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Wracksuche im Golf von Suez
Am 03.07.2016 startete die vierte „Shillong“ Expedition an Bord der Seawolf Soul von Hurghada aus in den Golf von Suez um eines der letzten Rätsel im Roten Meer zu lösen: das Auffinden, Betauchen und Identifizieren des Wracks des Turbinenfrachter TS "Shillong".
Das Ziel der Begierde sank 1957 nach einer Kollision mit dem belgischen Motortanker MT "Purfina Congo" im Golf. Viele Expeditionsteams und sogar die Royal Navy hatten es sich in den letzten Jahren zur Aufgabe gemacht das Wrack zu finden… alle scheiterten. Heese führte in den vergangenen zwei Jahren ebenfalls drei Unternehmungen durch, auch er fand das Wrack bis heute nicht.
Das Team der vierten Shillong Expedition besteht aus 12 Personen. Bis auf zwei Teilnehmer reisten alle für dieses Abenteuer von Deutschland aus an; die umfangreiche Expeditionsausrüstung und persönlichen Tauchausrüstungen summierten sich auf 30 Koffer mit einem Gesamtgewicht von über 750kg. Die neuen Gepäckrichtlinien von Air Berlin mit einer Gewichtslimitierung von 23kg pro Koffer (anstatt der bisherigen 32kg) war dabei eine kleine Herausforderung für die „Packlogistik“, die aber gut gemeistert wurde; nur ein Koffer für die umfangreiche Film- und Fotoausrüstung musste als Übergepäck gesondert bezahlt werden.
Nach erfolgreicher Einreise traf sich das Team mit Andi Häckler (diving.DE), der für die Gaslogistik verantwortlich zeigte, direkt an der Seawolf Soul wo nun die gesamte Ausrüstung verladen wurde:
- Fünf Stück Heliumspeicher à 50 Liter
- Zwölf Sauerstoffspeicher à 40 Liter
- Booster
- Doppelflaschen in reichlicher Anzahl (D15, D12, D10 & D80 cuft)
- Zwei Rebreather (Häckler / Heese)
- Stagetanks in reichlicher Anzahl (80 cuft & 40 cuft Stages)
- Sidescan Sonarsystem mit Downview
- Fishfindersystem für Zodiac zum präzisem Werfen der Erst-Abtauchleine
- umfangreiches Werkzeug
- 150m diverse elektrische Leitungen (Kabel)
- 500m Abtauch - / Markierungsleine
- 45 Atemregler
- 2 Scooter
- Hebesäcke in verschiedensten Größen
Nach der Installation des Sidescan Sonars und dem Verladen der umfangreichen Ausrüstung ging es am Sonntag Richtung Bluff Point. Frühmorgens am Montag um 04:15 wurden die Anker gelichtet und Ras Gharib angelaufen. Hier fand dann gestern der letzte Testlauf für die Sonarsysteme statt. Die bereits bekannte "Cape Clear" diente dabei als Referenz für die Feineinstellung der Systeme.
Nun beginnt die Suchmusterfahrt in dem neuen Zielgebiet. Das Planquadrat liegt querab der bisherigen Suchpositionen und nordnordöstlich von Ras Ghareb. Intensive Recherchen und Seekartenarbeit von Wienand "Vinnie" Magner und Rene Heese haben ergeben, dass das Gebiet um die bisher angenommene Position eher unwahrscheinlich ist, denn dort wo die Wrackposition auf den internationalen Seekarten verzeichnet ist, hat Heese den Meeresboden mit seinem Sidescansonarsystem sprichwörtlich bereits bei den letzten Expeditionen umgepflügt.
Das Expeditionsteam wird wohl auch diesmal mit Überraschungen aufwarten – sei es die langersehnte TS „Shillong“ oder andere Wrackfunde. Im Dezember 2014 fand und identifizierte Heese die Fregatte "Domiat" ex. "Nith K215". Das Team um Heese vermutet etwa 25sm nördlich Ras Ghareb weitere bisher unidentifizierte ca. 5000 BRT (Bruttoregistertonnen) an Handelsschiffsraum. Wir halten auf jeden Fall fest die Daumen!
Weitere Meldungen zur Shillong Expedition IV
Wrack gefunden (7.Juli 2016)
Wrack identifiziert (11.Juli 2016)