Kulkwitzer See, Leipzig/Lausen

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Am 08.07.2009 tauchten wir am Einstieg 2/Lausen. ...

Am 08.07.2009 tauchten wir am Einstieg 2/Lausen. Da es unter der Woche und das Wetter auch nicht so berauschend war, hatten wir den Parkplatz ganz für uns alleine. Kurz die Tauchplatzkarte verinnerlicht und dann aufgerödelt ca. 200m bis zum Wasser gelaufen. Da es nicht warm war, kein Problem. Der Einstiegsbereich ist länger flach und schon nach kurzer Zeit wachsen Graswiesen in die Höhe. Darüber sahen wir einen grossen Schwarm Jungfische. Bei guter Sicht, ging es zur Profilkante, die ca. bei 5m liegt. Dort fanden wir auch das senkrechte Rohr. Mit der rechten Schulter ging´s dann an der Kante entlang bis wir im tieferen Bereich eine Plattform entdeckten. Diese befindet sich in etwa 10m Tiefe. Weiter Richtung Norden erblickten wir schon kurz danach eine weitere Plattform, die nicht nur etwas schief aussah, sondern es auch war. Leider war auch hier sonst nichts zu entdecken, sprich kein Fisch. Und da aller guten Dinge 3 sind, peilten wir auch die dritte Plattform an (110°). Diese fanden wir auch sehr schnell auf 5/6 m. Anders als die beiden anderen gab es hier mehr zu sehen. Das lag sicherlich auch daran, dass diese Plattform grösser und mehrstufig war. Besonders reizvoll fanden wir aber die Holzbündel und aussortierten Weihnachtsbäume, welche unter und zwischen die Streben gebunden waren. Denn darin sahen wir eine Vielzahl an Fischen, besonders viele Barsche. Da wir die Plattform in mittlerer Höhe umtauchten, bemerkten wir die eigentliche Sensation erst spät. Was wie ein dicker Baumstamm aussah, der unter der Plattform lag, bewegte sich plötzlich und stellte sich als ein etwa 1,60 bis 1,80m langer Wels heraus. Wir konnten es kaum glauben. Viel hatten wir im Vorfeld davon gelesen, aber eigentlich immer geglaubt, diese selbst niemals zu erblicken. Schon gar nicht hier, am hellerlichten Tag und wo doch sonst sehr viel ´Verkehr´ herrschte. Nachdem wir uns wieder eingekriegt hatten, bewunderten wir unser Exemplar. Nur was hat er da am Kopf? Sieht ja merkwürdig aus. Genauer hingesehen mussten wir leider feststellen, dass der Wels verletzt war. Ein Angelhaken? Wohl kaum. Dafür ist die Wunde zu gross und zu tief. (Am 13.07.2009 mussten wir dann bedauerlicherweise in der BILD lesen, dass der Fisch wohl harpuniert wurde.) So lange wie möglich beobachteten wir den Wels, teils einfach, indem wir uns auf die Plattform legten. Nach geraumer Zeit schwamm dieser allerdings darunter hervor ins Freiwasser. Hinterher? Nach einer Finimeterkontrolle verwarfen wir den Gedanken. Also entspannt auf ca 140° Richtung Ausstieg. Bei den Graswiesen dann aber plötzlich eine Schei...Sicht. Welche Schlammsau ist denn hier entlang gerobbt? Tja, der Gedanke war dann doch etwas voreilig. Rund um die Graswiese schwammen mehrere grosse Karpfen, die förmlich den Grund durchpflügten. Nah heran kamen wir nicht. Es reichte gerade für ein paar (leider) trübe Fotos. Später tauften wir sie dann ganz einfach Wasserschweine.
Im leichten Zickzack weiter Richtung Ufer erblickten wir auch die Loren und den Anker.
Aufgetaucht, tauschten wir zuallererst unsere Beobachtungen vom Wels aus und beschlossen sofort, die nächsten Tauchgänge ebenfalls hier zu machen. So konnten wir auch am folgenden Tag diesen besonderen Fisch sehen. Die Wunde sah leider noch genauso schlimm aus und uns kamen Bedenken, ob er dies überhaupt überleben kann. Wir wissen leider nicht, inwiefern sich bei Fischen eine Wunde entzünden kann oder wie gut so etwas bei ihnen verheilt. Über den Kontakt mit den Leipziger Delphinen werden wir die Sache auch von zu Hause aus weiterhin verfolgen und hoffen das Beste für den Fisch.


senkrechtes Rohr


schräge Plattform


5m Plattform oberer Bereich


unter der Plattform erster Blick auf den Wels


die Wunde deutlich sichtbar


ohne Worte


Barsche im ´Unterholz´


die ´Wasserschweine´


Loren


Blick zurück vom Parkplatz Richtung See