Kategorie: Ausrüstung
„Die Neue“ von Actionpro – ein Testbericht
Seit Sommer 2016 gibt es eine neue Made-in-Germany-Actioncam. Die X8 ergänzt das Line-up von Actionpro und potentielle Käufer können sich über einen Kampfpreis von 179 Euro freuen.
Bericht von Andreas Abstreiter
Schon bei dem Vorgängermodell X7 hatte Actionpro auch Wassersportler und Taucher im Blick seiner Kamerapolitik und spendierte dem Videowinzling einen Unterwasserfarbabgleich, der im Flachwasser durchaus gute Ergebnisse bringt, ohne einen zusätzlichen Rotfilter nutzen zu müssen.
Auch die Actionpro X8 verfügt über einen speziellen Farbabgleich für Unterwasseraufnahmen (Tauchmodus), was sie im Zusammenhang mit dem Preis und der sonstigen Ausstattung zu einer heißen Kandidatin für all jene Taucher macht, die bisher keine Kamera mit unter Wasser genommen haben, weil sie ihnen zu groß und zu kompliziert waren.
Test Actionpro X8:
1. Der erste Eindruck, Lieferumfang
2. Akkulaufzeit der Actionpro X8
3. Bildrauschen bei Dunkelheit
4. Lichtsystem für die Actionpro X8
5. Feldtest der Actionpro X8 im Roten Meer
6. Rot- und Magentafilter
7. Kurztest der Actionpro X8 im Süßwasser
8. Fazit: X8 für Unterwasseraufnahmen
1. Der erste Eindruck, Lieferumfang
Die Actionpro X8 besitzt ein Feature, ohne das es heute immer schwieriger wird Kameras zu verkaufen: 4K. Für alle, denen 4K noch nicht geläufig ist: 4K, manchmal auch UHD genannt, ist die Weiterentwicklung des HD- bzw. Full HD-Formats. Aufnahmen in 4K haben die vierfache Auflösung von FullHD Videos, also etwa 8 Megapixel.
Diese 8 Megapixel pro Bild, und davon gibt es in der Actionpro X8 immerhin 24 Stück pro Sekunde, wollen alle verarbeitet werden.
Nicht nur von dem Kamerawinzling selbst, sondern später auch vom Rechner beim Schnitt und bei der Wiedergabe. Ein aktueller Rechner für den Videoschnitt von 4K ist ebenso Pflicht wie ein Display, das diese hohe Auflösung unterstützt. Von einem 4K-TV mal ganz abgesehen.
4K macht also nicht unbedingt für jeden Hobby- und Gelegenheitsfilmer Sinn, der unkompliziert ein paar nette Videos aus dem Urlaub mit nach Hause bringen will. Und doch ist 4K die Zukunft. Wer heute schon Filme in 4K drehen will, der kann dies nun auch mit einer Kamera aus dem Hause Actionpro. Natürlich unterstützt die Kamera alle anderen Auflösungen unterhalb von 4K ebenfalls, so wie z.B. das beliebte und weit verbreitete FullHD (1080p) bei 30 und 60 Bildern pro Sekunde.
Die Actionpro X8 ist klein, insgesamt etwas kleiner als die X7. Sie macht einen solide verarbeiteten Eindruck. An der Seite der Kamera befindet sich eine Abdeckung. Diese kann zur Seite gedreht werden und gibt den Zugriff auf die Micro-SD-Karte und den USB-Anschluss frei. Der Akku wird an der Unterseite der Kamera in ein separates Fach eingelegt.
Der Akku befindet sich ziemlich genau in der Mitte der Kamera – eine ausgezeichnete Lösung. So ist gewährleistet, dass dieser so gut es geht von der eventuell niedrigen Außentemperatur abgeschirmt wird und in seiner Leistung damit weniger reduziert wird als ein außen sitzender Akku. Dies scheint tatsächlich gut zu funktionieren. Zumindest hatte ich bei diversen Testtauchgängen im Kaltwasser (13 Grad) keinerlei Ausfälle der Kamera wegen reduzierter Akkuleistung zu verzeichnen.
