Somaya & Rudi Kneip, Hurghada (Inaktiv)

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dragonsnailCMAS**280 TGs

Wir haben auf der Boot bei Rudi-Direkt die sog. W ...

Wir haben auf der Boot bei Rudi-Direkt die sog. Wrack-Tour gebucht und möchten hiermit unsere Reiseeindrücke schildern:

1. Flugverschiebungen
Das ganze fing schon mit der dreimaligen Verschiebung der Abflugzeiten an: Ursprünglich geplant für 14:00 Uhr wurde es erst 19:00 Uhr (also Ankunft nach Mitternacht) und auf Protest unserer Gruppe – wir wollten schließlich Fahrgemeinschaften nach Düsseldorf bilden, um die Spritkosten und Parkgebühren zu reduzieren – dann 7 Uhr morgens. Zwei Tage vorher dann auf einmal doch eine Stunde später. Unsere Gruppe wurde auseinandergerissen – ein Teil flog um 7 Uhr morgens, der Rest um 7 Uhr abends und kam nachts gegen 3 Uhr auf dem Boot an ...

2. Egypt Air
Der Service an Bord der Egypt Air verdient eigentlich nicht diesen Namen. Zum Frühstück ein Stück trockenen Kuchen und ein Getränk, danach fast 2 Stunden nichts. Dann ein auch für ausgehungerte Urlauber eher unappetitliches und ungenießbares warmes Essen (angeblich Chicken). Auch der Zustand der Maschine war nicht wirklich vertrauenerweckend. Sitze, die sich nicht verstellen ließen; Verkleidungen, die schräg abstehen oder fehlen.
Wir sind schon mit vielen verschiedenen – auch ‚billigen’ – Airlines geflogen. Aber so etwas haben wir noch nicht erlebt. Dieses Erlebnis werden wir auch nicht wiederholen!
(Das Reisebüro unseres Vertrauens hier vor Ort hat uns inzwischen übrigens eindringlich aus Sicherheitsgründen von Flügen mit Egypt-Air abgeraten. Ein paar Wochen später ist eine Egypt Air Maschine abgestürzt ...)

3. Flughafen Hurghada
Nach der Landung in Hurghada das wohl übliche Chaos am Flughafen. Es stand aber immerhin wirklich ein Mitarbeiter mit einem ‚Rudi’-Schild dort, der aber erst alle Reisenden um sich versammelte (was immerhin auch fast eine halbe Stunde dauerte), bevor er anfing, die Marken in die Pässe zu kleben. Inzwischen waren die Schlangen vor der Passkontrolle so lang, dass wir noch einmal ca. 1 Stunde warten durften. Als wir endlich zur Gepäckausgabe vorgedrungen waren, waren schon so viele Flugzeuge gelandet, dass Dutzende von Koffern und Reisetaschen bereits neben den Bändern standen. Dann ging also die Suche nach unseren Gepäckstücken los. Zwei waren da, die dritte Tasche fehlte. Eigentlich eine ganz gute Ausbeute, wenn man nicht gerade eine Tauchsafari vor sich hat und auf das Gepäck angewiesen ist! In dieser Tasche befand sich u.a. die Tauchermaske mit optischen Gläsern. Die Suche, in die sich auch ein Mitarbeiter von ORCA und der Airline einschalten ließen, blieb erfolglos und die Stimmung sank auf den Nullpunkt. Vermutliche Ursache für das Fehlen der Tasche war die Mitarbeiterin am Abfertigungsschalter in Düsseldorf, die vergessen hat, die Tasche mit dem ‚Luggage Ticket’ zu versehen und einfach so auf die Reise bzw. auf die Fließbänder des Flughafens geschickt hat. Noch ein Minus-Punkt für Egypt Air.
Wir haben dann über Handy den Rest unserer Gruppe (noch in Deutschland, auf dem Weg zum Flughafen) angerufen und gebeten, in Düsseldorf und dann nachts in Hurghada die Augen offen zu halten.

4. Boot `Lady Somaya`
Dann ging es endlich zum Boot, wo uns bereits etwas zu Essen erwartete. Nudeln (kalt) mit Tomatensauce (kalt), Salat und Brot. Auspacken (viel war ja nicht da), dann zum Bummeln nach Downtown, abends zurück mit der Hoffnung, dass vielleicht die Tasche noch auftaucht. Nachts um 3 wurden wir dann geweckt, als der Rest der Gruppe eintraf. Auf wunderbare Weise war auch die Tasche aufgetaucht (vermutlich nur, weil wir einen „Rudi“-Gepäckanhänger daran befestigt hatten). Der Urlaub schien gerettet. Die Kabinen waren zwar klein und eng, aber wir wollten ja sowieso in den mitgebrachten Schlafsäcken an Deck schlafen.

