Neue Tauchbasis der Euro-Divers auf den Kanaren

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15.03.2018 10:41
Kategorie: Reise

Familienzusammenführung auf Lanzarote

Strategien von Eltern können manchmal recht einfallsreich sein. Was tun, wenn sich der einzige Spross schon mit 18 Jahren als Divemaster in der weiten Welt von Mexiko bis zu den Malediven herumtreibt und man ihn – wenn überhaupt noch – via Skype zu Gesicht bekommt? Dieses Problemchen haben Karolien und Harold Rabeling höchst elegant gelöst und Sohn Dennis hat es geschaft den schwierigen Spagat zwischen der Liebe zum Tauchsport und der Familie perfekt unter einen Hut zu bekommen. Die Lösung findet man auf der Kanareninsel Lanzarote, 125 Kilometer vor der afrikanischen Küste und sie heißt „Euro-Divers Lanzarote“.

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Harold Rabeling ist schon seit mehr als 25 Jahren dem Tauchsport als Hobby verfallen. Er machte den Instructor und bildete in Holland nebenher im Verein auch Anfänger aus. Ehefrau Karolien taucht natürlich auch und da war es also auch kein Wunder, dass Sohn Dennis schon mit acht Jahren im Jahr 1999 seine ersten Tauchversuche unternahm. Dass der Sohn vom Tauchvirus dermaßen infiziert werden würde, war damals noch nicht abzusehen, aber spätestens als Dennis mit 21 Jahren seinen Diveinstructor hatte, war für ihn klar, dass seine berufliche Laufbahn nur im Tauchsport liegen kann.

Bemerkenswert war vor allem die Offenheit, mit der die Eltern diese Liaison des Sohnes mit dem professionellen Tauchsport begleiteten. „Als Tauchlehrer arbeiten? Eine eigene Tauchbude irgendwo weit ab vom geborgenen Holland eröffnen...?“ Solche Gedanken mögen den Rabelings wohl durch den Kopf gegangen sein, nur sie respektierten den vom Sohn gewählten Weg und infizierten sich schließlich selbst mit dem „Dennis-Virus“. Und heute sind sie schon fast am Ziel des gemeinsamen Projektweges angelangt, der den Aufbau einer eigenen Tauchbasis und die Familienzusammenführung zum Inhalt hatte.

Viel Zeit verbrachten die beiden Tauchlehrer Harold und Sohn Dennis damit, die eigenen Wünsche, Vorstellungen und Ziele zu formulieren und sich gezielt an die Suche nach einer geeigneten Destination und Location zu machen. Eine eigene Tauchschule sollte eröffnet werden, Dennis als Manager den Laden führen und die Eltern als Teilhaber, Mentoren, Unterstützer und Freunde mit im Boot sein. Und dafür waren sie sogar bereit auszuwandern und irgendwo „in der Sonne“ eine neue Herausforderung anzunehmen. Harold betreibt in Holland ein großes Logistikunternehmen und ist mit seiner planerischen und kaufmännischen Erfahrung für Dennis eine enorme Hilfe gewesen.

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Auf Lanzarote lernten sie bei einem gemeinsamen Urlaub Landsmann René von Leeuwen kennen, der selbst viele Jahre das Safari Diving Center betrieben hatte und heute noch mit seiner Segeljacht individuelle Tauchtrips um die Kanaren anbietet. Und wie der Zufall es so will, stimmte die Chemie zwischen den beiden Familien sofort und in Windeseile war mit Renés Kenntnissen, Kontakten und seiner Hilfe einen geeigneten Standort an einem Top-Platz gefunden und die Tauchbasis der Rabelings auf Lanzarote nahm zunehmend konkrete Formen an.

