Apnoetauchen: Faszination wenig bekannter Höhlen

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22.12.2022 06:36
Kategorie: Diverses

Natur möglichst unverfälscht erleben

Betauchbare Höhlen gibt es viele, wie z. B. im Lot in Frankreich oder die Molnar Janos in Ungarn. Sie sind gut bekannt und erkundet und verfügen über eine durchdachte Logistik, die dem Taucher eine bequeme Erkundung ermöglichen. Besonders faszinierend aber sind naturnahe, kaum bekannte und nicht kommerziell betriebene unterirdische Tauchziele.

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Bericht von Jan Holland

Die Natur möglichst unverfälscht zu erleben macht für mich den Reiz aus. Das beginnt bereits mit den Recherchen, die meinen Tauchgängen und Höhlenerkundungen vorangehen. Von der ersten Kenntnisnahme einer kaum bekannten Höhle bis zur tatsächlichen Erkundung habe ich meist viel zu tun. Bei meinen Nachforschungen erkenne ich auch sehr schnell, ob sich mein Objekt der Begierde überhaupt für einen Apnoetauchgang eignet. Auch wenn eine Höhle nicht zu den besonders bekannten Orten zählt, existieren meistens Höhlenpläne, die sich sehr gut für die Einschätzung, ob die Höhle für mich betauchbar ist, sowie für die Planung meiner Ausrüstung, eignen.

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Ein sehr wichtiger Aspekt hierbei die Planung des mitgeführten Bleis. Wenn ich in eine Höhle tauche, in der ich Tiefe erreiche, wie z. B. hier (YT Video), benötige ich weniger Blei auf meinem Gurt, wie bei der Durchquerung eines flachen Siphons, wie z. B. in diesem Video (YT). Weiterhin gilt meine planerische Aufmerksamkeit dem Thema Flossen.

Befinde ich mich in einer weiträumigen Höhle, oder in engen, niedrigen Hohlräumen, würde ich mit meinen Flossenschlägen zu viel Sediment aufwirbeln, wie beispielsweise hier: YT Video.

Das sind Fragen, die ich aber oft bei meiner Planung nicht ganz klären kann und die einer Klärung vor Ort beim eigentlichen Tauchgang bedürfen. Und so taste ich mich immer in mehreren Tauchgängen in der jeweiligen Höhle an mein Ziel heran. Einen längeren Siphon durchquere ich z. B. nicht in nur einem Versuch, sondern in Etappen, suche Streckenabschnitte, in denen ich notfalls wenden kann.

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Auch das Thema Beleuchtung ist sehr wichtig. Ich führe fünffach redundante Beleuchtung mit und am Höhleneingang positioniere ich ebenfalls eine Lichtquelle. Außerdem gebe ich zu Hause Bescheid, wenn ich mich in die Höhle aufmache und melde mich nach dem Tauchgang sofort zurück. Natürlich ist auch vereinbart, was zu tun ist, wenn ich mich im vereinbarten Zeitraum nicht zurückmelde.

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