise des Kapitäns über Bord, da kein Crewmitglied dran gedacht hatte den Eimer zu sichern.
Die Flotte besteht insgesamt aus drei Booten. Leider kann ich zu den anderen Booten keine Aussage machen, da wir vom ersten Tag an, an dieses Boot gebunden waren und es nicht gewechselt wurde.

Das Hausriff:
Vom Strand aus führt ein ca. 30m langer Steg ins Wasser. Auf halber Höhe ist eine Ausbuchtung mit Sitzbänken. Hier werden die Flaschen abgestellt und aufgerödelt. Die Einheimischen Basisangestellten sind auch hier sehr Freundlich, Hilfsbereit und Aufmerksam. Beim An- und Ablegen wird einem unaufgefordert geholfen. Beim Ausstieg steht immer jemand um einem nötigenfalls die Flossen abzunehmen und aus dem Wasser zu helfen. Trotzdem Achtung, der Steg hat Macken, teilweise stehen die Schrauben hoch und ein unaufmerksamer tritt drauf oder gegen kann einem im schlimmsten Fall den Tauchurlaub vorzeitig beenden.
Der Einstieg ist das Ende des Stegs. Von hier aus springt/fällt man ca. 2m ins Wasser. Der Unterbau des Stegs besteht aus Stahlstreben an denen auch eine Übungsplattform angebracht ist. Beim ersten TG gibt’s den obligatorischen „Check-Dive“. Das bedeutet das ein Orca Mitarbeiter unter Wasser wartet und einen Auffordert die Maske zu fluten und Luftmangel simuliert und dementsprechend versorgt werden will (Oktopus- oder Wechselatmung). Ich kann verstehen das die Basis sich absichern will und einen Check-Dive bei allen „normalen“ Tauchern durchführt, aber ist es wirklich nötig das auch bei aktiven Tauchlehrern zu machen? Heinz und Michael, beide Tauchlehrer mussten tatsächlich zum Check-Dive antreten. Vollkommen überflüssig.
Das Riff an sich ist sehr schön. Es gibt hier Weißspitzen Riffhaie, Schildkröten, Muränen, Riesen Zackis, …! Es gibt hier immer eine leichte Nord -> Süd Strömung.
Beim Ausstieg sollte man übrigens auch wieder aufpassen, die Leiter ist aus Stahl und kein bisschen gepflegt. Heinz hat sich direkt am ersten Tag den Fuß verletzt, und ich habe mir einen Schnitt am Finger eingehandelt.

Die Basis:
Die gehen zum Lachen in den Keller!!!
Den ganzen Tag sind hier eigentlich nur lange Gesichter zu sehen. Auf Fragen bekommt man sehr kurze, knappe und Lustlos wirkende Antworten.
Die Frage vor unserem Nachttauchgang ob der Steg bzw. Ein- und Ausstiegsstelle von der Basis markiert wird oder ob wir das selber machen müssen wurde müde belächelt. Es kamen Antworten wie „Was wollt ihr denn damit“ oder „Wieso? Was wollt ihr denn da markieren?“. Nach einer kleinen Verwunderungsphase unsererseits bekamen wir dann endlich eine vernünftige Antwort. „Der Steg ist doch abends immer voll beleuchtet, das sieht man Unterwasser, außerdem kommt ihr automatisch an den Steg zurück wenn ihr am Riff entlang taucht.“
Wie sollte es anders sein, genau an dem Abend war der Steg natürlich nicht beleuchtet. Als wir zum Strand runter gingen fiel mir die Dunkelheit am Wasser auf. Grit, Orca Mitarbeiterin, lief uns zufällig über den Weg (konnte uns nicht mehr ausweichen) und sagte uns das ein Kabel durchgescheuert sei und das es bis morgen dauern würde wieder Licht am Steg zu bekommen. Das zum Thema Sicherheit, beleuchteter Steg und Sicht Unterwasser. Zum aufrödeln lief ein (1) Einheimischer mit Taschenlampe am Steg rum. Gigantisch, eine Taschenlampe für fünf (5) Taucher die zu diesem Zeitpunkt am Steg waren. Außerdem hatte Jesco auch wieder das Glück das er drei Flaschen aufrödeln musste (1.144 bar, 2. 150 bar, 3. 190 bar).

Fazit:

Transfer:
Ist OK. Klimatisierter Bus.

