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Ein echter Naturtauchgang

Aufgrund der räumlichen Nähe und der Mitgliedschaft in einem der regionalen Vereine sind wir sehr gerne am Rursee. Zuletzt am 30.07.2017, wo wir u.a. auch zwei schöne Hechte beobachten konnten (siehe Fotos).

Die Modalitäten mit dem Transportdienst/Taucherbus vom Parkplatz zum Einstieg sind natürlich erstmal aufwändiger als bei anderen Tauchplätzen. Dafür verbringt man aber auch die meiste Zeit mitten in der Natur, im Nationalpark Eifel. Der Andrang hält sich ebenfalls in Grenzen, d.h. gerade an Samstagen ist man oft alleine am Tauchplatz, an Sonntagen evtl. noch 3-4 anderen Buddyteams. Der Nachteil dieser Lokalität ist natürlich die sogut wie nicht vorhandene Infrastruktur: keine Basis, keine Duschen/Toiletten, ein 10-minütiger Fußmarsch zurück zum Parkplatz, falls man etwas vergessen haben sollte. Bei Notfällen übernimmt das Personal des Taucherbusses die Erstversorgung (Sauerstoff ist vorhanden), allerdings müssen diese auch erstmal den Tauchplatz anfahren.

Die Einstiege gehen relativ steil nach unten, was evtl. für manche Taucher mit schwerer Ausrüstung ein Problem ist. Eine Leiter oder dergleichen gibt es nicht, dafür sind mehr oder weniger "Stufen" in den Hang gehauen bzw. mit Beton verfestigt worden. Im Taucherbus gibt es auch eine dicke Leine, die einem den Ein- und Ausstieg evtl. noch erleichtern kann. Am Wasser selber ist das Gelände aber wieder flacher, sodaß man seine Ausrüstung, Flaschen, etc. auch am Ufer bereit legen kann.

Die Sicht ist für hiesige Verhältnisse immer recht gut, vor allem in den ersten 10 Metern gibt es schöne Licht und Schattenspiele auf dem felsigen Untergrund, wenn die Sonne in das Wasser einstrahlt oder Wolken das Licht verdecken. Leider gibt es so gut wie keinen Bewuchs unter Wasser, dafür verleihen die Felsformationen und Schieferschichten der Unterwasserwelt eine ganz besondere Atmosphäre (fast wie Unterwasser-Bergsteigen). Unterhalb von 10 Metern wird es schnell dunkel und kalt, selbst im Sommer ist man recht schnell wieder bei einstelligen Temperaturwerten. An sonnenreichen Tagen hat man in den oberen Schichten aber auch gerne mal über 20°C, so lässt sich diese besondere Landschaft auch länger als eine Stunde genießen. Gerade in den ersten 5 Metern sieht man häufiger Schwärme von Jungfischen oder einzelne Fische am Boden entlang huschen.

Wer noch eine Luftreserve mitnimmt und einen zweiten Tauchgang einplant, der kann seine Oberflächenpause mit einem schönen Ausblick auf den See und die umliegenden bewaldeten Höhenzüge verbringen. Nach dem erfolgreichen Tauchgang ruft man per Funkgerät den Rurseedienst, der einen mit dem Kleintransporter wieder zum Parkplatz bringt. Und wer danach noch Lust auf einen Kaffee oder einen kleinen Hunger verspürt, der kann fußläufig das Restaurant "Beachclub Eifel" erreichen.