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Bewertungen(31)

stephan_muellerTrimix Diver, Cave-3920 TGs

Der See ist kaputt getaucht

Ich habe mir über Monate überlegt, ob ich zum Brecht etwas tippen soll.
Die Kurzfassung: Der See ist durch Diletanten kaputt getaucht. Die Abstiege von manchen Gruppen ähneln in der Eleganz einem Laster, der Schüttgut in den See kippt. Am Westufer habe ich im Grund pflügende Gruppen beobachtet, die ich nicht als Taucher, sondern höchstens als Unterwassermassentouristen bezeichnen kann und die sich ihr Brevet scheinbar am Roten Meer gekauft haben. Trimm und Lage sind bei ca. 80% noch nicht mal als theoretisches Grundkonzept erkennbar. Die wenigen Pflanzen, die noch nicht abgestorben sind, sind von einer dicken Schlammschicht bedeckt. Ich freue mich manchmal richtig einen Solo-Taucher zu sehen, denn die bewegen sich wenigstens elegant durchs Wasser.
In der Heimat von Jaques-Yves Costeau gibt es in der Nähe von Straßbourg einen See, etwa die Größe vom Brecht, an dem sehr viel mehr Taucher sind und an dem auch kräftig Ausbildung betrieben wird, aber an dem das Wasser glasklar ist mit Sichtweiten von 20 m und mehr. Es geht also wenn man will. Nur will bei uns scheinbar keiner.
Mit einer Flucht nach vorne wäre der See mit einfachen Mitteln zu retten, in dem man Süßwassermuscheln, die das Wasser von Schwebstoffen filtern, wie in Untergrombach einsetzt, statt der Treppe einen Schwimmsteg mit einer oder mehreren Leitern baut über die man ohne Grundberührung in den See einsteigen kann und man sich akkreditieren muß, z.B. wie am Teufelstisch mit einer Tauchgenehmigung, die dann 1 Saison gültig ist und eine DIR-konforme Ausrüstung vorschreibt. Dafür würde ich liebend gerne auch gerne etwas bezahlen. Die Tauchschulen, die hier bisher illegal Ausbildung betreiben, sollen ebenfalls für eine Genehmigung bezahlen und mit Auflagen wie 1 TL mit max. 2 Schülern belegt werden und auch eine Ausbildungsplatform bauen. Eine gute Ausbildung ist dringend notwenig. Sehr sogar. Der See ist der beste Beweis dafür.