Das Menü der Actionpro X8 ist anders strukturiert als das der X7. Auch finden sich nicht alle Funktionen der X7 in der X8 wieder, dafür sind einige neue Einstellungsmöglichkeiten hinzugekommen.
Schmerzlich vermisse ich als Unterwasserfilmer die Möglichkeit den Bildwinkel der X8 ähnlich wie bei der X7 zu verkleinern und so „digital in das Bild zu zoomen“. Mit einem Bildwinkel von 135 Grad ist die X8 gut für Aufnahmen von Wracks und Canyons geeignet. Fische, auch große Fische erscheinen durch das Weitwinkelobjektiv jedoch oft klein und weit weg, sofern man nicht verdammt nahe dran ist. Nur wenige Tiere erlauben jedoch eine Annäherung bis auf wenige Zentimeter.
Das, was sich bei der X7 Aquamode nennt und für ausgeglichene Farben im Flachwasserbereich sorgt, ist nun im Menü unter Farbeinstellungen versteckt und heißt Tauchmodus.
Werfen wir also einen Blick in das Hauptmenü: In das Einstellungsmenü gelangt man, indem man kurz die schwarze Einschalt-Taste auf der linken oberen Seite bei eingeschalteter Kamera drückt.
Auf der ersten Seite des Menüs lassen sich die Auflösung der Kamera, also 4K, 1080p, 720p bei diversen Bildraten einstellen. Hierbei fällt auf, dass die Actionpro X8 in der Einstellung 4K nur 24 FPS (frames per second) anbietet. Viele andere Hersteller ermöglichen durchaus schon 30 Bilder pro Sekunde bei 4K Auflösung.
Neben der Auflösung erhält man noch Zugriff auf das Aufnahmeintervall, die Einstellungen Zeitraffer und Stabilisierung.
Zu der Einstellung Stabilisierung möchte ich noch anmerken, dass so eine Funktion gerade beim Tauchen natürlich sehr sinnvoll ist. Vor allem bei Actioncams, die naturgemäß extrem leicht und daher nur sehr schwer unter Wasser ruhig zu halten sind.
Doch zurück zur Stabilisierung der X8. Diese ist natürlich keine optische Stabilisierung, wie sie in größeren Kameras verwendet wird. Das Videobild wird durch die Kamerasoftware so gedreht, dass es in gewissem Maße der Wackelrichtung entgegenwirkt. Ein Nachteil davon ist, dass hierdurch an den Rändern Pixel abgeschnitten werden. Man darf sich von der Stabilisierung keine Wunder erwarten, im Einzelfall kann die Verwendung jedoch durchaus sinnvoll sein.
Auf Seite zwei des Menüs finden wir einen Menüpunkt, um die Belichtung zu korrigieren sowie den Punkt Weißabgleich. Dort kann man verschiedene Voreinstellungen für unterschiedliche Lichtfarben wählen, doch leider nicht wie vielleicht vermutet die Einstellung für Unterwasseraufnahmen. Diese befindet sich erst im nächsten Menüpunkt Farbmodus.
Seite 3 versorgt uns schließlich mit Einstellungen zu Schärfe, Sättigung, Audio und Datum-/Zeiteinblendung ins Video. Hierbei eine Anmerkung zur Sättigung bzw. zu den damit erreichten Kontrasten: Es ist generell besser, die Sättigung/Kontraste bei Unterwasseraufnahmen möglichst flach zu halten und diese dann nachträglich während des Videoschnitts optimal einzustellen. Ist die Sättigung zu stark eingestellt wirken die farbenprächtigen Fische am Korallenriff nicht nur unnatürlich bunt, sondern dunkle Bereiche saufen unschön im flächigen Schwarz ab.