5. Sicherheit
Etwas gewundert hat uns schon, dass weder Brevet noch Logbuch oder tauchärztliche Bescheinigung bzw. Reisepaß- und Tauchbrevet-Kopien verlangt wurden. Im Prinzip hätte dort jeder tauchen können. Das spricht nicht unbedingt für ein hohes Sicherheitsbewusstsein!

6. Verspätung Tourstart
Am nächsten Morgen sollte es dann endlich losgehen. Nach dem Frühstück warteten alle gespannt auf die Abfahrt ... aber nichts passierte. Dann irgendwoher die Info: Auf behördliche Anordnung dürften heute keine Boote den Hafen verlassen. Wir hingen also auf dem Boot herum (in die Stadt konnten wir ja auch nicht, weil es theoretisch doch jederzeit losgehen konnte) und die Stimmung sank immer tiefer.
Im Kleingedruckten heißt es „Änderung des Tourverlaufs je nach Wetter und behördlicher Anordnung vorbehalten“. Änderungen o.k., aber ein kompletter Ausfall ??? Erst gegen Mittag wurde es auf einmal hektisch und wir durften doch auslaufen. Nach kurzer Zeit ein Checktauchgang und dann ging es weiter. Inzwischen war es zu spät, um noch ein Wrack zu betauchen. Statt dessen gingen wir vor Anker und machten noch einen Nachttauchgang am Riff. Das war der erste Tag.

7. Essen
Hatten wir am Ankunftstag noch gedacht, das Essen sei kalt, weil wir am Flughafen die Verzögerung wegen des Gepäcks hatten, wurden wir im Verlauf der Tour eines Besseren belehrt. Das Essen war grundsätzlich kalt bis lauwarm, was der Genießbarkeit nicht unbedingt zuträglich war. Auch die Künste des Kochs (war er überhaupt Koch oder nur durch Zufall auf dem Boot gelandet?) sind nicht erwähnenswert. Wir vermuten, dass er selbst bei McDonalds keine Chance hätte. ‚Der Hunger treibt’s rein’ wäre eine passende Beschreibung.

8. Hygiene
Bei den beiden Toiletten war die Spülung dermaßen schwach, dass meistens mit Hilfe eines Eimers nachgeholfen werden musste. Sehr spaßig.
Die Besatzung hatte kein Problem damit, während unserer Tauchgänge die Toiletten zu benutzen, was den Effekt hatte, dass wir beim Auf- bzw. Abtauchen von ‚alten Bekannten’ begrüßt wurden. Nicht wirklich ein appetitlicher Anblick.
Zum Thema Duschen (tröpfelten genauso spärlich wie die Klospülung) wurde uns gleich gesagt, das Wasser sei gut einzuteilen, da es nicht so reichlich verfügbar wäre. Eine kalte, tröpfelnde Dusche im Hochsommer mag ja ganz nett sein; aber bei 3-4 Tauchgängen am Tag wäre EINE wenigstens warme Dusche pro Tag schon sehr angenehm gewesen.

9. Kabinen
Konnte man in der ersten Nacht (im Hafen) noch gut in den Kabinen schlafen, war es in den Nächten darauf aufgrund des penetranten Dieselgestanks des Bootsmotors, der sich dort eingenistet hat, quasi unmöglich. Hätten wir keine Schlafsäcke gehabt, um an Deck schlafen zu können, wären wir vermutlich nach 2 Tagen wegen Kopfschmerzen nicht mehr tauchtauglich gewesen.

10. Crew:

·nicht eingespielt ?
Wir hatten den Eindruck, dass die Crew völlig neu zusammengewürfelt war und einer nicht wusste, was der andere macht.

·arbeitsunwillig ?
Auf anderen Booten ist es üblich und gerade von weiblichen Gästen auch sehr gerne gesehen, wenn die Crew dabei behilflich ist, dass man/frau nach dem Tauchgang wieder unfallfrei aus dem Wasser aufs Boot kommt. Zumal nur 15-Liter-Flaschen vorhanden waren. Ein Griff ans Flaschenventil ist da sehr hilfreich. In unserem Fall war es so, dass oft noch nicht einmal die Flossen in Empfang genommen wurden sondern von uns aufs Boot geworfen wurden, während 2 Crew-Mitglieder in der Sonne standen und aufs Meer blickten. Wer hat hier eigentlich Urlaub???

