Utopia Beach Club El Quisier 15.3.2001 bis 29.3.2 ...
Nach 4,5 h Flug ab Nürnberg erreichten wir den Flughafen Hurghada.
Das Gepäck ist zusammen mit uns angekommen, obligatorisch sind die
Schlangen für das Visum.
Nach dem Abstempeln des Reisepasses (Gültigkeitsdauer beachten)
ging es zum wartenden Reisebus.
Vorsicht: Etliche Gepäckträger warten darauf die Koffer oder
das Tauchgepäck zu den Bussen zu schleppen die wirklich nicht weit
vom Ausgang plaziert sind. Insbesondere der Trick sich in den Farben der
Reiseveranstalter zu kleiden wirkt verblüffend.
Soweit wir das beobachten konnten wird das Gepäck von den Mitarbeitern
der Reisebüros lediglich in die Busse eingeladen, aber nicht vom Flughafen
zu den Bussen transportiert.
Die Fahrt nach El Quesier dauert ca. 2,5 h. Die Reiseleiterin tippte
auf 1,5 h maximal, diese Aussage war jedoch definitiv falsch.
Das Utopia Beach Hotel ist soweit okay. Das Essen war gut und reichlich,
wurde auch bis zum Ende nicht langweilig.
Bei uns waren die Platten auch bis zu den letzten fünf Minuten
gut gefüllt, lediglich einmal wurde die Ente dann in Hähnchen
umbenannt .
Die Zimmer waren mit Kühlschrank und Klimaanlage ausgestattet.
Mitunter muß man wohl die Bedienungseinheiten etwas suchen. Zu empfehlen
ist die Rezeption, jedenfalls von dort aus wurden Anfragen außerordentlich
schnell bearbeitet und erledigt.
Das Tauchgebiet ist nicht mehr „unberührt“ wie es sich viele Taucher
erwarten.
Allerdings muß man zugestehen, daß im März nur ein
oder zweimal zwei Tauchboote gleichzeitig an einer Stelle waren.
Es existiert ein Hausriff, welches nach Norden und nach Süden
hin betaucht werden kann.
Das Südriff wird per pedes erreicht (etwa 200 m von der Basis
entfernt), das Nordriff wird mit einem kostenlosen Jeep angefahren.
Wir selber haben Krokodilfische, Blaupunktrochen, Feuerfische, Geisterfische,
eine Schildkröte sowie dicke fette Zackenbarsche gesehen. Während
unseres Aufenthaltes wurde ein Manta gesichtet, weiter ein Napoleon sowie
Muränen.
Etwas schade ist, daß am Beginn des Südriffes nach Aussage
eines Guides eine „Sandlawine“ heruntergekommen ist, die Anfänge des
Riffes sind daher recht langweilig. Es empfiehlt sich den Tauchgang möglichst
flach anzugehen und erst nach einer gewissen Zeit tiefer zu tauchen, vorher
lohnt es sich nicht besonders.
Die Tauchplätze werden wahlweise mit dem Boot oder mit dem Jeep
angefahren. Jeepfahrten haben wir nicht mitgemacht, können darüber
auch nichts berichten.
Im Einsatz sind 5 Boote, Utopia 1-5.
Es werden verschiedene Tauchplätze angefahren, wobei bei etwas
Wind und Wellengang nur 4 Tauchplätze möglich sind. Getaucht
wird im wesentlichen am Riff (also an der Küste), als extra gelegene
Örtlichkeiten existieren Erg Monica und Erg Lassall.
Anders als in Hurghada werden also nicht Ergs inmitten des Roten Meeres
angefahren, sondern eben entlang der Küste getaucht.
Die Tauchplätze selber haben einiges zu bieten. Wunderschöne
Korallen, die „üblichen“ Fische und mit etwas Glück – wir hatten
es nicht um diese Jahreszeit – großartige Sichtweiten.
Insbesondere „Maheleg“ hatte es mir angetan, ein Drop off mit einer
netten Steilwand bis runter auf 60 m oder mehr.
Allerdings: Tiefenbegrenzung ist 30 m.
Konsequent werden die Computer auf dem Boot überprüft, sowohl
beim ersten Tauchgang, als auch beim zweiten, wobei der zweite nicht tiefer
sein darf als der erste.
Stichproben werden auch beim Hausrifftauchen entnommen.
Weiteres „Manko“: Tauchen mit Handschuhen ist nicht erlaubt.
Die Tauchbasis nimmt es sehr ernst mit diesen Vorschriften, insbesondere
gibt es (wohl) ein neueres Gesetz in Ägypten, daß Tauchgänge
jenseits der 30 m nicht zulässig sind.
Man kann nun davon halten was man will – die Vorschriften sind da und
wenn man sich nicht daran hält gibt’s kein Bußgeld, sondern
Tauchverbot – wenigstens konsequent.
Das Essen auf den Booten ist wie immer gut, eine Abwechslung zu dem
Hotelallerlei, angeboten wurde auch Cola gegen Cash sowie Tee – leider
auch gegen Bares.
Die Tauchplätze die wir angefahren sind waren abwechslungsreich,
wie oben erwähnt leider im wesentlichen an der Küste und recht
wetterabhängig.
Zur Basis selbst: Marlies und Falk, die Basenleiter machen ihren Job
gut. Es herrscht nie der Eindruck daß Hektik ensteht, ganz in Gegenteil,
eventuelle Fragen werden ruhig und gerne beantwortet. Klar: Nicht im größten
Getümmel falls möglich.
Die Örtlichkeiten waren zu unserer Zeit in Ordnung, kommen allerdings
mehr Taucher, so werden die Gegebenheiten etwas knapp.
Nach unseren Erkenntnissen: Vorab buchen.
Das Tauchpaket ist ab Deutschland wesentlich günstiger als vor
Ort, zu Stoßzeiten scheint es so zu sein, daß „Spontantaucher“
nicht so recht auf ihre Kosten kommen.
Gebucht werden Hausrifftauchgänge, das Boot kostet extra (25,-
DM pro Nase und Fahrt zu unserer Zeit).
Die ärztlichen Atteste werden überprüft, ein Checktauchgang
durchgeführt was schon für die Sorgfalt der Basis spricht.
Taucher mit weniger als 25 Tauchgängen müssen von einem Guide
begleitet werden, der Sicherheit wegen.
Insgesamt hat die Basis im März einen sehr aufgeräumten und
gut geführten Eindruck gemacht, das Wasser im Waschbecken wurde öfter
mal gewechselt, die Umgebung nach Möglichkeit von Sand freigehalten.
Nochmals zurück zu der Tiefenbegrenzung und dem Tauchverbot. Klar
daß da Gerüchte kreisen (Taucher eben).
Auf dem Boot:
„Weisste schon – da hat ein Taucher Tauchverbot bekommen, weil sein
Computer 30,8 m aufgezeigt hat !“
Auf der Basis:
„Stimmt – zusätzlich hat der Aladin den SOS Mode ausgespuckt und
der Taucher hat den Guide gefragt was das nun für eine Anzeige ist.“
Insgesamt also: Vernünftig Tauchen ist angesagt, auch die Basis
muß sich nach den Gegebenheiten richten, sonst ist sie eine Ex –
Basis.
Fazit: Insgesamt gelungen, der Geheimtipp ist es nicht mehr und wenns
halt noch ein paar mehr Ergs gäbe wäre es gerade zu perfekt.