Daher hier mein Tipp: Bitte etwas zurückhaltender mit Farbe und Kontrast umgehen und diese dann am Rechner optimieren.
Um zu dem Menüreiter mit den Kameragrundeinstellungen zu gelangen, müssen wir, wenn wir uns im Menü befinden ca. 3 Sekunden lang auf die Aufnahmetaste drücken. So gelangen wir in ein weiteres Menü mit vier Seiten, auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte. Der wichtigste Punkt für filmende Taucher ist hier die Möglichkeit die Karte zu formatieren. Was man bei der Verwendung einer neuen Karte auf jeden Fall machen sollte.
Kommen wir noch zu den vielen Dingen, die im Lieferumfang ebenfalls enthalten sind. Denn wie schon bei der X7 lässt sich Actionpro beim Zubehör nicht lumpen. Neben Befestigungsplatten und sonstigem Montagezubehör, einer Kamerahalterung, Kurzanleitung und USB-Kabel fällt vor allem die Fernbedienung mitsamt Armband auf: Diese mitzuliefern ist wirklich überaus kundenfreundlich.
Das beiliegende Unterwasser-Gehäuse lässt sich nun anders als bei der X7 zur Seite öffnen, dadurch ist es etwas sperriger. Beim Tauchen ist dies allerdings nicht relevant. Im Gegenteil, mir persönlich gefällt das zur Seite aufklappende Gehäuse deutlich besser. Zum einen, weil der Verschluss nun leichtgängiger und dennoch genauso stabil ist, zum anderen ist der Dichtungsring breiter als bei der X7. Zudem lässt sich die Kamera nun wesentlich leichter aus dem Gehäuse nehmen bzw. in das Gehäuse setzen, wenn dieses bereits irgendwo montiert ist. Das Gehäuse ist bis 50m wasserdicht und somit selbst für Sporttaucher ausreichend, die es mit der 40m-Grenze nicht ganz so streng nehmen.
2. Akkulaufzeit der Actionpro X8
Die maximale Akkulaufzeit in 4K-Auflösung betrug bei meinem Trockentest, bei dem die X8 an einem Stück in Betrieb war, immerhin fast 60 Minuten. Auch in 1080p (FullHD) braucht sich das Ergebnis nicht zu verstecken: Der Akku hielt immerhin gute 90 Minuten durch. Beide Werte wurden übrigens trotz ständig eingeschaltetem Display erreicht, so wie es beim Tauchen nicht unüblich ist.
Die kürzere Laufzeit bei 4K ist der nötigen höheren Rechenleistung geschuldet und daher nicht verwunderlich.
In FullHD braucht man sich während eines Tauchgangs keine Sorgen um die Energieversorgung der Kamera machen; in 4K sollte man den Stromverbrauch im Auge behalten und die Kamera bei längerem Nichtgebrauch ausschalten.
3. Bildrauschen bei Dunkelheit
Wie jede Kamera, so muss auch die neue Actionpro X8 bei schlechten Lichtverhältnissen beweisen, was sie an Bildqualität liefern kann, wenn das Umgebungslicht nicht mehr optimal ist. Deshalb habe ich die X8 mit ihrer Vorgängerin X7 verglichen. Mit beiden Kameras nahm ich zu diesem Zweck eine identische Szene auf, der langsam das Licht ausging. Die Actionpro X7 war auf volles Weitwinkel eingestellt, die X8 hat keinen veränderbaren Bildwinkel mehr, daher war die Einstellung von 135 Grad vorgegeben.
Gerade Actioncams werden unter Wasser gerne ohne Kunstlicht verwendet, weil Videolicht teuer ist und es das System sperriger macht. Eine Actioncam bietet ja gerade den Vorteil klein und leicht, einfach in der Bedienung und praktisch überall verwendbar zu sein. Deshalb ist es nötig zu wissen, wie sich eine so kleine Kamera, mit einem winzigen Bildsensor – der bei schwachem Licht natürlich immer anfälliger für Bildrauschen ist als große Sensoren – bei wenig Licht verhält.