„Wir wussten genau, was wir wollten: Puerto del Carmen war als Ort für uns perfekt. Und Strandnähe war obligatorisch“, erzählt Dennis. Und das hatte seinen guten Grund, denn in der heutigen rund 15 Quadratmeter kleinen Location hatten sie die perfekte Lage gefunden. Von hier aus ist es nur eine Minute Fußweg zum Einstieg am Strand von dem man vier tolle Tauchplätze direkt und einfach vor der Haustür erreicht. Egal ob Schnuppertauchen, Anfängerausbildung oder Tauchgänge für erfahrene Taucher – hier finden sich für alle Ansprüche gute Tauchgründe. Und dazu sind quer über die Insel noch zahlreiche weitere Topspots von diversen Wracks bis zu spektakulären Schwarm- und Großfischspots bis hin zu der neuen taucherischen Attraktion Lanzarotes, dem Museo Atlántico mit dem Skulpturenpark des Künstlers Jason DeCaires Taylor, zu finden.

Seit fast einem halben Jahr betreibt Dennis Rabeling seine Tauchbasis nun auf Lanzarote und inzwischen ist er deutlich entspannter unterwegs. „Das war schon eine harte Nuss, die wir da zu knacken hatten“, erinnert er sich, „denn eine Tauchbasis in Europa und besonders in Spanien ist nicht mal so eben eröffnet und betriebsbereit. In Spanien braucht man für alles eine Lizenz“, erklärt Dennis und erinnert sich noch an so manche groteske Situation in der er sich manchmal „in die Ecke gestellt“ fühlte. Da sollten Auflagen erfüllt und Belege beigebracht werden, wo eine Behörde erst tätig werden wollte, wenn die Belege der anderen Behörde vorliegen. „Mein Pech war nur, dass keine den Anfang machen wollte...“ lacht Dennis mit einem Zwinkern in den Augen, denn inzwischen sind alle Lizenzen, Genehmigungen, Zeugnisse, Erklärungen und Urkunden vorhanden und der Laden läuft. So nebenher haben die Rabelings mit Dennis Großvater in Holland budgetentlastend noch die gesamte Inneneinrichtung für die Tauchbasis selbst geschreinert und nach Lanzarote verschifft.

 

Das war ein unglaublich dichtes und ereignisreiches halbes Jahr und man wundert sich immer wieder, was da so alles auf einen zukommt“ erinnert sich Dennis an diese bisher wohl spannendste Phase seines Lebens. Inselkenner René van Leeuwen war hier eine große Hilfe. „Wer hier nicht vernetzt ist, sich in den Gegebenheiten und Strukturen nicht auskennt und zudem die Sprache nicht perfekt beherrscht, ist wohl verloren“, sagt Dennis. „Hier gibt es Formulare, darin stehen Anforderungen und Begriffe, die versteht man nicht einmal, wenn man sie auf niederländisch hört“, flachst Dennis über diesen behördlichen Eierlauf gerne noch. Als dann alles überstanden schien und umfängliche amtliche Absegnung vorlag, bekam er Besuch von zwei imposanten Herren von der Guardia Civil. Da wurde ihm doch ein wenig weich in den Beinen: „Plötzlich stehen da zwei imposante Hünen mit adretter Guardia Civil Uniform im Laden und schauen sich alles sehr genau an, lassen sich die Lizenzen und Genehmigungen und alles zeigen... da wird einem schon ein wenig flau im Bauch,“ erzählt Dennis und ist aber auch stolz, dass ihn die beiden eindrucksvollen Herren freundlich beglückwünschten und viel Erfolg wünschten, als sie sich vergewissert hatten, dass hier auch das kleinste Detail stimmte und alles perfekt und ordnungsgemäß umgesetzt war.

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Das erste Resümee nach einem halben Jahr ist dann auch sehr positiv. Mit den Euro-Divers war von Beginn ein Partner im Boot, der mit seinem Know-how und seiner Bekanntheit die neue Basis der Euro-Divers Familie auf Lanzarote nach Kräften unterstützte. Und die Rabelings haben in vielen Bereichen eigene Strategien und Lösungen gefunden, die von den „klassischen“ Herangehensweisen von Tauchbasis-Neugründern abweichen.

Vater Harold hatte immer einen klaren Finanzplan im Kopf, der auch vorsah, die Basis auf einem überschaubar niedrigen Kostenniveau zu konzipieren. Deshalb waren bei der Suche nach den richtigen Räumlichkeiten nicht nur Größe und Lage, sondern auch die Unterhaltskosten stets mit im Fokus. Auch wurde auf den kostenintensiven Bau eines Kompressorraumes und den Kauf eines eigenen Kompressors verzichtet.

