Tauchcamp El Nabaa (Inaktiv)

Fakten:
Das Tauchcamp El Nabaa liegt an einer Bucht mit vorgelagertem Riff; 250km südlich von Hurghada und 30km nördlich von Marsa Alam (direkt gegenüber dem Elphinstone-Riff). Der neue Flughafen Marsa Alam liegt ca. 30km nördlich.
Zur Unterbringung gibt es drei Kategorien: Zelte (Dusche / WC nahe dem Haupthaus), Holzhütten mit eigenem Bad und Ventilator sowie Hotelzimmer mit Klimaanlage.
Die Basis liegt neben dem Restaurant, verfügt über 12l-Aluflaschen und bietet drei Arten von Tauchgängen an:
- Strandtauchgänge am Hausriff oder am vorgelagerten Riff, auch Drifttauchgänge (Hinfahrt mit kleinem Holzboot) sind möglich
- Tagestouren mit Truck
- Tagestouren mit großem Boot zur Abu Dabbab-Riffplatte und zum Elphinstone-Riff.
Zur Verpflegung gibt es ausser dem Hauptrestaurant Snacks an der Surfstation.

Bewertung:
Die Hütten, in denen ich gewohnt habe, sind einfach eingerichtet, aber sauber und völlig ausreichend.
Das Essen ist o.k., auch Sonderwünsche zum Abendessen wurden mir erfüllt.
Das Tauchen ist auf jeden Fall erstklassig, allein das Hausriff ist völlig intakt und bietet außer Steilwänden und Hochseefischen so ziemlich alles, was man im Roten Meer sehen kann.
Der große Vorteil von El Nabaa ist die geschützte Lage der Bucht, die sichere Ankerplätze bietet. Dadurch sind auch Bootsausfahrten möglich, wie man sie aus Hurghada, Safaga oder Sharm-El-Sheikh kennt (in anderen Hotels oder Camps rund um Marsa Alam werden meist nur Zodiac-Fahrten angeboten; Bootsfahrten zu weiter entfernten Riffen erfordern einen Bustransfer und kosten saftigen Aufpreis).
Der absolute Spitzentauchplatz ist natürlich das Elphinstone-Riff mit seinen Steilwänden, aber auch die Riffe des Abu-Dabbab-Gebietes lohnen sich.
Zu den Truck-Ausfahrten kann ich nichts sagen, da ich keine mitgemacht habe.

Fazit:
Meiner Meinung nach ist El Nabaa uneingeschränkt empfehlenswert für Vieltaucher, die keine Lust auf Rudeltauchen in Hurghada haben, und die kein grossartiges Nightlife erwarten.
Allerdings sollte man einige Dinge vorher wissen, um keine Enttäuschung zu erleben:
- El Nabaa ist ein (wenn auch komfortables) Tauchcamp! Wer 5 Sterne-Komfort mit üppiger Gartenanlage, Superbüffet und großer Disco erwartet, ist hier fehl am Platz.
- Bier gibt es nicht im Hauptrestaurant, sondern nur an der Surfstation (und auch dort nicht im Ramadan). Wer´s braucht, sollte sich also am Flughafen oder zu Hause eindecken.
- Da es noch keinen Steg gibt, wird man vom Strand zum Schiff mit dem kleinen Boot übersetzt. Wegen der geschützten Lage ist dies aber kein Problem.
- Die angebotenen Non-Limit-Pakete gelten nur während der Öffnungszeiten der Basis (08:00 - 17:00Uhr) und nicht 24h am Tag, wie z.B. auf den Malediven. Nachttauchgänge sind also extra zu bezahlen.
- In den Tauchpaketen ist normalerweise nur eine Elphinstone-Fahrt pro Woche enthalten. Ich hatte allerdings das Glück, in einer Woche dreimal dorthin zu kommen. Wer also wie ich Elphinstone-süchtig ist,
muss entsprechend verhandeln und eventuell Aufpreis zahlen.
- Ich war vom 06. bis 13.12. 2001 in dem Camp, als dort sehr wenig los war. Wie es dort in der Hochsaison aussieht, kann ich natürlich nicht beurteilen.

Zeltromantik, weitab vom Touristenrummel haben wir erwartet. Als wir nach vier stuendiger Fahrt (klingt schlimmer als es ist) von Hurghada Airport im Morgengrauen angekommen sind, waren wir aber erstmal geschockt. Unmittelbar neben dem Camp stand ein Hotel, auch Nachts gut beleuchtet, ein Stromaggregat röhrte die ganze Nacht. Da tröstete auch der herrliche Sonnenaufgang nicht drüber hinweg. Nach zwei, drei Nächten nervt das Geräusch des Aggregates aber nicht mehr. Die Zelte sind gemütlich und die Betten super bequem. Man kann aber auch direkt am Strand unter freiem Sternenhimmel schlafen. Das Essen war gut. Es wurde immer zwischen Barbeque und Buffet abgewechselt. Die Preise für die Getränke halten sich auch im Rahmen, es gibt dort keinen Alkohol, also, wer`s mag, Bierchen selber mitbringen. Das Personal dort ist wirklich super nett und zuvorkommend. Darum verstand ich es auch nicht, dass so mancher schwaebische Tourist der dort rumlungerte, bloede Sprüche über das Personal ablassen musste. Die Sprüche zu zitieren, ist mir ehrlich gesagt zu peinlich. Ich frage mich, warum bleiben solche Leute nicht in ihrer Heimat, dann brauchen sie sich nicht auf andere Umstaende einstellen. Allerdings muss man auf seine eigene Ausrüstung aufpassen. Beim Verladen auf die Jeeps für die Ausflüge zum Beispiel, wird die Ausrüstung mehr als schlecht behandelt. Leider wird man beim Tauchen in Gruppen gesteckt, die nach nationalitaet und nicht nach Taucherfahrung ausgewaehlt werden. Wenn man pecht hat, kommt man als erfahrener Taucher auf`s Boot mit lauter Anfängern und faehrt dann nur entsprechende Tauchplaetze an. Das sollte man von Anfang an einfach abklaeren. Die Tauchplätze in der Gegend waren schön und wenig besucht. Es waren Tauchgänge vom Land und vom Boot möglich. Leider waren wir nur einmal am Elphinstone Reef, das nur 45 Min. mit dem Boot entfernt ist. Der Grund war eben, dass zuviele Anfänger zu der Zeit im Camp waren und die Guides nur leichte Tauchplätze angefahren sind. Das Hausriff ist in sehr gutem Zustand. Das Hotel wird bereits von einzelnen Gaesten belegt und somit gibt es einfach zu wenig Diveguides, die Gruppen sind einfach zu groß. Die Leihausrüstung dort scheint mir in schlechten Zustand zu sein, staendig hatten Leute Probleme damit. Wenn das Hotel erstmal voll belegt ist, ist`s auch ganz vorbei mit der Romantik und Ruhe am Strand, schade.