Schließlich sollen die Aufnahmen auch dann ansehnlich sein, wenn das Meer trüb ist und die Lichtverhältnisse nicht optimal sind.
Die Vorgängerin Actionpro X7 weist für so einen Winzling ein geringes Rauschverhalten auf. Das weckt natürlich Erwartungen an die X8.
Vergleicht man die Aufnahmen bei abnehmender Helligkeit sieht man, dass die X8 deutlich mehr rauscht als ihre Vorgängerin. Das bedeutet: Ab einem gewissen Punkt sollte man zu Kunstlicht greifen, um rauschfreie Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen zu bekommen. Auch beim Hersteller Actionpro ist man sich der Wichtigkeit von Licht bewusst, denn nicht umsonst hat die Firma ein Lichtsystem passend für die X8 – ebenfalls zu einem Kampfpreis – im Angebot. Für lediglich 199 Euro pro Lampe kann man die X8 um bis zu zwei 1500 Lumen starke Videolampen ergänzen.
4. Lichtsystem für die Actionpro X8
Ein Tragegriff für knapp 60 Euro und zwei Lampen mit einer Maximalleistung von 1500 Lumen für insgesamt 398 Euro, das hört sich nach einem echten Schnäppchen an. Was es auch ist. Zumal die neuen Codygear Lampen (codygear.de) auch noch auf Rotlicht umgeschaltet werden können, was bei Nachtaufnahmen sehr interessant ist. Rotes Licht wird von Fischen wahrgenommen, deshalb ist es möglich Aufnahmen von ihnen zu machen, ohne dass diese fluchtartig das Weite suchen, wenn man sich beim Nachttauchgang nähert.
Die Lampen lassen sich in drei Stufen dimmen. Was wiederum bei Nachtaufnahmen nötig ist, da man in völliger Finsternis eigentlich nie die volle Lichtleistung benötigt. Die gesamte Bedienung der Videolampe erfolgt über einen einzigen Magnettaster. Drückt man ihn, schaltet sich die Lampe auf maximale Leistung, durch erneutes Drücken dimmt man die Lampe. Durch längeres Drücken kann man auf Rotlicht umschalten.
Doch wie schlägt sich das Lichtsystem an unseren beliebten Urlaubsorten in tropischen Gewässern? Bei Sonnenschein in hellem Wasser benötigt man auch in größeren Tiefen noch ordentlich Licht, um die Farbvielfalt der Aufnahmen mit Kunstlicht zu gewährleisten. Die zweimal 1500 Lumen mögen bei starkem Sonnenschein und sehr klarem Wasser zwar etwas knapp bemessen sein, aber für die breite Masse an Tauchern, die ein einfaches und universell einsetzbares Lichtsystem zur ihrer Actionpro X7 oder X8 suchen, ist es nahezu ideal. Und bei Einsatz von nur einer Lampe – was natürlich auch möglich ist – wird das Budget nochmals entlastet.
Aber nicht nur der Preis auch die lange Akkulaufzeit der beiden Lampen spricht für das Lichtsystem. Bei voller Leistung schaffen diese immerhin eine Betriebsdauer von zwei Stunden.
So bietet das neue Lampensystem in den meisten Anwendungsfällen am Tag ausreichend Licht. In Canyons und Höhlen oder bei Nachttauchgängen ist man dank der langen Akkulaufzeit immer ausreichend mit Licht versorgt.
Der Lichtkegel ist sehr homogen ausgeleuchtet und es gibt keinerlei überstrahlte Stellen im Zentrum. Die Lichtfarbe entspricht einem neutral kalten Tageslicht, die alle angeleuchteten Korallen in natürlichen Farben wiedergibt.
Den beiden Lampen liegt jeweils ein Ladegerät bei, mit dem zwei Akkus gleichzeitig geladen werden können. Da in der Lampe nur ein Akku steckt, können also mit einem Ladegerät die Akkus beider Lampen versorgt werden.
