Ich hatte über die Basis ein Zimmer gebucht. Die Kommunikation war anfangs schwierig, weil einige Mitarbeiter der Basis überhaupt kein Englisch sprechen. Jede Info musste man ihnen aus der Nase ziehen (wo kann man sich umziehen, wo ist das Blei, etc.). Die Gäste waren auch zu 98% spanischsprachig. Wie fast in überall in Europa muss man alles selbst machen, die Ausrüstung samt Tanks zum Boot tragen, etc. Im Laufe der Woche stellte sich dann heraus, dass es auch Nitrox gibt, was ich ab dann nutzte, mein nicht mehr funktionierender Atemregler wurde ruck zuck repariert während ich für einen Tauchgang einen der Basis verwendete und für all das wurde mir trotz meines Protestes nichts verrechnet! Ich hab es halt dann mit Trinkgeld ausgeglichen. Wahrlich hilfsbereit und nett. Das Tauchgebiet ist schön. Ausgezeichnete Plätze sind Baja de las Gerardias und Roncadores, die beide große Fischschulen aufweisen. Angeboten werden zwei Tauchgänge pro Tag, wobei man dazwischen immer wieder in den Hafen zurückkehrt. Zusammenfassend eine wirklich sehr nette und hilfsbereite Basis, wo man das Gefühl hat, dass es noch ums Tauchen geht und nicht ums Geld verdienen und die Mitarbeiter ihre Begeisterung für das Tauchgebiet auch an die Gäste weitergeben.
Neun Tage konnten wir die Insel La Graciosa besuchen. Über die Tauchbasis LA GRACIOSA DIVERS haben wir Tauchen & Unterkunft gebucht. Ein Tauchgebiet mit Überraschungsfaktor unter und auch über Wasser. Für den „Atlantik-Taucher“ erst einmal ein Gebiet das er vielleicht kennt, doch besonders hier fanden wir eine auffallend hohe Biodiversität zu den anderen Europäischen Atlantischen Tauchrevieren und auch den Nachbarinseln. Anscheinend schafft das Meeresschutzgebiet „Parque Natural Archipiélago Chinijo“ (seit 1986) durch seine Bemühungen, ein Gebiet der Erholung für die Tierwelt. Viele bekannte Marine Tierarten, zeigen sich hier in großen (!) Exemplaren, hoher Anzahl und hoher Schwarmdichte. Auch die nur in 10-15 min. Fahrt entfernten Tauchplätzen mit dem Schlauchboot (Nagelneues gut motorisiertes MaRe RIB, mit Einstiegsleiter und genügend Platz!) sind Klasse und überraschen im Lichtschein der Tauchguides. Wir hatten selbst dort das Glück, fantastische Jagdszenen aus Verbänden mit ausgewachsenen (!) „Sierras“ (Sarda sarda) und Stachelmakrelen (Pseudocaranx dentex) zu erleben. Teilweise viele große Bärenkrebse die mitten am Tage über Sand und Stein liefen. Der Hai der Kanaren, der „Angelote“ (Engelhai) ist auf der Suche mit einem geschulten Auge, bei fast jedem Tauchgang zu sehen, sowie auch Zackenbarsche (2 Arten) häufig anzutreffen waren. Tauchplätze mit längeren Anfahrten, größeren Tiefen und höheren Anforderungen an die Taucher, wie z.B. "Bajo de Las Gerardias", Steilwände bestückt mit fächerförmigen weiß-gelblichen Savaglia (ähnlich wie die der Gorgonien im Mittelmeer) und einer wunderschönen „Baumkorallenart“ (Dendrophyllia ramea) mit orangenem Stamm und riesigen Schneeweißen Polypen, die es nur an wenigen Stellen weltweit in so geringer Tiefe (42m) zu sehen sind. Beim austauchen hatten wir ein großen Barrakuda-Schwarm auf dem Sicherheits-Stopp – ein Tauchplatz mit Offshore-Feeling im großen weiten Blau des Ozeans. Die gesamte Crew der Tauchbasis ist jung und motiviert, sehr freundlich und kompetent unter wie über Wasser. Die Kommunikation lief von Anfang an gut. Die Briefings haben eine „Biologisch Note“ und sind auf Sicherheit bedacht. Wir hatten ein Apartment in der letzten Häuserreihe im Ort, mit einem sagenhaften freien 180° Blick über die unbewohnte „Wüste“ – extrem entspannend! Ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen. Auf der Nordseite steht man zwischen Vulkanbergen, mit einem eindrucksvollen Blick auf die vorgelagerten Inseln des Chinijo-Archipels. Bei richtigem Wasserstand sind die Gezeitentümpel direkt am Meer eine angenehme kühlende Pause und Erholung in den „Naturpools“ wert. Abschließend die Füße nochmals beim „Wattwandern“ samtweich kühlen lassen und am Strand liegend nochmals richtig „runterfahren“, ist der richtige Ausklang vor der kulinarischen Freude (Abendessen!). Zur Ruhe kommen auf dieser Insel ist keine Kunst; keine Straßen, wenige Jeeps, wenige Einheimische, wenig Tourismus, leere Strände – das macht die Insel aus. Spätestens mit der letzten Fähre zurück nach Lanzarote sind alle Tagestouristen wieder weg und die absolute Ruhe kehrt ein - ein Zugehörigkeitsgefühl zu den Inseleinwohnern setzt ein! Das Abendessen in „Restaurante Enriquetta“ war jedes Mal ein kulinarisches HigHligHt. Nur Regionale Küche mit Kanarischen Spezialitäten auf hohem Niveau und einen sensationellen Hauswein (!), so genossen wir das komplette Menü.
Fazit; Muchas Gracias para todos - Wir kommen wieder - Ruhe, entspannen und austarieren!
Nach vielen Urlauben auf den bekannten sieben Inseln der Kanaren haben meine Frau und ich nun ein fantastisches Tauchabenteuer auf der achten Insel, La Graciosa erlebt. Angeregt durch Filmberichte im TV Canarias über das größte maritime Reservat Europas El Chinijo recherchierten wir im Internet und sind auf die Basis Centro Buceo Archipiélago Chinijo gestoßen. Die Homepage war toll aufgemacht, viele Eindrücke, was uns erwarten würde, wurden vermittelt. So nahm ich per Mail Kontakt auf, und es wurden problemlos 14 Tage im September 2017 gebucht. Die erste Woche als Paket, die zweite Woche frei verfügbar, inklusive Apartment. Am Flughafen auf Lanzarote angekommen wurden wir pünktlich mit einem Kleinbus abgeholt und zum Fähranleger Orzola gebracht. Unsere Tickets waren bereits hinterlegt. Nach einstündiger Überfahrt wurden wir in Caleta de Sebo herzlich begrüßt. Die Basis befindet sich ideal direkt am Hafen. Ein langes Flaschenschleppen entfällt daher. Unser geräumiges Apartment war neu renoviert und befand sich optimal in der Nähe der Basis. Die Tauchplätze befinden sich um die Insel herum verteilt. Da wir oft starken Nordwestwind hatten, wurden die meisten Tauchgänge in der Abdeckung der Insel im Kanal zwischen La Graciosa und Lanzarote durchgeführt. Sicherheit war das oberste Gebot. Die Guides sind exzellent ausgebildet, die Zodiacs sind recht neu und überproportional stark motorisiert. Die weiter entfernten Tauchplätze werden komfortabel mit einem Schiff der Fährlinie Romeros angefahren. Trinkwasser ist immer ausreichend an Bord. Getaucht wurde in Gruppen mit maximal acht Teilnehmern, meistens erfahrene Taucher. Ein ausführliches Briefing fand jedes Mal auf Spanisch und Englisch direkt vor dem Abtauchen statt. Vorbildlich ist eine Sicherheitsflasche auf 5m platziert. Es werden jeweils zwei Tauchgänge pro Tage mit einer Pause von ca. 90 Minuten angeboten. Am späten Nachmittag finden Padi-Tauchkurse statt. Die Tauchplätze sind einfach toll. Nichts ist auf der Homepage übertrieben. Fischschwärme überall. Vergleichbares haben wir auf den Kanaren bisher nur bei Jutta und Günter auf El Hierro vorgefunden. Die Basis ist super gepflegt. Leider sind die Räumlichkeiten etwas zu klein. Alles andere Geschilderte ist aber so professionell, dass wir fünf Flossen vergeben. Vielen Dank an Alberto, Isabel, Fatima, Edy, Jaime und Oscar für dieses fantastische Abenteuer!