Nachdem ich letztes Jahr eine Woche Tauchferien a ...
Nachdem ich letztes Jahr eine Woche Tauchferien auf Malta nur nach einem billigen Flug ausgesucht hatte, wollte ich es diesmal besser machen und zunächst nach günstigen Hotels / Tauchenbasen suchen. Dabei fiel mir bei e-bay eine Woche Tauchferien inkl. Hotelunterkunft in Ägypten auf.
Wie sich später herausstellte, wird durch eine Tour-Operatorin (= so etwas ähnliches wie ein Reisebüro) die in Österreich sitzt, pauschal Tauch-(Ferien) bei e-bay für das Hotel / die Tauchbasis Nemo angeboten. Die Frau schreibt zwar in ihren e-mails, wie wenn sie vor Ort wäre, das ist aber nur wenige Wochen im Jahr der Fall. Dies ist aber nicht schlimm – im Gegenteil – via e-bay hat man die günstigeren Tarife, wie wenn man direkt bucht. Nach der Buchung des Hotels und geg. eines Tauchpaketes erhält man Unterstützung beim Aussuchen des Fluges. Etwas stutzig gemacht hat mich das Fehlen von Wertungen bei e-bay über vergangene Tauchferien im Nemo sowie hier in dieser Datenbank.
Ich ging aber trotzdem eine Woche nach Safaga und habe es nicht bereut; hier mein Bericht:
Bei Nemo handelt sich um eine Tauchbasis, die seit mehreren Jahren erfolgreich durch einen Holländer (Guy) und einen Belgier (Bert) als Chefs geleitet wird. Beiden war / ist die Wichtigkeit eines Eintrages in dieser Datenbank für die Orientierung von potentiellen Feriengästen nicht bewusst; nicht zuletzt deshalb und durch die landsmannschaftlichen Verbindungen waren in der Vergangenheit nicht so viele deutsche Gäste vertreten. Dies ist aber kein Problem, da Guy gut deutsch spricht; ansonsten wird man mit etwas englisch bestens verstanden.
Vor einem Jahr hat man sich entschlossen ein Hotel in Safaga zu kaufen, welches unter Führung eines Ägypters steht und die Taucher und andere (nichttauchende) Gäste gerne aufnimmt.
Safaga liegt ca. 50 km südlich von Hurghada, aber man wird direkt am Flughafengebäude von Ahmed (einem kräftigen, aber sehr sympathischen Ägypter) abgeholt und zum Hotel gebracht.
Dort bemüht man sich um die Gäste – dies spürt man bei allen Hotelangestellten !
Ich hatte Vollpension - Frühstück und Abendessen im Hotel, Mittagessen im Hotel bzw. auf dem Schiff. Mein Zimmer war sauber, nix exklusives aber mit kleinem Balkon und Klimaanlage; die sanitären Anlagen waren einwandfrei.
Doch jetzt zum Tauchen:
Direkt gegenüber dem Hotel liegt die Tauchbasis: Equipment ist ok, ich hatte aber alles ausser Flasche und Bleigurt selbst mitgebracht, weil Leihen nach meiner Einschätzung recht teuer ist. Es geht zum Teil mit dem Zodiac (Schlauchbot, Magen wird getestet) oder zusammen mit der franz. Tauchgruppe im großen Boot zum Tauchen raus - das finde ich angenehmer.
Preis / Leistung für das Tauchen ist ok. Das Equipment kann man abends einfach an der Basis ablegen; es wird von fleißigen Helfern mit Süsswasser gereinigt und gleich nebenan getrocknet.
Vor dem ersten Tauchgang wurden vor allem Logbucheinträge studiert; beim ersten Tauchgang wurden man vom Tauchführer etwas genauer beobachtet, aber keine eigentlichen Checks wie Maske ausblasen, Wechselatmung etc. gemacht.
