Steigender CO2-Gehalt bedroht Haie und Rochen

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31.01.2025 15:56
Kategorie: News

Versauerung der Meere verändert Ökosysteme

Mehr als 1.200 Hai- und Rochenarten leben derzeit, über ein Drittel davon ist durch Überfischung und die Zerstörung ihres Lebensraums akut bedroht. Die Artenvielfalt dieser zu den Knorpelfischen zählenden Tiere wurde durch eine Reihe von Ereignissen während des Mesozoikums (vor 252 bis 66 Mio. Jahren) beeinflusst.

von Jan Finsterbusch
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Haie und Rochen bevölkern die Ozeane seit 450 Millionen Jahren und haben in der Vergangenheit oft von höheren Temperaturen profitiert. Doch die heutige Klimaerwärmung mit steigendem CO₂-Gehalt in den Meeren setzt ihnen zu. Laut einer Studie mit Beteiligung der Universität Wien verändert die Versauerung des Meerwassers die Umweltbedingungen so schnell, dass sich die ohnehin bedrohten Knorpelfische kaum anpassen können.

Ein internationales Forschungsteam analysierte fossile Hai- und Rochenzähne aus der Jura- und Kreidezeit, um die Faktoren zu bestimmen, die die Artenvielfalt beeinflussen. In früheren Warmzeiten waren höhere Temperaturen, ein steigender Meeresspiegel und mehr flache Küstengebiete entscheidend für die Ausbreitung der Tiere. Dies führte zu stabilen tropischen und subtropischen Ökosystemen mit großer Vielfalt.

Neueste Erkenntnisse zeigen jedoch, dass ein hoher CO₂-Gehalt der Atmosphäre auch den CO₂-Gehalt der Ozeane erhöht, was zur Versauerung des Wassers führt. Während Knochenfische davon kaum betroffen sind, könnte sich dies negativ auf Knorpelfische auswirken, insbesondere auf ihre Embryonalentwicklung. Laboruntersuchungen stützen diese Annahme.

von Jan Finsterbusch
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Obwohl Haie und Rochen in der Erdgeschichte extreme Klimabedingungen überstanden haben, könnten sie von der aktuellen Erwärmung nicht profitieren. Der rapide Anstieg der Temperaturen und der CO₂-Konzentration in Kombination mit der Zerstörung von Lebensräumen macht Anpassungen schwierig. Die genauen Mechanismen, warum hohe CO₂-Werte in der Vergangenheit weniger problematisch waren, sind noch ungeklärt.

Forscher betonen die Dringlichkeit von Schutzmaßnahmen für Haie, Rochen und ihre Ökosysteme. Als Topräuber spielen sie eine zentrale Rolle im Gleichgewicht der Meere. Ihr Verlust könnte ganze marine Lebensräume destabilisieren.

Weitere Informationen:
Die Frage wie sich eine Klimaerwärmung auf die Vielfalt der Knorpelfische auswirkt, hat das Team um Manuel A. Staggl und Jürgen Kriwet vom Institut für Paläontologie der Universität Wien untersucht.

Erwärmung der Ozeane beschleunigt (31.1.25)