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Teneriffa, das im Südosten von Gran Canaria ...

Teneriffa, das im Südosten von Gran Canaria und im Südwesten
von La Gomera eingerahmt wird, ist mit ca. 2.000 qm Fldche die größte
Insel des Kanarischen Archipels. Die Insel ragt wie eine mächtige
Pyramide aus dem Meer (beim Anflug von Osten über Gran Canaria auf
den Flughafen "Tenerife Sur" - Teneriffa-Süd - oder richtig
"Reina Sofma" - Königin Sofma -, im Süden der Insel
in der Nähe des Windsurfing-Paradies El Midano, gut zu beobachten).
"Tenerife" bedeutet in der Sprache der Ureinwohner, der Guanchen,
soviel wie "Weißer Berg", was wohl von der schneebedeckten
Spitze des 3.718 m hohen Vulkans Pico de Teide herrührt. Der Ursprung
der Kanaren geht vermutlich auf gewaltige seismische Eruptionen zurück,
die die Inseln vor Mio. von Jahren aus dem Meer heraus entstehen ließen.
Einer Legende nach, die auch in Platons Dialogen anklingt, soll das Archipel
ein Überbleibsel des sagenhaften Erdteils "Atlantis" sein,
der aufgrund einer Naturkatastrophe im Meer versank.



Teneriffa war die letzte der Kanaren (La Palma, El Hierro, La Gomera,
Tenerife, Gran Canaria, Fuerteventura, Isla de Lobos, Lanzarote - hier
begann die spanische Eroberung 1402 -, Isla Graciosa, Isla de Montaqa Clara
und Isla de Alegranza), die von der spanischen Armada erobert wurde (unter
Führung von Don Alonso Fernandes de Luego zwischen 1494 -1496) aufgrund
des enormen mutigen Widerstands der Guanchen ein grausames und langwieriges
Unternehmen (insgesamt 94 ! Jahre), das viele Opfer sowohl unter den Guanchen
als auch unter den Spaniern forderte. Mit der Eroberung der Kanaren durch
die Spanier begann der Niedergang der Guanchen, einem möglicherweise
aus Nordafrika stammenden Volk, deren Menschen der Legende nach "tapfer,
stolz, groß und blond" waren. Bis heute hat sich das Idealbild
des tapferen Guanchen besonders auf Teneriffa erhalten: Die "Tinerfeqo"
gelten als stolzer und hochmütiger als die anderen Bewohner der Kanaren.



Teneriffa, die Insel auf der Sonnenseite mit milden Temperaturen
zu jeder Jahreszeit, hat sich zu einem der beliebtesten Reiseziele entwickelt:
Aus Fischerdörfern wurde Hotelstädte, aus Bauern Supermarktbesitzer
und aus Fischern Animateure... Stellenweise sind die Orte, besonders im
sonnensicheren Südwesten, nicht mehr wiederzuerkennen. Ich habe erlebt,
daß ganze unbebaute Landstriche von einem Jahr auf das nächste
total zugebaut wurden. Die Entwicklung hat sich meiner Erfahrung nach besonders
Ende der 80er Jahre - Anfang der 90er dramatisiert. So ist inzwischen Playa
de las Amiricas mit dem ehemaligen Fischerdorf Los Cristianos verwachsen.
Zwar gibt es für Ruhesuchende noch immer Rückzugsgebiete im Westen
der Insel und in den Bergen, aber die Perfektion ist das leider nicht mehr.



Wie in allen touristischen Hochburgen bieten auch die vielen komfortablen
Sportanlagen Teneriffas allen Besuchern Gelegenheit, sich fit zu halten
oder neue Sportarten kennenzulernen, und dies bei gemäßigten
bis mittleren (je nach Lage und Kategorie der Unterkunft bzw. der Sportstätte)
Preisen. Für solche Leute, die nicht gerne im Meer schwimmen oder
sich von Teneriffa nur weiße Sandstrände (davon gibt es übrigens
nur einen, künstlich mit Saharasand angeschütteten, im Nordosten
der Insel bei San Andris - Playa de las Teresitas -, ansonsten herrscht
aufgrund des Lavagesteins nur dunkler bis schwarzer Sand vor) erhofften,
stehen ausreichend Meerwasserschwimmbäder, Swimming-Pools der Hotels
oder das Fun- und Freizeitbad Octopus-Park (Playa de las Amiricas) zur
Verfügung. Daneben locken alle Wassersportarten, besonders Surfen,
Wasserski und Tauchen. Surfen kann man besonders in El Midano ("Surf-City"),
in Playa de los Cristianos und in Playa de las Americas. Auch die besten
Tauchbasen befinden sich an den relativ schönen Stränden im Südwesten
der Insel. Für klassische Sportarten wie Tennis, Reiten oder Golf
gibt es auch zahlreich Möglichkeiten. Auch Cart-Bahnen sind vorhanden.



Als Tauchbasis im Norden hat die VDST-Tauchschule Atlantik im Maritim
Hotel in Puerto de la Cruz einen guten Ruf. Im Süden der Insel kann
ich den Barakuda Tauch- & Surf-Club Playa Paraiso, Hotel Paraiso Floral,
nahe Adeje, wärmstens empfehlen. Diese Basis steht unter der Leitung
von Heinz Scheffler, Tauchsportlehrer CMAS M3, und bietet Tauchausbildung
par excellence!



Der Fischbestand vor Teneriffa ist ordentlich. Muränen aller
Größen, Fischschwärme und Anemonen in allen Farben und
Formen, Gorgonien, Seespinnen, Zackenbarsche, Rochen und teilweise Barracudas.
Je nach Jahreszeit können im Süden Schnorchel-Ausflüge zu
den vor der Küste lebenden Walen unternommen werden.



Wohnen kann man auf Teneriffa in Hotels, Apartmenthotels, Pensionen
und Privatunterkünften aller Preisklassen.



Wertung: Teneriffa hat für mich zwar gegenüber früheren
Zeiten an Wert verloren, jedoch halte ich die Insel noch immer für
die schönste und landschaftlich abwechslungsreichste der größeren
Kanaren-Inseln. Man kann auf Teneriffa viele Erfahrungen sammeln. Auf alle
Fälle lohnt es sich wirklich, auch in die ländlichen Strukturen,
die Berge, die kleinen Fischer- und Bergdörfer "einzutauchen"
und so mehr von der Art des "richtigen" Lebens auf der Insel
zu erfahren und zu erleben. Ich lege als lohnende Ausflugsziele den Bosque
de la Esperanza (Waldlandschaft), das Valle de la Orotava (wunderschönes
Tal), die Las Caqadas (Berge, Nationalpark), Vilaflor (Bergdorf), Santiago
del Teide (Bergdorf), Garachico (Fischerdorf) und Adeje (guter Ausgangspunkt
für Wanderungen) nahe. Es gibt viel zu sehen, packen Sie es an und
lassen Sie sich vom Massentourismus nicht schocken. Tauchsportlich gesehen
bietet Teneriffa für den erfahrenen Taucher zwar auch Interessantes
unter Wasser zu sehen, jedoch wird es mit dem zweiten Urlaub dort einigermaßen
langweilig. Als Übungsgebiet für Tauchschüler und Anfänger
ist besonders der Südwesten und hier die Barakuda Tauchschule von
Heinz Scheffler absolut ideal.