Das Hotel:
Das Personal ist Höflich, Freundlich aber muss noch einiges lernen. Auf jeden Fall sind aber aller bemüht einem zu helfen und können auch lachen und Witze machen.
Die Sauberkeit ist Oberflächlich OK solange man nicht unters Bett oder in dunkle Ecken guckt.
Stromausfälle sind an der Tagesordnung, auch außerhalb der „normalen“ Ausfallzeiten um 9 und 17 Uhr (was man uns übrigens erst am vorletzten Tag sagte). Unverhofft kommt oft. Als Antwort auf die Frage warum bekommt man von der Basis übrigens zu hören, „das ist halt so…“. Über diese Aussage habe ich mich natürlich besonders gefreut, besonders weil so etwas meinen Lampenakku zerstört. Da ich ein zwei Jahre alte MB Sub Lampe habe die keinen Ladestrombegrenzer oder ein Schnellladegerät hat und an einem Stück acht (8) Stunden geladen werden muss freue ich mich doch ganz besonders. Jedes mal wenn der Strom unterbrochen wird fängt mein Ladegerät nach dem wiedereinschalten mit voller Kraft an zu laden und lädt somit den Akku kaputt. Auch nach dem ich das gesagt hatte bekam ich wieder einmal die Antwort „…das ist halt so …“ Die einzige Abwechslung in der Hotelanlage ist ein Beduinenzelt (SchiScha Zelt) in dem man abends eine Wasserpfeife rauchen und einen Tee oder ein Bier trinken kann.

Das Essen:
Wenig Abwechslung, Fade (Nachwürzen erforderlich).
Gläser, Besteck und Service sind sehr Verbesserungswürdig.

Die Basis:
Hier wird nicht gelacht. Das Personal guckt wie drei Tage Regen und gibt dementsprechend auch pampige Antworten, „…das ist halt so …“. Die Einheimischen geben sich Mühe was man vom deutschen Personal nicht unbedingt behaupten kann.
Die Flaschen haben Größtenteils keinen TÜV! = nicht OK
Einchecken = OK
Check-Dive = OK
Wenn man sich eingetragen hatte standen die Flaschen pünktlich am Steg = OK
Equipment der Basis = OK
Kontakt zum Personal = nicht OK
Der einzige Kontakt zum Personal bestand darin sich in der Basis oder auf dem Boot mit ihnen kurz zu unterhalten. Weder beim Abendessen noch zu einem späteren Zeitpunkt war jemand von der Basis da wo die Gäste waren, nämlich im SchiScha Zelt.

Alles in allem muss ich sagen das ich einen schönen Urlaub hatte, was wohl daran lag das wir zu fünft dort waren und selber für Abwechslung gesorgt haben , das ganze aber durch die schlechte Serviceleistung der ORCA Basis einen faden Nachgeschmack bekommt.
Meiner Meinung nach muss man der Basisleitung wohl noch mal Nachhilfe geben und ihnen erklären was es bedeutet ein Dienstleistungsunternehmen zu sein. Da ich selber in meinem Job eine Dienstleistung erbringe weiß ich schon wovon ich rede. Ich für meinen Teil werde zwar Ägypten bzw. das Rote Meer als Tauchreiseziel empfehlen, aber auf keinen Fall die ORCA Tauchbasis im Hotel Zabargad, und ein wieder sehen wird es dort auch nicht geben.
Wenn man bedenkt das mindestens unsere Gruppe, fünf (5) Personen mit der Basis und diversen anderen Sachen nicht zufrieden waren, die Basis nicht weiter empfehlen und auch nicht wiederkommen werden ist das ein ziemlich schlechtes Ergebnis für ORCA. Vor allem aber muss man bedenken dass allein unsere kleine Gruppe einen Anteil von ca. 6% der gesamten Gäste ausmacht und das ist in meinen Augen nicht gerade wenig.

Es wäre toll wenn andere Leute auch ihren Senf dazu abgeben würden die in letzter Zeit dort gewesen sind, vielleicht war es ja nur ein Einzelfall, vielleicht zieht es sich aber wie ein roter Faden durch die Geschichte der ORCA Basis in Hamata.

oO° Immer gut Luft oO°
Ralf

P.S.
Solltet ihr noch fragen haben schreibt mir einfach `ne mail oder geht über das Kontaktformular auf meiner Seite.

ralf@sharkdiver.de
http://www.sharkdiver.de


Die fünf Taucher


Der Steg