Tauchlehrerausbildungszentrum am Bernsteinsee/Goitzsche (Inaktiv)

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Im Herbst verbrachten wir ein paar Tage am Goitzs ...

Im Herbst verbrachten wir ein paar Tage am Goitzschesee bzw. Bernsteinsee (Teil der Goitzsche) am Stadtrand von Bitterfeld.
Vor 20 Jahren hätte mich wohl jeder für „bekloppt“ gehalten, wenn ich als Thüringer im „Chemiedreieck“ Bitterfeld Urlaub gemacht hätte .
Aber die Zeiten haben sich geändert und ich muss sagen, was dort gerade für eine Urlaubsregion am entstehen ist beeindruckt einfach. So hat sich trotz des noch recht jungen Sees eine sehr gute Infrastruktur für Taucher (aber auch alle anderen Wassersportbegeisterten) entwickelt. So findet man Pensionen, Hotels, Ferienwohnungen und Ferienhäuser in allen Größen, Ausstattungen und Preisklassen. Dazu gibt es eine große Auswahl an Gastronomie.
Auch sonst ist vom Angelshop bis zum Fahrradverleih alles vorhanden, was man in einer Urlaubsregion so erwartet.

Zur Basis: Noch recht neu ist sie wohl, wartet dennoch mit allem auf was für einen reibungslosen Tauchtag nötig ist: Büro- und Füllbereich, Sitzgelegenheiten und Anrödeltische, Trockenständer für die Tauchanzüge. Auch mit Zahlreichen Infos zur Geschichte, Entstehung und den Tauchplätzen des Sees wird man freundlich versorgt.
Nach unserem Besuch ging die Tauchbasis augenscheinlich in ihren Winterschlaf, die Tore werden wohl erst im März oder April kommenden Jahres wieder geöffnet werden.
Anzumerken ist noch, das die Basis normaler weise nur an den Wochenenden geöffnet hat. Wer unter der Woche dort aufschlagen will sollte das vorher unbedingt telefonisch abklären.
Außerdem stehen m. M. nach recht wenige Parkplätze zur Verfügung, und die muss man sich mit den Surfern teilen, da direkt an die Tauchbasis ein Wassersportcenter angrenzt. Außerhalb der Saison ist das wohl eher weniger problematisch, aber ich denke an Sommerwochenenden wird das doch schon etwas knapp werden. Vielleicht wird ja aber in der nächsten Zeit Abhilfe geschaffen, genügend Platz wäre jedenfalls noch vorhanden.
Direkt hinter der Basis geht es zum Einstieg. Hier liegt auch das Zodiac mit dem diverse andere interessante Tauchplätze angefahren werden.
Der Einstiegsbereich ist durch Bojen gekennzeichnet. Außerhalb dessen sollte man nur mit Boje auftauchen, da man sich den See mit Surfern, Kitern, Seglern und anderen Booten bis hin zum Ausflugsdampfer teilen muß. An diesem Tauchplatz gibt es 2 Bootswracks und einen Wohnwagen zu sehen. Weiter wurde eine Plattform und ein Parcour aus Gitterboxen (für die Höhlentauchausbildung) installiert.
Alles ist durch Flatterband ausgeleint, so das man eigentlich nichts verfehlen sollte. Beim Ab- bzw. Austauchen weißt einem noch Popeye den Weg, eine fast Lebensgroße Puppe direkt am Einstiegsbereich.
Für die Verpflegung gibt es nur wenige Meter von der Basis entfernt die Trattoria Al Faro (können wir auch sehr empfehlen) und eine Strandbar.

Fazit: Der See schickt sich an ein weiterer Topspot in Mitteldeutschland zu werden. Mit Attraktionen wie einem Eisenbahntunnel, einem Unterwasserwald der unzähligen Welsen als Heimat dient (teilweise wurden bei Tauchgängen mehr als 15 Exemplare stattlicher Größe gezählt) und fast durchweg guten Sichtweiten ist er derzeit wohl noch ein kleiner Geheimtip. In den Dörfern ringsum kann man herrlich ruhige und erholsame Tage verbringen. Leipzig, Halle, die Steinbrüche von Löbejün oder Ferropolis, die „Stadt aus Eisen“ bei Gräfenhainichen sind in kurzer Zeit zu erreichen und bieten nicht nur zum Tauchen, sondern für die ganze Familie interessante Ziele.
Das war sicher nicht unser letzter Besuch bei der Basis am Bernsteinsee!


Rechts befindet sich die Tauchbasis, links das Wassersportcenter.


Blick von Einstieg Richtung Pegelturm u. Jachthafen bei Sonnenuntergang


Popeye weißt Tauchern am Einstieg den richtigen Weg


Zur Orientierung sind die ´Sehenswürdigkeiten´ mit Flatterband ausgeleint


Das Heck eines Bootswracks


Blick in den Wohnwagen


Im Flachbereich gibt es bereits eine ausgeprägte Pflanzenvielfalt


Dort lauert er auf Beute - der Hecht


eine eher seltene Begegnung - eine Süßwassermeduse


Abendstimmung am Bernsteinsee, der Pegelturm strahlt in verschiedenen Farben


überall am See gibt es solche Infotafeln


Der Kohleabbau forderte auch seine Opfer - hier der Gedenkstein für ein Dorf