Kategorie: Reise
Grönland im Sommer? Grönland im August!
Der Sommer in Grönland ist kurz, meist nur zwei Monate, aber die perfekte Zeit um die Schönheit der Eisberge und Gletscher der Region im südöstlichen Grönland zu erleben. Dieses Jahr ist der Sommer sogar gut zwei Wochen später eingetroffen. Noch Mitte Juli hatte es Frost im Fjord und das Meerwasser war teilweise gefroren. Jetzt Mitte August ist hier „Hochsommer“ und die Tagestemperaturen steigen in den zweistelligen Bereich.
Bericht von Gerald Nowak
Unsere Gruppe fliegt über Island nach Grönland. Der Flug von Reykjavik dauert nur knapp zwei Stunden. Durch die Zeitverschiebung zu Island ergibt das sogar weniger als eine Stunde auf der Uhr. Der Flugplatz in Kulusuk ist winzig und nur ein paar Gehminuten vom Hafen entfernt, sodass wir schnell an Bord unserer Transportboote sind. Während der knapp zwei Stunden Fahrt ins Icecamp begegnen uns bereits die erst Eisberge. Trotz Sonnenschein, ist es eine kühle Überfahrt, da eines der Boote offen ist und ich noch nicht wirklich warm angezogen bin. Nächstes Mal bereite ich mich besser vor. Noch bei Sonnenschein erreichen wir das Icecamp der Northern Explorers A/S, wo uns Sven und Lizzy erwarten. Die beiden sind das Camp-Team und werden uns die kommende Woche als Serviceteam, Köche, Bootscrew, Tauchteam und Mädchen für alles, versorgen.
Nach dem Einzug in unsere privaten Hütten gibt es ein ausführliches Briefing durch Sven. Wir planen Tauchgänge am "Hausriff", das wunderbar dicht mit Kelp bewachsen ist und unzählige Drachenköpfe beherbergt, aber auch viele andere Lebewesen, wie z.B. die wunderschönen Meerengel, dazu natürlich auch Ausfahrten zu den Eisbergen im Fjord. Aktuell kalbt der Helheim Gletscher besonders stark. Dieser Gletscher gehört zu den aktivsten Gletschern Grönlands und ist zudem der schnellst-fließende Gletscher im Osten. Ein paar der vom Helheim Gletscher abbrechenden Eisberge wollen wir die kommende Woche betauchen.
Den ersten Tag verbringen wir am „Hausriff“ und entdecken dabei nicht nur die Vielfalt der Fische im Kelp, sondern haben auch mehrfach das Glück die kleinen Meerengel zu bewundern. Die schwimmenden „Meerengel“ gehören zu den Ruderschnecken (Gymnosomata), sind bis 5 cm groß und sind eigentlich gar keine Engel. Eher Teufel im Schafspelz, denn begegnen den fast blinden Meerengel andere Schnecken, stülpen sie lange Tentakel aus und verschlingen sie. Ihre Leibspeise sind die wunderschönen Seeschmetterlinge.
Eisbergtauchen
Am zweiten Tag geht es zum ersten Eisberg. Eisbergtauchen ist nicht ungefährlich und bedarf guter Vorbereitung. Da von einem Eisberg meist nur ca. 10% aus dem Wasser schaut und sich der Rest unter Wasser befindet, weiß man nie genau, was einen erwartet. Doch was man bereits an der Oberfläche sieht, ist die Art des Eises und ein erfahrener Guide wie Sven, erkennt gleich, ob es sich um einen „gefährlichen“ oder „harmlosen“ Eisberg handelt. Gefährlich bedeutet, dass Eisberge unvermutet rollen können. Das geschieht, wenn sie aus dem Gleichgewicht kommen. Wind, Wellen oder das Auflaufen der Eisberge auf Grund durch die Strömung, kann sie aus dem Gleichgewicht bringen. Auch das Abschmelzen durch die Sonne ist ein Faktor, den man bedenken muss. Sven sucht für uns mit Bedacht und Ruhe immer die richtigen Eisberge aus. Meist sind es kleinere, deren Oberflächen nicht zu spitz aus dem Wasser ragen, keine großen Überhänge aufweisen und ruhig im Wasser liegen. Dennoch sind alle immer wieder ganz unterschiedlich.
Wir genießen die Eisberge, die täglich an unserem Camp vorbeitreiben und betauchen sie so oft es geht. Wir erleben golfball-ähnliche Oberflächen, ausgefressene Strukturen und polierte Glasflächen. Eis kann so verschieden und extrem spannend sein. Auch ohne große Tiere unter Wasser, erleben wir eine traumhaft gute Zeit. Wir erkunden mit dem Zodiacs die umliegenden Fjorde, fahren zwischen tausenden Eisbergen hindurch und besuchen das kleine Inuitdorf Tinit (Tiniteqilaaq). Es ist eine Woche ohne Handy, Internet und traumatische Nachrichten.... nur kurz vor Ende erhalten wir die Nachricht, dass wir leider einen Tag früher abreisen müssen, da ein Unwetter aufzieht. So erleben wir noch eine spannende Nacht in Kulusuk bei einem Freund von Sven. Der Inuit hat eine kleine Privatunterkunft, die eher an eine Junggesellenbude, denn an ein Gästehaus erinnert. Mit viel Geduld und Improvisation bekommen wir für uns alle je eine Matratze und erleben eine Nacht wie Einheimische in Ostgrönland so leben. Kein fließendes Wasser, keine Dusche, kein Wasserklosett: Dafür eine interessante Erfahrung mehr, die unsere Gruppe enger zusammenschweißt und Lust auf weitere Abenteuer aufkommen lässt. Den verlorenen Tag im Icecamp werden wir irgendwann nachholen, den noch haben wir lange nicht alles gesehen, was man hier in Ostgrönland erleben kann.
Danke an Waterworld - Werner Thiele KG, Sven (#northernexplorers7777) und dem #icecamp_greenland_pupik
Grönland Sommer buchbar bei Waterworld
Wir hatten ein eine super Zeit und ich angenehm warme und trockene Tauchgänge mit meinem neuen Kallweit Trocki (siehe auch Testbericht). Ein TRAUM!
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