Die Rabelings fanden eine ungewöhnliche, aber sehr gut funktionierende Lösung: Sie schlossen mit einem nahe der Tauchbasis liegenden Gas-Dienstleister einen Vertrag, und lassen nun dort ihre eigenen 64 Flaschen für die Euro-Divers Lanzarote füllen. „Die Sicherheitsauflagen für den Betrieb eines Kompressors in solch einer touristisch zentralen Lage und einem solchen Ladenlokal sind so extrem hoch, dass die Anschaffung und der Betrieb eines Kompressors schon ein Vermögen gekostet hätte“, erläutert Dennis.

Angeschafft wurden aber zwei Fahrzeuge (ein Bus für bis zu acht Taucher und ein Kombi), mit denen je nach Größe der Gruppe auch die über die Insel verteilten Top-Tauchspots angefahren werden können. So erreichen die Euro-Divers in knapp 30 Minuten Fahrtzeit auch die Playa Blanca mit ihren zwei absoluten Highlights, die zum Ziel eines jeden Lanzarote-Tauchgastes werden sollten.
Der Spot 'Playa Flamingo' ist ein echtes Highlight“, berichtet Dennis. „Aus der Bucht heraus geht’s gemütlich hinab auf cirka 15 Meter Tiefe und dann ist hier Kino angesagt: Fisch ohne Ende mit großen Snapper-, Goldstriemen- und Barakudaschwärmen“, schwärmt Dennis nicht nur vom Schwarmfisch. Denn wenn man hier den ersten Tauchgang des Tages gemacht hat, geht’s beim zweiten Tauchgang nicht weniger spektakulär weiter. Im unweiten „Museo Atlántico“ befindet sich der neue Skulpturenpark auf einer Fläche von 2.500 Quadratmetern, die man nach Bezahlung der Eintrittsgebühr (Taucher 12 €, Schnorchler 10 €) nur mit professioneller, lizensierter Führung zwischen zehn und 16 Uhr betauchen darf. Und weil das Ganze als Museum bezeichnet wird und vom Centros de Arte, Cultura y Turismo (CACT) offiziell abgesegnet ist, ist die freie Zugänglichkeit der Meere hier eben ein wenig eingeschränkt. Und wer seinen Tauchgang per Foto oder Video dokumentiert und es dann irgendwo veröffentlicht, muss damit rechnen, eine anwaltliche Honorarnote über mehrere hundert Euro zu erhalten. Schattenseiten einer sich ständig ausdehnenden Kommerzialisierung....

Dennis Rabeling hat inzwischen eine Ausbildung als Führer für das Museo abgelegt und ist von der Qualität und Attraktivität des Spots überzeugt. „Unsere Gäste schwanken zwischen überschwänglicher Begeisterung bis hin zu „nice to see, aber  einmal reicht“, berichtet er. Der Skulpturenpark von Jason DeCaires Taylor im Museo Atlántico ist nach Grenada und den Islas Mujeres/Mexiko die dritte große Installation des 43jährigen britischen Künstlers, der selbst begeisterter Taucher und Tauchlehrer ist. Wen es in wärmere Gefilde zieht, der kann neuerdings auch in der Lagune von Sirru Fen Fushi im nördlich von Male liegenden Shaviyani Atoll die jüngste Installation des umtriebigen Briten betauchen und bestaunen.

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Und wer der tauchbegeisterten niederländischen Familie Rabeling einmal einen Besuch abstatten möchte, kann dies mit knapp vier Stunden Flugzeit rund ums ganze Jahr tun. Wem das noch zu weit ist, der möge sich zwischen dem 19. und 27. Januar 2019 auf den Weg nach Düsseldorf machen, dann sind die Rabelings wieder auf dem Stand der Euro-Divers für alle Kanarenfans persönlich vor Ort. (hap)

Weitere Informationen:
www.euro-divers.com/scuba-diving-spain/lanzarote-canary-islands/

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