Bubblewatcher Tauchservice (Inaktiv)

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Bericht zum VDST ´SK Wracktauchen´vom 22.04. - 23 ...

Bericht zum VDST ´SK Wracktauchen´
vom 22.04. - 23.04. 2011 auf der “Bubblewatcher”

Der diesjährige SK Wracktauchen des Tauchsport Landesverbandes Schleswig-Holstein fand Karfreitag und Ostersamstag in Kappeln bzw. auf der “Bubblewatcher” statt. Nachdem die meisten sich schon am Donnerstag Abend in der wunderschön gelegenen Jugendherberge in Kappeln eingefunden hatten, wurden die ersten organisatorischen Fragen bei einem gemeinsamen Essen in der Innenstadt besprochen. Jürgen Kowalke und Andreas Bock stellten den groben Ablauf des Kurses vor. Da das Wetter ausgezeichnet war und auch so zu blieben schien, konnten sich alle auf angenehme Ausfahrten mit der “Bubblewatcher” freuen.

Am nächsten Morgen wurde dann früh in Richtung Gelting, dem Heimathafen des Schiffes aufgebrochen. Im Hafen angekommen, war es wichtig, die Ausrüstung der fünf Teilnehmer und zwei Tauchlehrer möglichst einsatzfertig und kompakt zu verstauen, da an Bord und vor allem auf der Taucherplattform nur begrenzt Platz zur Verfügung steht. Hier zeigte sich dann auch schnell, dass ein reibungsloser Ablauf auch an Bord kein Problem ist, wenn alle mit anpacken.

Während der Ausfahrt gab es dann die erste Theorieeinheiten. Insgesamt wurden die wichtigen Aspekte des Wracktauchens angesprochen. Von der Seemannschaft, über die Sicherheit an Bord und die besonderen Anforderungen in Bezug auf Ausrüstung und Vorbereitung bis hin zu ethischen und rechtlichen Überlegungen wurde ein Abriss in lockerer Atmosphäre gegeben. Darauf folgte das Briefing zur Vorgehensweise beim Auffinden des Wracks und zum Festmachen der Ankerleine.

Das sehr ruhige Wetter führte zu der Entscheidung das etwas weiter draußen gelegene Wrack des Torpedoschnellbootes “S-103” anzufahren. Das Wrack aus den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges liegt in mehr als 30 m Tiefe und war bei der ruhigen See ohne Strömung sehr gut zu betauchen. Auch die Vorab-Planung der reinen Nullzeit-Tauchgänge wurde besprochen (und von allen eingehalten!).

Der erste Tauchgang war dabei als Erkundungs- und Gewöhnungstauchgang gedacht, um sich die Lage des Grundgewichts bzw. der Ankerleine am Wrack einzuprägen und die Orientierung am Wrack zu erleichtern.

Leider waren wir nicht allein an dem Wrack. Eine Gruppe dänischer Taucher mit TEC-Ausrüstungen war bereits vor uns an der Wrackposition und war anscheinend nicht sehr begeistert von unserer Ankunft. Bei den Tauchgängen stellten wir dann fest, dass die ansonsten hervorragenden Sichtverhältnisse am Wrack an einigen Stellen massiv eingetrübt waren. Wie sich herausstellte, rührte das von den Aktivitäten der anderenTaucher, die sich innerhalb des Wracks tummelten und bei unserem Erscheinen stets mit ein paar schnellen Frogkicks verschwanden. Schade, dass eine respektvolles Verhalten an Kriegsgräbern noch nicht bei allen Tauchern der Welt eine Selbstverständlichkeit ist.

Trotzdem hatten wir zwei schöne Tauchgänge an der S-103, die aufgrund der ausgewogenen Buddy-Teams für alle zu einem Erlebnis wurden. Wie wichtig das Mitführen und eventuelle Setzen einer Dekoboje gerade beim Wracktauchen werden kann, musste eine Gruppe beim zweiten Tauchgang feststellen. Leider hatte die Gruppe sich während des Tauchgangs von Wrack entfernt und dann den Weg zurück zum Ankerseil nicht mehr finden können. Der notwendige Aufstieg im Freiwasser war aufgrund der rechtzeitig korrekt gesetzten Boje aber kein Problem, so dass wir abends alle wohlbehalten in Gelting an Land gehen konnten, um in der Jugendherberge den Tag mit einer zünftigen Grillrunde abzuschließen.

Am nächsten Tag steuerten wir das deutlich jüngere Wrack der “Inger Klit” an, das erst seit etwa 30 Jahren auf dem Grund der Ostsee liegt. Da das Wetter etwas aufgeraut hatte, waren alle froh, dass unser Kapitän Peter Klink das Wrack schnell und mit sicherer Hand ausfindig gemacht hatte. Beeindruckt waren wir aber, als dann das Grundgewicht sich exakt dort im Wrack befand, wo er es vorausgesagt hatte. Es geht eben nichts über Erfahrung!

Da die “Inger Klit” deutlich weniger tief liegt als die “S-103”, konnten die Tauchgänge hier schon etwas länger ausfallen. Dabei zeigte sich, dass Trockentaucher erhebliche Vorteile haben, wenn nicht die Nullzeit oder der Luftvorrat die Tauchzeit begrenzen, sondern die Kälte. Bei toller Sicht und insgesamt sehr guten Bedingungen genossen trotzdem alle dieses wunderschöne Wrack. Um die Mittagszeit wurde das Wetter auch wieder deutlich besser, so dass wir den Rest des Tages bei Sonnenschien und nur wenig Wellengang genießen konnten.

Zwischen den Tauchgängen gab Andreas Bock eine umfassende Einführung in die fortgeschrittene Konfiguration der Tauchausrüstung, inkl. Long-Hose, Deko-Boje und Bolt-Snaps. Hier fielen für alle Anwesenden ein paar nützliche Tipps zur eigenen Ausrüstung ab.

Alles in allem war der SK Wracktauchen eine sehr gelungene Veranstaltung. Alle Teilnehmer haben in entspannter Atmosphäre eine Menge lernen können. Das lag zum Einen am tollen Wetter und der harmonischen Gruppe, zum anderen aber auch an der guten Organisation von Jürgen Kowalke und Andreas Bock. Peter und Raffaela Klink sorgten zusammen mit Bordhund Oskar auf der “Bubblewatcher” für die perfekten Rahmenbedingungen, in denen sicheres und entspanntes Wracktauchen möglich ist.

Ich bedanke mich im Namen aller Teilnehmer für zweieinhalb tolle Tauchtage. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder auf der “Bubblewatcher”.

Oliver Pfeiffer
Förde-Tauchschule Kopsch
www.tauchen-kopsch.de