Zum Aufladen muss der Akku der Lampe entnommen werden. Dazu schraubt man diese auf und kontrolliert beim späteren Zuschrauben den Dichtungsring auf Risse und Verschmutzung. Netterweise liegen dem Set drei Ersatzdichtungen bei.
5. Feldtest der Actionpro X8 im Roten Meer
Was sich zum Glück von Anfang an als sehr zuverlässig erwiesen hat, ist das Gehäuse. Denn sonst wäre es ein kurzer Test gewesen. Es war immer dicht und hat auch kleine Rempler und Stöße, wie sie auf Booten durchaus geschehen, ohne Kratzer weggesteckt.
Filmt man unter Wasser in 4K, sollte man den Stromverbrauch im Auge behalten und, wenn es absehbar ist, dass nichts Spektakuläres vorbeikommt, die Kamera auch ausschalten. In FullHD bei 30 FPS sieht es mit dem Stromverbrauch besser aus. Hier ist ein längerer Tauchgang von gut 90 Minuten mit Kamera im Stand-by und gelegentlichem Filmen durchaus machbar. Vor einem zweiten Tauchgang sollte man jedoch unbedingt den Akku wechseln.
Eine Kamera an Land zu beurteilen ist eine Sache; mit ihr zu tauchen, eine ganz andere!
Bei der X7 gibt es einen sogenannten Aquamode, der bis in geringe Tiefen von 3-5m für relativ ausgeglichene Farben sorgt. Bei der Actionpro X8 gibt es diesen Modus ebenfalls. Allerdings wurde dieser gegenüber der X7 nicht grundlegend verbessert, was sicherlich auch an den physikalischen Grenzen des verwendeten Sensors liegen mag. Bei anderen Herstellern ist mit diesen „Unterwasser-Modi“ ebenfalls jenseits der 5m-Grenze Feierabend.
So zeigen meine Testaufnahmen in glasklarem tropischen Wasser bereits in einer Tiefe ab 5-6m Farbverläufe ins Blaue. Bei knapp über 6m sind die Aufnahmen mehr blaugrau als bunt.
Um ausgewogene Farben ohne Einsatz von Kunstlicht zu erzielen, kommt man also um die Verwendung eines Rotfilters nicht herum. Diesen gibt es mit einer pfiffigen Magnethalterung von Actionpro als Zubehör für knapp unter 40 Euro. Mit diesem Filter sind ausgewogene Farben bis in Tiefen von etwa 15-20m möglich. Danach würde ich den Filter nicht mehr verwenden, da er nur noch Licht schluckt und so das Bildrauschen erhöht. Wer in Tiefen jenseits der 20m-Grenze zumindest im Nahbereich bunte Riffe filmen will, sollte zu einem Lichtsystem greifen.
Da sich der Hersteller Actionpro der Grenzen seines Tauchmodus bzw. des Filters durchaus bewusst ist, hat man das sehr günstige Lichtsystem mit im Programm. Die Aufnahmen, die unter Wasser mit Kunstlicht entstehen, sind ausgewogen mit ansprechend warmen Farbtönen. Ein Rotfilter ist hier nicht zusätzlich nötig und sollte beim Einsatz mit Licht abgenommen werden. Dank Magnethalterung und Sicherungsschnur ist dies selbst unter Wasser und sogar mit Handschuhen kein Problem.
Bei insgesamt über 30 Tauchgängen in tropischen Gewässern hat sich die X8 gut bewährt, wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet. Man sollte zwingend die Sättigung /die Kontraste nicht übertreiben. Die Farbeinstellung für Unterwasseraufnahmen (Tauchmodus) auszuwählen ist ebenso Pflicht, auch wenn man deutlich tiefer als 5m taucht. Außerdem sollte man sich den Zusatzfilter kaufen und nutzen. Der Filter wird in rotem und magenta Farbton angeboten, so ist man für Blau- und Grünwasser gerüstet.
