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Tauchen in Tofo, Mosambik

Ende Oktober 2005 waren wir für 2 Wochen in Tofo zum Tauchen. Gleich vorneweg, ein tolles Erlebnis!
Aber der Reihe nach!

Zur Anreise:
Am einfachsten und zeitig schnellsten, wenn auch kostspielig, erreicht man Tofo/Inhambane mit dem Flugzeug. Inhambane hat einen Flugplatz und die Verbindung nach Tofo ist kein Problem.
Wir allerdings wählten die Anreise im Rahmen unserer längeren Süd-Afrika-Reise mit dem PKW über Maputo nach Norden bis Inhambane/Tofo. Diese Fahrt war nicht ohne Tücken, d.h. mögl. Probleme durch in Teilen sehr schlechte Straßen, korrupte Polizei etc., aber dennoch mit einem PKW relativ problemlos machbar.

Zur Unterkunft:
Natürlich gibt es in Tofo, einem kleinen Ort am Rande der Welt, einige Unterkünfte wie Hotels, Lodges und Chalets. Wir trafen etliche Leute, die diese kombiniert mit einem Tauchpaket über einen Unternehmer gebucht hatten
Wir allerdings, die wir mit einem kleinen Zelt reisten, suchten uns den einzigen Backpacker mit Campingmöglichkeit am Ort aus, ?Fatimas Nest?. Es gibt noch einen anderen Backpacker am Ort, aber diesen kann man ohne Allrad nicht erreichen und dort kann man nicht campen. Außerdem ist man so weit vom Ort entfernt, dass man (aus Sicherheitsgründen) abends nicht ins Dorf laufen kann. Wer Genaueres über Unterkunft und Autofahren erfahren möchte, kann mir gerne eine Email schreiben (via Kontaktformular).eMailadresse an dieser Stelle von der Taucher.net Redaktion aus Spamschutzgruenden entfernt.

Zum Tauchen:
Es gibt am Ort 2 Tauchbasen, ?Tofo Scuba Divers? und ?Diversity Divers?. Beide liegen etwa gleichweit vom Ufer entfernt, d.h. ca. 75 Meter. Über Diversity Divers können wir nicht viel sagen, wir haben uns für Tofo Scuba Divers entschieden, weil die Lage der Basis schöner ist. Und das war aus unserer Sicht ein Glücksgriff. Wir kennen schon einige Tauchbasen, aber noch keine wurde so professionell geführt bei gleichzeitiger totaler Freundlichkeit und Entgegenkommen. Die Geräte und die Ausrüstung, wir mussten alles leihen, sind bestens gewartet und in gutem Zustand. Alle Atemregler hatten auch einen Oktopus.
Jeder Tauchgang wird von 2 Tauchguides begleitet, für John, den Basisleiter, steht nach eigener Aussage die Sicherheit an erster Stelle, denn in Mosambik gibt es keine Dekokammer. Daher gibt es auch nur geführte Tauchgänge, die alle nicht als Dekotauchgänge durchgeführt werden. Bei jeder Frage, bei jedem kleinen Problemchen mit nicht optimal passendem Anzug etc., wurde sofort, bereitwillig und freundlich Abhilfe geschaffen. Dass die komplette Tauchausrüstung an den Strand zum Boot transportiert wurde, ohne extra Trinkgeld für die Träger wie z.B. in Sodwana Bay in Süd Afrika, war selbstverständlich. Vor dem Tauchgang gab es an der Basis mit einer Tafelzeichnung ein optimales Briefing, nach dem Tauchgang eine Nachbereitung inklusiver schriftlicher Aufzeichnung der wichtigsten unter Wasser gesehenen Lebewesen.

Zum Tauchen:
Tofo, wie die meisten Tauchgebiete in Mosambik, ist wahrscheinlich noch ein Geheimtipp. Die Riffe sind alle noch völlig in Ordnung, es gibt nur eine geringe Anzahl von Tauchbasen, die dieses Gebiet betauchen (4 oder 5). Die Sicht beträgt je nach Ort, Strömung und Wind ca. 15 Meter. Es gibt dort mehrere ?cleaning stations? für Mantas, deshalb sieht man sie dort eigentlich bei fast jedem Tauchgang in wechselnden Zahlen. Ein unglaubliches Erlebnis, wenn man sich hinter eine Riffkante duckt und sie kommen auf einen zu und über einen weggeschwebt. Leider hatten wir das Pech, auch hier wieder fotogeile Mittaucher zu haben, die ohne Rücksicht auf Verluste um des guten Fotos Willen sich nicht an Regeln hielten, auf die Mantas zutauchten, statt sich zu verbergen und diese scheuen Tiere so auf Abstand hielten. Abgesehen von den Mantas bleiben auch sonst kaum Wünsche offen, es wimmelt vor Fisch, man sieht Schildkröten, Schnecken und, ein weiteres Highlight, auch Walhaie.
Einziger Wermutstropfen beim Tauchen: die aus unserer Sicht sehr hohen Kosten für einen Tauchgang, 40 ? für Tauchgang (immer mit Motorboot mit Außenbordern) und Leihausrüstung. Die Tauchbasen haben die Preise abgesprochen, handeln unmöglich, selbst in der Nebensaison, als wir dort waren. Die Fahrt zum Riff mit dem Motorboot ist bei den oft hohen Wellen ausgesprochen abenteuerlich, so ähnlich stelle ich mir Rodeoreiten vor. Das Abtauchen geschieht in der Regel als ?negative decent?, d.h. nach dem Rückwärts-von-Bord- Fallen taucht man sofort ab und trifft sich auf etwa 20 Meter Tiefe wieder in der Gruppe. Alles völlig problemlos, nur wer zur Seekrankheit neigt, sei es im Boot oder auch bei Dünung unter Wasser, der sollte sich vielleicht ein anderes Ziel suchen.