Stollis Tauchbasis, Tamariu, Costa Brava

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Liebe Tauchgemeinde, was stimmt denn nun? Wer irr ...

Liebe Tauchgemeinde,
was stimmt denn nun? Wer irrt sich?
Die hier z. T. recht negativen geschilderten Eindrücke im Format "was ist nur mit Stollie los..." oder TAUCHEN-Award2002 beste Basis Mittelmeer?
Wohl über kaum eine weitere Basis wurde hier mehr berichtet als über Stollies in Tamariu, und so habe ich mir dann auch im letzten Jahr den positiven Bericht über diesen Spot verkniffen, denn was gibt es inhaltlich den positiven Artikeln
hier hinzuzufügen?
Vielleicht einige ergänzende Infos für alle, die darüber nachdenken dort hinzufahren, und dann hier bei diesen Berichten landen:
Wer bei seinen (Tauch)reisen keine unangenehme Überraschung erleben will, der informiert sich am besten vorher detailiert über das betreffende Reiseziel. Ist Tauchen das Primärziel und einem besonders wichtig, dann sollte man (erst recht der
Profi) doch nichts dem Zufall überlassen, oder?

Grundsätzlich aber auch insbesondere bei einer kleinen (idyllischen) Basis in einem Ausflugsort Spaniens sollte klar sein
...daß es in der Saison zum Stau oder Kompromissen auf der Basis kommen kann,
...daß es bei Seegang für den Ungeübten auf einem Oldtimer-Segler Schwierigkeiten beim Ein- und Ausstieg geben kann, und
... daß ein alter Motorsegler eine höhere Bordkante hat als eine Taucherplattform, die achtern bei einer Yacht hängt,
...daß es im Mittelmeer auch Strömung gibt, ...daß nicht jeder TG begleitet wird,
...daß man Enttäuschnungen bei der Unterkunft durch direkte und eindeutige Fragen - vorher - vermeiden kann...usw...
Berücksichtigt man das, kann es durchaus ein toller Urlaub (auch in Tamariu) werden.
Unter Berücksichtung der vorbezeichneten Kriterien und mit einem immer noch wertfreien Gefühl nach dem Lesen der taucher.net-Berichte fuhren wir zum Ende der spanischen und französichen Ferien nach Tamariu. Was soll ich sagen? An den ersten zwei Tagen (letztes Ferienwochenende) mußte man sich noch mit dem Eintragen in die Bootlisten (3 Fahrten/ Tag) beeilen, aber ab dem ersten ersten Schultag in Spanien war die mediterrane Idylle, die man nach vielen Fernreisen vermisst hat, sofort freigesetzt.
Zu Stollie:
Als mit dem Ferienende die Ruhe und das familiäre Flair einkehrte, wollte ich die erste mir bietende Gelegenheit nutzen, um mir die Frage zu beantworten, ob Stollie der hier oft beschriebene Muffel ist oder nicht.
Fazit ist: Er ist kein Muffel, er ist nur ruhig. Verständlicherweise mischt er sich nach so vielen Jahren und so vielen Besuchern nicht in jedes Gespräch ein - ihm entgeht aber nichts - und das scheint wichtiger.
Auf Fragen gibt es immer hinreichende und erklärende Antworten, besonders im technischen Bereich; Kleinreparaturen wurden von ihm gratis und professionell durchgeführt, und zum Abschied gabs auch eine herzliche Umarmung. Er hat ein
umweltbewußten Motor im Boot und kämpft immer noch nach Jahren gegen die Harpunetties an, die er ggf. sogar zum kostenlosen Schnuppertauchen einlädt, um sie von diesem Mist abzubringen. Für uns genügend Indikatoren, daß er kein Muffel ist.
Zu Ade:
Daß über sie hier nur Positives berichtet wurde, unterstreicht den Eindruck von dieser bemerkenswerten Taucherin.
Ergänzung: Wenn sich Ade anbietet, den bevorstehenden TG zu begleiten, auf jeden Fall annehmen.
Zur Basis:
Das muß jeder für sich selbst beurteilen. Mir ist eine kleine Basis, auf der ich mich vor der Tür umziehen muß, lieber als eine moderne, bei der dann anschließend übers Riffdach gelatscht wird...Ergänzung: Es gibt nur große (2,5kg) Bleistücke.
Zum Boot:
Wenns voll ist, kann es schonmal eng werden, aber selten unangenehm.
Der erste stärkere Wellengang wurde von uns genutzt, die Frage zu beantworten, wie man sich auf dem Boot den Neo ausfreissen kann. Wir sind nicht dahinter gekommen... Dafür haben wir es aber genossen, mit welcher Kreativität neue Einstiegsvarianten von manchem Froschmann/ -frau bei Wellengang erprobt werden.
Zu den Spots:
Für das recht leergefischte Mittelmeer sicherlich sehenswert. Neben Nacktschnecken, Knurrhähnen, Oktos gibts kapitale Zackenbarsche. Vorteil gegenüber anderen Basen bildet das Hausriff, auf das weniger erfahrende Taucher bei starker
Strömung statt dem Boots-TG am Morgen ausweichen können und das die Bootstauchgängen nonlimitmäßig gut ergänzt.
Zum Umfeld:
Wenn es mal nicht nur ums Tauchen geht, ist Tamariu und seine Peripherie eine Gegend, die (zumindest ab Schulbeginn) zu den angenehmeren Orten dieser Welt gehört. Ein gewisser Suchtfaktor, der von der Felsenabbruchkante, den Pinienbeständen und der Aussicht beim Durchfahren der Serpentien vor dem Ort ausgeht, läßt sich nicht leugnen.
Fazit: Wie es nunmal mit einzigartigen Dingen ist, man liebt sie oder nicht. Das erklärt wohl den hohen Anteil der
Wiederholungstäter und den der weniger Erfreuten.
Ehrlich gesagt: Mir sind beide lieb. Die Wiederholungstäter dürften weiterhin Garant dafür sein, daß Stollie & Ade weitermachen und ich noch einige TGs dort machen und mit meinem Hund durch die Wälder laufen kann. Die Kritiker (liebes
Stollie-Team verzeiht mir) sorgen dafür, daß der Ort in der Nebensaison nicht noch mehr Zulauf bekommt.
Volle (Punk)Flossentzahl ist für mich als Großfischfanatiker nicht möglich aber 98%.
Sascha Kopotsch
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