Macht man mehrere Tauchgänge am Tag, sollte man ein oder zwei Reserveakkus dabeihaben, besonders, wenn man in 4K filmt.
6. Rot- und Magentafilter
Das Filterset besteht aus einer Halterung für die beiden Farbscheiben in Magenta und Rot sowie einer Sicherungsschnur. Außerdem liegen zwei Magnete und etwas Klebstoff bei. Mit dem Kleber fixiert man die Magnete einmalig im Gehäuse und erhält somit eine leichtgängige und dennoch stabile Halterung für den außen am Gehäuse sitzenden Filter.
Nun muss man nur noch den jeweiligen Filter für Blau- oder Grünwasser verwenden.
7. Kurztest der Actionpro X8 im Süßwasser
Natürlich wollte ich auch wissen, wie die Farben im Unterwassermodus (Tauchmodus) in grünem Süßwasser aussehen. Das Ergebnis: überraschend gut. Im Flachwasserbereich sind die Farben ausgewogen, stimmig und kräftig, man benötigt dort keinen Magentafilter.
Der Akku, der in der Mitte der Kamera angeordnet ist, hält auch bei niedrigen Wassertemperaturen gut durch. So lag die Kapazität bei 13 Grad Wassertemperatur, 1080p 30 FPS und einer Tauchzeit von knapp 40 Minuten noch bei gut und gerne der Hälfte. Natürlich braucht man gerade im Süßwasser in größeren Tiefen erst recht Kunstlicht, hier nützt ein Magentafilter nichts, denn spätestens ab 15m Wassertiefe macht man in den meisten heimischen Seen einen „Nachttauchgang“.
8. Fazit: X8 für Unterwasseraufnahmen
Die X7 hat bei ihrem Erscheinen 2013 weit über 300 Euro gekostet. Sie ist noch immer eine gute Actioncam, die in einigen wenigen Punkten der X8 von heute sogar überlegen ist. Diese sind die Akkulaufzeit, das Bildrauschen bei schlechten Lichtverhältnissen und die Veränderbarkeit des Bildwinkels.
Was sie nicht kann sind Aufnahmen in 4K. Wer die für unverzichtbar hält, muss zur X8 greifen. Die X8 kostete bei ihrer Einführung gerade mal 179 Euro und kann in 4K aufzeichnen! Wer also unter Wasser günstig Videos in 4K drehen will ist mit dieser Kamera sehr gut beraten.
Mit 179 Euro ist diese Kamera das, was in englischer Sprache als sogenannter No-Brainer bezeichnet wird: Eine Anschaffung, über die man nicht lange nachdenken muss. Ganz gleich, ob sie als Hauptkamera im Urlaub dient oder als kleine Reservekamera angeschafft wird.
Für alle, die ihre Actioncam nicht nur am Selfie-Stick tragen wollen, um damit die Muränen zu ärgern, gibt es für knapp 500 Euro noch das passende Lichtsystem bestehend aus Halterung, Klammern und zwei Lampen dazu.
Vollausstattung: Inklusive Kamera und Lichtsystem mit zwei Lampen samt Halterung sowie Rot- und Mangentafilter kommt man also auf knapp über 720 Euro. Wer sich ein wenig damit auskennt, was unterwasserfähiges Foto- und Videoequipment kostet, der weiß, dass man das gleiche Geld für eine einzige Mittelklasse-Videolampe ausgeben kann.
Der Einstieg in die bunte Welt der Unterwasservideos wird also mit der Actionpro X8 und ihrem Zubehör für viele Taucher, die bisher noch von hohen Preisen abgeschreckt wurden deutlich erschwinglicher. Und alle anderen freuen sich über eine günstige Backup-Kamera, die sogar in jede noch so enge Jacket-Tasche passt und sogar in 4K aufnehmen kann.
Weitere Informationen:
Actionpro (Kamera)
Codygear (Lichtsystem)
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