SUB AQUA DiveCenter Utopia Beach (Inaktiv)

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Unsere diesjaehrige Vereinsreise haben wir, das s ...

Unsere diesjaehrige Vereinsreise haben wir, das sind Juergen, Kai, Martin, 
Thomas, Wiebke und der Berichterstatter Rainer, nach El Quseir in den Utopia
Beach Club unternommen. Wir haben uns fuer El Quseir und den damit ueber
zwei  Stunden langen Transfer entschieden, um der Tauchschiffarmada
vor den Riffen Hurghadas zu entgehen.

Dieser Bericht ist keine vollstaendige Beschreibung unseres Tauchurlaubes, 
sondern nur eine Ergaenzung zu den zahlreichen Aufsaetzen, die bereits
ueber das Utopia und seine attraktiven Tauchgruende existieren.

Der Condorflieger startete mit fast einer halben Stunde Verspaetung
in  Hannover-Langenhagen. Der Pilot loeste jedoch sein Versprechen
ein, schneller zu fliegen und so landeten wir puenktlich auf dem Hurghada
International Airport. Schon ueber dem Mittelmeer erhielten wir einen Wetterbericht
mit verlockenden Temperaturen und die Mitteilung ueber einen leichten Sandsturm
ueber Hurghada. Beim Landeanflug sahen wir dann die ganze eingestaubte
Gegend Kontaktlinsentraeger sollten schon mal die Tauchermaske zum Ueberziehen
bereithalten). Die Triebwerke der Flieger sind aber sehr robust und so
landeten wir sicher und gut an unserem Ziel. Die Passabfertigung ging fuer
aegyptische Verhaeltnisse erfreulich rasch ueber die Buehne, kein Chaos
mehr wie in den Jahren vorher und der Transfer verlief wie immer problemlos.

Zu dem Hotel haben sich schon viele geaeussert. Daher nur ganz kurz:
Das  Utopia-Beach ist eine nette Anlage, ueber das Essen kann man
nicht meckern und das Personal ist durchweg freundlich. Aufpassen muss
man nur bei ueberaktiven Kellnern, die jede Gelegenheit nutzen, dem Gast
den leeren oder halbleeren Teller wegzuschnappen. Hier sollte der Hoteldirektor
ein paar Pfund investieren und den Geschirrvorrat etwas aufstocken. Der
Betrieb auf der Tauchbasis funktioniert gut und die Guides sind eigentlich
ganz freundlich und hilfsbereit. Vielleicht lag es daran, dass die Basis
nicht

ganz ausgelastet war (19. bis 26. April 2001). Eine Rangelei an den
Bootslisten gab es jedenfalls nicht.

Nun zur Taucherei. Ich bevorzuge Tauchgaenge ohne Guide. Da ist die
Orientierung  vielleicht manchmal ein Problem, aber es ist viel schoener,
Ort und Zeit am Riff  selbst zu bestimmen. Am Hausriff Nord habe ich
mit meinem Buddy  eine laengere  Zeit vor einer Geweihkoralle
verbracht und das bunte Treiben an so einem Mikrokosmos beobachtet. In
sicherer Entfernung wuselt ein Schwarm von Dreibinden-Preussenfischen und
von gruenen Schwalbenschwaenzchen, keiner groesser als 3 bis 4 cm, um seine
sichere Fluchtburg herum. Bei der Annaeherung verschwinden ploetzlich alle
ab einer gewissen Distanz im Geaest der Koralle, schwimmen dann weiter
noch aufgeregt hin und her. Und wenn man sich ganz ruhig verhaelt, verlassen
nach einiger Zeit die mutigsten ihren Schutz, und schauen dem Taucher keck
in die Augen. Eine zu schnelle Handbewegung und schon rutscht diesen kleinen
Burschen wieder das Herz in die Hose und alles duest zurueck in

die uneinnehmbare Korallenfestung. Solche Beobachtungen sind fuer mich
eindrucksvoller als mit einem Guide auf rastloser Suche nach Grossfischen
und anderen Attraktionen zu sein Auf eine Aufzaehlung der reichlich vertretenen
groesseren Fische verzichte ich hier.

Voraussetzung fuer diesen alleinverantwortlichen Tauchgang sind 25 Tauchgaenge. 
Und wer die nicht hat, darf nur mit einem Guide tauchen. Das kostet dann
allerdings 10,- DM/Tauchgang extra. Und da beginnt ein leidiges Thema dieser
Tauchbasis, die Zusatzausgaben. Jeder erfahrene Aegyptentaucher geht davon
aus, dass die Ausfahrten im Preis enthalten sind. Weit gefehlt! Die Tauchbootbenutzung
kostet noch mal 25,- DM/Tag, was im Neckermann-Katalog fuer die Fuenf-
und Zehntage-Divebox explizit nicht erwaehnt war. Fuer die Fahrt mit dem
Gelaendewagen zu den Tauchpunkten kommen 8,- DM hinzu. Eine Liste fuer
Jeepausfahrten wurde nicht ausgehaengt, man musste selbst acht Personen
zusammenkriegen. Klar, dass so etwas selten klappt. Und so konnte man die
nicht ausgelasteten Boote ein wenig mehr fuellen.

Um es noch einmal anders auszudruecken: Beim Tauchpaket (fuenf Tage)
erhaelt man fuer 64,- DM pro Tag zwei Flaschenfuellungen und das Blei geliehen.
Weiter nichts! Das ist ein fuerstlicher Preis fuer das Fuellen von zwei
12-Literflaschen und die Leihgebuehr fuer einen Tag Blei. Und die aegyptische
Regierung verlangt noch einmal die "Marine Activity Fee" in Hoehe von 1
$/Tag.

Alles in allem wuerde ich das als grobe Geldschneiderei bezeichnen.

Taucher, die eine Divebox fuer fuenf Tage buchen, aber nur eine Woche
im Hotel  sind, sollten sich diese Entscheidung genau ueberlegen,
denn jeder Tag muss genutzt werden. Ist der Wind zu stark, herrscht Tauchverbot:
64 DM Verlust fuer den Taucher. Schnell hat man mal Durchfall oder man
fuehlt sich an einem Tag nicht gut: wieder 64,- DM Verlust. Sollten Probleme
mit den Ohren oder mit dem Druckausgleich bestehen: Verluste schon mal
einkalkulieren.

Unter dem Strich hat uns diese Woche im Utopia Beach Club gut gefallen
und wir konnten in unserer Gruppe der "Friesen-Taucher" schoene Tauchgaenge
erleben. Es ist aber nicht noetig, sich ueber zwei Stunden Transfer zuzumuten
und sich in das Monopol eines Hotels zu begeben (denn im Umkreis von 20
Kilometern ist absolut nichts). Und wenn am Erg Monika zwei Tauchschiffe 
ankern, trifft man unter Wasser genauso haeufig auf Taucher, als wenn in
Hurghada vor Giftun Island 30 Schiffe ankern.

Unser Fazit: Aegypten und seine Tauchgruende lohnen sich immer wieder,
El Quseir und das Utopia Beach muessen aber nicht sein.