·Generator ?
Auf anderen Booten ist es üblich, dass während der Fahrt immer der Generator läuft, so dass die Lampen geladen werden können. Bei uns war das nur auf Nachfragen möglich – automatisch nie. Gerade bei Wracktauchgängen ist eine geladene Lampe nicht zu verachten.

·‚Kühlschrank’ auffüllen ?
Auch die Kühlbox für die Getränke war in den ersten Tagen (bis wir dann wirklich gemeckert haben) ständig leer, da sich offensichtlich niemand dafür zuständig fühlte, die Box aufzufüllen und vor allem auch Eis zum Kühlen nachzufüllen.

·Koordination (Tauchen – Essen – Fahren) ?
Wir haben es während der ganzen Reise nicht einmal erlebt, dass nach einem Tauchgang sofort das Essen auf dem Tisch stand – sei es nun Frühstück, Mittag- oder Abendessen. Es wäre nun wirklich nicht schwer, während die Taucher im Wasser sind, zu kochen, nach dem Tauchgang zu essen und dann – je nach Seegang – ggf. schon während des Essens zum nächsten Tauchplatz zu fahren. Wir kamen aus dem Wasser, haben uns abgetrocknet und umgezogen und dann immer noch ½ bis 1 Stunde auf das Essen gewartet. Das dann trotzdem kalt war. Erst danach wurden die Anker gelichtet und weitergefahren. So haben wir sehr viel Zeit und noch mehr gute Laune verloren.

·Ablauf: Beginn morgens => 3 TG / Tag ?
Erst nach einigen Tagen war es uns gelungen, glaubhaft auf diese Koordinationsproblematik hinzuweisen, so dass wir fortan um 6 Uhr morgens starten wollten, um 3 Tauchgänge bei Tageslicht machen zu können. Theoretisch! In der Praxis erwies sich dies leider auch nicht als erreichbar. Einmal saßen wir sogar über eine halbe Stunde, noch VOR dem Frühstück, in voller Ausrüstung herum, weil wir vom fahrenden Boot springen sollten. Nur leider hat das Ankermanöver nicht geklappt ... Nach dem Tauchgang war es dann bereits später Vormittag, so dass alle fast verhungert waren.

·Guide
Bei mehreren Tauchgängen hat unser Guide mit den Strömungsangaben völlig daneben gelegen: Wenn es keine Strömung geben sollte, gab es sie trotzdem, sollte sie aus der einen Richtung kommen, kam sie aus der anderen.
Besonders gerne denken wir an einen Nachttauchgang zurück, den wir eine halbe Stunde in 2 (zwei !) Meter flachen Wasser auf einer Sandbank verbracht haben, auf der Suche nach den vielen Korallen-Ergs, die in ca. 10-15 m Entfernung vom Boot anfangen sollten. Dort war absolut nichts! Dann haben wir entnervt aufgegeben. Der Guide meinte darauf hin, wir könnten ja nun nicht alles haben. Immerhin wäre es ein ruhiger Ankerplatz für die Nacht.

11. Hafen- und Riffgebühr:
Immerhin stolze 80 USD pro Person und Woche müssen als ‚Hafen- und Riffgebühr’ bezahlt werden. Angesichts von Müllbergen auf dem Meeresgrund an den wohl häufig frequentierten Ankerplätzen (wären die Glas- und Plastikflaschen dort Pfandflaschen gewesen, hätte man ein Vermögen machen können...) fragen wir uns, was das Land Ägypten wohl mit diesen 80 USD macht? Offensichtlich werden die Unsummen, die vermutlich im Laufe eines Jahres so zusammen kommen, für alles andere nur nicht für den Schutz und Erhalt der Riffe eingesetzt.

Dies war nicht unsere erste Ägypten-Reise (allerdings die erste mit Rudi-Direkt) und wir wissen, dass wir in Ägypten „keine deutsche Pünktlichkeit und Organisation“ erwarten dürfen, wie in den Reiseunterlagen geschrieben wird. Dies haben wir auch nicht getan. Wir wissen auch, dass wir nicht „mit europäischen Maßstäben“ messen dürfen und die „richtige Einstellung zu Ihrem Urlaub nach Ägypten mitbringen“ sollten.
Aber wenn ich nicht mit europäischen Maßstäben messen darf, dann darf ein Reiseveranstalter auch keine europäischen Preise verlangen! Nicht jeder Taucher schwimmt im Geld oder hat so niedrige Ansprüche, dass er für viel Geld schlechtes Essen, schlechte Organisation, mangelnde Hygiene ... toleriert.
Mehr als 2.000,00 Euro für 2 Personen für 1 Woche ist angesichts dieser oben geschilderten Reise für uns eine absolute .....