Während der nächsten Tage liefen die Tauchgänge auf drei Arten ab:
1) Tauchgänge vom Zodiac: hier ist die Anfahrt etwas mühsamer, mit vielen Wellen und „Festhalten“, halt mehr „Action“. Am Tauchplatz wurde eine Briefing durchgeführt; teilweise mit fertigen Zeichnungen, teilweise erst an Ort und Stelle erstellt. Max. Tiefen / Zeiten etc. wurden festgelegt und Buddychecks gemacht, sobald eine Gruppenzusammensetzung änderte.
2) Tauchgänge vom Boot aus: hier wurden vor der Abfahrt des Bootes die Flaschen durch die Helfer der Basis an Bord gebracht; die Taucher erhielten ihr Equipment jeweils in einer Kiste an Bord gebracht, die man dann verstauen musste. Hier kam es zu einem unnötigen Ärgernis: Das grosse Boot steht unter Leitung bzw. wird von Mitgliedern einer nahegelegenen französischen Tauschule benutzt; deren Leiter fuhr uns am ersten Tag des Bootsausfluges etwas unsanft verbal an, weil wir unsere Kisten nicht ordnungsgemäß verstaut hatten – dieser Herr hat in seinem Job (den Verkauf einer Dienstleistung) noch etwas Nachholbedarf: er sollte dringend mal an einem Seminar „wie kommuniziere ich angemessen mit meinen Kunden“ teilnehmen, damit diese auch morgen noch „seinen Lohn zahlen“…. Diese Beobachtung war aber das einzig negative am Rande einer tollen Tauchwoche - die Helfer des Nemo waren zuvorkommend , die Divemaster des Nemo (Guy, Mark) freundlich und immer gut drauf. Die Verpflegung auf dem Boot war übrigens ausgezeichnet.
3) Tauchgänge vom Strand (Nachttauchgänge): Hier konnte unmittelbar vor der Tauchbasis der Einstieg erfolgen; man hat ca. 10 m flache Uferzone.
Die Eindrücke während des Tauchens:
Wir tauchten in überschaubaren Gruppen von 2 - 4 x 2 Personen; keine Massenabfertigung. Die Unterwasserwelt ist einfach fantastisch vielseitig, farbig, (für mich als kaltwassergeschädigten Mitteleuropäer sowieso ! !). Man sollte einen dünnen Anzug anziehen, eine Lampe braucht es tagsüber nicht; die maximale Zeit von 60 min wurde bei den meisten Tauchgängen ausgeschöpft.
Die Tauchgänge waren abwechslungsreich; 3 x davon als Strömungstauchgänge, d.h. Einwegtauchgänge mit Einstieg und Ausstieg an weit auseinanderliegenden Orten. Daß diese Strömungstauchgänge nach „Tagezustand“ sehr unterschiedlich ausfallen können, haben wir erfahren als wir zwei Tage später am gleichen Einstiegspunkt praktisch keine Strömung mehr vorfanden.
Nach dem Tauchen saß man gemütlich auf der Veranda des Hotels zusammen, schriebt die Einträge in die Logbücher und diskutierte über Vieles. Nach dem Abendessen im Hotel wurden von den Gästen mitgebrachte Filme (auf DVD) mit einem Beamer für alle projiziert. Wer mal Abwechslung vom Tauchen braucht kann mit Ahmed Ausflüge nach Kairo und Luxor machen (er organisiert alles).
Mein Fazit:
Tauchbasis und Hotel mit gutem Preis / Leistungsverhältnis. Equipment sollte man selbst mitbringen, Betreuung im Hotel ist prima, Sicherheit und Vorbereitung ok – 5 Flossen
Hotel Nemo
Umkleidebereich und Duschen
Briefing im Zodiac
Bereitmachen im Zodiac
das große Boot
die einheimischen Helfer
gut sichtbare Formationen am Tauchplatz
Briefing der franz. Tauchgruppe
gut gelaunte Tauchgruppe mit Divemaster Marc
...Fische ohne Ende...
.. .so farbig ist es hier...
.. besser nicht anfassen ...
nach dem Nachttauchgang
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